Gibt es die eine Wahrheit?

Gibt es die eine Wahrheit?

Ja, es gibt die eine Wahrheit.
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Ich weiß es nicht...
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Nein, es gibt sie nicht.
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 52
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Gaius
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Gaius »

All phenomena are real in some sense, unreal in some sense, meaningless in some sense, real and meaningless in some sense, unreal and meaningless in some sense, and real and unreal and meaningless in some sense.
Robert Anton Wilson

Viel Spass :good:
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Kukulcan
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Kukulcan »

Moin zusammen,
ja genau, Robert Anton Wilson hat noch gefehlt.
Aleister Crowley liefere ich nach.

Grüße

K

:mrgreen:
Tatsachen muss man kennen, bevor man sie verdrehen kann.
Mark Twain

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Daphne
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Daphne »

Diese Frage ist war leicht zu beantworten, nämlich mit "nein", aber die Begründung ist dafür etwas komplizierter. Denn es hängt von verschiedenen Prämissen ab. Zum einen gibt es nicht nur die eine Wahrheit! Denn man muss jedem Individuen zugestehen, dass es eine andere Auffassungsgabe hat, was die Wahrheit ist und für jeden kann es eine andere Wahrheit geben. Nicht jeder hat die gleichen Erfahrungen gemacht, die gleichen Dinge erlebt oder die gleichen Situationen durchlebt, denn auch diese Punkte entscheiden mit, was ein autonomes Individuen als Wahrheit einstuft. Und das Leben wäre doch zu langweilig, wenn alle an das Gleiche glauben würden, oder?
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Herr von Böde
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Herr von Böde »

Interessant wie Dich "die eine" einzuschränken scheint.

Denn selbst wenn es über die selbe Sache verschiedene Wahrheiten gibt ist jede davon "die eine" aus der gegeben Persperktive und alle diese Wahrheiten zusammen ausserdem "die eine" Wahrheit, in Abgrenzung zu den Teilwahrheiten aus den Perpektiven (oder Realitätstunneln :) ) bilden.
Man kann in Kauf nehmen das die Übereinstzimmung nur auf einer Methaebene existiert und nicht irgendwo konkret bewusst ist. Da liegt eine Abgrenzung zum Wissen.
Darum würde ich mich von "die eine" nicht so abschrecken lassen.
Das "die eine" kann solange nichts anderes festgelegt ist (man nicht sagt das man "die eine" in einem bestimmten Sinn meint) einfach bedeuten das die vielen (einen) Wahrheiten die es aus den Perspertiven auf die Sache gibt genau die eine Wahrheit bilden (das Ding vollständig erfassen).

Also "die eine" wäre mir so zu nichtssagend um es allzu ernst zu nehmen :)

Erst recht wenn ich sowiesoe von vorn herein davon ausgeh das immer nur von der Wahrheit über die Erscheinung der Sache "in Dir" geredet werden kann und niemals von der Sache an sich. Deine Erscheinung ist nicht meine Erscheinung darum gibt es vielleicht eine Wahrheit für Deine Erscheinung und eine Wahrheit für meine Erscheinung. Wir reden also nicht von mehreren Wahrheiten über die Sache da draussen (die es vielleicht nichtmal gibt!!!) sondern von der Wahrheit über die jeweils einzigartigen und unterschiedlichen Erscheinungen in uns die uns die selbe Sache hinterlässt.
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hand
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von hand »

Ich hätte es nicht besser formulieren können.

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Gaius
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Gaius »

Seit DMT ist "Multiversum Level 3" vorstellbar:
https://www.welt.de/kultur/article15233 ... geben.html
Um Tegmarks drittes Level zu verstehen, hilft es, sich den deutschen Actionfilm „Lola rennt“ von 1998 anzusehen. Die Heldin, gespielt von Franka Potente, will darin ihren kleinkriminellen Freund aus einer Klemme retten. Er hat 100.000 DM Schulden, sie hat 20 Minuten Zeit, das Geld aufzutreiben. Der Film spielt mit drei Versionen dieser Geschichte: Lola rennt drei Mal los, mit drei unterschiedlichen Ergebnissen.

Jeder Lauf unterscheidet sich von den beiden anderen erst nur durch Details, nimmt dadurch aber vollkommen neue Wendungen. Genau das, behauptet Max Tegmark, passiert tatsächlich. Überall, in jeder Sekunde.

Das klingt ungeheuerlich, beruht aber auf einer Theorie, die in der Physik sehr ernst genommen wird: der Quantenmechanik. Mit ihr lässt sich beschreiben, wie sich die kleinsten Teilchen verhalten, aus denen das All besteht: Atome und ihre Partikel. Mit ihrer Hilfe wurden Transistoren, Computerchips, Laser oder Handys entwickelt. Eine sehr praktische Wissenschaft also.

Allerdings gibt es in der Quantentheorie einen Punkt, der viele Spekulationen ermöglicht: Denn Partikel, so besagt sie, können gleichzeitig an verschiedenen Stellen sein. Also, sagt Tegmark, müsse auch der Mensch zu einem Zeitpunkt X an verschiedenen Stellen sein können. Denn auch der Mensch ist aus diesen Partikeln gemacht.

Tegmark ist nicht der erste Physiker, der das annimmt. Zwei Forscher sorgten mit diesem Gedanken schon im vergangenen Jahrhundert für Furore: Hugh Everett und Erwin Schrödinger, ein österreichischer Physiker und Nobelpreisträger. Seine „Schrödinger-Gleichung“ von 1926 ist bis heute zentraler Baustein der Quantentheorie. „Wenn die Gleichung korrekt ist, ohne jede Ausnahme, dann führt sie zwangsläufig zu den Level-3-Multiversen“, sagt Tegmark.

Hätte er recht, dann wäre es wie in dem Film „Lola rennt“: Jedes Mal, wenn wir eine Entscheidung treffen, nehmen die kleinsten Teilchen in oder um uns herum verschiedene Zustände an. Und aus jedem dieser Zustände heraus entsteht dann eine neue Welt. Ob wir in einem Restaurant Pizza oder Pasta bestellen, an der nächsten Kreuzung links oder rechts gehen – in jedem Augenblick entstände eine neue Parallelwelt.

Es gäbe also irgendwo da draußen eine Welt, in der John F. Kennedy nicht erschossen, sondern nur schwer verletzt wurde; eine andere, in der er eine leichte Streifwunde erlitt; und noch eine, in der er völlig unversehrt blieb. Es gäbe eine Welt, in der er sich von Jackie scheiden ließ und Marilyn Monroe heiratete. Und eine, in der er nie Präsident der Vereinigten Staaten war. Denn Tegmark glaubt, dass jedes große Ereignis letztlich immer das Resultat einer winzigen Veränderung eines einzelnen Partikels ist.
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Herr von Böde
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Herr von Böde »

Ums etwas genauer zu sagen die Quantentheorie sagt nicht das Partikel (und man bedenke das jede Materie aus Partikeln zusammengestzt ist - was nicht heisst das Partikel die letzte Basis sind, die wäre nach der Theorie die "abstrakte", form - und masselose, Wahrscheinlichkeit, die Potentialität) zu jeder Zeit an jedem Ort sein können, sondern das diese erst dann einen bestimmten Ort einnehmen wenn sie beobachtet werden. Dh. mit der Beobachtung sind sie auch bestimmt.
Und das ist eigendlich nicht mehr Theorie sondern ist empirisch nachgewiesen (Unschärferelation, Doppelspaltexperiment - der Wikipediaartikel macht die Brisants nicht annähernd deutlich, darum keine Verlinkung).

Wen das näher interessiert empfehle ich mal wieder dringend die Interviews und Vorträge (bei You-Tube gut zu finden) vom Quantenphysiker und langjährigen Leiter des Max Planck Institutes für Physik Hans-Peter Dürr.
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Gaius
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Gaius »

Bei mir ist das höchst unwissenschaftlich, d.h. ich bekomme auf einen DMT Törn Einsichten in Dinge, über die ich vorher nicht weiter nachgedacht habe und gucke dann da draussen was dem so entspricht und die Theorie des "Level 3 Multiversums" passt gut, aber beweisen können wir das halt nicht wirklich.
Ich für mich, finde es nur interessant, wenn ich in solchen Themen sehr klare Einblicke erhalte (speziell mit DMT) und das heute immerhin schon theoretisch behandelt wird.

Dieses "Modell" harmoniert mit der "Unwahrscheinlichkeit" von "DEM HIER", also die Chancen, dass sowas hier überhaupt gibt sind ziemlich gering, in unendlichen Multiversen ist es halt möglich. Das ist wie bei der Zahl Pi, wo alle Zahlenkombinationen enthalten sind, auch sehr, sehr unwahrscheinliche ;)

Und das passt ebenfalls zu einem weitern Einblick, der vollkommenden "Ichlosigkeit", aber das ist ein weiteres Thema, welches aber halt auch durch die Multiversen klar wird. Aber das führe ich ein andern Mal aus. ;) LG
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Herr von Böde
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Herr von Böde »

Ich würde aus meinen psychedelischen Erfahrungen und auch aus der Beschäftigung mit solchen Themen nicht von Multiversen sprechen wo immer ein getrennt sein in der Bedeutung mitschwingt und nicht von Ichslosigkeit sondern von einem Multiich das sich seiner nicht voll bewusst ist -zumindest nicht in seinen "an der Oberfläche" ausgebildetetn, komplexeren als Einzellichs oder gar als "einfache Dinge" ausgeprägten Aspekten.
Aber ja, alles nur Modelle und Bilder :)

Die Wahrscheinlichkeiten für das hier und jetzt sind tatsächlich nur durch Multiversen zu erhöhen oder dursch die Annhame einer Intentention in der Potentialität.
Beides lässt sich gleich wenig belegen und bleibt Glaubenssache.

Aber festhalten kann man ganz sicher das die Wahrscheinlichkeit für Leben und Bewusstsein für Komplexität ganz allgemein in einem einzelenen Universum in dem die Entropie zunehmen sollte und dem keine quasie als Naturgesetz mitgegebne Intentention innewohnt verschwindent gering ist.

Beide Möglichkeiten schliessen sich übrigens nicht aus.
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Gaius
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Re: Gibt es die eine Wahrheit?

Beitrag von Gaius »

Getrennt sein oder nicht ist irgendwo nur einer Frage der Perspektive, also aus der Position eines menschlichen Egos gibt es eine Trennung, aus der Position einer "All-Einheit" die damit einfach nur alle Potentiale entstehen lässt ist eben alles Eins. Damit wäre Trennung nur eine Illusion, ob mit Multiversum oder ohne.

Auch die Ichlosigkeit ist aus den Perspektiven anders. Also wenn "Alles Eins" ist, dann sind "ichs" "freier Wille" auch nur eine Illusion für den der meint er wäre ein Ich. Also klar kann man von "Multi-Ichs" sprechen, aber das nur aus der Perspektive dieser Ichs, "Alles Eins" integriert dies alles und ist trotzdem immer nur Eins.

Zudem kann man auch sonst kein Ich, der irgendetwas tut wirklich ausmachen. Also es fühlt sich für uns so an, aber bei genauerer Untersuchung findet da kein Ich statt. Unser handeln besteht immer nur aus Entscheidungen auf der dualen Ebene, dies oder das. Jede Entscheidung ist beeinflusst von einer unendlichen (hier schon wieder Unendlichkeit) Kausalkette, die uns an diesen Punkt gebracht hat und aus unserem besten Wissen und Gewissen, Konditionierungen eine Entscheidung treffen lässt, es stand durch diese Kausalkette also bereits fest, dass wir so entscheiden, die Kausalkette lässt da niemanden eine Wahl. Wenn man da immer tiefer rein geht findet man aber Abzweigungen, die völlig neutral sind, also hier funktioniert die Kausalkette nicht, weil die Ausgangslage vollkommen neutral ist: 0, nichts, aber an diesem Punkt ist dann x oder y möglich und hier setzt das Multiversum der unendlichen Potentiale ein. Also wenn Entscheidungen abhängig sind von einer Kausalkette oder vollkommene Neutralität, wo bleibt dann noch ein zentral handelndes Ich? Also scheinbar und innerhalb dieser "Simulation" sieht es so aus als sei unser erleben das handelnde Zentrum, aber von aussen betrachtet ist alles nur eine unendliche Abhängigkeit von Allem und / oder unendliche Potentiale aus dem Nullpunkt heraus.

Hier geht es dann schon in Nondualismus oder teilweise Buddhismus, aber ich finde das harmoniert ganz gut mit der Multiversum Theorie.

Ich glaube ich pack mir mal "Unser mathematisches Universum" von Tegmark auf die Leseliste, der Multiversum Kram interessiert mich gerade, was eben wiederum aus einem DMT-Trip resultiert.
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