tier hat geschrieben:Für das Befinden ist es ein ungeheurer Unterscheid ob man den Gegenwärtigen Moment ablehnt "oh nein, ich will das nicht, mir geht es schrecklich, ich will erst das oder so und so sein"
oder ob man guten Gewissens JA-sagen kann, "ja, das ist es, alles ist gut."
Solange ich mein Befinden daran festmache, mag das zustimmen.
Ich weiß nicht wie die Dinge "wirklich" sind, ich kann nur beschreiben wie ich sie erfahre. Die Idee von gut/schlecht ist die Illusion, denn was soll gut bedeuten? Für was brauche ich dieses gut? Wer verlangt nach einem gut und wer leidet wenn es kein gut gibt? Ich kann etwas das ich erfahre versuchen mit Worten zu beschreiben, als süß, salzig, anstrengend, heiß, bunt, nass, lusitg, angenehm, gruslig, eklig, spitz, blaaoabaobao... weiters kann ich für mich dann erleben ob mir das gefällt oder nicht, ob etwas das mir nicht gefällt aber gleichzeitig auch nicht gut ist ist fraglich, vor allem woher will ich wissen ob es nicht doch gut für mich ist und ich es nur noch nicht weiß?? Fragen über Fragen...
Das ist Sprache, ein tolles Werkzeug des Ausdrucks, welche sich hervorragend zur Differenzierung und Kategorisierung von Wahrnehmung, indem es in der absoluten Relativität mit theoretischen Absolutheiten spielt, eignet. Das Mysterium ist aber nicht an Sprache gebunden, ich bin nicht Sprache, ich bin "das", was z.B. Sprache als Werkzeug einsetzt.
Anzunehmen es müsse "gut oder rot oder klfasdkdakla / irgendwie bestimmtes" für mich sein, empfinde ich als überaus anstrengend und hat mit der sich vor mir im Jetzt offenbarenden Erfahrung, die "lediglich" ist, nichts zu tun. Durch ein Loslassen meines eigenen Glaubens (z.B über "es muss/ist so oder so sein und das ist gut/schlecht für mich") eröffnet sich ich die Möglichkeit etwas neues zu erfahren. Warum soll ich versuchen altes/bekanntes zu erfahren/bestätigt zu bekommen, wenn ich im Jetzt neues/bisher noch unbekanntes erfahren kann. Ich will ja nicht die Vorstellung über mein Leben leben, sondern ich lebe mein Leben. Woher kommt überhaupt die Vorstellung wie ich es will? Suche ich mir die selber aus oder vielleicht habe ich mich irgendwann für dieses Leben entschieden?
~ I leave my believes behind and flow in the now ~
Darüber hinaus frage ich mich, wieso ich mich auf gut/schlecht beschränken soll wenn die Erfahrung so vielfältig sein kann? Wenn ich schon eine Dualität in mein Leben bringen will dann lieber etwas wie "lustig" und "nicht-lustig".
tier hat geschrieben:Und Meditation und Achtsamkeit hilft mit der Gegenwart in einvernehmen zu leben, ..
Wem hilft es und wer lebt hier im einvernehmen? Das Mysterium
braucht kein Einvernehmen, es
ist das Einvernehmen.
Liebe Grüße, tseuq
[edit: "mir geht es schrecklich" ist schon ganz schön viel.. ]
Everything's sooo peyote-ful...