Psychedelischer Aktivismus und so

Donfoolio
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Donfoolio »

In meinem Bekanntenkreis gibt es auch Leute (sogenannte SWIM's), die workshops anbieten, um Freunden und Bekannten Techniken wie Pilzkultivierung
oder die Extraktion verschiedener Akazien- und Mimosenarten näher zu bringen.
Das ist zugegebenermassen keine Öffentlichkeitsarbeit, trägt aber seine Früchte. Und die Nachfrage ist erstaunlich hoch, wenn man bedenkt, dass solcherlei Internetforen oder
dicke Bücher in ausländischen Sprachen ein Greuel vieler Menschen sind, ist das ja auch recht verständlich und ich finde, das Interesse ist extrem gegenwärtig, wenn auch
viele Leute den bequemeren Weg vorwählen und auf SWIM's zurückgreifen.
Im Grunde genommen handelt es sich dabei um "Folk science", eine Graswurzelbewegung, die durch VerNETZung immer mehr Menschen dazu bewegt, ihre eigenen Wege zu gehen. Manchmal genügt der Anblick eines stattlichen Kahlkopf-Beetes, um Interesse zu wecken in Leuten, die NIEMALS einen Stamets oder eine Grossraum Mycotopiadurchforstung anvisagiert hätten: LEIDENSCHAFT entfachen.

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Arkan
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Arkan »

Danke Chronic für dein Angebot das ich lieber ausschlage. Es ist vermutlich für mich besser sich nicht auf ein im Moment unkalkulierbares Forenabenteuer einzulassen.

Arkan
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Herr von Böde
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Herr von Böde »

Ich finde an erster Stelle müsste doch stehen bei sich selbst anzufangen und das Verstecken zu beenden.

In meinem persönlichen Umfeld mache ich keine Heimlichkeit aus meiner psychedelischen Praxis, ich rede da wie selbstverständlich drüber.
Dazu mich hier mit Klarnamen anzumelden reicht es auch bei mir nicht aber ich glaube das beste und wichtigste was man tun kann ist es die Thematik aus der Schmuddeklecke zu holen und das geht eben va. indem man dazu ganz selbstverständlich steht.
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Zebra
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Zebra »

Ich finde, es sollte jedem selbst überlassen sein, wieviel er oder sie beitragen kann/möchte.
Wahrscheinlich würde es so sein, wenn alle Menschen auf der Welt gleichzeitig ihre psychedelische Praxis öffentlich machen würden, dass es vielleicht am "alle Drogen sind schlecht und böse" Bild etwas ändern würde.
Dennoch finde ich das schon einen grossen Schritt, den jeder für sich selbst entscheiden sollte, ohne abzuwerten, wenn jemand sich nicht dafür entscheidet.
Trotzdem kann man etwas beitragen wenn man das will, denn auch "Kleinvieh macht Mist".
Zum Beispiel kann man ja auch einfach bei Events mitmachen, die HIPF Marburg zum Beispiel macht da Psychedelik Seminare für die breite Öffentlichkeit.
Aber ich verstehe schon, in einem Forum zu posten, ist halt jetzt nichts so spektakuläres und weltveränderndes.
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Herr von Böde
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Herr von Böde »

Zebra, da stimme ich Dir vollständig zu.
Es muss jedem selbst überlassen bleiben wie offen er ist.

Trotzdem finde ich das wenn man über Aktivismus nachdenket das der erste und naheliegenste Gedanke ist, egal wie man sich dann entscheidet.

Wer nicht wenigstens darüber stolpert und ein wenig irritiert darüber ist solchen Aktivismus aus der Annonymität heraus an den Tag legen zu wollen übersieht mE. eben das Naheliegenste.
Wer sich versteckt ist immer verdächtig, ob berechtigt oder nicht und diese Verdächtigung geht dann een ganz selbstverständlich auch auf die Sache über für die man sich versteckt.
Das ist nicht fair und nicht schön aber so ist es nunmal. Klar haben sollte man das.

Diese Irritation, vielleicht auch diesen inneren Konflikt bewusst zu machen und zuzulassen, dafür werbe ich.
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Zebra
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Zebra »

Herr von Böde hat geschrieben: 6. Mär 2019, 00:33 Wer nicht wenigstens darüber stolpert und ein wenig irritiert darüber ist solchen Aktivismus aus der Annonymität heraus an den Tag legen zu wollen übersieht mE. eben das Naheliegenste.
Da ist schon etwas dran.
Ich suche mir oft ganz genau aus, was ich wem erzähle, nicht nur in Bezug auf psychedelischen Aktivismus.
In meinem weiteren Umfeld wissen auch nur wenige vertraute Personen bescheid über mein Interesse an den sogenannten "Drogen".
Im Arbeitsumfeld zum Beispiel wäre es weniger möglich gewesen so offen darüber zu sprechen.
Wie couragiert das ist und ob man das überhaupt Aktivismus nennen kann, das kann man anzweifeln.
Ich sehe es aber als positiv, wenn man zum Beispiel zu Events geht, wo man sich näher informieren kann, über das was einen interessiert, auch wenn es nur eine Demo, ein Kongress oder eben so ein Psychedelik - Seminar ist.
So ganz anonym ist man dort auch nicht mehr.
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Herr von Böde
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Herr von Böde »

In meinem letzten Arbeitsverhältnis war ich da ganz offen. Jedenfall bei den unmittelbaren Kollegen, dabei stellte sich übrigens heraus das drei davon (darunter die Leiterein der Einrichtung) nicht cannabisabstinent sind... :)

Davor konnte ich auch nicht immer ehrlich sein, es kam schon vor das ich UK faken musste. Dazu würd ich mich nie wider hinreissen lassen...

Bei emeinem jetzigen Job wollte der Vater der von mir gepflegrten Person wissen, was mich denn aufs Dorf verschlägt und mich dazu veranlasst eine Arbeoit zu tun für die ich überqulaifiziert bin. Meine Antwort war das mir "soein privates und persönliches Setting einfach viel besser liegt und das ist was ich in Wirklichkeit tun will".

Ihm viel das Wort "Setting" sofort auf, lächelte wissend und sagte "ja, dass Setting ist unbedingt zu beachten" :)

Also bevor man mit der Tür ins Haus fällt kann man die Menschen auch mal sachte "abklopfen".
Soein bewusstes Abklopfen um zu sehen was man thematisieren kann (auch wenn man auf Kontra trifft) ist durchaus Aktivismus. Man versucht das Thema zum Thema zu machen.
So sehe ich das jedenfalls, auch weil in diesem Kontext die Menschen direkter erreicht werden, in einem Forum, auf einem Festival, auf einem Youtubekanal erreichst Du vor allem die die eh schon erreicht sind.
Man kann auf die persönliche Wirkung die man auf andere hat durchaus vertrauen, es reicht eben manchmal schon Menschen zu irritieren und ans Grübeln zu bringen. Jemand der von Dir nie gedacht hätte das Du etwas mit Drogen zu hast und plötzlich vor die Tatsache gestellt wird das es so ist (oder das Du eine ganz unerwartete Haltung dazu hast) , in dem wird "es arbeiten". ;-)

Übrigens muss man auch gar keine Geständnisse machen, es reicht auch schon seine Haltung dazu deutlich zu vertreten.
Ich muss nicht Kiffen um für die Cannabisfreigabe zu sein.
Es ist oft schwer genung nicht einfach einzustimmen in das unreflektierte Stammtischgerede und einfach offen eine andere Meinung zu haben.
Damit fängt es an und das ist genauso wichtig. Und natürlich ist auch das schon Aktivismus, erst Recht wenns nicht so einfach ist.

Zebra hat geschrieben: 6. Mär 2019, 14:58
...
Ich suche mir oft ganz genau aus, was ich wem erzähle, nicht nur in Bezug auf psychedelischen Aktivismus.
In meinem weiteren Umfeld wissen auch nur wenige vertraute Personen bescheid über mein Interesse an den sogenannten "Drogen".
...
Es tut mir leid aber mir läufts da ein bisschen kalt den Rücken herunter.Das ist doch total bedauerlich und für Dich offenbar total selbstverständlich.
Fühlt sich das nicht fürchterlich eng an?
Meine Güte Du hast Du niemanden umgebracht !!!
Ich ticke da anscheind wirklich irgendwie anders. Eine trotzige Wut gegen diese Enge würde bei mir jede Angst vor Konsquenzen wegfegen.
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Zebra
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Zebra »

Da bin ich etwas eigen und sicher auch kein Massstab für andere.

Mir fällt eigentlich kein gutes Argument ein warum man sich mit der Frage der Anonymität persönlich nicht bewusster auseinandersetzen sollte.
Dennoch sind mir etwaige Konsequenzen nicht egal.
Mir fehlt es anscheinend an einigem um wirklich frontal öffentlich zu gehen, wie zum Beispiel HYPERRAUM.
Für möglich halte ich es schon, dass ein Youtubekanal auch andere erreicht, Bsp: Drug Education Agency.
Wie man dann mit diesen Infos umgeht, ist wieder etwas anderes.
Man kann auf die persönliche Wirkung die man auf andere hat durchaus vertrauen, ... , in dem wird "es arbeiten". ;-)
Also da hätte ich schon Zweifel, was da "arbeiten" würde.
Man wird ja nicht nur selber überflutet mit dem Zeug aus dem Fernsehen, sondern auch andere.
Meine Güte Du hast Du niemanden umgebracht !!!
Wer weiss...^^
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Herr von Böde
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Re: Psychedelischer Aktivismus und so

Beitrag von Herr von Böde »

Zebra hat geschrieben: 8. Mär 2019, 14:53
Man kann auf die persönliche Wirkung die man auf andere hat durchaus vertrauen, ... , in dem wird "es arbeiten". ;-)
Also da hätte ich schon Zweifel, was da "arbeiten" würde.
Man wird ja nicht nur selber überflutet mit dem Zeug aus dem Fernsehen, sondern auch andere.
Meine Güte Du hast Du niemanden umgebracht !!!
Wer weiss...^^
Es würd insofern in dem Anderen arbeiten, das er entweder ein schlechters Bild von Dir konstruieren und konsistent halten müsste als das welches er es vorher von Dir hatte um das mit seinem Drogenbild in Einklang bringen zu können oder er müsste ein anderes Drogenbild bei sich zulassen um es mit dem postiven Bild von Dir in Einklang zu bringen.
Das nichts von beidem passiert ist unwahrscheinlich, was von beidem passiert liegt in der Verantwortung des anderen aber man selbst hat seinen (aktiven) Beitrag geleistet, ein Steinchen ins Wasser geworfen, einen Impuls gegeben.
Und wer guckt um Himmels Willen denn noch freiwillig Fernsehen??? :irre:

Ok, wenn Du jemanden umgebracht hast, gehts ja nicht darum dieses zu gestehen :)
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