Hallo, ich denke ich kann vielleicht etwas beitragen.
Habe vor einiger Zeit den Herrn Rätsch über einen beruhigenden, schlaffördernden Tee reden hören. Da sagte er unter anderem, dass die Wirkstoffe in der von ihm empfohlenen Mischung deutlich an die Benzo-Rezeptoren docken.
Und wenn sowas aus berufenem Mund kommt, musste ich das natürlich ausprobieren. Nach 2 grossen Tassen Tee war ich wiederholbar und zuverlässig müde. Und ich litt unter grossen Schlafproblemen, hat sich so alles wieder eingeregelt.
Bei Interesse kann ich gerne das Rezept posten, sowie die Zubereitung.
Ein paar Infos lassen das Ganze dann auch glaubwürdig erscheinen.
Baldrian
Die Flavonderivate 6–Methylapigenin und Biapigenin haben eine hohe Affinität zur Benzodiazepinbindungsstelle des GABA-Rezeptors.
Das Flavonoid Linarin hat sedierende Wirkung und könnte ebenfalls zur Wirkung beitragen.
Eine weitere Entdeckung ist das hydrophile Lignan Olivil, welches mit hoher Affinität an Adenosin-A1–Rezeptoren bindet.
Im menschlichen Organismus besitzt Adenosin eine Schlaf fördernde Wirkung, welche über Rezeptoren-Bindung zustande kommt.
Bei anhaltend hoher Aktivität des Gehirns akkumuliert Adenosin, wirkt sedierend und schützt so das Gehirn vor Überlastung.
Dieser Adenosin-A1–Rezeptor vermittelte Effekt von Baldrian steht als Wirkmechanismus zur zeit im Vordergrund.
Passionsblume
In einer Studie (Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe) an 10 Patienten mit generalisierten Angststörungen wurde ein Passionsblumenpräparat (400 mg Trockenextrakt) mit verschiedenen Benzodiazepinen verglichen. Als Referenz bezüglich psychischer Angststörungen und Muskelrelaxation dienten 10 mg Diazepam. Die Wirkung auf die somatischen Erscheinungen der Angststörungen wurde mit jener von 2,5 mg Lorazepam verglichen und als Vergleich für die sedierende bzw. hypnotische Wirkung dienten 4 mg Flunitrazepam. Die Bewertung der einzelnen Parameter erfolgte nach einer Punkte-Skala basierend auf der „Hamilton anxiety rating“-Skala. Aus den Einzeldaten wurde der „anxiolytische Index“ (= Punkte anxiolytische Wirkung + Punkte für die Wirkung auf die somatischen Begleiterscheinungen / Punkte Muskelrelaxation + Punkte sedativ-hypnotische Wirkung) berechnet.
Für das Passionsblumenextrakt wurde neben einer nur geringen sedierenden Wirkkomponente eine gute anxiolytische Wirkung, sowohl auf die psychischen als auch, etwas geringer, auf die somatischen Erscheinungen, festgestellt. Eine muskelrelaxierende Wirkung fehlte. Dadurch war der anxiolytische Index des Passionsblumenextrakts allen getesteten Psychopharmaka überlegen.
Johanniskraut
Aus heutiger Sicht gilt wohl Hyperforin als Hauptwirkstoff des Krautes. Standardisierter Johanniskrautextrakt erhöht durch eine
Wiederaufnahmehemmung der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin deren Konzentration an den Synapsen.
Die Wirksamkeit der Extrakte ist mit der von synthetischen Antidepressiva wie Sertralin (SSRI), bzw. Imipramin (trizyklisches Antidepressivum) durchaus vergleichbar.
Auch die Konzentration von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), Dopamin und L-Glutamat steigt an, was in dieser Form kein synthetisches Antidepressivum vermag.
In der Folge vermindert sich die Anzahl der noradrenergen β-Rezeptoren, ausserdem bewirkt es eine Downregulation der 5-HT2-Rezeptoren.
Heute gilt es als sicher, dass neben Hyperforin auch Hypericine, Flavonoide und die Biflavone zur Wirksamkeit der Johanniskraut-Extrakte beitragen.
Hopfen
Die Wirksamkeit als Beruhigungsmittel ist klinisch bestätigt worden. Nicht vollständig geklärt ist, welche Inhaltsstoffe für die Wirkung verantwortlich sind.
Primär stehen die Bitterstoffe des Hopfens im Fokus. Aus diesen entsteht bei langer Lagerung und in vivo 2-Methylbut-3-en-2-ol. Die Substanz zeigte zentral sedierende Effekte und wirkt ausserdem antibakteriell.
Linde
Die anerkannte medizinische Anwendung von Lindenblüten ist die Therapie bei einer fiebrigen Erkältung und erkältungsbedingtem Husten, bei Katarrhen der oberen Luftwege und Unruhezuständen.
Schlüsselblume
Bei Reizbarkeit und Ruhelosigkeit und damit verbundenen Angstzuständen. Allgemein bei Schlaflosigkeit, Erregbarkeit der Nerven und Hysterie. Im weiteren als Nervinum bei Kopfschmerzen, Neuralgien, Gliederzittem und Herzschwäche.
Quelle u. a. awl.ch
oder eben, wie erwähnt, ein rotes, warmes Kratom. Das bringt mich auch immer wieder in schlafanstossende Zustände.
Aber dazu gilt auch:
Man sollte sich aber vielleicht überlegen, diese nicht auf regelmässiger Basis zu sich zu nehmen…
Grüsse