Konkurrenz bei Nachtschatten

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glaspilz
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Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von glaspilz »

Hallo,

haben dieses Jahr im Winter endlich Bilsenkraut, Tollkirsche und Stechapfel in unserem Bauerngarten angesetzt. Ich muss zugeben beim Bilsenkraut ist es schwer für mich den Keimling zu erkennen, da wir auch Borretsch und Königskerzen Keimlinge im Garten haben. Hat da jemand einen Tipp zum Unterscheiden oder hilfreiche Erfahrungen dazu?

Was mich aber vorrangig interessieren würde, ist wie sich die Konkurrenz zwischen den Nachtschatten gestaltet. Allgemein scheint es gut sein, wenn ein Keimling viel Platz um besitzt und dadurch sich prächtig entwickeln. Und zum anderen ist es jedoch bei manchen Pflanzenarten gut, wenn in unmittelbarer Umgebung eine Konkurrenz besteht und dadurch eine Kräftigung der Pflanze erfolgt. Wie sieht das bei den Nachtschattenschattengewächsen wie dem Bilsenkraut untereinander aus?

Ein Teil des Beetes stehen die Bilsenkrautkeimlinge z. T. dicht zusammen und bei einem anderen Teil des Beetes wurde hingegen ausgedünnt und da stehen die Bilsenkrautkeimlinge solo. Was würdet ihr sagen, welcher Teil des Beetes eher starke Bilsenkrautpflanzen hervorbringt?
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HB-A
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von HB-A »

Moin G.,

Deine Frage kann ich nicht beantworten; doch passe auf den Stechapfel auf, sonst hast Du sehr, sehr lange `Freude` an der Pflanze.
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
glaspilz
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von glaspilz »

HB-A hat geschrieben: 11. Jun 2022, 11:16 Moin G.,

Deine Frage kann ich nicht beantworten; doch passe auf den Stechapfel auf, sonst hast Du sehr, sehr lange `Freude` an der Pflanze.
Ja, weiss ich. Aber danke für den Hinweis. Ist ein offenes Kartoffelbeet und daher ist die Freude, eine Pflanze nicht mehr aus dem Garten zu bekommen, gewollt.
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אל תשאלו
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von אל תשאלו »

Kartoffeln und andere Nachtschattengewächse beißt sich meist da sie nicht gerne miteinander auskommen.

Welcher Teil des Beetes eher starke Bilsenkrautpflanzen hervorbringt kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Was ich sagen kann, es kommt tatsächlich vor das Bilsenkraut relativ nah beieinander wächst. Morgen mache ich mal ein Bild von einer Stelle auf unserem Gelände wo einige Pflanzen relativ nah beieinander stehen.
Ge'ez ጫት
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Bender
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von Bender »

In der Tat hat auch meinem damaligen Bilsenkrautbeet die Gemeinschaft untereinander gefallen. Auf knapp 10qm war alles von Bilsenkraut übersäht.
@ Chronic: auf ein Bild bin auch ich gespannt.
glaspilz
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von glaspilz »

chronic hat geschrieben: 17. Jun 2022, 23:40 Kartoffeln und andere Nachtschattengewächse beißt sich meist da sie nicht gerne miteinander auskommen.

Welcher Teil des Beetes eher starke Bilsenkrautpflanzen hervorbringt kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Was ich sagen kann, es kommt tatsächlich vor das Bilsenkraut relativ nah beieinander wächst. Morgen mache ich mal ein Bild von einer Stelle auf unserem Gelände wo einige Pflanzen relativ nah beieinander stehen.
Vielleicht können ja die Mohnpflanzen vermitteln? Nein, Kartoffeln sind unterirdisch dominant und Bilsenkraut scheint da empfindlich.

Freue mich auf das Bild und beim Bilsenkraut ist es wohl ähnlich wie bei der Ringelblume, bei der ein grosses und ein kleines Exemplar zusammen stehen können? Beim Anbau von Bilsenkraut, auch wenn noch keine Pflanze sich fest bei mir ansiedelte, habe ich die Nachtschatten nochmal aus einem anderen Licht gesehen. Sie benötigen einen enormen Stickstoffbedarf und könnten womöglich an einem Leichenplatz besonders prächtig gedeihen. Vielleicht erklärt das die Geschichte der vorsichtigen und erfürchtigen Entnahme eines mächtigen Nachtschattengewächs z. B. bei der Alraune mit Hilfe eines Hundes, da im AberGlauben die Totenruhe nicht gestört werden wollte. Nachtschatten wirken stark überzeichnet und diese Verprächtigung als Hinweis auf starke Gifte zieht sich wie eine Linie durch die Pflanzenwelt.
glaspilz
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von glaspilz »

glaspilz hat geschrieben: 19. Jun 2022, 05:43
chronic hat geschrieben: 17. Jun 2022, 23:40 Kartoffeln und andere Nachtschattengewächse beißt sich meist da sie nicht gerne miteinander auskommen.

Welcher Teil des Beetes eher starke Bilsenkrautpflanzen hervorbringt kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Was ich sagen kann, es kommt tatsächlich vor das Bilsenkraut relativ nah beieinander wächst. Morgen mache ich mal ein Bild von einer Stelle auf unserem Gelände wo einige Pflanzen relativ nah beieinander stehen.
Vielleicht können ja die Mohnpflanzen vermitteln? Nein, Kartoffeln sind unterirdisch dominant und Bilsenkraut scheint da empfindlich.

Freue mich auf das Bild und beim Bilsenkraut ist es wohl ähnlich wie bei der Ringelblume, bei der ein grosses und ein kleines Exemplar zusammen stehen können? Beim Anbau von Bilsenkraut, auch wenn noch keine Pflanze sich fest bei mir ansiedelte, habe ich die Nachtschatten nochmal aus einem anderen Licht gesehen. Sie benötigen einen enormen Stickstoffbedarf und könnten womöglich an einem Leichenplatz besonders prächtig gedeihen. Vielleicht erklärt das die Geschichte der vorsichtigen und erfürchtigen Entnahme eines mächtigen Nachtschattengewächs z. B. bei der Alraune mit Hilfe eines Hundes, da im AberGlauben die Totenruhe nicht gestört werden wollte. Nachtschatten wirken stark überzeichnet und diese Verprächtigung als Hinweis auf starke Gifte zieht sich wie eine Linie durch die Pflanzenwelt.
Selbst bei Rühlemann wird, wahrscheinlich mit einem lachenden Zwinker, beim Bilsenkraut als Düngung ein toter Fisch empfohlen. Ähnlich wie die alten Eiben, dürften auch die blühend starken Nachtschattengewächse, bei starker Stickstoffdüngung und Sonnentage einen gewissen Flair der Atmosphäre abgeben. Möge es die Nachbarschaft danken.
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אל תשאלו
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von אל תשאלו »

Enttäuschend, endlich wollte ich die nah beieinander wachsenden Bilsenkraut Pflanzen fotographisch festhalten. Nur war da auf einmal fast nichts mehr. Des rätsels Lösung, meine Frau hatte den Teil im Garten auf dem sie wuchsen letzten Samstag von "Unkraut" befreit. Bis auf eine kleine Ecke waren alle verschwunden.
20220619_124832(1).jpg
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Ge'ez ጫት
Donfoolio
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von Donfoolio »

Wildes Bilsenkraut ist für mich eine SolitärPflanze, im Gegensatz zum Stechapfel, der auch mal gerne feldmässig vorkommt, wenn der Boden frisch um gegraben oder verseucht ist. Pflanzen, die viel Platz haben, werden meines Erachtens nach natürlich stärker wachsen als dicht gepflanzte Exemplare. Aussaat in Presstöpfen hilft unbekannte Pflanzen Keimlinge sicher zu erkennen und auf den gewünschten Pflanzabstand ohne Stressung umzupflanzen.
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Putrema
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Re: Konkurrenz bei Nachtschatten

Beitrag von Putrema »

Also ende April bin ich ja dem Bilsenkraut beim ausführlichen Morgenspaziergang begegnet. Da wuchsen an einer Stelle doch recht viele Exemplare beieinander, auch wenn sie nicht groß waren. Da waren sie in voller Blüte. Vielleicht werde ich sie nochmal besuchen.
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