Leuchtkugels Balkon & Garten

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Leuchtkugel
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Leuchtkugels Balkon & Garten

Beitrag von Leuchtkugel »

lmaa

Hier nun auch mein Botanischer Thread, über alles was ich hier auf dem Balkon und im kleinen Garten so anbauen möchte.

Alles werde ich wohl nicht im Detail aufzeichnen, dafür ist es einfach zu aufwendig.
Ein paar der Pflanzen werde ich hier jedoch schritt für schritt in ihrer Entwicklung verfolgen.
Das sind auf dem Bild unten von links nach rechts, der Gelbe Klebesalbei (Salvia glutinosa), das Afrikanische Löwenohr (Leonotis Leonururs), der Marihuanilla (Leonurus sibiricus) und die Alraune (Mandragora officinalis).

Heute habe ich mit der Stratifiezierung der Samen aller 4 Pflanzen begonnen.
Bild
Vom Gelben Salbei habe ich die Hälfte der Samen verwendet, die andere Hälfte werde ich versuchen ohne Stratifiezierung anzubauen.
Vom Marihuanilla und Löwenschwanz sind alle Samen zwischen den Taschentüchern.
Bei der Alraune 6 von 10. Die restlichen 4 werden demnächst für die Traumforschung verwendet.

Die Taschentücher habe ich mit einem 30min lang kalt ausgezogenem Kamillesud (1TL Kamille), den ich am Ende nochmal kräftig durchgerührt habe befeuchtet.
Soweit ich weiß ist Kamillesud ein mildes natürliches fungizid, stärkt die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen und erhöht die Keimrate von Saatgut.
Das Saatgut selber habe ich nur mit dieses dünnen Einweg Gummihandschuhe berührt, da der Menschliche Säureschutzfilm auf der Haut die Keimrate von Saatgut senkt.
Auf jedes Taschentuch habe ich 5 TL des Kamillesud gegeben, außer bei der Alraune, da es sich bei ihr um eine Zauberpflanze handelt, gab ich ihr 7 TL des Sudes. :tongue:

Das Afrikanische Löwenohr verträgt unsere kalten Temperaturen im Winter wahrscheinlich nicht, deswegen ging das Saatgut in den Keller wo es bei Temperatur, zwischen 5°C und 10°C gut aufgehoben sein sollte.
Das Saatgut der anderen Pflanzen ging in das Balkon Gewächshaus und wurde mit einem Tontopf abgedeckt damit es dunkel steht.
Sollten die Temperaturen Nachts und -5°C fallen, stelle ich ein paar Kerzen ins Gewächshaus daneben.
Bild

Wenn ihr irgendwelche Tipps für diese Kulturen habt, nur zu.
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Mindlusion
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von Mindlusion »

Die Kerzenmethode wird bei deinem einfachen Gewächshaus nicht funktionieren weil die Dämmung fehlt um die notwendigen Temperaturen im inneren zu halten. Den Rest deines Vorgehen finde ich recht umständlich und wenig bedacht was die Keimbedingungen angeht. Warum steckst du die Samen in feuchtes Papier als sie direkt in die Erde zu bringen?
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Leuchtkugel
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von Leuchtkugel »

lmaa

Das liegt daran, das ich gerade keine Erde da habe.
Die Kompostiert gerade noch.
Die fertige Komposterde, werde ich dann zur Anzucht 50:50 mit Cocohum mischen, nachdem ich den Kompost 2 Stunden im Backofen bei ca. 100°C sterilisiert habe.
Die Alraune bekommt natürlich nicht nur Kompost und Cocos, sondern ebenfalls zu gleichen teilen Kakteengranulat und ein bisschen Urgesteinsmehl und Sand, da die Pflanze ja auf steinige und sandige Böden steht.

Das mit den Kerzen könnte stimmen.
Im Gewächshaus ist es aber allgemein etwas wärmer als draußen. (Nachts 1-2°C, das habe ich bereits mehrfach gemessen)
Falls es aber tatsächlich deutlich zu kalt wird, kommen die Samen auch alle so lange in den Keller.
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אל תשאלו
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von אל תשאלו »

Solch ein Gewächshaus ist nicht besonders stabil und ich habe es schon erlebt das sie bei starken Wind abgehoben sind. Das mit der Kerze sehe ich auch so das es nichts bringt. Es gibt für Gewächshäuser (isolierte) ein Verfahren das darin besteht unter einem Tontblumentopf ein Stundenbrenner Licht zu plazieren. Das wirkt wie ein Ofen. Aber in solch einem Gewächshaus bringt das nichts. Ich hätte sogar Angst das was kippt und das ganze Feuer fängt.

Was die Keimung betrifft ist es sicherer und damit Erfolg versprechender die Samen im Kühlschrank in kleinen Schalen zu stratifizieren. Am besten schon in etwas Substrat das wenig Nährstoffe enthält. In Papier und auch in Watte kann es viel eher zu Schimmel kommen. Ein weiterer Vorteil ist der das du beim Transplantieren die Keimlinge nicht so schnell schädigen kannst.

Warum machst du dir das ganze so schwer? Komposterde braucht lange bis sie sicher gereift ist und wenn du was falsch machst stimmt der pH Wert nicht oder du hast zuviel organisches Material da drin was zu Problemen führen kann. Die Aussaat in Anzucht Erde ist bedeutend sicherer als direkt in nicht optimale Erde.
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Leuchtkugel
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von Leuchtkugel »

lmaa

Mit dem Kompost wird es keine Probleme geben, der besteht zu 80% aus der Topferde von letztem Jahr.
Der Rest sind die ungenutzten Teile der Pflanzen die darin angebaut wurden sowie benutzter Tee.

Der Grund warum ich das mache ist einfach zu erklären.
Selbstversorgung, ich will in der Lage sein meine eigene Anzuchterde herstellen zu können.
Später auch ohne Cocos, nur mit Kompost und der Erde die hier auf dem Boden vorzufinden ist.
Das ist einfach meine Art zu Gärtnern.

Der PH-Wert ist auch leicht anzupassen, ich habe hier sowohl entsprechendes Messgerät sowie natürliche Mittel um ihn anzupassen.

Das Gewächshaus ist wirklich nicht sonderlich stabil, vom Balkon hat das diesen Winter aber trotzdem kein Sturm runter blasen können (und die waren teilweiße sehr stark) und das wird auch keiner schaffen.
Das Gewächshaus ist nämlich an verzinkten Stahlstangen, die in die Stahlbetonwand des Hauses ein betoniert sind, befestigt.
Da müsste schon ein Tornado drüber fegen, damit das Gewächshaus davon fliegt. ^^

Die Samen habe ich inzwischen in den Keller getan.
Denn schon jetzt haben wir hier eine Mischung aus unter -5°C in der Nacht und tagsüber Sonnenschein, wodurch es im Gewächshaus zwischen 15°C und 20°C warm wird.
So funktioniert das natürlich nicht.
Im Keller stehen sie jetzt vor einem geöffneten Fenster, das geöffnet sein muss, da dort unten im Winter ständig Wäsche getrocknet wird. =)
Die Temperatur auf der Fensterbank beträgt gerade knapp 6°C. Also wie im Kühlschrank und die Gefäße sind natürlich mit einem Tuch abgedunkelt.
Sobald es Nachts wieder warm genug ist, geht es zurück auf den Balkon, aber nicht mehr ins Gewächshaus, sondern einfach in den Schatten und unter den Tontopf.
Warum wollt ihr immer so viel Energie verschwenden, wenn es auch ohne geht? Mutter Natur stellt alles nötige bereit.
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אל תשאלו
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von אל תשאלו »

Leuchtkugel hat geschrieben: Warum wollt ihr immer so viel Energie verschwenden, wenn es auch ohne geht? Mutter Natur stellt alles nötige bereit.
Hier verschwendet niemand viel Energie wenn es nicht sein muss. Wenn du autark werden willst dann informier dich vorher genauer und mach es richtig. ;-)
So wie du das machst wird das nur eine Weile funktionieren weil es nicht damit getan ist Pflanzenmaterial einzubringen und den pH Wert einzustellen. So wie du das schilderst ist das auch keine Kompostherstellung sondern nur ein regenerieren der Erde und auf dem Balkon ist es ziemlich schwer auf Dauer vernünftig Erde auf zu bereiten. Um die alten Pflanzenbestandteile wieder zu verwerten benötigst du Platz der sicher auf einem Balkon nicht in dem Maße vorhanden ist wie das sein sollte. Bei deiner Methode musst du damit rechnen das irgendwann Krankheitserreger überhand nehmen.

Am besten für Leute mit kleinem Raum ist eine Kompost Wurmfarm die man im Keller auf ziemlich wenig Platz betreiben kann. Entweder du entscheidest dich für ein System bei dem du frischen Humus und "Wurmtee" produzierst oder du bereitest die Erde wieder auf was in deinem Fall wohl die bessere Wahl ist. Die Würmer fressen die Pflanzenbestandteile und neutralisieren gleichzeitig Krankheitserreger die im Substrat mit der Zeit kumulieren können. Wenn du dieses einfache System richtig betreibst kannst du die alte Erde mit wenig Aufwand zu hochwertiger Erde recyceln und erwirtschaftest darüber hinaus sogar neue Erde für lau. Das ganze kann man noch Toppen wenn man nicht zu viel der alten Pflanzenrückstände ins System gibt plus etwas zerkleinerte Holzkohle (keine Asche). In meinem System gibt es zusätzlich etwas Kalk, pulverisierte Holzkohle sowie überwiegend Kaffee und Tee Reste. An alten Pflanzenresten lasse Ich nur die Wurzeln drin die nicht so ins Gewicht fallen. Regeneriert wird bei mir hauptsächlich in den Wintermonaten. Für die Anzucht ist diese Erde zu fett weshalb man nicht drum herum kommt für die Anzucht andere Wege zu gehen die nicht käuflicher Natur sein müssen. Qualitativ ist das ganze zudem wesentlich besser als die gekauften Ausgangssubstrate was man bei Pflanzen sieht die darin stehen. Die Pflanzen wachsen einfach besser mit wesentlich robusteren Aussehen plus weniger Bedarf an zuätzlicher Nährstoffversorgung. Bei dieser Art und Weise braucht man nichts um das ganze anzupassen weil das System einem alles vorgibt wenn man es denn mal verstanden hat. Einfacher geht es wirklich nicht.
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Leuchtkugel
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von Leuchtkugel »

lmaa

Ja wahrscheinlich ist meine System mehr ein regenerieren als richtiger Kompost.
Das ganze geschieht aber in einem 300 Liter Thermokomposter im Garten und nicht auf dem Balkon.
Das ganze wende ich 1 mal die Woche mit einer Grabgabel.

Ende Dezember war der Komposter bis zum Rand voll, dann habe ich aufgehört ihn weiter zu befüllen.
Inzwischen ist er auf 3/4 des Volumens eingesackt, also die kompostierung des zugeführten Materials schreitet wohl gut voran.
Die Wurzeln der Pflanzen dürften dabei auch bei mir den Löwenanteil des zugeführten Materials ausgemacht haben.
Die Erde darin ist richtig schön schwarz, also ich denke das passt. (zerkleinerte Holzkohle die nach dem Grillen im Sommer übrig blieb, ist übrigens auch drin, sowie eine Hand voll Urgesteinsmehl)
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אל תשאלו
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von אל תשאלו »

Leuchtkugel hat geschrieben:Ja wahrscheinlich ist meine System mehr ein regenerieren als richtiger Kompost.
Das ganze geschieht aber in einem 300 Liter Thermokomposter im Garten und nicht auf dem Balkon.
Das ganze wende ich 1 mal die Woche mit einer Grabgabel.

Ende Dezember war der Komposter bis zum Rand voll, dann habe ich aufgehört ihn weiter zu befüllen.
Inzwischen ist er auf 3/4 des Volumens eingesackt, also die kompostierung des zugeführten Materials schreitet wohl gut voran.
Die Wurzeln der Pflanzen dürften dabei auch bei mir den Löwenanteil des zugeführten Materials ausgemacht haben.
Die Erde darin ist richtig schön schwarz, also ich denke das passt. (zerkleinerte Holzkohle die nach dem Grillen im Sommer übrig blieb, ist übrigens auch drin, sowie eine Hand voll Urgesteinsmehl)
Das klingt gut. Darauf kann man aufbauen. :good:
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Leuchtkugel
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Re: Leuchtendes Balkonien und Gärtchen

Beitrag von Leuchtkugel »

lmaa

In den letzten paar Stunden habe ich die ersten Samen ausgesät.

Das Löwenohr ist noch nicht dabei.

Während der Stratifizierung der Salvia Glutinosa Samen, sind die meisten leider verschimmelt.
Dort habe ich, 3 Stück heraus geholt die noch gut aussahen und diese dann auf das Substrat eines Topfes gegeben.
So habe ich jetzt einen Topf mit stratifizierten Samen und 3 Töpfe mit nicht stratifizierten Samen.

Beim Marihuanilla und bei der Alraune ist die Stratifizierung Problemlos abgelaufen.


Mari und Salvi sind Lichtkeimer, daher habe ich sie auf das Substrat leicht angedrückt und dann mit Regenwasser besprüht.

Die 6 Samen der Alraune dagegen, wurden auf Zwei 3L Töpfe verteilt und dort ca 1cm tief eingegraben.
Dem Substrat habe ich dabei jede Menge Steinchen für Kakteen sowie 1EL Urgesteinsmehl hinzugefügt, da die Pflanze ja auf steinige und sandige Böden steht.

Abseits der Pflanzen auf welche ich den Hauptfokus dieses Jahr für diesen Thread lege, habe ich heute darüber hinaus noch Tagetes, Ringelblumen und Rhabarber ausgesät.

Ich freue mich schon auf den Rhabarberkuchen nächstes Jahr. ^^
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Dexter
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Re: Leuchtis Balkonien und sein Gärtchen

Beitrag von Dexter »

Cooles Projekt Leuchtkugel was du da machst. Mal sehen wie es im Gärtchen weiter geht.
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