Integration von entheogenen Erfahrungen

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Gaius
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Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von Gaius »

Ich forke mal den Beitrag von:
kleinerkiffer84 hat geschrieben:Was mich an dieser Stelle noch interessieren würde ist das Integrieren der psychedelischen Erlebnisse in den Alltag, denn das ist ein entscheidender Punkt.
Der Autor sagt, er betreibt Zen-Meditation zur Integration.
Könnte das der Autor noch etwas detaillierter beschreiben?
Das kann ich mir jetzt gerade nicht konkret vorstellen, wie hier die genaue Vorgehensweise aussieht.

Meine Integration sieht so aus, dass ich mir möglichst zeitnah nach einem psychedelischen Erlebnis alles aufschreibe was ich an Visionen hatte
und mir diese Erkenntnisse auch im normalen Alltag immer wieder mal durchlese und vor Augen halte.

Darüber sollten wir mal einen eigenen Thread eröffnen, wie man möglichst effektiv die Visionen einer Reise, in den Alltag mitnimmt, denn das ist ein essenziell wichtiges
Thema, und gleichzeitig eine Kunst für sich.
Also jeder hat da ja so seine eigenen Methoden und auch Sichtweisen und Erlebnisse, trotz gleicher Substanzen, gerade bei den Videos wird das glaube ich deutlich demnächst, dass die Unterschiede recht gross sind.

Bei mir war das mit dem Zen so, dass ich dort eigentlich philosophisch meinem inneren erleben sehr nahe kam und gleichzeitig noch ein praktischer Weg eröffnet wurde. Also ich finde die Kenshos und Satori vom Zen ähneln sich sehr mit "erleuchtenden" Trips, wie ich sie manchmal erlebte. Es gibt da noch mehrere Richtungen, die auf das selbe hinweisen, das nannte der olle Meskalin-Huxley dann Philosophia perennis.

Zazen, also die Praxis (Sitzmediation) half mir dann auf mehreren Ebenen. Zum einen lernt dabei seinen "Monkey-Mind" also der plappernde Verstand zu beruhigen und damit geht man dann ganz anders auf die Reise und kann besser "verfolgen" was eigentlich abgeht. Vielleicht kennst du das bei Halluzinogenen, dass man mit dem Alltags-Verstand das erlebte nicht mehr so gut abrufen kann, du versuchst da zeitnah zu schreiben. Wobei ich da Worte immer als recht "zerstörerisch" empfinde, ich habe dann das Gefühl mit jedem Wort schränke ich das erlebte ein und reduziere das auf Worte. Und sobald man wieder in den Alltag-Verstand zurück kommt, lösen sich auch die Triperinnerungen auf, ähnlich wie bei einem Traum. Mir geht es manchmal so, dass ich beim nächsten Trip wieder Erinnerungen habe, so "Ah, hier war ich das letzte Mal schon, jetzt gehts weiter"

Und wenn ein Trip z.B. so richtig turbulent wird, manche würden das vielleicht als "abschiessen" empfinden, erlebe ich meistens noch einen intakten "Beobachter" und wenn es das einzige in meinem Kopf ist, was noch "instakt" ist. Dieses Bewusstsein "reinen Gewahrseins" lernt man auch nebenbei mit Zazen und da man dies auch ausserhalb des Trips "erreichen" kann ist die Verbindung zu dem Triperleben stärker, als früher ohne diesem Zen-"Training".

Bei der Eklärung der mystischen / sprirituellen Erlebnisse geht es, nunja, in mystische und spirituelle Richtungen und plötzlich werden paradoxe Zen-Koans einfach und klar. Aber ich bin in letzter Zeit sehr "säkular" geworden und interessiere mich eher für aktuelle, "moderne" Leute und das "hier und jetzt" und die ganz alten Zöpfe in schlechten Übersetzungen sind für den "modernen Pilzetripper" nicht mehr so wirklich brauchbar.

Zen ist ein recht stark reformierter Buddhismus, eher pantheistisch oder atheistisch, um noch kurz auf "THEO" vom Logo einzugehen...

Aber mich interessiert auch, wie andere so "integrieren", nur raus damit.
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kleinerkiffer84
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Und sobald man wieder in den Alltag-Verstand zurück kommt, lösen sich auch die Triperinnerungen auf, ähnlich wie bei einem Traum. Mir geht es manchmal so, dass ich beim nächsten Trip wieder Erinnerungen habe, so "Ah, hier war ich das letzte Mal schon, jetzt gehts weiter"
Exakt das kenne ich auch.
Ganz besonders von Salvia.
Jedesmal wenn ich in der Salviawelt drüben bin, bin ich während dem Trip der Meinung alles verstanden zu haben, was sich hinter den Kulissen der Welt abspielt, jedoch scheitere ich daran, dass wirklich treffende Wort dafür zu finden, weil ich immer wieder feststellen muss, dass menschliche Sprache nur bedingt geeignet ist, um so etwas wie einen Salviatrip in Worte zu fassen.
Während man drüben ist, kennt man dieses Gefühl, es so ein göttlich-mütterliches Heimatgefühl, als ob das gesamte bisherige Leben nur ein Traum war, aus dem man jetzt plötzlich erwacht ist.
Es wird so eine Art Besprechung oder Sitzung mit einer Selbstverständlichkeit fortgeführt, als ob es das normalste wäre und man stellt fest, dass die bekannte Realität, nur so eine Art Projektion auf eine Leinwand ist, hinter die man plötzlich blicken kann, vergleichbar mit Platons Höhlengleichnis. Extrem bizarr, aber sehr interessant.
Wenn ich dann unmittelbar nach dem Trip wie in Trance zu schreiben beginne, dann habe ich auch oft das Gefühl, dass mir die Visionen und Erkenntnisse förmlich in der Hand zerfliessen wie Wasser und verblassen.
Was aber zurückbleibt ist die Gewissheit, dass man genau dort wieder sein wird, wenn man das nächste mal Salvia konsumiert.
Salvia nimmt man um DORT hin zu kommen.

Mittlerweile habe ich ca. 80 Tripberichte zu Salvia verfasst, aber ich feile immer noch an der optimalen Methode um Visionen möglichst unverfälscht in das Hier und Jetzt mit zu nehmen.
Das ist eine echte Kunst, psychedelische Erfahrungen zu integrieren.
Die Berichte von 2007-2014 gibt es übrigends als Buch nachzulesen (danke hier an den User "hand" für das Zusammenführen und Formatieren)
https://drive.google.com/file/d/0B_QcWh ... ctSDQ/edit

___________

von Cannabinoiden kenne ich dieses Gefühl teilweise auch.
Während dem Rausch kommen mir die genialsten Gedankenflashes, die ich mir notiere. Wenn ich nächsten Tag wieder bei Sinnen bin und mir das durchlese, dann stellen sich manche Dinge als trivial heraus, bzw. ich kann nicht mehr nachempfinden welche "Gedankenfarbe" ich hatte, als ich mir das notierte, weil es mir zu dem Zeitpunkt als wichtig und genial erschien.
Das ist als ob man einen roten Punkt auf ein Blatt Papier malt, und daraus dann auf den Geschmack von Kirschen schließen will.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Pusemuckel
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von Pusemuckel »

kleinerkiffer84 hat geschrieben: Die Berichte von 2007-2014 gibt es übrigends als Buch nachzulesen (danke hier an den User "hand" für das Zusammenführen und Formatieren)
https://drive.google.com/file/d/0B_QcWh ... ctSDQ/edit
WWOOOOOOOWWWW VIIIIEEELN LIEBSTEN DANK AN EUCH BEIDE FÜR DIESE LEKTÜRE!!!!!


Ich hab gerade nur mal kurz runtergesrcrollt, aber.... ist ja echt der Hammer!!! :Hände Klatschen: :w00t: :smiley32: :good: :smiley34: :78: :wub:
~~~~~Back to reality - don't turn back~~~~~
Matthäus 5:3 :wub:

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Gaius
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von Gaius »

Oh, danke, da ich leider bisher keinen "zufriedenstellenden" Zugang zu Sallys Welt hatte, also ich hatte das schon probiert und es ging auch Richtung Trip, aber konnte mit der Wirkung nicht viel anfangen, fand sie eher "verstörend" und habe zu Pilzewelten einen sehr guten Zugang. Habe ja hier schon was von dir gelesen, aber interessant was andere Leute so mit Sally anstellen, danke.
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tseuq
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von tseuq »

Meine Idee zur Integration ist die folgende:

Alles was ich als Aufmerksamkeit erfahre wird zum Teil von mir und formt meine Realitäten. Ich mache mir keine Sorgen, dass ich vergesse, solange ich es bewusst tue/denke/fühle..., ich bin.

Jeder Trip, jeder Nahrung und jede Handlung werden zu mir und auch wenn ich materielles wieder ausscheide oder eine Situation vorbei ist, bleibt die Information in meinem System zurück. Demnach bin ich jeder Trip, jede Nahrung und Handlung die ich in diesem Leben erfahren habe, alles (ich) ist (bin) da, nichts geht verloren. Ich bin die ständige Transformation!

Die Roboterwelt versucht durch fremde Ideen meine Bewusstheit, meine Aufmerksamkeit auf fremde Ziele, Vorstellungen und Ideen zu richten und mein Leben, meine Freiheit zu rauben, um mich zu missbrauchen. Sie will mir glauben machen, dass meine Wahrheit falsch ist, dass ich falsch bin. Die Roboterwelt versucht mich anzutreiben und macht mich demnach unbewusst. Sie will meine Aufmerksamkeit an Illusionen binden, in dem sie fremde Bedürfnisse erzeugt und die Illusion von Seperation und Angst fördert, welche durch die Erfüllung der neuen Bedürfnisse gelindert werden soll. Die Roboterwelt will mir lehren, mich selbst zu missbrauchen!

Demnach bewege ich mich in dieser Welt nur so schnell wie ich meine Aufmerksamkeit bewusst steuern kann. Der Moment ist ewig, ich bin der Moment. Als Mensch erlebe ich die Ewigkeit durch meine Bewusstheit, dabei gilt, je höher meine eigene Frequenz (also die klaren Momente) um so langsamer die Zeit. (Ich bin so hochfrequent unterwegs, dass ich den Schall sehe, die Vibrationen der Atome und den Raum dazwischen -ich bin- erfahre. Ich bin der Hyperspace.) Auch wenn die Zeit still steht, bin ich im Hier und Jetzt an meine menschliche Erfahrung gebunden und kann die Zeit durch meine eigene Bewusstheit zwar sehr stark verlangsamen aber nicht ganz anhalten.

Ich erkenne und lasse los, da ich weiß, dass es bereits Teil von mir ist, ich bin. Ich bin die Bestätigung meiner selbst. Ich lebe im Hier und Jetzt, d.h. spreche von mir im Hier und Jetzt, denke im Hier und Jetzt und habe Einfluss auf das Hier und Jetzt. Ich bin das Hier und Jetzt (gemeinsam mit den anderen wachen Lebewesen). Im Hier und Jetzt konzentriere ich mich nur auf das was ich will und versuche es so konkret und einfach wie möglich zu gestalten. (z.B. statt "ich will keinen Krieg" -> "Ich bin Frieden") Die Sprache ist mein Werkzeug und ich bin alles was ich erfahre, ausnahmslos, auch durch Sprache. Demnach erzeuge ich in jeglicher Form nur höchste und reinste Qualität an Realität und speise sie in mein und demnach in unser System (Matrix) ein, ich bin verbunden, ich bin wir. Ich handle zentral und denke global.

Ich bin am Peak hängengeblieben und nicht mehr ausgestiegen.

I imagine myself, I am, Namaste. <3
Everything's sooo peyote-ful...
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Gaius
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von Gaius »

@tsueq: Schöner Beitrag, danke!

Noch was gefunden zum Thema
Meditation and Psychedelics
By Vanja Palmers

Both meditation and psychedelics are close to my heart. I’m grateful to both of them for having shown me that true essence of the heart, which is the heart of everyone and everything, our ultimate belonging and source of meaning.

For starters, psychedelics began disrupting my, up until then, fairly smooth and protected life - enough to be able to ask, for the first time, a deep and urgent question. This kind of questioning goes far beyond words and concepts and leaves nothing untouched. We think we know about ourselves and the world. It is incredibly freeing and quite confusing. Next, meditation harmonized it all again, so that I could live with a measure of integrity and ease. Then, after many years of rigorous formal practice and complete abstinence, psychedelics have once again inspired my ‘beginner’s mind’, getting me out of the habits and ruts that seem to be part of the package deal of life and which, though necessary and comforting, stand in the way of our fresh, direct experience. Now, I haven’t traveled the psychedelic path much for about two years. It looks like everything has its time, life comes in cycles.

This is how it was for me, and it does not seem to be so unusual. The dramatic rise of interest in Yoga, meditation and eastern religion in the 60s and 70s was closely related to the psychedelic movement. A poll conducted by the Buddhist magazine “Tricycle” shows that 83% of the 1,454 respondents had some firsthand experience with psychedelics.

During the 80s and 90s many of the spiritual, once young ex-hippie communities had become middle-aged meditation centers with relatively few newcomers under the age of 30. The next generation seemed less interested in meditation, alternative lifestyles - and also in psychedelics.

On my recent trip through the States, during which I visited a number of meditation centers across the country, I noticed many young faces again. Being accompanied by my twenty-year-old daughter, I had easy and quick access to them and I was not surprised to learn that most of them have had some contact with mind-altering plants and chemicals.

So what is the relationship between psychedelics and meditation? One way to approach such a question is to first look at the meaning of the words independently. “Meditation” has roots in the Latin “meditari”, which in turn has roots in the indo-Germanic “med”, having something to do with “measuring, walking, staking out”. We could define it as the act of exploring, walking in, measuring, staking out the sphere of our consciousness. “Psychedelic” is based on the Greek words “psyche” and “delos”, the first meaning “breath, the seat of consciousness”, the second “clear, visible”. Psychedelics can help us to clear our mind and make visible the nature of consciousness.

So from the etymological point of view, through very different lineages, they are pointing in the same direction, the investigation of our inner being. This process is also known as ‘practice’ and the linguistic relationship of the two words mirrors the actual experience of many people: Very different means to investigate a very similar subject: Ourselves, the meaning of existence, the Ultimate.

Viewed from yet another angle, the difference might not be as big as it seems: neurologists have discovered that physical exhaustion, prolonged fasting and other austerities (such as the Buddha underwent before his Great Enlightenment) as well as wound fever (such as Ignatius of Loyola, the founder of the Jesuit order, as well as many other Christian Saints, suffered from at the time of their spiritual awakening) produce changes in the brain that are virtually indistinguishable from the changes produced by the intake of psychedelics.

At this point it might be useful to make a distinction between the virtue or goal of practice, the loving, beneficent and constant awareness of this never-ending process of exploration, and the methods that aim at getting usthere. The former is universal, true and necessary for everyone. Dogen refers to this when he states that “Zazen has nothing to do with sitting or standing or laying down” - and St. Paul when he admonishes us to “pray at all times”. When it comes to the methods, we have a choice, and all of them work sometimes and sometimes they don’t. Some work better for some people than for others, and all of them have their relative strengths and weaknesses.

Traditional mainstream Buddhist training does not include the use of mind-altering substances. With very few possible exceptions, they are simply not mentioned in the sutras and other texts. Some think that they are dealt with in the precept that states “a disciple of the Buddha does not intoxicate mind or body of self or others”. Others think differently: the same poll mentioned above found that almost 60% of the responding Buddhist practitioners felt that psychedelics and Buddhism do mix and that they would consider taking psychedelics in a sacred context (in the “under 20” category this percentage was 90%). The traditional understanding of intoxicants refers to all mental and physical phenomena that foster confusion through fanning our likes and dislikes. And as the Buddha never fails to point out, ultimately everybody has to decide for themselves what is what.

While it is true that the setting and the techniques used at traditional Buddhist retreats are not geared toward the use of psychedelics, it is quite obvious that skills in meditation, the practice of being at peace within one’s body and mind, even in uncomfortable places, can be of great help in the course of a psychedelic session. Not only from this point of view, one could say that the practice of meditation is available to more people than the practice of psychedelics.

Are there any dangers involved with the use of psychedelics? Yes, there are. They are very powerful sacraments, or medicine, and they have to be approached with the utmost respect, preferably under the guidance of an experienced friend. The fears most commonly voiced are damage to body and brain as well as dangerous behavior and addiction. The classic psychedelics, unlike substances such as heroin, cocaine, and alcohol, have virtually no organic toxicity in the quantities in which they are ingested. Their addictive risk is too small to be measured when used in ceremonial settings. Psychedelic traditions from the Vedic dawn to Eleusis to the Native American Church have succeeded in creating ritual contexts in which hazardous acting-out is virtually unknown.

But what of the dramatic changes which psychedelics can have on our psyche and spirit, our heart/mind, our consciousness? Of course this effect is the very reason for taking them in the first place. Is it ultimately helpful or harmful? A moment after his great awakening, a Zen master exclaimed “...my life is completely ruined...”. As we get closer to the life force itself - not just our ideas about it - our categories and points of view are put into perspective, and their relative nature becomes obvious. And it is from this perspective that we must judge the value of any given experience.

Buddha recommends to view our life “as a dream, a flash in the darkness, a star in the morning dawn, a bubble in a stream, an illusion of the senses”. The aim of practice is to wake up from that dream. One question often asked after a deep experience is: Was it a genuine awakening, or was it just another dream within a dream, another illusion within an illusion? Personally, I don’t worry too much about this. A primary religious experience is the seed for a spiritual life, no more and no less. No matter how genuine the encounter with the Ultimate might be, it does not guarantee a genuine spiritual life. The experience may be authentic, but what counts is our daily life - and how authentic it is depends on how we live, its quality, what we do with it. Will we be able to muster up the necessary determination and patience to let the light which we glimpsed for a moment, be it through meditation or psychedelics, gradually penetrate our whole being? Will we allow the experience of oneness and belonging - whether or not it wasn’t really real - to inspire and transform our lives? This is our challenge and our hope, individually and as a species.

Vanja Palmers has practiced Zen for thirty years and has received Dharma transmission from his teacher Kobun Chino Roshi. He lives with his family in Switzerland and is the head of a meditation and animal rights center.
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kleinerkiffer84
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Eine Methode des Integrierens, die ich hier auch noch anmerken möchte, ist das regelmäßige lesen der eigenen älteren Tripberichte.
Gerne auch im bekifften Zustand, denn Cannabis ist ein geniales Mittel zum philosophischen Denken und zum lesen und interpretieren zwischen den Zeilen.
Es lässt einem kausale Zusammenhänge in einem neuen Blickwinkel betrachten, der zuvor nicht denkbar gewesen wäre.

Wichtig ist generell, dass man möglichst zeitnah nach einem Trip alles aufschreibt, was Schritt für Schritt passiert ist, was wichtig war, welche Schlüsse man daraus zieht.
Wenn man sich so einen Bericht Jahre später wieder durchliest, dann werden einem aufgrund der in dieser Zeit neu dazu gewonnenen Erkenntnisse Dinge plötzlich klar, die man
zum Zeitpunkt als man diesen Bericht verfasste, noch übersehen hat.
Auf diese Weise entsteht im Laufe der Zeit, ein schlüssiges Gesamtbild, dass ähnlich wie ein Puzzle nach und nach das wahre Bild und die Botschaft von Trips offenbart.
Dadurch ist Psychonautik für mich auch so etwas wie eine Art Religion bzw. ein spiritueller Werdegang.

Gerade bei Salvia sind es nicht nur diese bizarren 2 Minuten in denen einem neue Dinge offenbart werden, vielmehr könnte 1 Trip genug philosophischen Stoff für eine ganze Doktorarbeit liefern.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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sesamstrasse1312
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Re: Integration von entheogenen Erfahrungen

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Mür mich persönlich ist Meditation vor allem anderen ein Akt oder ein Zustand der Heilung. Das liegt vielleicht daran, dass es bei/an/in mir auch so einiges zu heilen gibt.

Meine eigene Voraussetzung für meditative Praktiken war und ist ein Zustand der bewussten Achtsamkeit - das hier und jetzt erleben ohne gedankliche Abschweifung oder Bewertung von Gefühlen. Achtsamkeit ist ein wichtiger Teil vom Set für die unterschiedlichsten Aktionen. Achtsamkeitsübungen und Bodyscans mache ich meistens im Sitzen oder Liegen.

Dann kenne ich zum einen die Arbeit mit Klangschalen, weches mir hilft den Körperspeicher anzusprechen und in einer Körper- und psychotherapeutischen Arbeit verdrängte Inhalte hervorzuholen und zu bearbeiten oder um die Gedanken zu klären, eine bestimmte Vision zu iniziieren und zu unterstützen. Ich weiss nicht warum, aber ich spreche gut darauf an und diese Arbeit funktioniert bei mir sehr gut. Diese Inhalte blockieren oft den Energiefluss und da helfen mir dann fernöstliche Praktiken wie etwa Qi Gong um wieder in den eigenen Fluss zu kommen und es fliessen zu lassen. Das gibt auch Kraft. Wenn ich Pilze hatte, kommt es oft vor, dass der Drang nach Bewegung so stark ist, dass ich mich einfach bewegen muss.

Eines meiner Themen ist Inkarnation und Erdung. Ich habe so viel ausprobiert, dass mir dabei helfen könnte, aber nichts brachte eine echte Veränderung, bis ich die Steh- und/oder Geh-Meditationstechniken kennenlernte. Naja es gibt Liege-, Sitz-, Steh- und Gehmeditationen in Kombination mit verschiedensten Zusatztechniken. Doch vor allem anderen muss man sich dazu entscheiden, in welcher Position die Meditation statt finden soll, denn irgendei eine Haltung muss man einnehmen. Und wenn ich mal das Gefühl habe, dass ich die Füsse nicht mehr an den Boden kriege, dann meditiere ich im Gehen.

Zuguterletzt mache ich noch heilsame Entspannungsmeditationen, die mich in einen heilsamen Zustand der Regeneration bringen. Auch Handauflegen nach der Reiki Methode ist eine solche Liegemeditaion, die ich manchmal mache. Oft döse ich dann leicht ein und wenn ich dann die Augen wieder öffne, fühle ich ein Licht, welches mich und meinen Mind umhüllt, erfüllt und ich spüre reine lebendige Kraft.

Seit meinen jugentlichen Eskapaden, in denen ich so gut wie nichts aus der psychedelischen Welt in mein Bewusstsein transformieren konnte (der unverhältnismässig starken Repression und schwachen Aufklärung der Gesellschaft sei es zu verdanken) - das geschah erst später nach und nach, zum Glück - habe ich nach einer längeren Pause erst vor kurzem wieder angefangen, mich für psychedelische Reisen zu interessieren und mich dazu entschlossen, vom Geist der entheogenen Pflanzen resp. Pilzen zu lernen.
Ich habe mich für Pilze als erste Wahl entschieden aus Gründen der Verehrung, einem Verwandtschaftsgefühl und nucht zuletzt wegen der einfachen Beschaffung resp. kurzen Zeit, in welcher man mit eigenem Anbau brauchbare Ernten erzielen kann und so war es auch.

Die Achtsamkeit hilft mir enorm sowohl beim Trippen als auch bei der Integration. Es ist wie es schon gesagt wurde, dass bereits eine Aktivität, die man gleichermassen vor-, während- und nach der "Show/Lession" tätigt eine kognitive Verbindung erleichert. Ob diese Aktivität meditativ sein muss, weiss ich nicht, aber es liegen gewisse Vorteile auf der Hand.

Mir wurde zu Weihnachten ein wunderschön mit rotem Leder eingefasstes und mit einem Moosachat versehenes Schreibe-Buch geschenkt. Seither hatte ich zwei psychedelische Erlebnisse und kurz davor eines. Aber ich habe Angst, diese schöne Buch zu versudeln. Ich glaube, ich werde darin malen und zeichnen, kurze Gedichte schreiben. Tripberichte schreibe ich auf loses Papier und hefte es dann hinein oder überschreibe es rein. Ich bin schon oft an meinen zu hohen Ansprüchen an mich selbst gescheitert, daher wäre es vielleicht besser ich würde auch hier weniger denken jnd einfach darauf los handeln.

Jedenfalls stimmt es; Reintegration ist eine Kunst! Auch Terence McKenna ist dieser Ansicht und es sei die Aufgabe von Künstlern die Anderswelt zu bereisen und für die Gesellschaft erfahrbar zu machen, Erkenntnisse daraus in irgend einer Form zu vermitteln. Hat nicht dieser Archäologe oder Historiker oder was, wie hiess er noch, aufgrund seiner Ayahuasca Vision eine Novelle geschrieben? Ist nicht der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren am Nordpol, wo irgendwelche elfischen Wesen in unterirdischen Werkstätten Spielzeug herstellen für die Kinder dieser Welt, die Geschichte des roten Pilzes mit den weissen Punkten?

Hier würde jetzt die Diskussion über Kunst folgen, doch damit würde ich zu sehr abschweifen. Ich halte Meditation jedenfalls für ein wichtiges Werkzeug, welches sich im Repertoire jedes Psychonauten befinden sollte... :thumbsupsmileyanim:
"Nobody knows Jack Shit about what's goin'on!" T. M.
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