Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Alles was nicht in die anderen Bereiche passt
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kleinerkiffer84
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austa

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Opiate sind das mit grossen Abstand schönste Glücksgefühl, dass ich im Leben bislang kenne.
Natürlich gibt es kein Glücksgefühl ohne Schattenseiten, weshalb bei Opiaten ein korrekter Umgang eminent wichtig ist, ansonsten werden sie schnell zu einer "Hassliebe".

2 Dinge muss man aus eigener Erfahrung absolut dringend einhalten, wenn man Opiate nimmt:

1.) Man darf Opiate unter keinen Umständen dazu nehmen, Probleme zu überdecken. Das macht keinen Sinn. Probleme muss man lösen und nicht betäuben!
Opiate dürfen ausschliesslich dazu benutzt werden, einen schönen Moment noch schöner zu machen.
Zum Beispiel Freitag Abend, wenn man die Arbeit wirklich erledigt hat für diese Woche, etwaige Probleme gelöst wurde, und man wirklich mit sich selber um reinen
und psychisch auf der Höhe ist, DANN kann man Opiate nehmen um es sich ein paar Stunden richtig gut gehen zu lassen. Im Zweifelsfall würde ich den Opiatabend einfach um eine Woche verschieben
und mir vor Augen halten, dass dafür dann der Kick noch besser wird, weil die Toleranz weiter runter geht.

2.)
Unbedingt Konsumpausen einlegen. Meine Faustregel ist: 1x pro Woche, falls man die Arbeit erledigt hat und sich wirklich gut fühlt, ansonsten einfach eine Woche verschieben.
Aber mehr als 1x pro Woche wird nicht konsumiert. Punkt aus Ende!
Eine Ausnahme mach ich im Urlaub, da mache ich mir 2x die Woche einen schönen Abend, denn man gönnt sich sonst nichts und hat schliesslich Urlaub.

Wenn man es so handhabt, kann man sein Leben lang potente Opiate nehmen, ohne Probleme zu bekommen.
Dann sind Opiate die schönste Bereicherung die es gibt. :wub:

__________________________________________________________________

Die hirnverbrannteste, hinterhältigste und am stärksten suchterzeugende Substanz ist meiner Meinung nach Alkohol.
Ich kenne keine andere Droge, die deinen Verstand so manipuliert und dich zum Sklaven macht wie Alkohol.
Alkohol ist eine Droge, mit der ich persönlich kaum umgehen kann.
Bei allen anderen Drogen habe ich keine Probleme, sie gewissenhaft, sinnvoll und reflektiert zu benutzen.
Aber bei Alkohol ist es wirklich enorm schwer, ihn in irgend einer Form sinnvoll zu konsumieren, weil er den Verstand bis zu Lächerlichkeit verstümmelt, ohne das man es selber direkt steuern kann.
Es ist immer der gleiche Ablauf, auf den man auch 1000 mal hintereinander reinfällt:
Man trinkt Alkohol und fühlt sich schlagartig besser und heiter -> dann glaubt man, man kann dieses Wohlgefühl weiter steigern indem man mehr trinkt -> also trinkt man weiter -> das geht
bis zu einem gewissen Grad auch, doch dann kommt das eine Getränk das zu viel ist: bumm Absturz, Kotzen, Kopfschmerzen, Filmriss. Jedes mal!

Ich persönlich trinke Alkohol nur noch in Form von Bier, alles andere rühre ich nicht mehr an, weil das einfach 0 Sinn hat.
Ganz wichtig ist auch, dass man immer nur 2-3 Bier zuhause hat, ansonsten keinen Alkohol.
Diese Bier trinke ich um die Cannabiswirkung etwas geschmeidiger zu machen. Hier ist Bier wirklich sinnvoll und angenehm und beim Bier tritt auch bei Weitem kein so Rausch ein, wie bei anderen Getränken. Aber wichtig ist auch hier, dass man rechtzeitig aufhört. Das geht zuhause ganz leicht, indem einfach nicht mehr da ist.
Wenn die Bier aufgebraucht sind, sind sie weg. Punkt aus Ende.
Hier muss man einen wirklich radikalen Schlusstrich ziehen, denn wenn man immer grössere Mengen Alkohol zuhause hat, ist das der sicherste Weg, nach 1 Jahr Alkoholiker zu sein.
Zu diesem Scheissdreck kannst du nicht nein sagen, weil mit der einsetzenden Wirkung die Urteilskraft so getrübt wird, dass man immer weiter nachlegt, bis man quasi umfällt.

Ich finde Benzos und Opiate wesentlich leichter steuerbar als Alkohol, mit denen hatte ich noch kein einziges mal Probleme.

Gleichzeitig hat Alkohol enorme Nebenwirkungen, die in vielen anderen Bereich im Leben im Weg stehen.
Die Nebenwirkungen werden mit steigendem Alter stärker und dauern länger.
Wenn ich am Samstag zu viel Bier trinke, dann merke ich auch am Montag Abend beim Training noch, dass ich im Prinzip krank bin.
Wenn man 1x in der Woche einen richtigen Vollrausch hat, dann kann man sich das Training praktisch komplett sparen,
hier ist kein Muskelaufbau möglich, wenn der Körper permanent damit beschäftigt ist, sich von einer Vergiftung zu erholen.
Alkohol ist wirklich ein extrem schädliches Rauschgift.

Wenn es irgendwie geht, würde ich jedem raten, mit diesem scheiss Gesaufe komplett aufzuhören.

Es gibt viele Substanzen die sicher sind, die man lange kennt, die untoxisch sind und dabei Glücksgefühle, Selbsterkennung und ähnliches auslösen,
aber Alkohol ist wirklich ausserordentlich schwer zu handhaben und für den Körper pures Gift.
Diese Tatsache, lässt diese hirnverbrannte "Drogenpolitik" noch viel lächerlicher und sinnloser erscheinen. :svomit_100-100.gif:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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sesamstrasse1312
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austa

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Traumas sind vergleichsweise gut behandelbar. Die Frage, was besser ist, ist keine entweder/oder Entscheidung, sondern kann das eine jemanden vom anderen abhakten, wenn nicht therapiert.

Dosis; ja, 10-20mg ist Initialdosis in der Schmerztherapie, das geht bis 30mg, bei längerer Therapie auch höher aufgrund der Toleranzbildung. In der Suchtmedizin geht man bereuts grundsätzlich von einer hohen Toleranz aus, die bei Opiaten enorm schnell enorm hoch sein kann. 300mg ist in der Substitutionsmedizin, opiatgestützte psychiatrische Behandlung, eigentlich bereits keine übliche Dosis mehr. Substitution geht üblich von 80mg Methadon aufwärts aus, das wären 800mg MST. Wenn man weniger hat, wird man vom Arzt darauf aufmerksam gemacht, "Herr sowieso, Sie wissen aber, dass das keine Substitutionsdosis mehr ist und dass sie nicht mehr abgedeckt sind und deshalb keinen vollen Schutz mehr haben?"


@kleinerkiffer84
Ganz wehementes Veto! Deine Handhabung mag für Dich stimmen und vielleicht bei natürlichen Opiaten wie Opium oder ähnliches angemessen sein. Aber wenn es um Heroin ginge, wäre eine solche Handhabung nicht nur saugefährlich sondern ein ziemlich sicherer Einstieg in die Abhängigkeit, über kurz oder lang sogar 100%ig sicher. Vor allem die Freitagabend Mentalität ist, wenn es um Heroin geht ein völliger Trugschluss. Opiate prägen das Suchbewusstsein auf einer neurologischen Ebene. Heroin, Morphium, Subutex (Buprenorohin)... dss sind alles saugefährliche Substanzen, Heroin die mit Abstand gefährlichste! Das mag ein paar Mal gut gehen, vielleicht sogar eine gewisse Zeit. Aber frühermider später, und darauf setzte ich Uhr und Urkunde, packt es jeden an den Eiern, denn diese Substanzen sind hinterlistig und beeinflussen den Lebenslauf nachhaltig!

Ich habe nichts dagegen, wenn Opi am Sonntag sein Opiumpfeiffchen raucht. Aber ein junger Mensch wird dem Einfluss von Heroin bei einer solchen Annäherung früher oder später nicht mehr Stand halten können, auch nicht dann, wenn er vorher gesund war. Das absolut gefährlichste ist ein regelmässiger Konsum. Ein Mensch, zumindest 70% in der Statistik, kann einmal im Leben, etwa nach einer Operation, mehrere Monate auf Morphium gesetzt werden ohne dass es einen Entzug und allenfalls Therapie braucht. Wiederholter Konsum von Heroin, auch wenn es nur alle zwei Wochen ist, endet mit ziemlicher Sicherheit in einer lebensbedrohlichen Situation, das kann ich garantieren!

Ich kann vollkommen dahinter stehen, dass es ganz sicher eine schlechte Idee ist, Probleme mit Betäubungsmittel lösen zu wollen, schlechte Gefühle zu überdecken. Wenn jemand aber in seinem Leben mehrmals im Kontakt mit Heroin war, dann wir er, sobald das Leben mit einer schier unerträglichen Situation aufwartet (und das wird mit 100%iger Sicherheit irgendwann passieren) dir Kraft beinahe nicht ider nur sehr schwer aufbringen können, dem Drang, sich Erleichterung zu verschaffen, nicht widerstehen können. Sei es durch Krankheit, ein naher Tod oder ein anderer Schmerz. Ein Mensch, der die Erfahrung einmal gemacht hat, dass es einen Ausweg gibt, in greifbarer Nähe, wird es schwierig sein, dem nicht nachzugeben. Ich rede nicht von kleinen Alltagsproblemen, uch rede von den 2-3 heftigsten Krisen, die das Leben für jeden von uns bereithalten mag und ziemlich sicher auch wird.

Ich halte Slogans wie "keine Macht den Drogen" auch für dümmlich und wer meint, damit junge Menschen davon abhakten zu können, eigene Erfahrungen zu machen, verkennt wirklich die Realität. Doch man kann das folgende gar nicht genug sagen: bei allem was gut und heilig ist - Finger weg vom Heroin!


Ansonsten Danke für die Beiträge, alles in allem sehrninteressant und ich bin dankbar für die Inputs. Ich respektiere auch die Meinung andererm und wenn einer sagt, für mich ist es so, dann muss ich das glauben. Trotzdem rate ich bei gewissen Dingen, lieber einmal zuviel Vorsicht als hinterher das Nachsehen haben... ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht...
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sesamstrasse1312
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Doppelposts mache ich selten, halt dann wenn ich es für angebracht halte.

Das wachsende Interesse an Opiaten und Ersatzopioide gibt den Anlass, weshalb ich etwas sagen möchte.

Folgendes. Vor etwa 10 Jahren hatte ich die folgende Warnung zwar ernst genommen, leider aber nicht genug, um sie zu befolgen: Opiate ist nicht etwas, womit man aufpasst, sonern etwas, was man einfach auslassen, die Finger davon lassen sollte. Und zwar deshalb:

Jegliche Einnahme von Opiaten, sei dies Diamorphin (Heroin), Buprenorphin (Subutex), Methadon, Morphin oder andere, prägen sich auf eine Weise in die neuralen Vorgänge im Gehirn ein, wie es keine anderen Substanzen tun. Jeder, auch einmaliger, Konsum wird vom Gehirn gespeichert und verändert etwas an den Rezeptoren nachhaltig. Derjenige, der mich warnte, nannte mir wissenschaftliche Literatur, die ich jetzt aber nicht nennen kann. Ich kann aber sagen, dass jegliche Berührung etwa mit Heroin, dazu führt, dass Symptome entstehen, die eine Sucht vorprogrammieren können. Viele Gelegenheitskonsumenten sind dadurch in wahrheit teilabstinente Abhängige, oft ohne es zu wissen oder es zugeben zu wollen.!

Wie dies bei speziellen Indolalkaloiden ist, jene die als Opiatersatz ähnlich dem Morphin wirken, weiss ich nicht. Aber ich würde in diesem Punkt auf nummer sicher gehen wollen. Ich halte Kratom nicht für etwas, womit man spielen sollte.

Leute nehmt das bitte ernst! Egal ob ein Präparat pflanzlich oder synthetisch hergestellt wird, mit Opiate-Rezeptoren ist nie gut Kirschen essen, das schwöre ich!
All die Verteufelungen von Drogen sind meistens übertrieben oder vereinheitlicht. Aber bei Opiaten kan man nicht oft und vehement genug warnen, das kann ich versichern, das sagen auch Leute wie Ch. Rätsch.

Die Auswirkungen, die ein einmaliger oder vermehrter Konsum von Opiaten haben können, sind langanhaltend, eingeprägt. Der Körper, das Gehirn, wir niemals vergessen, dass es ein Mittel mit dieser Wirkung gibt! Es kann zwei, fünf oder zehn Jahre dauern, aber irgendwann wird es einen Schmerz geben, den man freiwillig nicht ertragen kann. Dies wird die Stunde sein, wo man alles tun würde um sich davon auch nur vorübergehend zu befreien. Einen Konsum von Opiaten, den man nicht mit Schmerz bezahlt, gibt es nicht. Es mag solche geben, die sich einbilden, alles im Griff zu haben - diejenigen braucht man aber nur 10 Jahre später zu fragen, ob dem noch so sei...

Sollte jemand mehr als 10-15 Jahre positive Erfahrungen mit Opiaten gemacht haben und noch immer alles im Lot sein, und damit meine ich, dass keine dauerhafte Medikamentaion irgendwelcher Art notwendig ist, um zu leben, möge er mich vom Gegenteil überzeugen...

Also, weiss jemand mehr daüber, wie das mir einer Bildung von Suchtaffinität bei Substanzen ist, die als Opiatersatz bekannt sind, wie bei den Wirkstoffen von Kratom oder etwa bei Papaverin und co.?


Ps. Meine persönliche Situation ist gerade schwierig. Die Depressionen sind so stark, dass ich beinahe jeden Mut verliere. Ein Weltuntergang muss dagegen wirken wie Ferien auf Honolulu...
In zwei Tagen trete ich die vorletzte Etappe meiner Entwöhnjngstherapie an - der Abbau auf null! Danach folgt eine Stabilisationsohase, die etwa 18 Monate dauern wird, mit andern Worten ich werde wohl über ein Jahr mit einer dünnen Haut herumlaufen wie ein rohes Ei! Sollte ich das schaffen, dann, naja, dann habe ich es geschafft. Einfach wird es nicht...
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Herr von Böde
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von Herr von Böde »

Ich muss da sesamstrasse1312 weitgehend zustimmen.
Sicher kommen die meisten Menschen mit regelmäßigem Opiatkonsum nicht dauerhaft gut zurecht.

Mir ist (auch aus beruflicher Perspektive - die sicher gefärbt ist) aber auch privat kein Mensch bekannt der keine Abhängigkeit bei so häufigen Konsum (wöchentlich) entwickelt hat. Es mag sein das es solche Menschen gibt aber ich würde mich niemaöls darauf verlassen ein solcher selbst zu sein.
Konsumrythmen bei denen Toleranzentwicklung tatsächlich schon eine Rolle spielt sind brandgefährlich.
Ich will es es nicht beschreien aber die innere Gegenwehr das zu akzeptieren ist eine notwendige Vorstufe zur Abhängigkeit, denn nur die emotionsfreie Vorstellung auf eine Substanz vollständig und umfassend verzichten zu können zeugt von tatsächlich nicht schon bestehender Abhängigkeit.
Das soll nicht heissen das ein völlig substanzunerfahrener Mensch der Wut entwickelt weil eine Subnstanz ihm von Gesetz wegen vorenthalten wird Anzeichen einer bestehnden Abhängigkeit zeigt, nur das Wut und Frustration bei der Vorstellung lebenslang auf eine Substanzwirkung zu verzichten eine zwangsläufige Vorstufe, wenn nicht bereits Symptom einer Abhänigkeit sind.
Wie schnell die ensteht ist sicher vom Opiat, der Konsumform und der Persönlichkeit des Konsumenten abhängig.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das nur eine Tendenz zur (unsinnigen) "Ansicht" viel hilft viel mich wohl vor einer Abhänigkeit bewahrt hat.
Ich habe als junger Mann (20-25) mit ähnlicher Auffasung wie der von kleinerkiffer84 ca. über 2,5 Jahre etwa monatlich ziemlich reines Heroin iv. konsumiert. Meistens 2 Dosen, 1x ein etwas 3 stecknadelkopfgroßes Krümelchen und ca. 20h später die doppelte Menge, regelmäßig brachte das erhebliche "Verdauungsprobleme" mit extremer Kotzerei. Im Prinzip war die erste Dosis stets ein sehr angenehmer Rausch, die zweite mit teilw. Bewustlosigkeit stets ein Spiel mit dem Tot. Es hat immer 2-3 Tage gedauert mich davon zu erholen. Zum Ende dieser Phase wurde der Konum schon häufiger und die Dosen aber auch auch zu Anfang höher, so das die unangenhmen Wirkungen im Vorderund standen.
Ich habe das dann abrupt eingestellt, heute bin ich mir sicher das ich in der Abhängikeit gelandet wäre hätte ich das nicht getan.

Selbst etwa 15 Jahre später ist die Vorstellung nie wieder zu konumieren mindestens "bedauerlich" und ehrlich gesagt besteht der Vorsatz so auch gar nicht.
Hätte ich vergleichbares Material hier würde das nicht lange überleben. Ich kümmere mich nicht drum und das erscheint mir - jedenfalls für mich- sinnvoll. Ein häufigerer Konsum als 1-2 x jährlich wäre für mich sicher fatal und das ein solcher Rythmus es nicht wäre darf angezweifelt werden.
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hammock
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austa

Beitrag von hammock »

Hallo zusammen,

wie immer geht es hier um informative Informationen; daher hier mein kleiner Beitrag dazu:

kleinerkiffer84 hat geschrieben:Opiate sind das mit grossen Abstand schönste Glücksgefühl, dass ich im Leben bislang kenne.
Dem kann ich beipflichten.

Natürlich gibt es kein Glücksgefühl ohne Schattenseiten, weshalb bei Opiaten ein korrekter Umgang eminent wichtig ist
Dem kann ich nun nur noch mehr beipflichten !


Wie Alles im Leben, ist es nur eine (Erlebnis-/Erkenntnis) Phase. Jeder sollte aus dem Erlebten seine Rückschlüsse ziehen, daraus eine geistige Essenz herleiten und diese eine verinnerlichen, für alle Zeiten.
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hammock
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von hammock »

sesamstrasse1312 hat geschrieben: Einen Konsum von Opiaten, den man nicht mit Schmerz bezahlt, gibt es nicht.
Na ja, kommt wohl auf die Dauer an. Sobald man die ersten Schmerzen hat, sollte man handeln.

Hierzu ein kleiner Tip: zieh dir Laufschuhe an und lauf jeden Tag 1Stunde am Stück über Feld und Rain. Wenn dir danach die Füße immer noch nicht weh tun, lauf noch 2Stunden weiter.


€dit: falls das iwie als Sarkasmus herüber gekommen sein sollte: dem ist keineswegs so! Ich habe das aus eigener Erfahrung heraus absolut ehrlich gemeint.
Laufsport ist z.B. ein gutes Erholmittel, um sich von den Schmerzen zu befreien. Grad beim Laufen erfährt der Körper sehr viele Schmerzen in diversen Gelenken und Muskeln.
Ein sportliches extremes Training, um diese sportbedingten Schmerzen zu überwinden, befähigt den Köper, solche Schmerzen zu überwinden -> der Körper ist dann wieder in der Lage, um sich selbst mit körpereigenen Opiodien zu regulieren.
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אל תשאלו
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von אל תשאלו »

Eine Abhängigkeit bekommen in erster Linie zu junge Menschen, labile nicht gefestigte Personen. Vermutlich werden jetzt einige aufspringen und sich dem entgegen stellen. Jemand der die 30 weit überschritten hat, in einem erfüllten Leben mit Verantwortung steckt und sich in seiner Haut wohl fühlt wird ebenso wie kranke schwerlich von Opiaten abhängig.
Es sind in erster Linie die schwachen, haltlosen die eine Abhängigkeit entwickeln, die zum Dauerkonsum tendieren. Und es stimmt auch nicht das man wenn man mal abhängig war das man nie wieder etwas in der Richtung konsumieren darf. Das ist wie vieles im Leben Personen bezogen.

Ich lehne heute H total ab, habe aber einiges an Erfahrung mit Opium das ich in meiner Asien Zeit kennen gelernt habe und das ich niemals länger als zwei Tage nehmen würde. Wobei der zweite Tag schon der ist wo mich das Gefühl ankotzt. Das ist der Unterschied zu früher als ich jeden Tag Heroin genommen habe. Auch kommt es darauf an wie viel man von einer Substanz verwendet sowie dem Kontext in dem sie genommen wird. Das im weiten Gegensatz zu Alkohol der meiner Ansicht nach ein wesentlich höheres Abhängigkeitspotential hat als Opium. Deshalb kann ich den Satz Einen Konsum von Opiaten, den man nicht mit Schmerz bezahlt, gibt es nicht. so nicht stehen lassen. Und ja ist es möglich einmal die Woche sich ein Opiat bzw. Opioid einzuverleiben ohne eine größere Abhängigkeit als die Freude auf den besonderen Tag in der Woche zu haben. Gut für mich ist das wenn es 52 Wochen im Jahr ist zu viel wenn es sich um die klassischen Opiate oder ein pharmakologisch hergestelltes handelt. Aber heut zu Tage muß niemand mehr von diesen Stoffen körperlich abhängig werden weil es deutlich sichere Alternativen in Form Opioider Indol Verbindungen gibt wie sie z.B. in Kratom stecken. Gut, auch da gibt es Leute die übertreiben. Aber sicherlich ist das nicht die Regel und viele haben gelernt damit verantwortungsvoll umzugehen. Selbst in den klassischen Ländern mit einer Opium Tradition werden fast nur die abhängig die arm, perspektivlos oder den weiter oben genannten Kriterien entsprechen. Die breite Maße geht innerhalb der vorherschenden kulturellen Grenzen umsichtig damit um.
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Herr von Böde
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von Herr von Böde »

chronic hat geschrieben:Eine Abhängigkeit bekommen in erster Linie zu junge Menschen, labile nicht gefestigte Personen. Vermutlich werden jetzt einige aufspringen und sich dem entgegen stellen. Jemand der die 30 weit überschritten hat, in einem erfüllten Leben mit Verantwortung steckt und sich in seiner Haut wohl fühlt wird ebenso wie kranke schwerlich von Opiaten abhängig.
Es sind in erster Linie die schwachen, haltlosen die eine Abhängigkeit entwickeln, die zum Dauerkonsum tendieren. Und es stimmt auch nicht das man wenn man mal abhängig war das man nie wieder etwas in der Richtung konsumieren darf. Das ist wie vieles im Leben Personen bezogen.
...
Ich glaube das in der Tat nicht, weil kein noch so gefestigter Mensch um tiefe Lebenskriesen herumkommt, vor allem Trauererfahrungen die grade in "stbielen sozialen Kontexten" unweigerlich auf jeden zukommen werden (es sein denn man hat das zweifelhafte Glück vorher zu sterben) tiefgeifend genug sein können um aus einem maßvollen Konsummuster eine Abhängigkeit zu basteln.

Nicht zu vergessen die rein körperliche Abhähigkeit die grade bei Opiaten ja nicht zu unterschätzen ist und mit der psychischen Konstitution nichts zu tun hat.

Jeder noch so psychisch stabiele Schmerzpatient der lang genug hochdosiert Morphiene erhält ist defacto abhägnig, auch psychisch.

Sicher ist es aber so das der Stabiele eine viel besser Prognose hat und einen Entzug besser wegsteckt, das ist sicher richtig.
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von אל תשאלו »

Du hast meine Ausführungen weiter vorne zu meiner ehemaligen Heroinabhängigkeit gelesen? Gut, ich bin vor einigen Jahren durch meinen Job krank geworden. Burn Out, Depression weil ich es mir einfach zu lange nicht eingestehen wollte das mich der Job krank gemacht hat. Also ein Ausnahme Zustand der so sollte man denken einen erst recht zu etwas greifen lassen sollte. Fehlanzeige. Das nicht weil ich nicht die Möglichkeiten gehabt hätte, sondern weil es für mich gefühlsmäßig einfach nicht in Frage kam. Genau so wenig wie ich mir vorstellen könnte irgendwann mal wieder zu Kiffen. Der Reiz ist weg bzw. habe ich keinen Geier und finde es unangenehm mich über mehrere Tage in Watte zu packen. Um mich nicht falsch zu verstehen, ich halte extrem viel von diesen Substanzen wenn sie rein sind und finde das sie eine Bereicherung im Leben sein können. Ich kann nicht sagen das ich meine besten Zustände auf diesen Stoffen hatte. Nein das waren andere Zustände. Beruflich hatte ich ebenfalls sehr viel mit BTM's zu tun, habe dort auch nie irgend ein Verlangen gehabt mich daran zu vergreifen. Die einzige Ausnahme in meiner schwärzesten Zeit der Depression war das ich zwischen durch zwei, drei mal die Woche Kratom genommen habe. Auf Opium hatte ich weniger Lust als in der Zeit als es mir noch nicht so schlecht ging. Wenn ich es früher genommen habe wurde dies zelebriert und nicht selten habe ich mich hingesetzt und habe an Texten gearbeitet. Sicher hängt das auch mit meinem Alter zusammen das man automatisch weniger von allem nimmt wenn man nicht gerade Alkoholiker ist.

Es ist richtig das ein Schmerzpatient in gewisser Weise von seinen starken Medikamenten abhängig wird. Nur körperlich. Er genießt es nicht und hat kein Verlangen diesen Zustand zu wiederholen. Das einzige was er hat ist eine Schmerzfreiheit und Klarheit wenn er nicht gerade hochgradig auf ein Medikament eingestellt ist. Diese Personen mit einem Abhängigen zu vergleichen der sich damit berauscht passt nicht.
Glaube mir ich weiss wovon ich rede. Ich habe lange genug auf einer Intensivstation mit schwerst kranken Patienten gearbeitet um dies beurteilen zu können. Einen Fall habe ich sogar in der Familie bei der jemand auf ein starkes Opioid eingestellt wurde ohne das sie es genießt.
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Herr von Böde
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Re: Gewöhnung, Sucht und Abhängigkeit; allg. Diskurs & Austausch

Beitrag von Herr von Böde »

Ich gestehe ich habe Deine Ausführungen weiter vorne nicht gelesen.

Du hast insofern Recht das der Schmerzpatient seine Dosis nicht geniesst, wei sie in der Regel so eingestellt werden das die psychischen Effekte möglichst gering bleiben. Die psychische Abhänigkeit wird dann erst offenbar wenn abgesetzt wird. Zwei Tage ohne Dosis, dann wird eine erneute Gabe selbstverständlich als erlösende (nicht von den Schmerzen) Wohltat (psychisch) erlebt. Ein Absetzen bringt keine anderen Entzugserscheinungen mit sich wie bei einem "08/15 Abhänigen", va. Depressionen. Die Zahl der Patienten in entsprechenden Rehaeinrichtungen die allein aus diesem Grund eine Entwöhnungtherapie machen ist relevant - wobei übrigens die therapeutischen Maßnahmen tatsächlich sehr schlecht auf solche Patienten eingestellt sind Ergo -und Arbeitstherapie, "Vertragsstrafen" etc. sind da sogar ehr kontraprodukiv aber die Abhänigkeit ist die gleiche wenn auch die Ursachen andere sind.
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