"Der heilige Hain" Christian Rätsch

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LachendeLeopardin

"Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von LachendeLeopardin »

Hallo, kennt jemand das Buch von Christian Rätsch? "Der heilige Hain"?
Meine Mutter hat mir dad Buch vor langer Zeit geschenkt weil der Klapptext behauptet das Buch handle von spirituellen und schamanistischen Praktiken der alten Germanen. Aber außer kommentaren zu Naturdrogen waren dort keine Praktiken/ Rituale beschrieben. 😟
Ich bin ehrlichgesagt sehr enttäuscht davon!
Immerhin habe ich seit langer Zeit meinen eigenen Pfad gefunden, aber ich finde es einfach eine Schande daß ich solche Dinge von fremden Völkern (wie den Indern) lernen muss weil von dem germanischen nichts mehr übrig ist.... Verdammte Kirche 🙄

Außerdem verstehe ich nicht wie in mittelalterlich germanischen Rauchermischungen Schierling und Eisenhut verwendet werden konnten, da beide nicht psychoaktiv, sondern tödlich sind. Und ich wusste nicht daß es die Germanen noch im Mittelalter gab....
LachendeLeopardin

Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von LachendeLeopardin »

Ich finde der Klapptext eines Buches ist doch kein Politiker, der muss auch halten was er verspricht;
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אל תשאלו
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von אל תשאלו »

Ich bin auch von einigen Büchern Rätschs enttäuscht. Was nervt ist dieses Schamanen Ding. Schamanismus ist per Definition eine Sache aus dem sibierischen Raum, aus Teilen der Arktis. In anderen Kulturkreisen trifft das nicht die tatsächlichen Gegebenheiten.
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MagiaJo64658
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von MagiaJo64658 »

Kenne das Buch.
Zu verdammte Kirche, ja man hat um 600 nach Christus agressiv missioniert und die Heiden ermordet und Diskriminiert ich habe mich intensiv mit der Materie beschäftigt und kann dir versichern die Kirche hat es versucht auszurotten doch wurden Indizien trotzdem übermittelt und Alte Kultplätze gibt es noch immer, Riten sind auch überliefert.
Das Druidentum in Frankreich und England, Irland kommt dem am Nähesten. Diese Kultur war sehr weit verbreitet und hat auch die Tempel von Malta von den Kanalinseln Stonehenge und in der Bretagne errichtet,
sogar in Deutschland gibt es noch diese Menhiere, Götzen und Muttererde /Unterwelttempel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Megalitha ... analinseln
Sogar in Kerala in Südindien gibt es diese Pilzsteine die aus dem Neolithikum sind außerdem in Äthiopien.
Die bedeutendsten Stätten waren in Deutschland später der Obermarsberg dort stand die Irminsul also die Weltensäule die Himmel und Erde verband und natürlich die Externsteine ein Heiligtum der Seherin Veleda und Observatorium der Sonnenwende.Dort gibt es ein Großrelief auf dem demn Christen welche auf der Irminsul stehen die Beine abgeschlagen wurden und das den Sturz des Heiligtums durch Karl den Großen zeigen soll das Heiligtum wurde aber seit der Steinzeit von Menschen aufgesucht.
Bild
https://de.wikipedia.org/wiki/Externsteine
Es gibt grundsätzlich 3 Arten von
-Höhenheiligtümer wie im Taunus bei Oberreifenberg da ist auch ein Römerkastell, dann auf dem Brocken.
-Quellheiligtümer und Seen(Beispiel Heiligensee bei Berlin)
bei uns gibt es eine alte Quelle im Wald die heißt Hundertjahrquelle und man sagt Lebensverlängernde Wirkung nach. weiter unten fließt dieser Bach zum Teufelsloch und dann am Heidelberg vorbei, Sprich die ham diese Quelle angebetet und als die Christen sie verfolgten wurde unterhalb das Ritual versteckt fortgeführt das Wort Heidel meint direkt Heiden.
-Muttergottheiten/Erdtempel (Göbekli Tepeke in der Türkei)
Eine gute Buchlektüre ist Starke Plätze von Werner Pieper Der Grüne Zweig110
Man führte Opferrituale durch hatte Große Blutrinnen in Steine gemeißelt schon im Neolithikum bei uns gibt s den Teufelsstein das ist ein Granitblock mit Quarzader und Opferschale und Rinne.
Der sog.Druidenstein https://de.wikipedia.org/wiki/Druidenstein ist auch so ein Heiliger Ort.
https://kraftort.org/Deutschland/deutschland.html
Grundsätzlich lebt die Bedeutung in Flurnamen Stadtnamen und Ortsbezeichnungen fort, heist es Heidelberg oder Götz oder Teufel oder Hexen oder so ähnlich dann kannst du davon ausgehen dass dort Heidenriten stattfanden, die heilige Walburga aus England führte das Christentum aus England ein und mann fällte die Heiligen Bäume (Eichen) und nutzte das Holz für die Kirchentüren um die Leute zu binden.
Heutige Riten sind das Fastnachts oder Karnevalsschiff, der Weihnachtsbaum und das Opfern durch Geschenke unter dem Baum legen, das gemeinsame Mahl und das Singen das geht auf diese frühe Zeit zurück.
https://deutscher-druiden-orden.de/
Auch die Riten der Wicca gehen auf die Alten Götter zurück.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wicca#Häufige_Rituale
Bienen galten als heilige Tiere sie finden sich auch auf dem Umhang des ersten deutschen Königs die Zeidlerei war nur auf Wildbienen anfangs ausgerichtet und es gab harte Strafen auf das Stören der Tiere.
Sehr oft befinden sich extrem Alte Bäume(Eichen+Eiben) an solchen Richtplätzen an heiligen Hainen,
über die Riten ist von römischen Schreibern überliefert das unter heiligen Hainen welche auch zum Richtplatz dienten Opftertiere dem Gott dargebracht und gemeinsam verspeist wurden der Kopf des Tieres wurde an den Baum gehängt wodurch die angelockten Raben und der Waldkrabb(ein mittlerweile ausgestorbener Ibisvogel) zu heiligen Tieren erklärt werden da sie dem Odin gehörten, die Sage von Hugin und Munin zeugt davon. Schon Tacitus berichtete vom Waldkult der Germanen und schrieb, daß in heiligen Hainen ihre Götter wohnten, und so mancher Dorf- und Flurname kündet heute noch davon, wie zum Beispiel Götzenhain, Lichtenhain, Heidenau, Heidenfels, Druidenhain. Hier fanden Volksversammlungen, Gerichte und Gottesdienste statt. »Bestimmte Haine oder besondere Bäume waren einzelnen Gottheiten geweiht. Ein heiliger Baum durfte nie seines Laubes oder seiner Zweige beraubt, geschweige denn umgehauen werden. Bei den Vorfahren der Esten galt es für ruchlos, in heiligen Hainen auch nur ein Blatt abzubrechen. Die Eiche stand an vorderster Stelle unter den geheiligten Bäumen. Danach folgten Esche und Buche.
»Bräuche und Mythen um Bäume sind eng miteinander verbunden. In Mecklenburg knüpfen sich viele alte Bräuche an sogenannte Wunderbäume. Dies sind vor allem >Krupeichen<. Es handelt sich um Bäume, deren Stamm etwa in Mannshöhe eine länglich-runde Öffnung aufweist, die einem Menschen mehr oder weniger leicht ein Hindurchkriechen (niederdeutsch: >Dörchkrupen<) ermöglicht. Entstanden sind diese Krupbäume meist durch Verwachsungen des Stammes und der Zweige, aber auch durch Zusammenwachsen von zwei getrennten Stämmen oder durch künstliche Einflüsse. Nach altem Volksglauben sollte das Durchkriechen dieser Bäume Heilung von manchen Leiden wie Gliederreißen, Gicht, Rheumatismus und Ischias bringen. Besondere Regeln mußten dabei befolgt werden. Ein stillschweigendes >Dörchkrupen< vor Aufgang oder nach Untergang der Sonne und möglichst am Freitag stellte besonders wirksame Heilung in Aussicht.
Im Volksglauben um die Krupeichen steckt ein Rest alten Baumkults. Diese >Wunderbäume< galten als heilig und unverletzlich.« (DDR-Touristikführer: Naturdenkmale)
In diesem Zusammenhang stehen auch die »Fieberbäume«, in die man über Nacht seine Kleider hängte, um dann beim Tragen Heilung körperlicher Leiden zu finden.
Ein Dorfbaum markierte den Treff- und Mittelpunkt der Gemeinde. Meist handelte es sich um eine Linde. Der Richtbaum ist das Symbol für Schutz, Glück und Segen für die zukünftigen Bewohner des neuen Hauses. Der Christbaum als Weihnachtssymbol weist auf die Unsterblichkeit und das ewige Leben hin. Der Maibaum ist bereits seit der Antike ein Symbol für das Erwachen der Natur und für Fruchtbarkeit. Die Femelinde erscheint als Gerichtsbaum der Göttin Freya, die die Kraft der Weissagung besaß und damit die Wahrheit ans Licht bringen konnte. Heilige Bäume sind bei den Indern der Bodhi-Baum, unter dem Buddha seine Erleuchtung fand, bei den Germanen die Eiche und später nach der Christianisierung die Linde.
Der Baum der Erkenntnis, meist als Granatapfel oder Feigenbaum dargestellt, wächst im Paradies neben dem Baum des Lebens und deutet auf die Polarität von Mann und Frau, gut und böse, Leben und Tod hin. Der Weltenbaum verbindet Himmel, Erde und Unterwelt. Er ist Sinnbild des ewigen Lebens und weist auf die Einheit des Kosmos hin. Er kommt in den Mythen aller Völker vor. Das bekannteste Beispiel ist die in der Edda beschriebene Weltesche Yggdrasil.

Viele Bäume kann man als Ort der Kraft ansehen oder als Anzeiger für einen solchen. Die heilige Edigna von Puch lebte 30 Jahre in einem Baum, der heute noch als tausendjährige Linde besteht.

Daher ist anzunehmen dass die Geschichte aus dem Niebelungenlied mit dem Lindenblatt eher eine Metapher ist.
Die Linde war früher der wichtigste Heilbaum weil er Fieber bekämpft und essbar ist, darum wurde er immer in Burginnenhöfen gepflanzt.

--Im Übrigen ist heute der 6.Januar also das Ende der Rauhnächte und damit der Heiligste Tag der Frau Holle, Hludana(Keltisch), Frigg, Frau Percht, Frau Fricke, Frau Gode, Wode, Noreia
also der Frau Odins welche die Schutzpatronin der verstorbenen Kinder ist und welche der Heilkunst und Zauberei befähigt ist, man hat sie an Quellheiligtümerm und Teichen seit je her verehrt,
daher auch der Brauch mit dem Wunschbrunnen und dem Geld in Brunnen werfen.
Ihre Pflanzen sind der Hollunder (Fiebersenkend+Antiseptikum)und der Wacholder(Abtreibungsmittel), sie belohnt und straft ab exakt wie Knecht Ruprecht, man stellte ihr Essen hin über Nacht(Opferspeise).
https://www.taste-of-power.de/frau-holle-ursprung/
¸.•´ ♥ ☂Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ☂♥ ¯`•.¸ „Es stimmt nicht, dass gegen die Dummheit kein Kraut wächst -Es wird nur keines angepflanzt."
Das Gegenteil von Drogenabhängigkeit ist nicht Drogenabstinenz, sondern Drogenautonomie. :hahaha:
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MagiaJo64658
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von MagiaJo64658 »

Außerdem verstehe ich nicht wie in mittelalterlich germanischen Rauchermischungen Schierling und Eisenhut verwendet werden konnten, da beide nicht psychoaktiv, sondern tödlich sind. Und ich wusste nicht daß es die Germanen noch im Mittelalter gab....
[/quote]

Der Schierling enthält Schleppersubstanzen und reizt Haut und fördert Durchblutung, als Zutat zu Hexensalbe kann es durchaus Sinn gemacht haben, beim Eisenhut ist es auch so ähnlich nur stärker mit der Vergiftung, da brennen auch die Hände, besonders der Saft der Wurzel und die Samen sind übelste Giftig.
Bei Niedrigstdosen dienten beide als wirksame Lokalbetäubung es gab ja keine Kokainderivate wie Lidocain.
Der Samen vom Gelben Gebirgseisenhut ist auch ein beliebtes Antikes Mordgift er ist noch stärker als der Blaue Eisenhut.
Da es sich bei Heilwissen um eine lebensgefährliche Praxis aufgrund der Verfolgung "Wissender"handelte, wurde vieles nicht überliefert denn die Christen töteten ihre Konkurrenz und
beanspruchten Heilerei für ihre Klöster.
Das ist noch Heute ein Problem mit der Unterdrückung von Heilwissen und Verbot der Ausübung siehe Hanf und Mohn.
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von LachendeLeopardin »

Oh, jetzt verstehe ich....
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von MagiaJo64658 »

Du hattest zu Praktiken und Ritualen gefragt, einiges wurde von der Kirche implementiert.
Da wären das Opfern von Hostien.
Früher wurden Tier, Speiß und Trank(Bier,Wein,Met) sowie Menschenopfer dargebracht.
also bei den Germanischen Stämmen gab es verschiedene die meisten verehrten
-Hauptgott Odin/Wodan der Einäugige durch die Kirche zu St.Michael verklärt heutzutage noch Schutzpatron der Feuerwehren, ihm ist der Mittwoch benannt
Die Römer nannten ihn Jupiter und errichteten Umgangstempel mit hohen Säulen ähnlich der Irminsuul.
-Muttergöttin Frigg bzw. Frija, Nerthus ihr ist der Freitag benannt, Nixen und Wassergeister, Brunnengeister Seen und Moore waren ihres. Der Heilige See der Nerthus war in Rügen und bei Heiligensee in Berlin belegt.
-Donnergott Donar ihm der Donnerstag benannt worden, Die Donareiche wurde von Bonifatius umgehauen und im Kirchentor verwendet.Sie stand in Fritzlar.
-Fruchtbarkeitsgöttin, Fulla; ahd. Uolla die Dienerin der Frigg,
-Sonnengöttin germ. *Sawelô; an. Sól; ahd. Sunna
-Mondgott (germ. *Mênan; an. Máni)
-Erdmutter (germ. *Erþô; an. Jörð; ae. Erce eorþan módor)
-Der Morgenstern wurde verehrt

Es bleibt immer zu bedenken es handelte sich um eine "Polytheistische Naturreligion mit Astrologischer Ausrichtung."
Es gab kaum Schriftwerke, nur Runen die zur Seherei genutzt wurden. Das meiste Bekannte stammt von den Römern und der Archäologie sowie den Christlichen Verfolgern.
Da die kelt. Völker keine eigene Schrift hatten, haben sich nur schriftliche Zeugnisse aus zweiter Hand (z.B. Griechen, Römer, Iberer) erhalten. (Soweit Kelten etwas niederschrieben, etwa auf Münzen, Gesetzestafeln oder Gedenksteinen, war es praktischer Natur; dabei benutzten sie auch fremde Schriftzeichen – etwa etruskische, griechische, römische oder iberische. Erst während des 4. – 6. Jh. wurde in Irland und Britannien für kurze Mitteilungen und Notizen eine kelt. Schrift entwickelt, das sog. Ogham oder Ogam; es bestand wahrscheinlich in einer Codierung des lat. Alphabets.)
Wie Linguisten ermitteln konnten, sind viele Städtenamen keltischen Ursprungs
Über die Priester ist einiges bekannt, welche Druden/Druiden genannt werden, daher auch der Drudenfuß.
Der Drudenfuß ist ein umgekehrtes Pentagramm und galt bis im Mittelalter bis zum beginnenden Bewusstseinsseelenzeitalter als Bannzeichen gegen das Böse und insbesonders als Abwehrzeichen gegen die nächtlichen Dämonen, die Druden, von denen man annahm, dass sie einen vogelartigen Fußabdruck in Gestalt eines umgedrehten Pentagramms hinterlassen.

Druide bedeutet eigentlich Eichenkundiger, der Druide war auch Lehrer, Heiler und Richter, also ein Hoch angesehener im Stammesgebiet und pflegte überregionale Kontakte.
Die Eiche war der Heiligste Baum nach Eibe, Esche, Buche und der Birke. Die Eibe war der Baum der Toten(Ein Gift für Kriegspfeile wurde daraus hergestellt auch um der Versklavung zu entgehen)
besonders die selten auf Eichen wachsenden Misteln wurden Rituel geerntet, diese durften nur zu besonderen Zeiten geholt werden und mussten auf weißes Tuch fallen und durften die Erde nicht berühren.
die Eiche wurde auf dem Hainen verehrt und es wurden aus Blumen geflochtene Ringe an ihre Äste gehängt(Opfergabe) daher kommt unser Adventskranz!
Das in Russland oft zu sehende bekrönen einer Frau mit Blumenranken war bei den alten Bräuchen zu Ostern im Mai auch üblich ebenso das Reigen tanzen und der Maibaum rührt vom um den Baum tanzen zur Verehrung. Die Brautpaare trugen Kronen aus Blumen und hängten sie an die Donareiche um den Segen der Gottheit zu haben.

Geopferte Tierköpfe wurden an der Heiligen Krupp-Eiche hochgezogen was Raben anlockte die ebenso dem Donar nahestehen. Die Farbe des Opfertieres musste beachtet werden, meist weiß für Heilung und schwarz für Schadenserbetung.Dem Blut kommt eine besondere Bedeutung zu, in ganz Deutschland finden sich Opferschalensteine die später von der Inquisition mit Kreuzen einmeißeln unbrauchbar gemacht wurden.Vom deutschen Volksmund werden sie Blut-, Druiden-, Feen-, Opfer-, Teufels- oder Hexensteine genannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenstein
Diese bestehen aus einer Vertiefung mit anschließender Rinne worin das Tier ausbluten musste. Das beim Abendmahl das Blut Christi ausgeschenkt wird macht Nachdenklich, in der damaligen Region veehrte man das Sonnenkalb und opferte recht ähnlichen Bräuchen.
So gibt den Teufelsstein bei Löhrbach

Der Brauch bei der Schlachtung eine Vagina und Gebährmutter des Schweines bei Hausschlachtungen in den Baum zu werfen um Fruchtbarkeit zu bekommen rührt noch daher.
Noch Heute werden Alte Bäume verehrt und als Naturdenkmal geschützt.
Viele Dörfer haben sogenannte tausendjährige Eichen oder Linden
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_mar ... eutschland

Vom Astrologie bewandertem Druidentum zeugt der Goldhut von Berlin (Solar+Lunarkalender), auf ihn gehen die Spitzen Hüte der Zauberer/Alchemisten zurück.
Es gibt nur 4 bisher entdekte Exemplare, alle aus Gold von Hand getrieben und selbst Heute schwer machbar, Papierdünne Wandung.
Man geht heute davon aus, dass die Goldhüte religiös-kultischen Zwecken dienten und von Priestern eines in der späten Bronzezeit in Zentraleuropa verbreiteten Sonnenkultes verwendet wurden.
Diese Auffassung wird durch die bildliche Darstellung eines als Kegelhut interpretierten Gegenstands auf einer Steinplatte aus dem Grab von Kivik in Schonen (Südschweden) in eindeutig religiös-kultischem Kontext untermauert.Zeitpunkt seiner Herstellung wird auf die ausgehende Bronzezeit, etwa 1000 bis 800 v. Chr., datiert. Als ursprünglichen Fundort vermutet man Süddeutschland
die Himmelsscheibe von Nebra, die Kalenderbauten und Überliefertes der Römer über die Bräuche der angegriffenen Feinde, vor allem des Caesar und Tacitus sowie der Inquisition.
Bild

Zu Rituale welche entlehnt sind und die noch vollzogen werden:

ist das Bestattungsritual "Asche zu Asche Staub zu Staub " und das werfen einer Hand Erde und Blumen zu nennen.
Das Einfassen der Gräber nach Art einer Kiste mit Deckplatte, aufrichten eines Steines zur Erinnerung es war schon im Neolithikum bei der Trichterbecherkultur üblich.
In den Reihengräberfeldern des Frühmittelalters unterschieden sich Heiden und Christen durch ihre Lagerung:
Heiden wurden in N-S-Lagerung beerdigt, Christen lagen mit dem Kopf gegen Westen, den Blick nach Osten gewandt.Es ist daher anzunehmen das die Lage eine Rolle der Astrologie wegen spielte, die Ausgrabungen ab der Bronzezeit bestätigten das auch.
In das Bestattungsritual gingen vorchristliche Bräuche ein. Sie zielten darauf ab, den Toten der Liebe und des Gedenkens der Hinterbliebenen zu versichern, ihn seinem Stand entsprechend zu ehren, seinen vergänglichen Teil bis zur Auferstehung zu bewahren und sein Angedenken durch ein Mahnmal zu errichten.
Bei im Kindbett gestorbenen Frauen galt der Glaube diese könnten Wiederkehren als Wiedergängerinnen, daher wurden diese im Grabe gepfählt und gefesselt.


Das Durchkriechen/kröpen um Heilung zu erlangen, zuerst durch Bäume mit Durchschlupf später in Kirchen verbaute besondere Bauten
Schon in frühmittelalterlichen Bußbüchern genannte zauberische Heilzeremonie, bei welcher der Patient in Gänze oder nur der kranke Körperteil durch einen gespaltenen Baumstamm – vorzugsweise einer jungen Eiche – gezwängt wurde. Die auseinanderklaffenden Stammhälften wurden anschließend wieder zusammengefügt und verbunden, und mit dem Zusammenwachsen des Stammes verschwand auch das zu heilende Leiden. Andere Arten des Durchziehens benutzten Erd- oder Steinlöcher („Kriechstein“, „Schlupfstein“, „Lochstein“)
Das Steinloch konnte natürlichen oder künstlichen Ursprungs sein, am wirksamsten war es, wenn es sich in einer Kirchenmauer, einem Grabstein oder einem Altarsockel befand. Bei allen Riten dieser Art waren Tageszeit und Mondphase zu beachten, musste Schweigen gehalten werden oder wurden Zaubersprüche bzw. Gebete gesprochen, sollte der/die zu Heilende nackt sein.
Die dem Brauch zugrundeliegende Idee dürfte gewesen sein, beim Durchzwängen durch einen engen Pass, dem Geburtskanal vergleichbar, anhaftendes Übel (Krankheit, Verwünschung, Sündenlast) abzustreifen.
Durchkriechsteine finden sich in vielen Gegenden Europas. Als Beispiele seien genannt:
das Schlupfgrab des hl. Otto, Bischof von Bamberg, in der dortigen Michelskirche;
der „Schlupfstein“ unter einem tischähnlichen Überbau in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang (14. Jh.) bei 83352 Rabenden im Chiemgau;
das als „Teufelskanzel“ bezeichnete Felsgebilde oberhalb von 93077 Bad Abbach an der Donau;
der aus der Mauer ragende Sarg des hl. Nonnosus in der Domkrypta zu Freising, an dessen unterer Steinplatte man den Rücken gegen Schmerzen reiben muss;
der Schlupfaltar in der Sakristei der evang. Wolfgangskapelle in 90530 Röthenbach bei St. Wolfgang im Dekanat Schwabach.
der Durchkriechstein der St. Wolfgangskapelle auf dem Falkenstein-Pass (Oberösterreich, oberhalb des Wofgangsees);
der Schlupfaltar in der Pfarrkirche St. Kolonat in Koppenwall bei 84076 Pfeffenhausen Lks. Landshut;
das steinerne Hochgrab des St. Morandus im Inneren der Eglise Saint Morand in Altkirch (Elsaß), welches zwei zwei Löcher aufweist, in die vom Kopfweh geplagte Leute ihre Hände steckten, um geheilt zu werden.

Der Brauch des Johannisfeuers, er geht auf das Sommer-Sonnenwendfest zurück.Dann zeigen sich auch die Glühwürmchen und Kurztagespflanzen fangen das Blühen an.

Hochzeitsbräuche wie das Poltern und das über die Schwelle tragen, die Schwelle wurde mit der Verbindung von der Aussenwelt zur Innenwelt gegen böse Geister geschützt, so durch Zauberformeln durch Ausstreuen von Mohnsaat und Salzkörner und durch Röten der Türschwelle.
Daher kommt auch das Sternsingerzeichen oben hinschreiben. Man glaubte so Böses fernzuhalten, daher pflanzte man auch Hollunder vor das Haus als Abwehr böser Macht, er ist der Frick oder Holle geweiht.
Es gab zu Beginn des Frühmittelalters die Vielehe sog.Amica die Kirche regelte dies in der reg.Muntehe und der Vriedelehe "Ehe zur linken Hand", es muss daher bei den vorigen Bräuchen üblich gewesen sein, dass ein Mann mehrere Frauen haben konnte deren Kinder aber ohne Erbanspruch waren.

Das Osterfest und seine Bräuche gabs es vor den Christen, das Osterfeuer. DieFruchtbarkeitsatribute Hase(Zahlreiche Nachkommen und Verhalten ihrer Balz), Storch und Gans(Rückehr von Afrika)
Das Feuer galt einerseits als Substitut der Sonne (vgl. Sonnenkult ), andrerseits als Dämonen - und deshalb Krankheiten abwehrendes Mittel. Die nordischen Dichter nennen die Sonne das "Feuer des Himmels" oder der Luft ( eldr himins ).
Daher bediente man sich des Feuers, um die Sonne im Frühjahr bei ihrer Wiederkehr zu unterstützen

Der Fastnachtsbrauch, mit dem Verkleiden dem Opfern und der Tradition des Schiffes durch das Dorf zu Prozessieren.
Kommt von vaselen = fruchten, gedeihen. Also ein Fruchtbarkeitsritus der Nachts stattfand.
In die Fasnachtszeit fällt der Zeitraum von der Wintersonnenwende bzw. vom Ende der Zwölf Nächte bis zum Frühlingsanfang. Der auszutreibende Winter wurde häufig als Strohgestalt (Strohbär) dargestellt, und so die Unfruchtbarkeit, das Abgedroschene der vergangenen Jahreszeit symbolisiert. Geschmückte, ausgelassene "Bärentreiber" trieben beispielsweise im oberfränk. Effeltrich peitschenknallend den Strohbären durch das Dorf.
Andernorts wurde der Strohbär anschließend im Wasser untergetaucht und danach, festlich als "Frühlung" aufgeputzt, im Freudenzug ins Dorf zurückgebracht. Viele der heidnischen alten Bräuche konnten vom Christentum zwar unterdrückt werden, das Volk ließ sich jedoch seine Freude am befreienden Fasnachttreiben nicht nehmen. So gliederte denn die Kirche die Fasnacht als Fastnacht (mhd. vastnaht; v. mhd vaste = fasten), die Nacht vor dem Beginn der Fastenzeit, in den Kalender ein und versuchte, durch die Duldung einer quasi-dämonischen Gegenwelt das Triebhaft-Böse dem Heiligen lehrhaft gegenüberzustellen.

Das Johannisfeuer oder Julfeuer(Sommersonnenwendefest):
Auf den vorchristl. Volksbrauch der Germanen und ihrer Nachbarvölker (der Slawen und Kelten), die Sommer-Sonnwende (Jultag, Mittsommertag) mit kultischen Feuern zu begehen, geht der Brauch zurück, am Ende des längsten Tages im Jahr auf Wiesen oder städt. Plätzen einen Holzstoß zu entzünden, der umtanzt oder von jungen Paaren übersprungen wurde. (Dabei sollten anhaftende böse Geister verbrannt und die Paare fruchtbar werden.) An dem Tag, an dem die Sonne ihren höchsten Stand erreichte, hatten Geister und Dämonen höhere Gewalt, war aber auch das Feuer von höchster zauberischer Macht: die auflodernden Flammen, stiebende Funken und möglichst starker Rauch vertrieben Hexen und bösen Zauber (Krankheiten), konnten auch als Vorzeichen für die bevorstehende Ernte ausgelegt werden. Eine ins Feuer geworfene Strohpuppe („Strohhexe“) symbolisierte die Vernichtung des Bösen. Augustinus deutete für das westl. Christentum den Mittsommertag als Gedenktag der Geburt Johannes des Täufers um. Dies erschien um so sinnträchtiger, als Johannes gemäß Lukas 1,12-36 ein halbes Jahr älter als Jesus war. Als weitere Deutung berief man sich auf Joh. 5,35: "Jener (sc. Joh. d. Täufer) war wie eine Lampe, die brennt und leuchtet ..." – Johannes als "Leuchte der Menschheit". Aus dem Julfeuer wurde das Johannisfeuer (auch: Kannes-, Kanzfeuer = Verkürzung von Sankt-Johannis-Feuer.) Die dem Johannistag vorangehende Johannisnacht galt in naturkultischer Tradition weiter als segensreich und voller magischer Kraft. In dieser Nacht gepflückte Kräuter waren besonders wirksam für Heil-, Schutz- oder Schadenzauber; auch galt sie als günstig zum Wünschelrutenschneiden und zur Schatzsuche. Johannisfeuer waren vom 12. Jh. an in ganz Europa bekannt und je nach Gegend von verschiedenen volkstümlichen Bräuchen begleitet. So galt die Asche des J. als Heilmittel gegen Schwindsucht und J.-Kohlen, unter der Türschwelle des Hauses vergraben, schützten dieses vor Feuer und Blitzschlag.
Durch Kalenderverschiebungen fallen Sommmersonnwendtag (21.06.) und Johannistag (24.06.) heute nicht mehr auf das gleiche Datum.

Prozessionen der Kirche mit Heiligenstattuen gehen vermutlich auf den Kult der Sonnenräderwagen zurück. So gab es auf Rügen einen Sonnenradkult der Nerthus welcher durch das Nordeutsche Festland prozessierte.Ein solches Ding wurde sogar im Moor gefunden, der Sonnenwagen von Trundholm, dänisch Solvognen,
ist eine Skulptur aus der älteren Nordischen Bronzezeit (um 1400 v. Chr.) Nordeuropas.
Das Motiv des Sonnenwagens ist auch aus der griechisch/römischen, der chinesischen, keltischen, persischen, ägyptischen und indischen Mythologie bekannt und deutet eher auf einen Urmythos, der sich praktisch in allen höher entwickelten Kulturen verbreitet hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenwagen_von_Trundholm

Der Brauch der Neunkreutersegen zur Maria Himmelfahrt.
Auf den vorchristl. Volksbrauch der Germanen und ihrer Nachbarvölker (der Slawen und Kelten), die Sommer-Sonnwende (Jultag, Mittsommertag) mit kultischen Feuern zu begehen, geht der Brauch zurück, am Ende des längsten Tages im Jahr auf Wiesen oder städt. Plätzen einen Holzstoß zu entzünden, der umtanzt oder von jungen Paaren übersprungen wurde. (Dabei sollten anhaftende böse Geister verbrannt und die Paare fruchtbar werden.) An dem Tag, an dem die Sonne ihren höchsten Stand erreichte, hatten Geister und Dämonen höhere Gewalt, war aber auch das Feuer von höchster zauberischer Macht: die auflodernden Flammen, stiebende Funken und möglichst starker Rauch vertrieben Hexen und bösen Zauber (Krankheiten), konnten auch als Vorzeichen für die bevorstehende Ernte ausgelegt werden. Eine ins Feuer geworfene Strohpuppe („Strohhexe“) symbolisierte die Vernichtung des Bösen. Augustinus deutete für das westl. Christentum den Mittsommertag als Gedenktag der Geburt Johannes des Täufers um. Dies erschien um so sinnträchtiger, als Johannes gemäß Lukas 1,12-36 ein halbes Jahr älter als Jesus war. Als weitere Deutung berief man sich auf Joh. 5,35: "Jener (sc. Joh. d. Täufer) war wie eine Lampe, die brennt und leuchtet ..." – Johannes als "Leuchte der Menschheit". Aus dem Julfeuer wurde das Johannisfeuer (auch: Kannes-, Kanzfeuer = Verkürzung von Sankt-Johannis-Feuer.) Die dem Johannistag vorangehende Johannisnacht galt in naturkultischer Tradition weiter als segensreich und voller magischer Kraft. In dieser Nacht gepflückte Kräuter waren besonders wirksam für Heil-, Schutz- oder Schadenzauber; auch galt sie als günstig zum Wünschelrutenschneiden und zur Schatzsuche. Johannisfeuer waren vom 12. Jh. an in ganz Europa bekannt und je nach Gegend von verschiedenen volkstümlichen Bräuchen begleitet. So galt die Asche des J. als Heilmittel gegen Schwindsucht und J.-Kohlen, unter der Türschwelle des Hauses vergraben, schützten dieses vor Feuer und Blitzschlag.
Durch Kalenderverschiebungen fallen Sommmersonnwendtag (21.06.) und Johannistag (24.06.) heute nicht mehr auf das gleiche Datum.

Der Brauch der Reinigung mit Rauch um Heilung und Schutz vor Krankheit zu bekommen.
Das Notfeuer, Schon im "Indiculus superstitionum et paganiarum" als notfyr erwähntes Feuer zur Abwendung und Heilung von Tierseuchen (Rinder-, Schweinepest, Rotlauf, Milzbrand).
Der ma. Brauch stammt aus der germanischem ®Volksmedizin, wurde nicht von Einzelnen sondern genossenschaftlich gepflegt und sollte sich trotz kirchlicher Diffamierung ("illos sacrilegos ignes, quos nied fyr vocant") mancherorts bis ins 19. Jh. halten (Belege bei H. Freudenthal).
Wesentliche Voraussetzungen für die apotropäische Zauberwirkung waren, dass das Feuer aus Eichenholz (oder aus bestimmten anderen Hölzern) entzündet wurde, dass es nicht auf alltägliche Weise mit Stahl und Stein sondern auf altertümliche Art durch Reibung (zweier Hölzer aneinander oder zwischen einer Walze bzw. einem Rad und einem Holzscheit) erzeugt war, und dass alle anderen Feuer (Herd-, Ofen-, Licht) der jeweiligen Ortschaft gelöscht worden waren.
Über die krankheitsvernichtende Feuersglut bzw. durch deren Asche oder Rauch wurden – vorteilhafterweise in einem Hohlweg – Schweine, Rinder oder Schafe getrieben, auch Pferde, Gänse und Ziegen. Nach Beendigung der Zeremonie wurden die Herdfeuer mit Glut aus dem Notfeuer wiederentzündet. Notfeuerasche galt als durch das nach alter Sitte neu erzeugte Feuer gereinigt und geheiligt und wurde als Medizin eingegeben. Der Brauch ist in Nord- und Mitteldeutschland häufiger belegt als in Süddeutschland.
https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Notfeuer

Die Bräuche zur Weihnacht sind auch Uralt und übernommen, das verehren des Baumes und der Walnuss, das verbacken von Herzenlebkuchen und Plätzchen in zahlreichen Formen Speißopfer) diese wurden an den Baum gehängt um Donar zu huldigen später wurden sie gegessen und sollten Liebe, Gesundheit, Reichtum bringen bei dem der sie isst.

Die Bräuche der Rauhnächte und das Rausstellen von Essensgaben.
Die Nächte der alten Neujahrstage (Thomastag [21.12.], Weihnachten, Neujahr und Dreikönig), später die der "Zwölften" (von Christnacht [vor dem 25.12] bis Perchtnacht [vor dem 06.01.]) galten im oberdeutschen Raum als Nächte der wilden Nachtgeister, der Seelen der Abgeschiedenen, des Geisterheeres der Wilden Jagd. „Des tuvels wutendez her“, das „wüetende her“ brauste, angeführt vom Wilden Jäger (Odin, Helljäger, Dietrich von Bern) mit Jagdrufen und Hundegebell durch die stürmische Nachtluft. Als Begleiterin der Wilden Jagd dachte man sich die Pfaffenhure (concubina sacerdotis, sacerdotis fornicaria, "ains priesters schlaffweib"), die als Strafe für ihre sündhafte Verletzung des Zölibats vom Teufel persönlich durch die Lüfte gejagt wird oder diesem als Reittier (iumentum) dient. All diese Nachtgestalten galt es durch Opfergaben wie Mehl, Mus, Brot oder Würzgebäck zu besänftigen, durch Ausräuchern von Stuben, durch Beweihräucherung oder Weihwassersegen von Haus und Stall fernzuhalten oder durch Lärmumzüge zu verscheuchen.
In den zwölf Nächten sollten die Waffen ruhen (Julfriede), persönlicher Streit wurde öffentlich beigelegt, geliehene Sachen zurückgegeben. Das Ende dieser Zeit „zwischen den Jahren“ markierte der „Oberste“, der letzte, oberste und gefährlichste Tag, an dem die bösen Geister noch einmal so recht Angst und Schrecken verbreiteten (06. 01., Wutingnacht).

Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen.
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von HB-A »

:Hände Klatschen: :respect:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von אל תשאלו »

MagiaJo64658 hat geschrieben: 5. Jan 2023, 03:49 Außerdem verstehe ich nicht wie in mittelalterlich germanischen Rauchermischungen Schierling und Eisenhut verwendet werden konnten, da beide nicht psychoaktiv, sondern tödlich sind. Und ich wusste nicht daß es die Germanen noch im Mittelalter gab....
Der Schierling enthält Schleppersubstanzen und reizt Haut und fördert Durchblutung, als Zutat zu Hexensalbe kann es durchaus Sinn gemacht haben, beim Eisenhut ist es auch so ähnlich nur stärker mit der Vergiftung, da brennen auch die Hände, besonders der Saft der Wurzel und die Samen sind übelste Giftig.
Bei Niedrigstdosen dienten beide als wirksame Lokalbetäubung es gab ja keine Kokainderivate wie Lidocain.
Der Samen vom Gelben Gebirgseisenhut ist auch ein beliebtes Antikes Mordgift er ist noch stärker als der Blaue Eisenhut.
Da es sich bei Heilwissen um eine lebensgefährliche Praxis aufgrund der Verfolgung "Wissender"handelte, wurde vieles nicht überliefert denn die Christen töteten ihre Konkurrenz und
beanspruchten Heilerei für ihre Klöster.
Das ist noch Heute ein Problem mit der Unterdrückung von Heilwissen und Verbot der Ausübung siehe Hanf und Mohn.
[/quote]

In der Tat wurden wohl Einreibungen von Aconitum verwendet um sich zu Berauschen. Ich kann mir das bei der hohen Giftigkeit für Menschen nur schwer vorstellen. So wird es jedenfalls berichtet.
Das was als sogenanntes Heilwissen verkauft wird ist oftmals unausgegorenes Halbwissen. Wenn ich mir anschaue was in manchen Kreisen dazu geschrieben wird dreht es mir im Magen um. Mein Eindruck ist das sich etwas angelesen wird aber nicht in die Tiefe weiter verfolgt wird. Daher macht eine weitgehende Regulierung Sinn. Gleiches gilt bezüglich der Schlafmohnregulierung. Das freiverkäuflich zu lassen würde viel Leid verursachen. Das unser BtmG in heutiger Form daneben ist müssen wir nicht drüber reden. Dies auf unser komplettes System auszudehnen ebenso. Jedem kann nur ans Herz gelegt werden sich vor Ort in den Ländern außerhalb Europas umzuschauen um die eigene Perspektive grade zu rücken.
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אל תשאלו
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Re: "Der heilige Hain" Christian Rätsch

Beitrag von אל תשאלו »

MagiaJo64658 hat geschrieben: 5. Jan 2023, 03:41 Sogar in Kerala in Südindien gibt es diese Pilzsteine die aus dem Neolithikum sind außerdem in Äthiopien.
Hast du zu Pilzsteinen in Äthiopien eine Quelle(n)?

Die Megalith Steine von Tiya, Äthiopien sind was deren Darstellungen von möglichen Pilzen und Formen angeht mittlerweile vom Tisch. Solltest du etwas Spannendes zu Pilzsteinen in Äthiopien kennen bin ich daran höchst interessiert. Vermutlich April/ Mai wird es zu potentiellen psychoaktiven Darstellungen von Pilzen einen Vortrag von mir geben. Einen Monat später anschließend kommt ein Vortrag zu Darstellungen im Mittelalter. Ob die verschiedenen Pilzsteine wirklich einen Bezug zu Pilzen haben, gar zu psychoaktiven, ist ebenso wie die vielen bildlichen Darstellungen und deren Bedeutung nicht abschließend geklärt. Trotzdem ein verdammt spannendes Thema.
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