Kulturpflanze Tee (Camellia sinensis)

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harekrishnaharerama
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Kulturpflanze Tee (Camellia sinensis)

Beitrag von harekrishnaharerama »

Tee war eine ungenießbare Pflanze - wie viele andere auch - bevor sie kultiviert wurde. Da es das zweithäufigste Getränk ist, sind die Forschungen natürlich sehr engagiert. Jedoch ist trotz aller Anstrengungen noch vieles ungewiss, denn die ersten an der Seidenstraße gefundenen archäologischen Überreste sind über 2100 Jahre alt. Jetzt versucht man über die Genetik noch mehr über das Gewächs zu erfahren. Auch hier gibt es Schwierigkeiten, denn niemand hat bislang eine Wildform finden können. Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Kulturpflanzen.
Legenden besagen, der buddhistische Mönch Bodhidharma habe um das Jahr 500 n. Chr. ganze neun Jahre damit verbracht, die Wand einer Höhle anzustarren und dabei schweigend zu meditieren, um wach und konzentriert zu bleiben. Am Ende jedoch sei er eingedöst, und als er wieder aufwachte, sei er so wütend auf sich gewesen, dass er seine Augenlider abriss und angewidert auf den Boden schleuderte. Aus ihnen spross eine Pflanze empor, und diese verarbeiteten Bodhidharmas Schüler zu einem Getränk, das sowohl ihren Geist anregte als auch ihre Nerven beruhigte. Es sei die erste Teepflanze gewesen, und das Getränk daraus habe sich als ideal für meditierende Mönche erwiesen.
https://www.spektrum.de/news/der-lange- ... ur/1679600
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אל תשאלו
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Re: Kulturpflanze Tee (Camellia sinensis)

Beitrag von אל תשאלו »

Das ist so nicht ganz richtig. Von den großen Subspezies der Camelia sinensis weiß ich zumindest von zwei Gebieten in denen es Wildvorkommen gibt. Berühmt sind die großen Teebäume in Yunnan und angrenzenden Gebieten („Goldenes Dreieck“) von denen der Pu Er Tee stammt. Das sind im Gegensatz zu den niedrigen Teesträuchern der Teegärten und Plantagen riesige Bäume mit teilweise mehrere hundert Jahren auf dem Buckel. Diese Bäume gehören entweder zu Dörfern der ansässigen Hilltribe Völker oder stehen wild im Wald. Dass es sich um echte wilde Vertreter handelt weiß man daher, da die dortigen Pflanzen eine sehr hohe genetische Vielfalt, mit verschiedenen chemischen Rassen und großen geschmacklichen Unterschieden beinhalten. Neben den bekannten vier Unterarten von C. sinensis gibt es in diesem Gebiet weitere Camelia Arten von denen Tee gepflückt wird und die im Genpool von sinensis teilweise aufgegangen sind.

Eine weitere Gegend wo es wilde Teebäume, neben Teilkultivierten bis hin zu Plantagen gibt ist Assam. Von manchen werden die Vorkommen in Yunnan diesen zugeschlagen, unterscheiden sich jedoch in vielen Punkten. Vor allem im phänotypischen Aussehen und der allgemeinen Genetik.
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