Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Alles was nicht in die anderen Bereiche passt
Benutzeravatar
sesamstrasse1312
Beiträge: 163
Registriert: 13. Dez 2015, 15:40
Wohnort: Nördliche Schweiz
Kontaktdaten:

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Danke für all die guten Beiträge! Alle Ansichten haben eine ganz bestimmte Gültigkeit, auch widersprüchliche Ansichten müssen sich gegenseitig nicht ausschliessen.

Was ich gemeint hatte als ich schrieb, dass Konsum von Opiaten zwingend mit Schmerz verbunden ist, zumindest potenziell resp. Schmerz im weitesten Sinne in Form irgendeiner Bezahlung, beziehe ich vor allem darauf, dass sich jeder einzelne Konsum von Opiaten im endogenen System an den Rezeptoren einzuprägen scheint. Wie genau und warum dies so ist, weiss ich nicht, aber es soll Literatur dazu geben. Da sei die Rede davon, dass Opiate einen Effekt auf die Rezeptoren haben, der eine nachhaltige Veränderung insofern bewirke, dass eine potenzielle Abhängigkeit resp. ein grundsätzliches Verlangen, das zuvor so bislang nicht vorhanden gewesen wäre, nachhaltig iniziiert werden könne. Ich werde versuchen, mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Jedenfalls kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass sich bereits kleinste Mengen von Heroin nachhaltig auf Körper, Seele und Geist auswirken. Das überwältigende Glücksgefühl, die ultimative Befreiung von jeglichem Schmerz, die Magie und das Charisma dieser Substanz prägen das eigene Leben und dessen Verlauf nachhaltig!

Interessanter Fakt ist, dass eine Art Faustregel gibt, wonach nur etwa 30% aller Schmerz-Patienten, welche 3-6 Monate lang mit Morphium behandelt werden, eine körperliche Abhängigkeit entwickeln - alle anderen 70% können das Medikament ohne Nebenwirkungen absetzen resp. ausschleichen. Ich bin mir ganz sicher, dass etwa ein vormaliger Konsum von Opiaten einer von mehreren möglichen Faktoren ist, welche die Voraussetzungen für solch eine Abhängigkeit schaffen.

Sicher ist aber, dass rohes Opium, etwa in einem Tee gelöst, lange nicht so verheerend und eindrücklich auf den Körper wirkt, wie das Diacetylmorphinsalz (Diamorphin hcl), welches wir als Heroin kennen, oder als das fettlösliche Methadon, welches man gut und gerne als den Teufel selbst bpezeichnen kann.

Was mich jetzt sehr interessieren würde, ist, ob jene opioid wirkenden Indolalkaloide dieselben Abhängigkeits fördernde Potenz haben oder eher weniger. Ich werde diese Saison mexikanischer und kaliforniacher Mohn anpflanzen, sowie andere Pflanzen, die mir helfen sollen mit dieser seelischen und körperlichen Lücke fertig zu werden, die das Heroin hinterlassen hat. Morgen voraussichtlich trete ich die letzte Etappe im Abbau des Morphiumsulfats an, welches ich seit Juli als Ersatz zum Heroin der letzten acht Jahre einnehme. Drückt mir die Daumen und passt auch auf Euch selbst auf - es gibt so viele schöne Pflanzen und gute Substanzen (hui das reimt sich ;) ), welche einzunehmen es sich gefahrlos lohnt, so dass "H" einfach keine echte Option sein kann...

... allet Gude :)
"Nobody knows Jack Shit about what's goin'on!" T. M.
Benutzeravatar
hammock
Beiträge: 1552
Registriert: 20. Dez 2013, 17:28

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von hammock »

Herr von Böde hat geschrieben:Ich gestehe ich habe Deine Ausführungen weiter vorne nicht gelesen.

Du hast insofern Recht das der Schmerzpatient seine Dosis nicht geniesst, wei sie in der Regel so eingestellt werden das die psychischen Effekte möglichst gering bleiben.

Jupp, aber wer kann schon so ein genaue Dosis auf den jeweiligen Patienten genau vorher berechnen ? Es muss ergo immer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der Patient möglicherweise etwas "mehr" bekommt, als nötig. Und dann kommen halt die Effekte.

Aber davon ab, es wäre bestimmt ganz gut, die Patienten auf solche Reisen vorzubereiten.
Don´t worry about your difficulties in mathematics; I can assure you that mine are still greater.
Live long and in peace :-*
Benutzeravatar
אל תשאלו
Beiträge: 5627
Registriert: 6. Dez 2013, 14:03
Wohnort: Aschkenas

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von אל תשאלו »

sesamstrasse du hast es noch einmal gut zusammen gefasst. :good:
sesamstrasse1312 hat geschrieben:Danke für all die guten Beiträge! Alle Ansichten haben eine ganz bestimmte Gültigkeit, auch widersprüchliche Ansichten müssen sich gegenseitig nicht ausschliessen.
Ich denke auch das all das was wir besprochen haben ganz gut einzelne Aspekte erfasst hat. Eine Sicherheit wie jemand mit den einzelnen Stoffen umgehen wird und wie er darauf reagiert gibt es nicht. Sicherlich ist Vorsicht angebracht, wie auch es besser sein zu lassen wenn man in einer Lebenskrise steckt oder sich selbst nicht traut. Wie man auf eine Substanz reagiert weiss man immer im nachhinein.

Indol basierte Opioide sind keinesfalls als harmlos im eigendlichen Sinne anzusehen. Dennoch haben sie nicht die verherende Wirkung der Opiate und synthetischer Opioide obwohl sie an den selben Rezeptoren andocken. So fehlt den beiden im Kratom enthaltenen Mitragynin und 7-Hydroxymitragynin eine Atemdepressive Wirkung. Andererseits kann ich mir lebhaft vorstellen, dass diese als Reinsubstanzen ähnlich verheerend wirken können wie die uns bekannten abhängig machenden Stoffe. Auch gibt es nicht wenige Menschen bei denen man von einer Kratom Abhängigkeit sprechen kann. Diese ist allerdings nicht so tiefgreifend wie bei den Opiaten und klingt körperlich viel schneller und weniger dramatisch wieder ab. Ganz davon mal abgesehen das sich wohl niemand einen Sud aus den Kratomblättern in die Venen jagen würde.

Gesellschaftlich müßte sich noch viel ändern um diesen im Grunde genommen segensreichen Substanzen den Schrecken zu nehmen. In den letzten Jahren hat sich viel zum guten gewendet. Dennoch muß derVerfolgungsdruck aufhören und die Politik sowie Wissenschaft sind gefordert vermehrt aufzuklären und harmlosere Alternativen für die zu finden die aus welchen Gründen auch immer diese Stoffe nehmen. Verbot nein, staatliche Regulierung und Kontrolle ja. Wer ist für den Konsumentenschutz da wenn nicht der Staat. Letztendlich ist es utopisch zu denken das es ein menschliches Leben ohne diese Substanzen geben wird.
Ge'ez ጫት
Benutzeravatar
kleinerkiffer84
Beiträge: 2868
Registriert: 27. Jan 2014, 21:06

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Ich denke es kommt auch stark auf die einzelne Person an. Jeder Mensch ist anders und ist für andere Dinge anfällig.
Eine Abhängigkeit von Opiaten schliesse ich bei mir aus. Ich mache das sicher schon seit 15 Jahren so, dass ich, wenn möglich 1 Abend in der Woche für mich habe und es mir mit Opiaten gemütlich mache.
Meistens ein Freitag. Manchmal kommt mir auch etwas dazwischen und manchmal mache ich auch absichtlich Pause, sodass ich auch mal 3-4 Wochen gar keine Opiate nehme.
Ich persönlich kann über Opiate nur positives berichten.
Für mich ist das der ultimative Ruhepol im Kontrast zum dem ganzen Alltagskram.
Selbstbeherrschung ist sehr wichtig, aber damit habe ich keine Probleme.

Ich muss auch meinem Vorredner zustimmen, dass 30 eine gewisse magische Altersgrenze ist, auch was die Intention des Konsums und den allgemeinen Umgang mit Drogen betrifft.
Genau das Gleiche habe ich auch bei mir festgestellt. Mit 30 ändert sich die Persönlichkeit nochmal richtig.
Mit Anfang 30 hat man ganz andere Intentionen und auch eine andere Weltsicht als mit Mitte 20.
Diese extreme Dröhn-Geilheit ist bei mir seit Anfang 30 auch etwas verflogen. Mir fällt es heute sogar leichter Opiat-Pausen zu machen, als mit Mitte 20.
Die ärgste Ballerzeit war bei mir Mitte 20. Das war genau die Zeit wo Spice und die anderen RCs richtig populär wurden und mich hat hier die Gier richtig erwischt.
Das war so von 2007-2010, dass war die ärgste Ballerzeit. Damals wollte ich alles möglichst schnell ausprobieren. Spice habe ich geraucht, wie andere Leute Zigaretten.
Mit der Zeit vergeht das aber wieder von selber und es wird uninteressanter. Mit 30 konsumiert man sehr viel seltener, nur zum Wochenende, reflektierter, überlegter und bleibt am liebsten bei alt bekannten Dingen.
Man wird allgemein sehr viel ruhiger und besonnener.
Und vor allem wird man sehr viel vorsichtiger und misstrauischer.
Paranoia ist etwas, was mit 30 erst richtig eingesetzt hat bei mir.
Früher bin ich mit einem Joint im Mund am Parkplatz herumgelaufen und habe Leute gefragt ob sie Feuer haben. :hahaha:
Früher habe ich auch immer jeden mitrauchen lassen, auch wenn ich die gar nicht richtig kannte. Ich habe mir nichts dabei gedacht.
Wenn ich heute kiffe, dann gehe ich einen Kilometer in den Wald und haue ab, wenn ich ein Geräusch höre, dass ich nicht einordnen kann.
Und die Verträglichkeit von Alkohol wird mit 30 erheblich schlechter, weshalb ich nur noch moderate Mengen Bier trinke und das auch schon selten.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
Benutzeravatar
Dexter
Beiträge: 337
Registriert: 26. Mai 2014, 19:47

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von Dexter »

Mir ist das alles unheimlich so das ich die Finger davon lasse egal was die anderen sagen. Opiate ist für mich ein richtiges Tabu das ich nicht brechen werde. Kratom habe ich noch nie genommen. Wie kann man sich die Wirkung vorstellen? Bekommt man davon Lust sich andere Opiate rein zu pfeifen?
Benutzeravatar
Herr von Böde
Beiträge: 1813
Registriert: 18. Apr 2016, 00:33
Wohnort: Planet Earth (meist)

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von Herr von Böde »

Ich halte es für auusgeschlossen das man eine "suchtartige" Lust auf etwas entwickelt dessen Wirkung man nie selbst erlebt hat.
Kratom enthält ja eben keine Opiate. Ich kenne es selber noch nicht, möchte die Erfahrung aber mitnehmen schon alleine um zu wissen wie ähnlich oder analog der Vergleich Opiate mit Kratom mit dem von Schokolade mit Weingummi ist.
-------------------

"Life Begins At The End Of Your Comfort Zone!"


https://de.wikipedia.org/wiki/Moralische_Kompetenz
Benutzeravatar
psilobob
Beiträge: 455
Registriert: 5. Sep 2014, 15:07

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von psilobob »

Also ich muss dazu auch meinen Senf angeben.

Eine "suchtartigen" Gier nach Opioiden, auch nach Heroin, gibt es so garnicht.
Zuallererst einmal mag niemand Opioide direkt beim ersten Mal, daran muss man Gefallen finden.
Beim ersten Mal(mit Tramadol) habe ich mich einfach nur komisch gefühlt aber nicht wirklich angenehm.
Sorgenfrei im Rückblick, aber ich hatte ja keine richtigen Sorgen damals.
Und das ist der Knackpunkt, was Opioide so gefährlich macht.
Man erlebt dieses Gefühl, mehrfach vielleicht sogar, aber mehr als ab und an wird es nicht konsumiert.
Dann kommt irgendetwas problematisches im Leben, man verliert die Perspektive aus irgendwelchen Gründen, und dann wird diese Wirkung Sorgen auszublenden und den grauen Alltag erträglicher bzw wieder leb-bar werden zu lassen zum Problem.

Ich bin ein Fan von Opioiden und habe damit, trotz bewusst eingegangener Zeiten leichter physischer Abhängigkeit, nie echte Probleme mit dieser Substanzklasse gehabt.
Und selbst wenn ich einmal abhängig war(wobei ich, egal was, nicht intravenös konsumiere), dann war das kein grosses Thema mit konsequentem Abdosieren.
Noch dazu stimmt es, imm Alter wird man tatsächlich ruhiger und kontrollierter und kann sich den geregelten Konsum erlauben.

Dazu muss man sagen, dass ich schon seit langem stichwortartige Notizen führe über Zeit, Dosis und Substanz.
Runterdosieren fällt einem so sehr leicht.
Auch für alles andere ist es sehr praktisch zu wissen was man wann genommen hat bevor man die nächste Dosis nimmt oder keine Effekte mehr erwartet.
Vielleicht schreibe ich mal einen Extra-Thread über das Konzept des "Konsumtagebuch´s"...
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen. :)
Benutzeravatar
hammock
Beiträge: 1552
Registriert: 20. Dez 2013, 17:28

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von hammock »

Herr von Böde hat geschrieben:Ich halte es für auusgeschlossen das man eine "suchtartige" Lust auf etwas entwickelt dessen Wirkung man nie selbst erlebt hat.
Sorry, wenn ich das jetzt mal aus dem Zusammenhang heraus reisse. Ich hätte da ein Gegenargument:

Stell dir mal Folgendes vor:

Du hast irgendwo mal einen Spielautomaten gesehen. Selber hast du aber kein Kleingeld, welches du einwerfen könntest.
Jetzt kommt auf einmal einer daher und wirft Geld ein und spielt.
Du verfolgst dieses Spiel.
Du siehst die Fehler, die er macht und durch die er verliert.

Nun sagst du zu dir selbst "Das hätte ich besser machen können; und gewinnen"

In deinem Kopf laufen also Gedanken ab, ... Gedanken, die dich treiben,

Mal angenommen, du würdest dieses Schauspiel täglich weiter verfolgen ... würdest du dich dann nicht eventuell in diesen Spieler hinein versetzen, seine Emotionen nachempfinden?
So erlebst du dessen Wirkung selber. ... ohne, dass du selbst physisch gehandelt hast.
Don´t worry about your difficulties in mathematics; I can assure you that mine are still greater.
Live long and in peace :-*
Benutzeravatar
Herr von Böde
Beiträge: 1813
Registriert: 18. Apr 2016, 00:33
Wohnort: Planet Earth (meist)

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von Herr von Böde »

Zunächst mal bezweifle ich das es andere Fehler zu machen gibt am Spielautomaten als Geld da hinzuschmeissen :mrgreen:

Und dann glaube ich einfach nicht, das durch die Beobachtung ein suchtartiges Verlangen enstehen kann, eine große Neugier, die bei Menschen mit entsprechenden Anlagen durchaus übersteigert sein kann mag enstehen. Ein suchtartiges Verlangen ist das noch nicht.

Nach meiner Meinung, natürlich habe ich auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen :)
psilobob hat geschrieben:Also ich muss dazu auch meinen Senf angeben.

...
Zuallererst einmal mag niemand Opioide direkt beim ersten Mal, daran muss man Gefallen finden.
Beim ersten Mal(mit Tramadol) habe ich mich einfach nur komisch gefühlt aber nicht wirklich angenehm.
...
Bei mir war es anders, die erste Dosis, "brav" von Alu geraucht, hat meine Erwartungen voll erfüllt und ich dachte "das geht noch besser", innerhalb von 10 min waren Insuspitzen und ne Zitrone besorgt :mrgreen:

Allerdings hatte ich dann auch lange erstmal genug. Nicht aber konnte das Erlebnis vergessen oder als negatives Erlebniss eingestuft werden.
Die Erinnerung an das unterm Strich großartige Erlebniss war und ist unlöschbar eingebrannt. Ganz bestimmt ist diese Erinnerung der Grundstein für eine Abhänigkeit, die ich glücklicherweise - wahrscheinlich mit viel wirklich glück und sehr knapp- umschifft habe. Aber der Grundstein läge bereit, jederzeit.
Tramadol ist kaum Blut/Hirnschrankengängig und bringt absolut nicht den (so das Suchtpotential extrem erhöhenden)"H-Knall" der ersetn Minuten.

Opioid ist auch nicht gleich Opioid, man muss schon etwas differnzieren. Ich kann nur von der Erfahrung mit Diacetylmorphin sprechen.
-------------------

"Life Begins At The End Of Your Comfort Zone!"


https://de.wikipedia.org/wiki/Moralische_Kompetenz
Benutzeravatar
אל תשאלו
Beiträge: 5627
Registriert: 6. Dez 2013, 14:03
Wohnort: Aschkenas

Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von אל תשאלו »

Die Meinungen ob man beim ersten mal an Opiaten/ Opioiden gefallen findet gehen weit auseinander. Für nicht wenige ist das erste mal eine Offenbarung. Vor allem wenn es i.v. verabreicht wurde springen viele auf das Gefühl an. Andere Konsumformen benötigen oft einen Lernprozeß um überhaupt das Gefühl kennen zu lernen und ggf. Gefallen daran zu finden. Nicht wenige die ich erlebt habe meinten beim ersten mal Rauchen, Schlucken das sie nichts merken. Das sogar bei Morphin. Ich finde das gerade die nicht intravenösen Konsumformen oft eines kennenlern Prozeß bedürfen um überhaupt zu merken das da etwas wirkt. Meiner Meinung nach ist das die Kunst diese Stoffe in kleineren Dosen zu nehmen und dann zu schauen was in Punkto Fantasie, Entspanntheit und körperlicher Befreiung passiert. Dieses Gefühl ist für die meisten ungeübten schwer von einem gut fühlen wie es bei Menschen auftritt die sich ohne eine Droge gut und "normal" fühlen zu unterscheiden.

Genau Opioid ist nicht gleich Opioid. Wer würde denn denken das Salvinorin ein Opioid ist oder das Schwarzkümmelöl ein indirekter Agonist ist. Überraschend wird für viele auch sein das Nepetalacton, ein Molekül aus der echten Katzenminze, eine analgetische Wirkung in Versuchen gezeigt hat, die sich durch Naloxon umgekehren ließ. Habe ich es noch richtig auf dem Schirm dockt es an den Kappa oder Delta-Rezeptoren an. Bei den meisten Opioiden gibt es von der Wirkung her übereinstimmungen so das sie für geübte einen Wiedererkennungswert haben. Unterschiede gibt es vor allem in der Form der Sedierung, der beruhigenden und der anästhetischen Wirkung.

Noch einige Worte zu Tramadol. Ich persönlich kann nicht verstehen das jemand an dieser Substanz und seinen Derivaten gefallen findet. Wirkungstechnisch fährt Tramadol so eklig negativ bei mir ein das mir schon schlecht bei dem Gedanke einer Einnahme wird. Schaut man sich die Nebenwirkungen wie erhöhung der Krampfbereitschaft, Durchfall, Serotonin-Syndrom, Schock im Vergleich zu anderen Opioiden an haben wir es mit einem eher untypischen Opioid zu tun. Für mich ist ungeachtet ihrer Anwendung in der Medizin dieser Stoff einfach nur Dreck.
Ge'ez ጫት
Antworten