Tabernaemontana undulata

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TABERNAEMONTANA UNDULATA

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Tabernaemontana undulata ist eine im Amazonas Regenwald vorkommende Medizinalpflanze.
Bei den in Brasilien lebenden indigenen Matis wird T. undulata unter anderem dazu genutzt um „visionary eyedrops“ herzustellen.
Diese Augentropfen sind bei den Matis und den Matsés unter dem Namen „Bëcchëte“ (Becchete) bekannt, welche sie für die Jagd verwenden.
Zur Herstellung der Augentropfen wird die Rinde der Wurzel zu einem feinen Pulver gemahlen und mit Wasser extrahiert.
Die Wirkung der Tropfen soll angeblich die Reinigung blockierender Energien auf emotionaler, physischer und spiritueller Ebene und einen fokussierten und klaren Geist fördern.
Auch sollen diese Tropfen Aufmerksamkeit und Weitsicht verbessern, sowie auch vor oder während Ayahuasca Zeremonien zum Einsatz kommen um visionäre Sicht und spirituelle Erkenntnisse zu fördern.
Ein weiterer Effekt dieser Augentropfen ist brennender Schmerz sobald sie in die Augen getropft werden, welcher nach einigen Minuten aber nachlässt. (https://katukina.com/doc/sananga)

Scott Wallace berichtet in einer National Geographic Ausgabe vom August 2003 von der Nutzung solcher Augentropfen durch die Matis, welche diese Tropfen für die Schärfung der Sinne für die Jagd benutzen. Er beschreibt, dass: „…the drug alters vision, giving the jungle´s dense green walls more texture and dimension – and making it easier to spot a wooly monkey for a quick meal.” (Wallace 2003: S. 5).

Nach der Analyse von Van Beek soll die Rinde von Tabernaemontana undulata die Alkaloide Voaphyllin, Quebrachidin, Coronaridin, (-)-19-Heyneamin und Voacangin enthalten.
T. undulata enthält also Ibogain verwandte Alkaloide, dazu dass T. undulata Ibogain selbst, wie auf der deutschen Wikipedia Site behauptet enthält, konnte ich keine Hinweise finden (Van Beek et al. 1984: S. 100).

Die Pflanze wird aber auch medizinisch genutzt.
In NW Guyana wird das Latex der Pflanze dazu verwendet um „Moskito-Würmer“ aus dem Körper zu entfernen, und wird auch bei Zahnschmerzen verwendet.
Das Sekret wird auch dazu verwendet um Bisse der Minuri-Ameise und entzündete Augen zu behandeln.
Mazerierte Blätter werden dazu benutzt um entzündete Augen zu spülen.
Mazeriert in Rum werden sie bei geschwollenen Füssen genutzt.
Ebenso wird die Rinde gegen Kopfschmerz und kleine Abszesse benutzt.
Auch werden Pflanzenteile bei Wunden von Schlangenbissen und bei Hautreizungen verwendet.
Ausserdem wird das aus Blättern von T. undulata und der Rinde von T. syphilitica hergestellte Dekokt in French Guyana für die Behandlung von Rheumatismus verwendet.
Laut dem „Medicinal Plants of the Guianas“ enthält die Rinde von T. undulata Conopharyngin, Jollyamin, Voacangin, Isovoacangin, Ibophyllidin, Coronaridin und Heyneamin. Die Blätter enthalten die Alkaloide Angustin, Pleiocarpamin, Tubotaiwin, Hydroxycoronaridin und Hydroxyheyneamin (DeFilipps et al. 2004: S.25)

Eine der T. undulata verwandten Art, Tabernaemontana sananho, wird bei den Kaxinawa ebenso als Augentropfen für die Jagd und als Medizin genutzt, und ist unter dem Namen Sananga bekannt.

Die Blüten von Tabernaemontana sananho sollen einen unglaublich starken und berauschenden Duft besitzen.
Ich hoffe, dass gilt auch für Tabernaemontana undulata, da ich versuchen möchte diese aus Samen zu ziehen.
Sobald ich die Samen erhalten habe werde ich berichten.

Hat schon jemand Erfahrung mit der Zucht von T. undulata und kann ein paar Tips geben?
Die Quellen, die ich gefunden habe, sprechen von 28-30 °C zur Keimung.
Ausserdem soll die Keimung auch sehr lange dauern mit bis zu 2-3 Monaten.
Ich habe vor die Samen in einem Glas mit Sphagnum Moos auf eine Heizmatte zu platzieren, gibt es vielleicht eine bessere Methode?

Quellen:
DeFilipps, Robert, Shirley L. Maina and Juliette Crepin (2004): Medicinal Plants of the Guianas.

MedPlantsGui1.pdf

VAN BEEK, R. VERPOORTE, A. BAERHEIM SVENDSEN, A.J.M.LEEUWENBERGn*’ and N.G. BISSETC (1984): Tabernaemontana L. (APOCYNACEAE): A Review of its Taxonomy, Phytochemistry, Ethnobotany and Pharmacology. In: Journal of Ethnopharmacology, 10 (1984) I-156
https://workupload.com/file/w4Xngx9

Wallace, Scott (2003): Into The Amazon. In: National Geographic (2003)
https://workupload.com/file/qCVpwjE

https://katukina.com/doc/sananga

[Zebra]

Hier eine kurze Doku, die unter anderem die Verwendung von Becchete bei den Matis zeigt.

[Zebra]

Endlich sind die Samen angekommen

Gestern wurden 20 Samen in einen Becher mit Wasser gegeben, zum Vorquellen für 24 Stunden:

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Nach 24 Stunden wurden die Tabernaemontana undulata Samen für 15 Minuten in eine Chinosol Lösung eingweicht, und anschliessend in eine Schale zwischen 2 Lagen Sphagnum Moos zum Keimen gegeben.

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Die Schale habe ich einfach ans Fenster, für mehr Wärme in die Sonne gestellt, ohne Heizmatte.
Ich hoffe das reicht aus, Zimmertemperatur ist um die 25°C, in direkter Sonne sicher mehr.
Ich bin gespannt ob sie tatsächlich 2-3 Monate zum Keimen brauchen, die Samen sind angeblich frisch.

[Zebra]

Nach fast 2 Monaten ist tatsächlich einer der Samen gekeimt

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[אל תשאלו]

Drücke dir fest die Däumchen das daraus ein starkes Pflänzchen wächst.

[Zebra]

Danke

[Zebra]

Update.
Als nach einem Monat noch immer kein Wachstum feststellbar war, habe ich heute die Samen ausgebuddelt.

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Wurzelwachstum in reiner Blumenerde gleich 0.

Ein gekeimter Samen verblieb wochenlang aus Faulheit ihn Einzupflanzen in Sphagnum Moos.
Er entwickelte im Sphagnum Moos, im Gegensatz zur Blumenerde, überhaupt ein Wurzelsystem und ist gerade dabei die Samenhülle abzustreifen.
Deshalb wurde heute der Sämling in eine luftigere Mischung von ein Drittel Blumenerde, ein Drittel Kokohum und ein Drittel Fibotherm gesetzt.

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[Toadpriest]

Grad wieder erinnert, dass ich damals auch meinen Senf dazugeben wollte.
Temperatur ist recht einfach, da ja keine großen Temperaturschwankungen vorkommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Amazonasbecken

Jahresmittel immer um die 25°C mit Schwankungen von +/- 1°C übers Jahr, einziger Ausreißer ist Peru, aber auch auf 950m Höhe mit ~21°C.

Ist zwar jetzt etwas spät, aber ich schau mir bei sowas gerne einfach die Temperaturkarte an und würde da ableiten ~25°C, konstante Temperatur, ziemlich dauerfeuchtes Substrat.

[Zebra]

Mit den Temperaturen die die Pflanze in ihrem Habitat gewohnt ist, habe ich mich noch gar nicht auseinandergesetzt.
Meistens bin ich am Probieren was geht und was nicht, ähnlich wie mit der Blumenerde.^^
Danke für die Ergänzung

[Zebra]

Die Pflanze scheint sehr langsam zu wachsen, sie hat erst ihr erstes echtes Blattpaar.
Sie steht ausserdem noch unter einer Plastiktüte.
Ohne diese scheint es noch nicht zu funktionieren.
Vielleicht wächst sie schneller, wenn sie mehr Licht bekommt.

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