Showcase

Allgemeines, Anbau, Botanik, Diskussion
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psilobob
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Re: Showcase

Beitrag von psilobob »

Meine Cuscuta chinensis, der chinesische Teufelszwirn(mit Coleus als Wirt) blüht!
Wahnsinn, sie bildet auch schon Früchte aus, aber die Coleus haben ganz schön gelitten unter den gelben spaghettivampiren... :D
Aber was tut man nicht alles um solch eine botanische Spezialität im Haus zu haben^^
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Ausser Blüten und Stengel besitzt diese Pflanze keine Pflanzenteile.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen. :)
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אל תשאלו
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Re: Showcase

Beitrag von אל תשאלו »

:Hände Klatschen: :respect:
Ge'ez ጫት
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huachuma
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Re: Showcase

Beitrag von huachuma »

Wow, was für eine interessante Art!

:wub: :smiley43.gif:

Gruß
Das Problem ist das System, ja, Ist das System ja
Das System ist das Problem, ja, Das System hat keine Eier, ja, Das System ist im System, ja, Ich hab kein Problem, ja,
Ich bin Schizophren, ja Ich bin das System, ja
:smiley33.gif:
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Ergin
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Re: Showcase

Beitrag von Ergin »

Wow, das ist ja interessant, wie funktioniert denn eigentlich die Keimung bei solchen parasitären Pflanzen? Werden die Samen direkt auf die Pflanze gestreut? :unsure:
Was ich auch sehr faszinierend finde ist, dass bei einer Rafflesia, welche von Forschern untersucht wurde herausgefunden wurde, dass die Pflanze knapp 50 Gene mit der Zeit von der Wirtspflanze übernommen hat und deswegen wohl nun ziemlich wirtsspezifisch ist.
Also das "klauen" von Nährstoffen ist ja ziemlich leicht vorstellbar, aber das klauen von ganzen Genomen finde ich schon echt erstaunlich :shock:
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psilobob
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Re: Showcase

Beitrag von psilobob »

Also bei den Cuscuta-Arten erfolgt die Keimung wohl teilweise über von den Wirtspflanzen abgegebene Stoffe, aber auch natürlich nach Umweltbedingungen. Cuscuta sind da ziemlich unspezifisch, sie parasitieren auch opportunistisch auf vielen Arten aller Pflanzenfamilien.
Andere Parasiten, Wurzelparasiten wie die Rafflesien nämlich, sind da hingegen auf Stoffe die von der Wurzel des Wirtes abgegeben werden angewiesen, damit es überhaupt zur Keimung kommt.
Die meisten parasitären Pflanzen sind solche schwer zu pflegenden Wurzelparasiten, und dann teilweise auch Photosynthesefähig.
Die parasitären Schlingpflanzen sind am interessantesten und auch am schönsten als Pfleglinge wie ich finde, weil man die Wirtsanzapfung direkt beobachten kann.
Keimlinge richten sich nach der Farbe Grün, nach von den Pflanzen abgegebenen flüchtigen Stoffen, und wenn sie innerhalb der ersten 2-3 Wochen keinen Kontakt mit einem Wirt bekommen, dann verdorren sie. Die Keimlinge besitzen eine Art rudimentäre Wurzel um sich in Richtung Wirt "abzustossen", die stirbt aber nach Erstkontakt und Ausbildung der Haustorien ab.
Keimen lassen sich die Cuscuta Arten wirklich einfach, sie brauchen zwar eine Weile, und sie keimen auch nach Monaten noch nach, die ersten nach zwei wochen, die letzten keimen von der Aussaat vor einem Jahr immer noch sporadisch...
Aber Wirte sind dafür nicht erforderlich um die Keimung auszulösen.

Das mit den Genomen finde ich auch sehr interessant, muss mich da mal einlesen!

Ein Thema für sich sind ja heteromykotrophe Pflanzen, darunter viele "parasitäre" Orchideen.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen. :)
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Ergin
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Re: Showcase

Beitrag von Ergin »

Danke für die ausführliche Antwort, scheint auf jeden Fall eine interessante Sache zu sein, bei Schlingpflanzen kannte ich es immer nur, dass sie sich irgendwo "hinziehen" sobald sie einmal Kontakt haben,aber dass sie generell zu allem Grünen wachsen ist ja mal Hammer.
Wachsen die wirklich in Richtung der grünen Farbe oder können sie das Chlorophyll irgendwie anders wahrnehmen? Weil ich mich Frage wie die sonst die Farbe wahrnehmen sollen :smiley33.gif:
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psilobob
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Re: Showcase

Beitrag von psilobob »

Ich denke die nehmen die "Farbe" wahr, indem sie das absorbierte und das reflektierte Licht einer Grünpflanze wahrnehmen, Rezeptoren für das Erkennen der Lichtquelle sind ja trotzdem vorhanden, und wahrscheinlich kann die Pflanze sehen ob irgendwo freier Himmel ist oder die ganzen für Pflanzen verwertbaren Wellenlängen irgendwo schwächer sind, was auf lichtabsorbierenden Bewuchs hindeutet.
So stell ich mir das jedenfalls vor.

Man kann aber eindeutig feststellen wie in den Töpfen von Buntnesseln keimende Sämlinge der Cuscuta (haben etwas schlangenartiges darin, dass sie auf ihr Opfer zukriechen und sich dabei relativ schnell bewegen können), gezielt in Richtung des nähesten Zweiges streckten bzw krochen.
Ich denke da wird aber auch der "Geruchssinn" für Pflanzenausdünstungen eine große Rolle spielen.

Jedenfalls hat diese Gattung, die evolutionär als hochentwickelter Spezialist gilt, mehrere Möglichkeiten ihre Wirtspflanzen ausfindig zu machen und anzuzapfen.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen. :)
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Ergin
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Re: Showcase

Beitrag von Ergin »

Das klingt auf jeden Fall alles ziemlich interessant, so interessant, dass ich bald wohl echt meine Fensterbänke verbreitern muss hahaha :irre:
Ich denke ich gucke mal, dass ich das ganze selber mal mit Cuscuta epilinum ausprobiere :beer:
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אל תשאלו
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Re: Showcase

Beitrag von אל תשאלו »

Wo wir gerade bei Schmarotzer Pflanzen sind, nennt zufällig jemand folgende Sukkulenten sein eigen: Euphorbia horrida, Euphorbia polygona? Natürlich mit Viscum minimum der Zwergmistel.
Suche dieses Paar schon seit Jahren. Kann natürlich gerne eine andere verwandte Sukkulente sein die mit der Mistel erfolgreich verbändelt wurde.
Ge'ez ጫት
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Zebra
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Re: Showcase

Beitrag von Zebra »

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