Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Benutzeravatar
Spheret
Beiträge: 2
Registriert: 24. Okt 2018, 17:52

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von Spheret »

When I feel like...
I sometimes remember being an artist.

Benutzeravatar
Corto
Beiträge: 833
Registriert: 30. Sep 2018, 12:54

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von Corto »



Steven Martin smoking opium in Bangkok's Chinatown district
"The more you know, makes You realize you know nothing"...
Benutzeravatar
אל תשאלו
Beiträge: 5627
Registriert: 6. Dez 2013, 14:03
Wohnort: Aschkenas

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von אל תשאלו »

Interessant was man so alles findet wenn man sich mit der Pharmazie- und Kulturgeschichte entheogener Pflanzen beschäftigt.

Der folgende Beitrag passt hier nicht ganz hin. Der andere Thread im Forum zu Opium/Opiate wirkt auf mich strukturlos, einen neuen Faden dazu eröffnen wollte ich nicht und da es hier um um Kulturgeschichtliches geht also warum nicht.

Opium-Missbrauch hat im Rheinland Tradition

Neues zur Kulturgeschichte der pflanzlichen Drogen

Johann Wolfgang von Goethe sagt in seinen "Maximen und Reflektionen": "Es ist eine Forderung der Natur, dass der Mensch mitunter betäubt werde, ohne zu schlafen: daher der Genuß in Tabakrauchen, Branntweintrinken, Opiaten." Auch die Rheinländer waren dem Rausch mitunter nicht abgeneigt. Aachen wurde sogar zu einem Zentrum des Opium-Missbrauchs, nachdem die Stadt im 17. Jahrhundert zu einem führenden Kurort ausgebaut worden war und von wohlhabenden Patienten, die Opium vor allem als Betäubungsmittel schätzten, aufgesucht wurde. Zu diesem Schluss kommt Dr. Gunther Hirschfelder, derzeit Lehrstuhlvertreter am Volkskundlichen Seminar der Universität Bonn, der die Kulturgeschichte der pflanzlichen Drogen in Europa untersucht hat.

"Opium war das stärkste verfügbare Rauschmittel der vorindustriellen Zeit", erklärt Dr. Hirschfelder. Die aus dem alkaloidhaltigen Milchsaft der unreifen Schlafmohnkapseln gewonnene Droge spielte bereits in der griechisch-römischen Heilkunde eine bedeutende Rolle. Sie wurde als wirksamstes Schlaf- und Betäubungsmittel zunächst meist als Beimischung von Arzneimittelzubereitungen eingesetzt, aber wohl auch schon als Droge in unserem Sinn.

Unter den opiumhaltigen Zubereitungen spielte der seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert bekannte Theriak die wichtigste Rolle. Die Arznei konnte neben Opium und Schlangenfleisch verschiedene Würzkräuter, Wurzeln, Honig und Wein enthalten - bis zu 400 Zutaten wiesen die Mischungen auf. Theriak wurde ursprünglich als Gegengift eingesetzt. Andromachus, der Leibarzt des römischen Kaisers Nero, hatte es entwickelt. Einer der wichtigsten Handelsplätze für Theriak war Venedig, was nicht unwesentlich zum Reichtum der Kaufmannsstadt beitrug.

"Theriak bekam im ausgehenden Mittelalter in vielen urbanen Zentren den Ruf eines Allheil- und Wundermittels und sollte sogar gegen Syphilis und Pest helfen - auch in Köln und Umgebung", so der Volkskundler. Seit dem 17. Jahrhundert gab es dann eine ganz neue Entwicklung: Opium wurde vom Medikament zur Modedroge. Daran war das aufstrebende europäische Kur- und Badewesen maßgeblich beteiligt. "Vor allem der Kurort Aachen machte zu dieser Zeit als Zentrum des Opiummissbrauchs im Rheinland von sich reden. Das wohlhabende internationale Badepublikum hatte den freizügigen Umgang mit Opiaten bereits im Ausland kennen gelernt; viele Kranke ließen sich zudem Opiate als Anästhetika verschreiben.“ Der hohe Preis des Importgutes schloss aber die große Mehrheit der Bevölkerung vom Opiumkonsum aus.

Der Anteil des Opiums ist aus den Quellen nicht zu ermitteln, so Dr. Hirschfelder. Der Volkskundler vermutet aber, dass in kostspieligeren Mischungen auch mehr Opium beigefügt war. "So liegt der Schluss nahe, dass reiche Rheinländer, die das Mittel regelmäßig zur Behandlung oder Prophylaxe einnahmen, unwissentlich in eine Drogenabhängigkeit gerieten, die zwar nicht diagnostiziert wurde, die aber alle unerwünschten Begleiterscheinungen einer Sucht aufwies."

Die rheinische Drogenkultur der Vormoderne erlebte in der Franzosenzeit um 1800 ihren Höhepunkt. Als das Rheinland nach 1815 preußisch wurde, wurde das Opium wieder zum verschreibungspflichtigen Medikament, um am Jahrhundertende aber als gefährliches frei verkäufliches Derivat "Heroin" zurückzukommen. Anders in England: Dort kam es durch Billigimporte aus den Kolonien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer regelrechten Drogenepidemie.

Einzelheiten und viele Fallbeispiele beschreibt Hirschfelder in einem jüngst erschienenen Aufsatz sowie ab September in einer neuen Monographie.

Dr. Gunther Hirschfelder
https://www.uni-bonn.de/die-universitae ... gen/249_02
Ge'ez ጫት
Jericho
Beiträge: 6
Registriert: 27. Jun 2020, 15:30

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von Jericho »

Sagen Sie mir übrigens eine gute Mischung zum Rauchen ohne Tabak? Und am liebsten ohne Drogen :) Früher habe ich die alte Kosakenmischung - Zvonets - geraucht, aber ich habe das Rezept verloren. Ich erinnere mich, dass es Thymian und Kamille gibt. Kann mir jemand die Seite sagen, auf der ich sie finden kann?
Benutzeravatar
Corto
Beiträge: 833
Registriert: 30. Sep 2018, 12:54

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von Corto »

Hallo Jericho. Magst du hier etwas über dich erzählen? Wie du zu uns gefunden hast, wie du zu Pflanzen stehst usw.
"The more you know, makes You realize you know nothing"...
Jericho
Beiträge: 6
Registriert: 27. Jun 2020, 15:30

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von Jericho »

Corto hat geschrieben: 28. Jun 2020, 10:03 Hallo Jericho. Magst du hier etwas über dich erzählen? Wie du zu uns gefunden hast, wie du zu Pflanzen stehst usw.
Vielen Dank für den Hinweis, ich habe diesen Thread nicht bemerkt. Meine Frage ist jedoch noch offen und ich freue mich über interessante Antworten oder Link zu Rezepten (dies ist in persönlichen Nachrichten möglich).
Benutzeravatar
אל תשאלו
Beiträge: 5627
Registriert: 6. Dez 2013, 14:03
Wohnort: Aschkenas

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von אל תשאלו »

Jericho hat geschrieben: 28. Jun 2020, 09:54 Sagen Sie mir übrigens eine gute Mischung zum Rauchen ohne Tabak? Und am liebsten ohne Drogen :) Früher habe ich die alte Kosakenmischung - Zvonets - geraucht, aber ich habe das Rezept verloren. Ich erinnere mich, dass es Thymian und Kamille gibt. Kann mir jemand die Seite sagen, auf der ich sie finden kann?
Das klingt ziemlich interessant. Trotz eingehender Recherche habe ich nichts dazu gefunden.
Ge'ez ጫት
Benutzeravatar
tsorp
Beiträge: 634
Registriert: 17. Sep 2019, 06:32

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von tsorp »

Benutzeravatar
xxMardinxx
Beiträge: 45
Registriert: 10. Jul 2020, 02:45

Re: Künstlerische Pfeifen und Raucherzubehör

Beitrag von xxMardinxx »

Hab ein guten Freund der hat schon so einiges gebaut und gehabt, aber diese schöne und auch geschmackvolle Pfeife, hat es mir angetan.

Sie besteht aus Bambus, eine Baumknolle(abgestorbenes Astwuchs), Strumpfschlauch und ein Siebchen. Den Bambus kann man raus holen und erneuern.
_20200710_231331.JPG
Einfach richtig guter Geschmack und kein Husten in 95% der Fälle. Natürlich wird nur Hash dadurch geraucht.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Und ja meine Rechtschreibung ist grausam und ich kann Mathe und Englisch viel besser. Und verstehe mittlerweile Physik und Chemie besser als Deutsch, in der Theorie :)
Aber ich gebe mir Mühe.
Antworten