Alternative natürliche Pflanzgefäße

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Corto
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von Corto »

m.speciosa hat geschrieben: 4. Mär 2019, 10:08 Einer meiner Favoriten ist der der Presstopf aus kokos oder Hanf Faser mit Naturkautschuk.

Hier mal ein von einem Anbieter Link https://www.meinwoody.de/kokosfaser-pfl ... postierbar

Das tolle ist die Luftzufuhr, die ist in etwa wie bei einem Flies. Deutlich besser als jeder Plastiktopf mit Löchern in dieser Hinsicht. Die Wurzeln drehen nicht am Rand ab sondern wurzeln in den Topf rein und bilden immer neue Feinwurzeln aus.
wächst super darin!
Gleichzeitig halten sie besser Wasser als ein Tontopf.

Sie halten auch erstaunlich lange, meine ältesten sind jetzt ca 3 Jahre alt, im außen Einsatz und immer noch top.

Der Link geht nicht mehr. Meinst du so etwas? http://www.kokosfaser.de/pflanzenanzuch ... topfe.html
"The more you know, makes You realize you know nothing"...
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m.speciosa
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von m.speciosa »

Ja,
es scheint mittlerweile einige Anbieter zubgeben.



Hier ist der link vom Hersteller der öko flies Töpfe https://ugrobag.com/

Jute gilt generell als pflegeleicht im Anbau ohne das Kunstdünger und Pestizide eingesetzt werden.

Auf Anfrage wurde mir versichert das alle Produkte rein ökologisch seien.
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hammock
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von hammock »

Tolles Thema !
Wie es der Zufall will, kam vor drei Tagen auf ZDF-Info ein Beitrag dazu. Eine deutsche Firma bringt aktuell Pflanztöpfe aus gepressten Hanffasern auf den Markt. Leider wurde der Name nicht genannt - warum auch immer. Das Produkt ist jedenfalls vielversprechend. So ein Topf kann entweder direkt mit ins Beet, wo er verrottet oder fast 1Jahr drinnen verwendet werden, bis er anfängt, zu zerfallen.

Dann hatte ich noch ne andere Idee. Das Party-Geschirr aus Palmblättern kennt man mittlerweile. Ich hab mal die Firma Pacovis angeschrieben, ob es nicht möglich wäre, Pflanztöpfe aus selben Material herzustellen.
In Planung ist bei denen zwar noch nichts, aber wer weiß ... ?
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Arkan
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von Arkan »

Die Töpfe aus Hanffasern stammen von Mein Woody. https://www.meinwoody.de/hanf-pflanztopf
Tauglich finde ich die nur bedingt weil es sie nur in einer kleinen Größe gibt.

Arkan
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kleinerkiffer84
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Meinen letzten Salviasteckling habe ich in einem kleinen Becher aus Kokosfasern bewurzelt. Das funktioniert auch perfekt.
Während des Bewurzelungsvorgangs von ca. 2 Wochen ist der Becher konstant feucht, sodass er sich dann, wenn man den Steckling in den richtigen Topf pflanzt, schon fast auflöst und sich ganz behutsam und mühelos entfernen lässt, wie nasses Klopapier :good:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Leuchtkugel
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von Leuchtkugel »

Unbehandelte Hanffasern sind nicht das optimale Material für Pflanztöpfe, da sie doch sehr Witterungsanfällig sind.
Schiffstaue aus Hanf wurden früher mit Pech behandelt um sie haltbar zu machen, für die Vliestöpfe definitiv auch eine gute Wahl wenn man sie viele Jahre nutzen zu möchte.

Fasspech und Birkenteer/Birkenpech sind die Begriffe der Wahl, wenn ihr Pech besorgen wollt.
Übrigens auch um selbsgebaute Pflanzentöpfe aus Holz abzudichten und haltbar zu machen. ;)

Eine weitere Möglichkeit bei einem Holztopf ist Leinölfirnis und Balsamterpentinöl zu verwenden.
Hier habt ihr eine Anleitung wie man das mit den beiden Ölen richtig macht.
https://www.youtube.com/watch?v=G6YxODA3h3c
Für den Einsatz als Pflanztopf kann man sich natürlich die Schönheitsarbeiten sparen. ;)
Für die Vliestöpfe reicht allein das Leinölfirnis aus, denn das Terptentinöl ist ja nur dazu da, das das Leinöl tiefer ins Holz einziehen kann.
Leinölfirnis ist übrigens extrem ergiebig, man braucht nur sehr wenig selbst bei großen Flächen.
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אל תשאלו
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Re: Alternative natürliche Pflanzgefäße

Beitrag von אל תשאלו »

Ein Material mit dem ich in letzter Zeit einige Dinge gestaltet habe ist Xaxim. Xaxim (sprich: Schaschim) ist ein Produkt von Baumfarnen. Man verwendet es hauptsächlich in der Terraristik. Es ist ein dunkles poröses Material und wird in verschiedenen Formen und Größen angeboten. Neben Platten und Stämmen gibt es noch Töpfe die man bepflanzen kann. Wichtig beim Kauf darauf achten das es Xaxim aus Plantagenwirtschaft ist. Es kann gesägt oder gebohrt und problemlos mit Silikon bearbeitet werden. Eine Besonderheit gegenüber anderen Materialien ist die Fähigkeit des Xaxims, sich selbst zu begrünen. Da es nämlich ein Produkt aus den feuchten Wäldern Asiens ist, finden sich in den zahlreichen Ritzen, Löchern und Zwischenräumen jede Menge Samen und Sporen dort lebender Pflanzen, in der Hauptsache Moose und Farne. Diese kommen einige Wochen bis Monate, nachdem man anfängt das Xaxim dem Licht auszusetzen und es dabei feucht zu halten, zum Vorschein. So kann das Xaxim Teil in einiger Zeit zu einem grünen Busch werden. Wässern bringt in der ersten Zeit relativ wenig und man muss schon etwas Geduld aufbringen bis sich das Material in feuchter Atmosphäre mit Feuchtigkeit gesättigt hat. Grade Töpfe aus diesem Material sind daher reizvoll um besonderen Pflanzen aus feucht tropischen Gebieten einen "lebenden" Topf mit passenden Mikroklima zu geben.
Teils zitiert von: Wikipedia
xaximtopf.jpg
neu-xaximtopf-aus-neuseeland-ca18x145cm.jpg

Nicht wirklich natürlich aber zur Gestaltung von "lebenden" Töpfen und anderen Dingen wie Rückwänden oder zur Nachbildung von Ästen ist Epi-Web super geeignet. Mit Schere oder Cuttermesser lässt es sich leicht in Form bringen, und mit Heißkleber oder Silikon leicht zusammenkleben. EPI-WEB besteht aus einem, sich nicht zersetzenden Plastikmaterial. Es bleibt lange feucht und ist frei von Wurzel schädlichen Bestandteilen. EPI-WEB ist zu 100% ungiftig und zu 70% aus Recycling Material hergestellt. Das Material gibt es in verschieden Plattengrößen, und ist sehr gut für Rückwände in Vitrinen geeignet. Auch als Unterlage zum Aufbinden von Pflanzen ist es geeignet. Zu Anfang muss reichhaltig gegossen werden, wenn das Material zumoost, kann das Gießen reduziert werden. Um das Material z.B. zu zu begrünen müssen Moose oder andere Aufsitzerpflanzen aufgebracht werden. Das klappt auch bei Astnachbildungen indem man in das Material kleine Schnitte macht in denen kleine Pflanzen eingesetzt werden können. Moose kann man z.B. durch aufstreuen von Moossporen einbringen.
Teils zitiert und Bilder von: Röllke Orchideen und Bens- Jungle
zub-epiweb-stamm-1-armig.jpg
Material:
Polyetylentereftalat (PET)
Wasserhaltekraft: 76% seines Eigengewichts

Eigenschaften:
Es ist pH neutral und zersetzt sich nicht. Es beinhaltet keine Nährstoffe und ist leicht auswaschbar.
Zerkleinert ist es leicht als Pflanzmaterial geeignet, die Pflanze steht stabil im Topf.
Nimmt leicht Wasser auf.
Wurzeln wachsen in das Material.
Verpflanzen nicht nötig, da das Material sich nicht zersetzt.
Natürliches Aussehen, ähnelt stark Dicksonia (Baumfarn).
Passend für alle Epiphyten.
Gutes Microklima im Wurzelbereich, immer luftig und feucht.

Im Handel sind Stämme und Platten erhältlich, die man sich für seine Zwecke zurecht modelieren kann.


Ähnliche Eigenschaften doch mit viel stärkerer Kapillarwirkung ist Hygrolon.

Hygrolon® ist ein neues, einzigartiges Material, das völlig neue Kulturmethoden eröffnet.
- Es hält 280% Wasser.
- Als Docht kann es Wasser bis zu 320mm hochziehen.
- Es bleibt 100% inaktiv und zersetzt sich nicht.
- Eine umweltfreundliche Alternative
- Ist eine hervorragende Alternative zu anderen organischen Substraten wie Sphagnum, Kork, Rinde, Baumfarn etc.
zub-hygrolon-hygrolon.jpg
Erhältlich sind synthetische Kulturvliese in verschiedenen Größen die man sich für seine Zwecke zurecht schneiden kann.
Teils zitiert und Bilder von: Röllke Orchideen


Ich mag keine Kunststoffe und versuche ihnen so viel wie möglich aus dem Weg zu gehen. Trotzdem haben die beiden vorgestellten neuen Materialien Eigenschaften die sie für manche Zwecke als natürliche Topf Alternative reizvoll machen. Grade die Kombination mit lebenden wachsenden Pflanzen schafft neue einfache Gestaltungsmöglichkeiten in der Pflanzenhaltung nicht nur für Terrarianer, sondern für viele Arten von Feuchtigkeit liebenden Pflanzen.
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