R A U S C H Wie er sich anfühlt – wieso wir ihn brauchen...

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hammock
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Re: R A U S C H Wie er sich anfühlt – wieso wir ihn brauchen...

Beitrag von hammock »

Ja, ich denke, mit deinen Gedanken dazu bist du ganz gut zu Fuß.

Kleiner Tip weiterführend hierzu: das Dopaminsystem im Hirn.
Dieses ganz kurz zusammen gefasst:

Es gibt drei Möglichkeiten für ein bestimmtes bervor stehendes Erlebnis nach einer selbst ausgeführten Handlung:

1.) ich weiß bereits, was mich erwartet
2.) ich weiß bereits, was mich nicht erwartet
3.) ich weiß überhaupt nicht, was mich erwartet

Bei Punkt 1 und 2 ist es meistens so, dass durch (mehrfache) Erfahrung bereits klar ist, was passieren wird oder bzw nicht. Daher wird nach (erneutem) Eintreten des gleichen Erlebnisses weniger Dopamin frei gesetzt, als beim allerersten Mal. Es stellt sich mit der Zeit Langeweile ein und gleichzeitig der Wunsch nach "mehr, intensiver oder anders"
Bei Punkt 3 handelt es sich immer um eine völlig neue Situation/Erlebnis. Je positiver das letztendlich Erlebte dabei ist, umso stärker ist die Dopaminausschüttung ... ergo dadurch auch das Suchtpotential.


Nun kann man sich fragen, wozu das Dopaminsystem eigentlich gut sein soll, da es ja einen iwie in die Sucht treibt ?
Don´t worry about your difficulties in mathematics; I can assure you that mine are still greater.
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Herr von Böde
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Re: R A U S C H Wie er sich anfühlt – wieso wir ihn brauchen...

Beitrag von Herr von Böde »

Ja, man kann sich Fragen ob die "weniger Ausschpüttung" wirklich konseqent für jedes Erleben gilt oder vielleicht nur für solches für dass das System nicht gemacht ist. Dann wäre es interessant herauzufinden für welche wiederkehrende Erlebnisse das so nicht zutrifft.
Vermutung wäre dazu natürlich dass das von Dir gesagte für soziale Erlebnisse nicht gilt. Wahrscheinlich trifft das nicht zu. Zumindest die nicht primären Beziheungen (also was über die Familie hinausgeht - ist es heute anders meine Mutter zu umarmen als es das vor 30 Jahren war ? ) können langweilig werden und das der Mensch auch kein treues Tier ist ist klar, er mag seinen Trieb unterdrücken können, faktisch treu sein aber die Versuchung und das Bedürfniss ist nicht wegzudisskutiern.
Wie ist es bei Freundschaften bei den es kein solches Treugebot gibt? Die werden vielleicht nicht langweilig aber das Bedürfniss nach Exploration der Welt, woraus sich neue Bekanntschaften unf Freundschaften entwickeln können bleibt doch.
Und vielleicht ist es das, ganz trivial: Langeweile als Triebfeder des Explorationsbedürfnisses, als Entwicklungskraft. Das gilt dann auch ganz unabhängig von Rausch.

Interessant finde ich meinen Gedanken zu hinterfagen bei der Betrachtung von Abhänigkeiten die ohne Rausch auskommen.
(Verhaltensweisen, Substanzen die nicht berauschen: Nikotin, Koffiien ua.)
Geht es doch auch da nur um Fallenlassen und Getragenwerden? Wiederspricht das meinem oben gesagten ?
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"Life Begins At The End Of Your Comfort Zone!"


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