Voynich-Manuskript

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syzygy
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Voynich-Manuskript

Beitrag von syzygy »

Ein altes Buch beginnt zu reden: Ist das rätselhafte Voynich-Manuskript entschlüsselt?

Ein Handbuch der Alchemie, ein Scherz, eine Anleitung für geheime Verschwörungen, eine Fälschung? Alles falsch, sagt ein englischer Romanist, der behauptet, das Rätsel des Voynich-Manuskripts gelöst zu haben.

Vielleicht ist es das rätselhafteste Buch, das es gibt. Entziffert worden ist es schon unzählige Male, allerdings ohne dass wirklich überzeugende Lösungen vorgelegt worden wären. Das Voynich-Manuskript, eine reich illustrierte Handschrift aus dem 15. Jahrhundert, schien nicht zu knacken. Da es in einer Schrift verfasst ist, die an nichts Vertrautes anzuschliessen schien, wurde nur schon die Frage, in welcher Sprache der Text geschrieben ist, kontrovers diskutiert.

Vielleicht eine Kunstsprache?

Die rund 170 000 Schriftzeichen, die sich auf den 240 Seiten des Manuskripts finden, wurden hin und her gewendet, interpretiert, gedeutet und analysiert. Bisher allerdings, ohne dass man hätte sagen können, das Problem sei ein für allemal gelöst. Ein Vorschlag, der vor einem Jahr aufgrund einer Computeranalyse vorgelegt wurde, kam zum Schluss, es könnte sich um eine semitische Sprache handeln – aber vielleicht auch um eine eigens für das Buch geschaffene Kunstsprache.

Nun scheint Licht in die Sache zu kommen. Und wenn nicht alles täuscht, helleres Licht als auch schon. Der an der University of Bristol tätige Romanist Gerard Cheshire glaubt, das Rätsel gelöst zu haben. In einem Beitrag der Fachzeitschrift «Romance Studies» legt er eine neue Interpretation des Texts vor. Der kurz vor der Mitte des 15. Jahrhunderts entstandene Text ist seiner Ansicht nach auf Protoromanisch geschrieben, eine untergegangene Sprache, die Vulgärlatein mit Elementen verschiedener anderer Sprachen mischt, die im Frühmittelalter im Mittelmeerraum gesprochen wurden.

Geschrieben sei das Buch in einer ungewöhnlichen Schrift, die zum Teil durchaus bekannte Buchstaben enthalte, daneben aber einige unbekannte Buchstabenformen. Im Ganzen sei das Alphabet aber als römisches Alphabet zu entziffern und enthalte alle Buchstaben von A bis Z. Verschiedene heute gebräuchliche Schriftzeichen fehlen allerdings, dafür gibt es laut Cheshire mehrere Zeichen für Diphthonge oder Triphthonge.

Ein Buch, wie es kein zweites gibt

Was den Inhalt betrifft, erteilt Cheshire vielen abenteuerlichen Interpretationen der vergangenen Jahrzehnte eine Absage. Das Voynich-Manuskript ist seiner Ansicht nach kein Buch über Zauberei und kein Kompendium der Alchemie, kein Nachschlagewerk über Geheimcodes, kein Werk über Verschwörungen und religiöse Mysterien, kein Scherz eines mittelalterlichen Schreibers und keine Fälschung eines modernen Connaisseurs, der sich im Stillen amüsiert über die unbeholfenen Versuche von Fachkollegen, mit einem Buch zurande zu kommen, das sein Geheimnis nicht preisgeben will, weil es gar kein Geheimnis hat. Oder ein Geheimnis, das an einem ganz anderen Ort liegt, als die Wissenschaft vermutet.

Laut Gerard Cheshire ist das Voynich-Manuskript ein Lehrbuch der Heilpflanzen und der Bäderkunde und enthält daneben astrologische Erörterungen zu verschiedenen Fragen des menschlichen Körpers, der Fortpflanzung und der Kindererziehung. Zusammengestellt wurde das Buch nach Cheshires Ansicht von einer Dominikanerin, und zwar zuhanden der Frauen am Hof von Maria von Kastilien, der Königin von Aragon. Entstanden sein soll es auf Castello Aragonese, einer kleinen Felseninsel östlich von Ischia. Auch wenn Gerard Cheshire recht haben sollte und die grössten Rätsel gelöst sind – es bleiben Fragen offen. Und das Voynich-Manuskript bleibt ein Buch, wie es kein zweites gibt.

Q: https://www.nzz.ch/feuilleton/ein-altes ... ld.1482099
https://de.wikipedia.org/wiki/Voynich-Manuskript
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Re: Voynich-Manuskript

Beitrag von Wasabilin »

Viel zu viel Wind um/für Etwas von Menschen geschaffenes ...
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syzygy
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Re: Voynich-Manuskript

Beitrag von syzygy »

Okay



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