Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben übernehmen

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baschi
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Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben übernehmen

Beitrag von baschi »

Guten Abend Leute,

ich habe nun meine ersten Erfahrungen mit Pilzen machen können, auch ein längerer Trip war dabei eine ganze Nacht durch bis morgens, immer wieder nachgefuttert. *mann sind die Lecker* :smiley34:

Ein Kumpel, nennen wir Ihn Sven, hat den längeren Trip zusammen mit mir erlebt. Wir beschäftigen uns sehr viel mit Persönlichkeitsentwicklung, Zielsetung, Kommunikation und alles was dazu gehört. Wir haben aus dem Trip sehr viele Erfahrungen über uns selbst migenommen, doch genau so viele Erfahrungen und Ideen haben wir später wieder verworfen oder uns nicht erinnert. Um dagegen zu wirken habe ich mir einige Sachen aufgeschrieben, habt Ihr hierfür noch ein paar Tipps um noch mehr zu Erinnern?

Außerdem ist mir aufgefallen das ich beim Runterkommen und auch noch vor dem Schlafen sehr ausgeglichen, friedseelig und glücklich war. Ich wüsste nur zu gerne wie ich diese ruhige ausgeglichene friedseelige empathische Art mehr und mehr in mein "Nüchternes" Sein integrieren kann. Gibt es hierüber Literatur die sich damit beschäftigt, kann ruhig Religiös oder Esotherisch sein. Ich möchte mich mehr diesem Zustand ännähern und Ihn verinnerlichen.

VG :hallo:
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אל תשאלו
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von אל תשאלו »

Sich diesem Zustand an zu nähern ist ein Prozeß der meist ein Leben andauert. Viele Wege können ans Ziel führen. Für den Anfang habe ich dir einige Zeilen von Thaddeus Golas angehängt.
So außergewöhnlich und erhellend wie dein Erlebnis war ist der erste Schritt sich Zeit zur Aufarbeitung zu geben.

Schön das du zu uns gefunden hast. Wenn du unter http://www.entheobotanik.net/viewforum.php?f=21 kurz etwas zu deiner Person und wie du den Weg zum Forum gefunden hast schreiben könntest.
GolasErleuchtung.pdf
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Pusemuckel
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von Pusemuckel »

Moin baschi,
auch meinerseits ein herzliches Willkommen!
baschi hat geschrieben:Außerdem ist mir aufgefallen das ich beim Runterkommen und auch noch vor dem Schlafen sehr ausgeglichen, friedseelig und glücklich war. Ich wüsste nur zu gerne wie ich diese ruhige ausgeglichene friedseelige empathische Art mehr und mehr in mein "Nüchternes" Sein integrieren kann.
Naja, ich will's mal so formulieren: es muß irgendwie alles im Kopf stattfinden! Ich persönlich hab in meinem Leben vieles durch Meditation erreicht, aber grundsätzlich kommt es meiner Meinung nach einfach auf eine gesunde Grundeinstellung drauf an! Man darf sich selber auch einfach nicht irgendwie unter Druck setzen bzw. setzen lassen, sondern sollte die Dinge/das Leben einfach so nehmen wie es kommt und nicht mit aller Macht versuchen etwas zu sein, was man gar nicht ist!
Vor einem Jahr sah es in mir drin auch noch teilweise etwas anders aus, aber inzwischen hab ich wieder zu mir selber gefunden.......

Die "eine" Formel zum glücklich sein gibt es nicht, es ist das ganze um einen drumherum und wie man damit umgeht bzw. was man daraus macht! Wenn man innerlich mit sich selber im Lot ist, glücklich ist mit dem ist was man hat bzw. mit der Situation in der man sich befindet, wenn also der innere Frieden stimmt, dann kann man das auch nach außen spiegeln!! Versuch nicht so zu sein wie andere dich haben wollen, seih du selber!!
Eins meiner Lebensmottos lautet "In der Ruhe liegt die Kraft!" und ich denke ich strahl das auch nach außen...

....und ein kleiner Tip noch: Et kütt wie et kütt un et hätt noch immer jot jejange!! :m037:
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kleinerkiffer84
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Meine Methode die Erlebnisse auf Reisen in irgendeiner Form zu konservieren, besteht im wesentlichen auch darin, sie in verbaler Form festzuhalten.
Besonders spektakuläre CEVs versuche ich in Paint so gut es geht nachzubilden.
Wichtig ist, dass die Aufzeichnungen ein Anker sind, der einem hilft, beim späteren Durchlesen, sich wieder in den Trip hinein zu erinnern.

Bei starken und kurz wirksamen Entheogenen wie Salvia, mache ich es so, dass ich möglichst unmittelbar nach der Reise alles chronologisch aufschreibe,
was Schritt für Schritt auf diesem Trip passiert ist.
Freilich ist menschliche Sprache nur ein stupider Abklatsch von dem was ein Salviatrip wirklich ist, aber ein besseres Werkzeug haben wir nicht zur Verfügung.

Bei länger wirkenden Substanzen wie zb. Cannabinoide, mache ich es so, dass ich mir während dem Trip die Gedankenflashes, die ich für wichtig halte, entweder stichwortartig notiere,
oder noch besser, sie am Audiorecorder am Handy aufzeichne. Letzere Methode ist zu bevorzugen, da bei Cannabinoiden das Kurzzeitgedächtnis so hinüber ist, dass man oft mitten im Satz nicht mehr weis, was man überhaupt schreiben wollte.

Um jetzt konkret richtungsweisende und therapeutische Effekte durch Entheogene mit in den Alltag zu nehmen, ist meine Methode, dass ich, wenn ich vor einem Problem stehe, dieses stets aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten versuche, bevor ich ein endgültiges Urteil darüber fälle.
Ich versuche mich nach und nach in die Sichtweise hinein zu versetzen, die ich unter Einfluss verschiedener Entheogene hätte.
Wenn ich über ein Problem grüble, oder eine Entscheidung treffen muss, dann sage ich zu mir selber erstmal: STOP! Schluss mit reiner Bewertung durch Alltagsbewusstsein!
Dann gehe ich in mich, versuche mir die Wirkung verschiedener Substanzen und deren damit verbundender Sichtweise vorzustellen, und stelle mir dabei dann selber folgende Fragen:
-Wie würde das ganze unter Salvia aussehen?
-Wie würde ich es auf MDMA bewerten?
-Wie würde es unter Pilzen aussehen?
-Wie würde es unter Cannabinoiden aussehen?
usw..

Die Wahrheit liegt dann irgendwo in der Mitte, aber der Kernpunkt dieser Technik ist, dass man sich loslöst, von dieser starren nüchternen Alltagssicht, die keineswegs objektiv realer ist, als die Realität auf einem Trip.

Nenne keinen weise, eher er nicht bewiesen hat, dass er eine Sache aus 7 Sichtweisen beurteilen kann. ;-)

Allgemein ist es wichtig, alles was auf Trips erkenntnisreich war, schriftlich festzuhalten und auch später immer wieder zu lesen, zu verinnerlichen und darüber nachdenken.
Auf diese Weise erlangt man im Laufe der Zeit eine wesentlich objektivere und differenziertere Weltsicht, als jemand, der ausser Alltagsbewusstsein nichts kennt.

Wichtig ist auch, dass man sich auf Trips etwaigen Paranoia und Ängsten immer stellt, dann lassen sie einem in Ruhe.
Aus einem egozerschmetternden Paranoiabad kann man durchaus gestärkt hervorgehen und davon auch im Alltag profitieren.

Eine Sache, die mir ganz besondes Salvia gelernt hat, und an die ich auch im Alltag oft denke ist, dass diese Welt hier, weder mein richtiges Zuhause ist, noch bin ich ein Mensch der eine Seele hat.
Vielmehr bin ich eine reisende Seele, die vorübergehend in dieser Welt hier einen menschlichen Körper hat. Aber das ist nicht meine Heimat und das Kollektivbewusstsein ist ganz wo anders.
Das relativiert auch im Alltag vieles.

Gut (aber brutal unangenehm!!!) ist auch, wenn man zb. auf Pilze Traumascheisse aus der Kindheit nochmal durchlebt, dann das ganze mit dem heutigen Wissen und der heutigen Weltsicht nochmal neu bewertet und schliesslich als nichtig erkennt und damit abschließt.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Pusemuckel
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von Pusemuckel »

Also bei mir ist es so, daß ich definitiv die gute Laune eines Trips auch Tage später noch spüre und dies auch nach außen tragen kann!!

Als ich heute morgen dieses Lied auf MP3 gehört habe, wollte ich glatt im Walzertackt mittanzen!!



:s-musik-tanz03:
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baschi
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von baschi »

PAM voll auf die Mütze, ich hätte nich gedacht das eure Antworten so aufschlussreich und informativ sind!
Ich kanns nicht fassen so viel guter Content:
Ich werde mir mal das empfohlene Buch durchlesen, wobei mir dies sehr stark spirituell scheint, da muss ich in einem bosonders offenen und entspannten State sein um das lesen und aufnehmen zu können. Aber ich werde es aufjedenfall tun. :100:
Sich den Ängsten stellen auf einem Trip? Bisher habe ich versucht negativ aufkommende Gedanken sofort umzulenken indem ich mich auf eine positive Sache konzentriere und mich an ihr erfreue. Wie kann ich mir das in etwa vorstellen?
7 Sichtweisen, erinnert mich stark an NLP, auch da du Begriffe wie Anker verwendest, kommst du aus der Ecke? Ist ein schönes Tool, durch die Submodalitäten zu betrachten, dabei aber auf die Tripzustände zurückzugreifen.
Es ist unglaublich was ein Anker in einem auslösen kann, ich liege gerade auf der Couch, auf der wir getrippt hatten und hören Goa. :sunbathing:
Dabei färben sich die Wände leicht rötlich und auch die Sicht ist ähnlich wie beim Runterkommen vom Trip der Computerbildschirm brennt sich wie ein Lichtkegel in mein Blickfeld auch die Regenbogenfarben um die Glühbirne herum werden wieder intensiv wahrgenommen. Einfach Spitze. :alberteinstein.gif:

Nochmal danke für alle Anregungen und Infos, war einfach hammergeil zu lesen. :sunbathing:
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Pusemuckel
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von Pusemuckel »

Freut mich das wir dir helfen und evtl. die Augen für das WIRKLICH Innerre öffnen konnten!

Hab gerade dieses Lied gehört bzw. das Video nochmals gesehen, und irgenwie hab ich das Bedürfnis zu sagen: The Show must go on!!
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Pluteus
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Re: Eigenschaften nach Pilztrip, Nachhaltig ins Leben überne

Beitrag von Pluteus »

Eine Technik die ich zwar in einem anderen Kontext praktiziere, ich mir jedoch sehr sinnvoll als Erinnerungshilfe an psychedelische Erfahrungen vorstellen kann, ist die Aromatherapie.

Unser Geruchssinn ist ein sehr machtvoller Apperat und welche Eigenschaft dessen ich gerne benutze, ist das intensive und schlagartige Aufkommen von Gefühlen aus vergangenen Erlebnissen, die ich mit bestimmten Gerüchen in Verbindung bringe.
Da diese Gefühle oft in Sekundenbruchteilen aufkommen, habe ich keine Zeit diese"totzudenken".

Da ich öfters an Anspannungsproblemen leide, habe ich vor ein paar Jahren mit der Praxis der progressiven Muskelreflextion (PMR) begonnen. Da diese Technik schlecht unterwegs oder während der Arbeit umsetzbar ist, habe ich angefangen, während der PMR eine Duftlampe mit immer dem gleichen ätherischen Öl anzuzünden. Dies bewirkte, dass ich den verwendeten Duft mit der aus der der PMR resultierenden Entspannung in Verbindung bringe. Nun brauche ich nur an einem mit diesem Öl getränktem Stück Papiertaschentuch, das ich meistens in einem kleinen Zippbeutel mit mir führe, zu schnuppern und übermäßige Anspannungszustände lösen sich recht zuverlässig auf.

Ich kann mir vorstellen, dass sich diese Technik gut auf die Integration von psychedelischen Erfahrungen übertragen lässt. Bei der Auswahl des Duftes sollte man darauf achten, dass dieser nicht allzu vorgelasstet ist, im empfundenen negativen, sowie positiven Sinne.

Liebe Grüße,

Pluteus
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