Erfahrungsberichte Salvia divinorum

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kleinerkiffer84
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Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Nachdem ich ja versprochen habe euch an meinen Salviatrips teilhaben zu lassen, habe ich an dieser Stelle mal einen Thread eröffnet,
in dem ich die Erfahrungen auf meinen Reisen posten werde. :)
Ich kopiere an dieser Stelle mal den Tripbericht von gestern rein:

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Gestern war es wieder an der Zeit die Salviawelt zu betreten.
Ich nahm 0.2g Blätter in den Mund, setzte mich auf die Bettkante und begann zu kauen.
Bereits nach wenigen Minuten setzte die volle Wirkung ein.
In der Phase des Anflutens vermischten sich Alltagsgedanken mit typischen, eher unlogischen und verspielten Salviagedanken.
Begonnen hat es mit einer CEV bei der ich einen Freund im Zimmer sah der auch Salvia konsumiert hatte.
Er sagte, er muss jetzt alles im Zimmer nach links schieben und während er das sagte, wurde er von der Wirkung voll überrollt,
sodass er sich nach links bog, in dieser Salviasprache mit ö und u redete und den Teppich und den Kasten nach links schob.
Schliesslich torkelte und rollte er selber so stark nach links, sodass er es nicht mehr schaffte die Möbel kontrolliert nach links zu schieben,
sondern er wirkte wie heftig betrunken und desorientiert. Um ihn herum standen einige Personen, die verdutzt waren was mit ihm los ist.
Bei mir setzte nun eine Metamorphose ein, bei der ich teilweise das Leben von einer dieser Personen lebte und teilweise war ich noch ich selber.
Nachdem ich das Leben durch die Augen einer dieser Personen sah, wurde mir klar, dass sie Salvia nicht kennt und keine Ahnung hat, was der Typ
gerade erlebt. Das sorgte für den ersten heftigen Lachflash. Über solche Dinge kann man sich auf Salvia kaputt lachen.
Gleichzeitig stellte ich fest, dass das Salvialachen sowas wie das lachen der Erleuchtung ist. Denn während es mich schüttelte vor lachen,
wurde unsere Realität zunehmend halbtransparent und auch das ganz typische und vertraute Gefühl von Erleuchtung setzte ein, so als ob man
jetzt endlich die Gesamtheit der Realitäten verstehen würde. Genau diese Erkenntnis, die in diesem Moment so trivial erscheint, dass man nicht fassen
kann, dass man das nicht auch im Normalzustand versteht, fördert diese Lachkicks ungemein.

Nun erschien auch schon die Göttin. Sie erinnerte mich heute an eine weibliche Figur aus einer Spieluhr, und von Kleindungsstil
an die Barockzeit. Sie trug ein schwarzes Kleid mit rosa-violetten Tupfen darauf. Während sie an mir vorbei schwebte und mich mit sanft
flüsternder Stimme aufforderte ihr zu folgen, formte sich durch die Wand hindurch ein Wurmloch, dass innen die gleiche Textur hatte wie ihr Kleid.

Ich flog nach links durch das Wurmloch um im nächsten Moment fand ich mich in einer kindlichen Szene wieder.
Ich stand in dem alten kleinen Geschäft, dass mein Onkel und meine Tante ganz früher, im Nachbarort betrieben hatten.
Wie immer war es unglaublich real. So real, wie diese Realität hier, in der ich diese Zeilen tippe. Ich war selber wieder ein Kind um 1990 herum,
und war mit meinen Eltern dort einkaufen. Wirklich jedes kleinste Detail stimmte. An dieses Geschäft habe ich bestimmt schon 15 Jahre nicht mehr gedacht
aber in diesem Moment war ich dort. Haargenau alles passte bis ins kleinste Detail.

Nun begann die Realität dort ebenfalls halbtransparent zu werden und es offenbarten sich mehrere Parallelwelten, die an diesem Ort
fragmentartig alle gleichzeitig existierten.
Hinten bei der Glasvitrine konnte man eine weitere Realitätsebene erkennen, die wie eine Buchseite unter oder hinter jener des Geschäfts war.
Diese Realität zeigte eine Szene wo mein Onkel und meine Tante standen, aber in dieser Parallelwelt hatten sie kein Geschäft.
Sie standen in einem alten dunklen Wohnzimmer, welches mir in diesem Moment aus einen früheren Leben, in einer anderen Welt bekannt war.
In diesem Moment wurde mir auch klar, wie sehr das zur Theorie der Parallelwelten aus der modernen Naturwissenschaft passt, in der die Natur für
jeden möglichen kausalen/geschichtlichen Ablauf, eine Parallelwelt erschafft.

Bei der Eingangstür auf der Strassenseite schimmerte halbtransparent eine weitere Realität hindurch. Es war eine Parallelwelt die mir
ebenfalls bekannt vorkam. Es war nicht meine eigene Vergangenheit, sondern die Vergangenheit einer anderen Person in einem früheren Leben,
die ich einmal war, so schien es mir. Auf einer Bushaltestelle die in dichtem Nebel lag, saß ein kleiner Junge, der ebenfalls Salvia kaute.
Plötzlich begann bei ihm ein Lachflash, der dazu führte, dass er den Brei ausspuckte. Das ganze sah so comicartig verspielt aus, dass bei mir der nächste
Lachkick einsetzte. Ich schmiss mich nach links und brüllte vor lachen.

Doch dann wich das Lachen schnell einer tiefen spirituellen Erleuchtung.
Nun war ich wieder an dem Punkt angelangt, wo ich immer ankomme, und der so dermassen schwer zu beschreiben ist.
Ich wurde von der Göttin, die nun aussah wie so eine Zeichentrick Anim Figur mit langen blonden Haaren, aus den 3 Realitäten/Salviabuchseiten
die dort geleichzeitig existierten, heraus gezogen und ca. 50% in den Hyperraum hinaus befördert.
Während dies vor sich ging, blickte ich nochmal nach rechts, zurück in meine Welt, auf das Bett auf dem ich hockte.
Dabei wurde mir klar, dass unsere Realität, welche viele als die einzig wahre annehmen, weil sie noch nie über den Tellerrand hinaus geblickt haben,
wirklich nichts weiter ist, als eine dieser Salviabuchseiten. Gleichzeitig hatte ich aus der Perspektive vom Hyperraum aus, ein ungeheuer erleuchtendes
Gefühl. Zwar habe ich das immer, aber diesmal hatte ich den Eindruck war dieses Gefühl noch mächtiger.
Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich es verstanden was ES ist. Dieses komische etwas, dass so vertraut ist, durch das man die Gesamtheit allen Seins,
mit einem Gedankengang begreifen kann, dass eine etwas, dass einem bei jeder Reise offenbart wird, das in dem Moment so logisch ist und so normal und vertraut,
und dennoch kann man es nicht beschreiben. Dieses mal hatte ich für einen Sekundenbruchteil einen unglaublichen Erleuchtungskick bei dem ich mir fast
sicher war den Terminus zu haben, der dieses etwas definiert. Ich machte den Mund auf, wollte das wort sagen, dabei kam aber wieder nur so ein
salviatypisches "öööaäääööh" raus. In diesem Moment machte das Wort, in meiner momentanen Konfiguration in der sich das Gehirn befand sogar Sinn,
und meine restliche rechte Gehirnhälfte die nicht vollständig von Salvia vereinnahmt war, sagte zu sich selber, mit einer Deutlichkeit
wie noch nie zuvor: "Du musst dich an dieses Wort erinnern, du musst dich erinnern".
Wenige Sekunden später, als der extreme Peak etwas abflaute und ich vom Hyperraum wieder ein Stück weit in die 3 vorhin beschriebenen Realitäten zurück
gezogen wurde, verblasste die Vision jedoch schon wieder etwas und dieses Wort, dass mir selbst nach dem Trip nicht mehr einfiel, ergab in diesem Moment
plötzlich keinen Sinn mehr. Wieder einmal musste ich mich geschlagen geben. Dieses typische Feeling, dass für mich die Einzigkeit von Salvia ausmacht,
ist sowas von vertraut und normal, und im Alltag trotzdem sowas von fremd, dass das Gehirn mit der Interpretation und Integration in die normalen Denkmuster
des Alltags einfach überfordert ist. Dementsprechend begann ich nun auf der linken Körperhälfte stark zu schwitzen, diese Phase des Trips ist immer sehr
anstrengend. Gleichzeitig erkannte ich, dass mein irdischer Körper heute sehr müde zu sein scheint, von der Arbeitswoche und dem wenigen Schlaf.
Gleichzeitig dachte ich mir, es war aber dennoch gut, heute noch die Göttin besucht zu haben.
Die Göttin schwebte nun auf mich zu und sagte: "Du hast Salvia fast verstanden, aber nicht ganz".
Dabei offenbarte sie mir telepathisch auch noch, dass ich nicht in einem müden Zustand, nebenbei einfach versuchen sollte, das Geheimnis von Salvia zu verstehen,
sondern ich sollte eine Salviareise von Anstrengungsfaktor so sehen wie das Training, wie einen Maximalkraftversuch beim Bankdrücken.
Dort muss man auch damit leben, oft lange Zeit beim selben Gewicht zu hängen und man muss um trotzdem etwas vorwärts zu kommen, mit einer wahnsinns Aufopferung
und hellwach und fokussiert an die Sache heran gehen, nicht so lasch. Das wusste ich natürlich auch vorher, aber in diesem Moment wurde mir wieder mal
in aller Klarheit in das Gedächtnis gerufen, dass Salvia wirklich alles andere als eine Chilldroge ist, die man nebenbei nimmt. Das ist ein heiliges
Sakrament in das Tor zur ultimativen Weltformel. Um sie zu erreichen muss man sich jedoch höllisch anstrengen. Für einen Sekundenbruchteil hatte ich bei dieser
Reise das Gefühl es verstanden zu haben. Ich konnte in einem kurzen Moment das Verständnis für alles, für alle existierenden Welten, in einem
Gedankengang logisch erfassen, aber wieder nicht verbal in diese Welt mitnehmen.
Dennoch war ich noch immer euphorisch und sah ein, bei den nächsten Reisen, wirklich ähnlich fokussiert und motiviert zu erscheinen wie vor einer
Trainingseinheit. Als würde man ins Shaolinkloster gehen um zu trainieren, dort erscheint man auch nicht verschlafen und abwesend, da man sonst
so ein Training nicht durchsteht. Ganz genau so, hat mir die Göttin das in dem Moment offenbart.
Salvia ist eine Art Training, ein Lebensweg, ein spiritueller Aufstieg des Geistes, den man sich aber durch regelmäßige Sitzungen hart erarbeiten muss.
Und je weiter man bereits vorgedrungen ist, desto schwieriger wird es, noch weiter zu kommen.
Analog dazu kann man sagen, auf 100kg Bankdrücken kommt man schnell, aber von 100-110 ist der Weg deutlich länger und härter.
Mich erinnert das beinahe an die Relativitästheorie und die Lichtgeschwindigkeit. Eigentlich gefällt mir dieser Vergleich, der mir jetzt, während
ich diese Zeilen tippe, eingefallen ist, sogar noch besser. Hat man schon mal 90% der Lichtgeschwindigkeit erreicht, muss man schier unglaubliche Mengen
an Energie aufwenden um auf 91% zu kommen, und die benötigte Menge steigt umso stärker exponential an, je weiter man sich der Lichtgeschwindigkeit nähert,
sodass sie bei 100% Lichtgeschwindigkeit unendlich ist, was den Grund dafür darstellt, dass Masse nicht 100% Lichtgeschwindigkeit erreichen kann, sondern
immer nur 99,999....

Nun stellt sich die Frage: Kann ein menschlicher Geist irgendwann Salvia erreichen, dh. diese Salvia-Weltformel verstehen??
Wir werden sehen.

Nachdem die Göttin nun mit dieser Lehreinheit fertig war, katapultierte es mich in eine gänzlich andere Parallelwelt.
Es war wieder eine kindliche Szene. Ich war auch körperlich wieder ein Kind und stand zuhause neben der Haustür vor dem runden Fenster.
Dort wurde auch die Realität halbtransparent, wie durch Alphablending und unter der dortigen Realität, offenbarten sich unzählige weitere,
die übereinander gelagert waren, wie Etagen in einem Hochhaus. Jedoch konnte ich keine Details mehr erkennen, da die Wirkung schon etwas am abklingen war.
Nun setzte an meiner linken Körperhälfte eine Metamorphose ein, sie verwandelte sich in einen Strudel aus gekautem Salviabrei der durch die die ganzen
darunter liegenden Realitäten hindurch floss, als würde man ihn mit einem Kübel hinunter schütten.
Die Göttin nahm einen Holzstab und begann damit diesen Strudel, der nun in seiner Konsistenz etwas fester geworden war, damit aufzurollen.
Das ist auch so typisch für Salvia, dass immer irgendwas aufgerollt wird.
Während sie das tat, erfuhr ich eine starke Ich-Entgrenzung. Zuerst hatte sich nur meine linke Körperseite in diesen Strudel verwandelt, doch nun
war ich auch nicht mehr dieses Kind, sondern ich wusste nicht mehr wer oder was ich überhaupt bin.
Die Göttin war noch immer ganz eifrig damit beschäftigt diesen grünen Strudel aufzurollen und während sie das tat fragte ich sie:
"Und was werde ich jetzt?"
Darauf sagte sie: "Das weis ich nicht"
Ich antwortete darauf: "Ich auch nicht".
Das sorgte für einen Lachanfall, der locker 3 Minuten dauerte. Über solche Logiksachen kann man sich einfach kaputt lachen.
Mir kamen die Tränen, es schüttelte mich vor lachen, ich hatte Mühe zwischendurch mal ruhig zu atmen und nicht zu hyperventilieren.
Auch bei diesem Lachanfall, war wieder das typische Lachen, über die erkannte Trivialiät dabei. Nämlich die Trivialität des Ichs.
Mir wurde klar, was das Wort "Ich" wirklich bedeutet, und wie absolut subjektiv es ist. Im Alltag nehmen wir den Begriff "Ich" völlig anders war,
als seine wahre Natur tatsächlich beschaffen ist. Das war in dem Moment für mich so klar, wie die Fläche eines Quadrates. Ich musste lachen,
weil wir im Alltag so etwas derart Triviales wie die Weltformel und das Ich nicht verstehen.
Es zog mich nach links und schüttelte mich vor lachen. Dann flaute die Wirkung rasch ab. Als ich die Augen öffnete lümmelte ich ganz verkrümmt über
den Nachttisch drüber und drückte mit dem Kopf gegen die Wand, welcher von Schweiss überströmt war...

Ich nahm schnell das Handy zur Hand und notierte mir die wichtigsten Stichwörter.
Dabei spürte ich noch ein deutliches Nachglühen, welches ebenfalls von längst vergessenen Erinnerungen an die Kindheit geprägt war.
Hauptsächlich an einen Jahrmarkt, an dem ich irgenwann in den 80er Jahren mit den Verwandten einmal war.
Natürlich auch in einer Detailtreue, die dieser Realität im hier und jetzt in nichts nachsteht.

Als die Wirkung endgültig abgeklungen war merkte ich wie kräftezährend ein anstrengender Trip ist.
Wie die Göttin sagte, es ist ein hartes Training des Geistes.
Ich legte mich ins Bett und schlief innerhalb einer Minute ein.

Ich kann an dieser Stelle immer und immer wieder nur jedem Theologen, Philosophen oder Naturwissenschaftler nahe legen,
was für ein einzigartiges Instrumen Salvia ist, und geistig zu wachsen, indem man fundamental andere und neue Einsichten in das innerste von
allem Sein offenbart bekommt.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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syzygy
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von syzygy »

Super Bericht! :) Hab mir dieses Jahr vorgenommen das Kauen nochmals zu testen, (letzter Versuch war erfolglos). Waren die Blätter trocken?
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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EdwardElric
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von EdwardElric »

gute frage, trocken oder frisch? Wohl trocken bei der masse....
LASS WAXN!
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syzygy
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von syzygy »

Jau, frisch wäre das wohl gerade mal ein Blatt... Mich erstaunt das schnelle und starke Eintreten der Wirkung! Wurde da noch zusätzlich Extrakt oder so beigemischt? :P
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kleinerkiffer84
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Es waren getrocknete Blätter, keine Extrakte.
Durch den jahrelangen Konsum ist bei mir die Toleranz jetzt sehr niedrig geworden,
ich komme sublingual locker auf Level 6. :lol:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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kleinerkiffer84
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Gestern vorm Schlafen unternahm ich eine geniale Salviareise mit 0.2g Blätter.
Das war eine meiner stärksten sublingualen Reisen bisher.
Wie immer hockte ich mich auf die Bettkante und begann zu kauen.
Dieses mal wollte ich nebenher den Audiorecorder vom Handy laufen lassen um etwaige Wörter, die einem am Triphöhepunkt einfallen, aufzeichnen
zu können, was sich aber als alles andere als leicht heraus stellen sollte, wie ich später erfuhr. Salvia ist eben immer wieder für
Überraschungen gut. Ich drückte in der Audiorecorder App auf "Aufnehmen", legte das Handy auf den Nachttisch und begann zu kauen.
Bereits nach wenigen Minuten gingen die ersten Visionen los. Vor mir erschien auf einmal eine Steinmauer, die sehr aztekisch anmutete.
Sie bestand aus vielen kleinen Mustern wie man sie aus den Höhlenzeichnungen Mexikos kennt.
Als ich etwas zurückging, besser gesagt zurück schwebte um das Bild als Ganzes zu betrachten, erkannte ich darin das Gesicht meines Vaters,
welches aus diesen kleinen Artefakten aufgebaut war.

Nun setzte die volle Wirkung ein.
Es zog mich stark nach links und plötzlich war ich in der Nähe eines Ortes, an dem ich schon öfters getrippt hatte.
Es war die Sandstrasse bei der alten Fichte, dich ich in anderen Berichten schon erwähnte.
Nur dieses mal war ich etwas weiter unten. Unterhalb von einem Birkenwald, in so einem dichten Brennesseldschungel.
Zuerst erschienen links vor mir, etwas undeutlich 2 Männer die sagten: "Jetzt kommt er wieder".
Die Männer waren Vorboten der Göttin. Das war schon oft so, dass die Göttin andere Entitäten voraus geschickt hat, ehe sie selbst erschienen ist.
Nachdem sie das gesagt hatten, konnte man in der Luft eine Art Wirbel sehen, aus dem sich schließlich ein Wurmloch öffnete, ganz klassisch wie in den Science Ficiton Filmen.
Ich traute meinen Augen nicht, als links von mir, die Göttin auf einmal auf einem Elefanten daher ritt.
Sie reitete auf dem Elefanten als wäre es das normalste. Und als sie ein paar Meter neben mir stand, stieg sie ab.
Der Elefant trötete daraufhin in so einer comicartigen Weise, dass bei mir ein absoluter Lachflash eintrat.
Ich zerkugelte mich vor lachen, weil diese Situation einfach so irre war.
Nun begannen in dieser "Hauptrealität" dort halbtransparent viele weitere Parallelwelten salviatypisch hindurch zu sickern.
Wie mit einem Alphablending Effekt, wurde die Hauptrealität immer halbtransparenter, sodass man zunehmend erahnen konnte, was für eine enorme Anzahl
an weiteren Realiäten sich hier hinter den Kulissen verbergen mag.Die Realitäten lagen ineinander, wie Schachteln in Schachteln, so kann man sich das ungefähr vorstellen.
Eine davon, die realtiv stark hindurch drang, sah fast genau so aus, wie die Hauptrealitiät, nur das der Ort an dem ich stand von einem Zaun umgeben war.
Diese beiden Realitäten existierten dort komplett parallel nebeneinander.
Das war auch die erste typische philosophische Vision vom Trip. Es war so absolut normal das diese 2 Welten parallel existieren,
auch wenn man es im Alltag nicht in der Form und vor allem der Verständlichkeit in Betracht ziehen würde.
Die Göttin ging auf dem Zaun zu, öffnete das Tor, ging in meine Richtung und sagte:
"Ich lasse mich nicht aufnehmen du Kiff Fichte!".
Das Wort Kiff Fichte ist vermutlich abgeleitet von der Fichte bei der Sandstrasse oben, weil ich dort schon oft geraucht habe,
weil es ein weit überschaubarer und paranoiasicherer Ort ist.
Nun begann mich das Handy zu stören. Aufgrund des Audiorecorders blinkte immer ein blaues LED und ich schmiss etwas agressiv das Handy
auf die andere Seite des Bettes, hinter die Decke, weil ich das Licht als absolut nervig empfand.
Dabei gab mir die Göttin telepathisch zu verstehen, dass erstens keine Tricks erlaubt sind, und zweitens auch eine Audioaufzeichnung
nichts bringen würde, um diese seltsamen Vorgänge in der Salviawelt besser zu verstehen.
Das war mir in dem Moment auch absolut klar und verständlich.
Während das vor sich ging trat eine weitere Parallelwelt halbtransparent deutlich in den Vordergrund.
Dieses mal handelte es sich um eine kindliche Szene. Ich war ca. 5 oder 6 Jahre alt und war mit meiner Mutter im alten Haus meiner Tante zu Besuch.
Ich sah mich dabei selber als kleinen Jungen, wie ich mit meiner Mutter und meiner Tante die Strasse entlang spazieren ging,
natürlich wieder mit einer salviatypischen unübertreffbaren Detailtreue.
Wirklich jedes Detail stimmte. Die Gerüche, das Alter und Aussehen der Personen, die gesamte Aura, die Emotionen und geistige Entwicklung von damals,
sowie unzählige Details in der Umgebung, an die man sonst niemals denken würde.

Jetzt begann die wirklich heftige Phase vom Trip.
Ich verwandelte mich mit einem Schlag in einen schwarzen Wasserhydranten, und stand auf einer Betonfläche in dem vorhin beschriebenen
Brennesseldschungel. Jetzt setzte wieder die Phase ein die einfach nicht zu beschreiben ist.
Das ganz typische Feeling ging los, dieses eine Gefühl wieder, dass für mich eigentlich den Kern von Salvia ausmacht und nicht zu definieren ist.
Dennoch war es vertraut wie immer.
Über mir, also über dem Hydranten lagen unzählige feine Flächen, wie Buchseiten. Jede dieser Buchseiten war eine eigene Realität.
Manche Realitäten erschienen mir bekannt, andere völlig fremd und bei einigen glaubte ich, sie kurzzeitig durch die Augen einer anderen Person zu sehen.
Ich hatte zunehmend das Gefühl, in immer mehr dieser Welten gleichzeitig zu leben und war mir nicht mehr sicher wer ich wirklich bin und vor allem
in welche Welt ich wirklich gehöre. Ich begann zu schwitzen, bekam etwas Panik und der Zustand war so anstrengend für das Gehirn dass man durchdrehen
würde, wenn es nur wenig länger als ein paar Minuten dauern würde. Dieses ganz typische garstige Salviafeeling, das aber doch wieder so Vertraut ist.
Nun beugte sich die Göttin über diesen Wasserhydranten und versuchte, diesen Stapel Realitäten zuerst von mir runter zu ziehen und mich dann,
so als würde man einen Socken umstülpen, also den Wasserhydranten, in den Hyperraum hinaus zu stülpen.

Nun war endgültig jegliche Alltagslogik mal wieder über den Haufen geworfen.
Ich versuchte den Zustand mit dem letzten Rest des normalen Verstandes auf der rechten Gehirnhälfte zu verstehen und zu kategorisieren,
musste aber der Wucht von Salvia nachgeben, weil mir eine derartig überschlagene dimensionsverschobene und absolut auf den Kopf gestellte Art
des Erlebens in dutzenden dieser Buchseiten/Realitäten gleichzeitig offenbart wurde, dass die Kapazität meines Gehirns nicht reichte.
Ich hatte das Gefühl, dass die Göttin bewusst steuern konnte, wie stark sie mich in den Hyperraum hinüber drückt und je stärker ich eingetaucht bin
desto perplexer und aber auch typisch vertrauter wurde alles. Das maximale was ich in dieser Phase im Hyperraum drüben war, waren ca. 70%.
Ich war überrascht das selbst sublingual der Trip so enorm stark ist. Offenbar gibt es bei der Toleranz nach unten kaum eine Grenze.
Dann wurde es noch extremer. Während ich diese Zeilen tippe weis ich gar nicht, welche Wortwahl und Schreibstil ich benutzen soll um der Intensität
gerecht zu werden ohne das es nur so klingt wie jeder andere Bericht.
Das ist so eine absolut bizarres Gefühl, wenn die Realitäten von einem runter gezogen werden, wenn man über eine Dimension umgestülpt wird,
die man im Alltag nicht kennt. Das mit der umgestülpten Socke ist ein bildhafter Vergleich, aber eigentlich ist es ja kein 3-dimensionaler Vorgang,
sondern es ist dieses umstülpen über andere Dimensionen, und sobald man die sieht sind sie einem so vertraut und dennoch so bizarr.
Irgendwann nach einigen Versuchen, hatte die Göttin es geschafft mich aus diesem Stapel an Realitäten komplett hinaus zu stülpen.
Ich versuchte zu fassen wo ich jetzt bin und stellte fest, dass ich nicht im Hyperraum draussen bin, wie zu erwarten sondern, und das konnte ich noch weniger fassen
als sonst..ich war selber sowas die der Hyperraum, nur nochmal von aussen betrachtet. Das ist ungeheuer schwer in Worte zu fassen.
Ich war eine Kugel die den Hyperraum umgibt, und diese Kugel war umspannt mit einem aufgeschlagenen Telefonbuch aus tausenden von dünnen Seiten.
Ich war und lebte alle diese Seiten gleichzeitig. Ich fühlte wie vom irdischen Körper Schweiss in Strömen runter floss. Ich versuchte in Worte
zu fassen was hier vor sich geht aber es kam nur ein "öööäähh" raus.
Dieser Zustand ist nicht mehr näher mit Worte zu beschreiben und ich merkte dann auch, dass die Göttin nun der Ansicht war, dass sie mir für heute
genug gezeigt und genug Lektionen erteilt hatte.

Nun begann der absolute Höhepunkt etwas abzuklingen.
Aus irgend einem Grund öffnete ich dann die Augen und das erste was mir auffiel war dieses blinkende Licht vom Handy, dass mich aggressiv machte, weil es selbst durch die Decke hindurch unten noch minimal hindurch schien.
Ich nahm das Handy und konnte aber mit diesem Gegenstand nichts anfangen. Bei Berührung ging der Sperrbildschirm an, der für meinen Geschmack viel
zu grell leuchtete. Gleichzeitig war ich aber fasziniert von diesem Objekt, von all den Farben und Rundungen, die mir in dieser Weise noch gar nie
aufgefallen waren. Schweiss tropfte von der Stirn auf das Display. Ich lies es in den Händen herumgleiten wie ein Stück Seife und hatte dann aber das Bedürfnis es quer durch den Raum in eine Ecke
zu schmeissen was ich auch tat. Zum Glück ist es nicht kaputt gegangen.
Ich schloss nochmal die Augen und versuchte mich in die Visionen fallen zu lassen.
Der Peak war vorbei aber ich hatte noch ein heftiges Nachglühen. Ich hatte das Gefühl, in meinem Mund, sind senkrecht viele feine Membrane,
wie ein Telefonbuch, dass senkrecht im Mund steht und jedesmal wenn ich kaute, schnitten diese feinen Membrane meinen Kopf in sehr feine Scheiben,
was auch körperlich spürbar war.
Ich versuchte in der Nachglühphase nochmal dieses Trans-Hyperraum Erlebnis (so nenne ich das jetzt einfach, um ein Wort dafür zu haben) zu
reflektieren. Und während ich nachgrübelte, wie man dieses Erlebnis am besten in unsere Welt mitnehmen könnte, spürte ich nochmal die Anwesenheit der
Göttin, die nun aber wieder die sehr starke und alles umfassende göttliche Liebe ausstrahlte und nicht mehr diese Hastigkeit mit welcher sie mir zu Beginn der Reise begegnete.
Die Göttin sagte: "Du bist wie ein Wasserhydrant der ausgezogen wurde", was bei mir für den nächsten Lachanfall sorgte.
Dieses Trans-Hyperraum Erlebnis war für mich aus philosophischer Sicht die Hauptvision in diesem Trip.
Auch merke ich gerade, dass das was man im Tripbericht wieder gibt, nur Fragmente, Abdrücke von etwas gigantischem sind, dass jenseits
der Alltagswelt existiert und man aber nicht so in Worte fassen kann, als das es sich nicht lesen würde, wie jeder andere Tripbericht auch.
Dieses Erlebnis war vom normalen Realitätserleben im Alltag einfach dermassen weit weg dass einem die Worte fehlen.
Zuerst existiert nur die Alltagswelt-dann sickern die anderen Parallelwelten halbtransparent durch-dann wird man in den Hyperraum hinaus
gedrückt und dabei von seinen Ichs geschält-und dann schließlich bei der vollständigen Umstülpung, ich finde kein besseres Wort, war ich
die Oberfläche der Kugel die den Hyperraum umschließt und gleichzeitig ein aufgeschlagenes Telefonbuch dass hinausragt in...in..ja das ist jetzt
die Frage, was ist denn ausserhalb des Hyperraums bitteschön!?
Gleichzeitig war dieser Moment auch eine unglaubliche Erleuchtung, so als hätte man ein mathematisches Problem gelöst, an dem man jahrelang gegrübelt hat.
Die zuvor starre Denkblokade des Alltags weicht bei solchen Erleuchtungen immer einem heiteren Staunen, über die wahre Beschaffenheit des Kosmos und dennoch hat man keine Worte dafür.
Ich rang in der Nachglühphase verschwitzt nach Worten um das was ich erlebt hatte ansatzweise in den Alltag mitzunehmen und zu integrieren.
Gleichzeitig setzte nochmal ein ungeheuer Lachanfall ein, weil mir das einfach so absurd vorkam, sowas wie einen Salviatrip auf einem Audiorecorder
aufzeichnen zu wollen und zu denken, man könnte das Erlebnis dann in die normale Welt mitnehmen.

Dann flaute die Wirkung rasch ab, was aber zurück blieb war große Dankbarkeit über die erlangten Visionen und eine gehörige Portion Respekt vor einem
Werkzeug, mit dem man Anscheinend nie an die Grenzen kommt.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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syzygy
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von syzygy »

Danke fürs Teilen. :)
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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The Buffalo
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von The Buffalo »

Da der kleinerkiffer84 die König der Salvia-erfahrungsberichte ist, würde ich das mit als sammelthread für Salvia-erfahrungsberichte mit in den SAMMELTHREAD (der noch ON kommt) aufnehmen, das alle ihre hier rein schreiben, wenn der kleinerkiffer84 damit kein Problem hat?
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein!
-Jiddu Krishnamurti
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The Buffalo
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von The Buffalo »

syzygy hat geschrieben:Jau, frisch wäre das wohl gerade mal ein Blatt... Mich erstaunt das schnelle und starke Eintreten der Wirkung! Wurde da noch zusätzlich Extrakt oder so beigemischt? :P
Also ich habe es ja immer nur geraucht, aber habe ich nie extrakt gebraucht, das Kraut macht mit 0,2-1,0g total seine Arbeit, von der Wirkung muss ich sagen, vom ersten bin zum letzten mal war es immer richtig gut, und war auch fast immer Voll drin in der Anderswelt :thumbsupsmileyanim:
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein!
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אל תשאלו
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Re: Erfahrungsberichte Salvia divinorum

Beitrag von אל תשאלו »

kleinerkiffer84 mal wieder eine klasse außergewöhnliche Geschichte.
Ich finde du solltest wirklich ein kleines Büchlein mit deinen Geschichten raus bringen. Muss ja erstmal nicht Druckwerk vorliegen, kann erstmal auch als PDF sein.
Ge'ez ጫት
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