Bilsenkräuter

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Teo Nanacatl
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Bilsenkräuter

Beitrag von Teo Nanacatl »

Hallo zusammen,

da ich hier bisher nicht viel über das Bilsenkraut (Hyoscyamus) finden konnte, mache ich einfach mal ein Thema dazu auf und hoffe auf interessante Erfahrungen, Infos, Bilder usw.....

Hier mal ein paar Bilder von meinem weißen Bilsenkraut (Hyoscyamus albus):

Bild Bild Bild

Das Bilsenkraut als Tor zur Anderswelt gehört zu den ältesten Schamanenpflanzen in Europa, das sollte wohl jeder hier wissen ?! Aber ist euch auch bekannt, dass es neben einigen anderen Pflanzen verantwortlich für das allererste Drogengesetz war ? Als die Kirche das Deutsche Reinheitsgebot einführte, sollte damit nicht etwa das Brauen von Bier vereinheitlicht werden, vielmehr wollte die Kirche verhindern, dass das damalige Bier weiterhin mit allerlei bewusstseinserweiternden und -verändernden Pflanzen versetzt wird. Aus dieser Verwendung des Bilsenkrautes in Verbindung mit Bier (Bilsenbier) stammt übrigens auch - entgegen der landläufigen Meinung das Pils hätte seinen Namen aufgrund seiner Herkunft aus der tschechischen Stadt Plzen (Pilsen) - die heutige Bezeichnung des Pils Bieres (Pilsener), welches damals als Pilsener krut bezeichnet wurde.

Wer mehr über die Geschichte des Bieres erfahren möchte, dem kann ich nur wärmstens das Buch "Urbock - Bier jenseits von Hopfen und Malz" von Christian Rätsch ans Herz legen ;-)
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syzygy
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von syzygy »

Ist sicher räudig gewesen mit dem halluzinogenen Bier. Wie wirkt Bilsenkraut?
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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Teo Nanacatl
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Teo Nanacatl »

syzygy hat geschrieben:Ist sicher räudig gewesen mit dem halluzinogenen Bier. Wie wirkt Bilsenkraut?

Auf jeden Fall, es wurde ja alles reingemischt was irgendwie berauschend und bewusstseinserweiternd war. Cannabis gehörte natürlich auch dazu ;-)

Das Bilsenkraut wirkt ähnlich wie andere Nachtschattengewächse, narkotisch mit starken Träumen, im Wachzustand Halluzinationen. Geraucht oder verräuchet soll es nicht ganz so heftig und besser zu dosieren sein, auf jeden Fall sollte man wissen was man macht und ihm mit Respekt gegenübertreten. Ich selber habe keine Erfahrungen damit und kann daher nur angelesene Infos weitergeben.
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Bilsenkraut ist mein Lieblings NSG, schön dass es für diese wunderbare Pflanze nun auch einen Thread gibt. :wub:
Ich züchte schon seit Jahren am Fensterbrett das schwarze Bilsenkraut, Hyoscyamus niger und wildere dieses dann immer in die Natur aus, weil ich möchte, dass diese selten gewordene und absolut interessante Pflanze bei uns wieder heimisch wird.

Für Konsumzwecke verwende ich hauptsächlich die Samen, da diese am einfachsten zu dosieren sind und der Wirkstoffgehalt halbwegs beständig ist.
Was mich an Bilsenkraut so fasziniert, ist, dass es eine uralte europäische Sakralpflanze ist.
Mich interessiert hier vor allem der heidnische Gebrauch.
Die einfachste und sicherste Methode mit dem Pflanzengeist vom Bilsenkraut vorsichtig bekanntschaft zu machen ist, dessen trauminduzierende Wirkung zu nutzen,
indem man vor dem schlafen gehen, je nach gewünschter Stärke etwa 5 bis 10 Samen gründlich kaut und mit Wasser oder Bier runter spült.
Man kann auch auf 15-20 Samen hochgehen, jedoch würde ich mir dann am nächsten Tag nichts vornehmen und auch nicht passiv am Strassenverkehr teilnehmen.
In niedriger Dosis angewendet, etwa 5 Samen, ist es ein gutes und sicheres Schlafmittel, wenn man von Sonntag auf Montag nicht schlafen kann.
Man kann sich für diesen Zweck auch einen Beifuss- oder Wermuttee machen und diesen mit den zerriebenen Samen würzen.
Die Wirkung vom Bilsenkraut im Schlafzustand kann beschrieben werden als eine Mischung aus tief narkotisierend mit einem alteurpäischen mystischen Touch.
Alles was man in den Träumen erlebt erinnert an das ganz alte Europa, mit Zwergen, Hexen, Kobolden und allgemein bekommt man es im Bilsenkrautrausch
mit "Bedroom Visitors" zu tun. Es ist eine gewisse Ähnlichkeit mit kindlichen Alpträumen festzustellen, aber auf eine prickelnd mystische, reizvolle psychonautische Art.
Oft hat man das Gefühl, dass man weis das man träumt, man kann aber die Augen nicht öffnen, bzw. man denkt man ist wach, stellt aber bei einem Realitätscheck fest,
dass es wieder nur eine Traumwelt ist, sodass mal letztlich nicht mehr sicher ist, wo man ist, und was Traum und Realität ist.
Mit zunehmender Dosis werden Traum und Wachzustand zunehmend in deliranter Weise überlagert.
Wenn man einmal im Bilsenkrautrausch einen bizarren Traum hatte, dann wird einem absolut klar, woher die ganzen alten Sagen über Kobolde und Hexen kommen, die die Menschen nachts heimsuchen.

Was ich auch gerne mache ist Bilsenkrautsamen in Kombination mit Cannabinoiden zu rauchen.
Ich nehme dazu ein Longpape voll Gras oder Räuchermischung und würze dieses mit 10-15 Samen.
Das ist eine von mir abgeleitet Kreation der ursprünglichen Mischung aus Hanf+Datura die in Nepal eine lange schamanische Tradition hat.
NSG + Cannabinoide haben eine starke synergetische Wirkung. Die Wirkung ist wirklich heftig. Wenn man diese Mischung nachts in der Natur auf einem gemütlichen Tripplatz raucht bekommt man absolut geniale Gedankenflashes, die einerseits cannabinoidtypisch sind, andererseits mystisch angehaucht, so als könnte man in die Unterwelt vordringen.
Teilweise treten relativ deutliche OEVs auf. Vor allem Wirkungen aus Mondlicht und Schatten die morphen, oft zu Personen oder geistern werden, die auf mich zuschweben.
Die gesamte Umgebung ist insgesamt in einen dämonischen Kontrast getaucht.

Eine gute Kombination ist auch Bilsenkraut + Fliegenpilz.
Das verstärkt die oben angesprochene Traumwirkung nochmal sehr deutlich.
Dieses Jahr um Weihnachten herum, zur Wintersonnenwende, möchte ich mit Beifuss räuchern und dann auf Bilsenkraut+Fliegenpilz trippen.
Das ist ein altes, vergessenes schamanisches Ritual, dass unsere Urahnen, die Kelten und Germanen, betrieben haben.
Ich finde es interessant, dass man auch vor der Haustür heilige Reisekräuter mit schamanischer Tradition findet.
Das ist auch das, was alle Schamanen zu denen Rätsch gereist ist, immer zu ihm gesagt haben:
"Habt ihr denn keine eigenen Reisekräuter? Benutzt doch die! Ihr müsst euch nur daran erinnern wie eure Urahnen das gemacht haben!"

Erwähnenswert ist auch noch, dass Bilsenkraut ein gutes Mittel bei Zahnschmerzen ist.
Mit 20 Samen oral, bringt man Zahnschmerzen zum erliegen.

Eine Überdosis vom Bilsenkraut, die zum Beispiel auch infolge von Anreicherung der Tropanalkaloide bei kurzen Konsumabständen entsehen kann, äußert sich durch
Pupillenerweiterung, Weitsichtigkeit, staubtrockene Kehle, und vor allem durch absolut wahre und so dermassen reale Halluzinationen, dass diese gar nicht als solche erkennbar sind. Unglaublich.
Das hat mich echt umgehauen. Ich wollte auf Bilsenkraut einmal mit einem unsichtbaren Geldschein zahlen und konnte nicht verstehen, warum man diesen nicht annehmen will. :hahaha:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Teo Nanacatl
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Teo Nanacatl »

kleinerkiffer84 hat geschrieben: Man kann auch auf 15-20 Samen hochgehen, jedoch würde ich mir dann am nächsten Tag nichts vornehmen und auch nicht passiv am Strassenverkehr teilnehmen.
15-20 Samen vom schwarzen Bilsenkraut erscheint mir nicht gerade wenig, sicher dass du dich nicht vertippt hast ? :ko:
Kannst du noch etwas über das Rauchen der Blätter berichten ?
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hammock
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von hammock »

Cannabis im Root-Bier ???

Wäre mir neu
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Teo Nanacatl
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Teo Nanacatl »

hammock hat geschrieben:Cannabis im Root-Bier ???

Wäre mir neu
Rätsch schreibt, dass der Hanf im europäischen Mittelalter zu den Biergewürzen gehörte und dass die in Südspanien lebenden Mauren sogar noch bis ins 19. Jahrhundert ihr Cerub mit Hanf brauten.

Bild
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hammock
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von hammock »

Ah so, ok , dat macht Sinn ... sofern es um Rootbiere aus Südeuropa geht.

Die Rootbierbrauer aus Mitteleuropa kannten zu der Zeit aber noch kein Cannabis. Daher würde ich ein Bilsenrootbier nicht mit Cannabis versetzen - der Tradition halber ;-)

Aber ok, man kann ja auch mal neues ausprobieren.

:beer:
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Teo Nanacatl
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von Teo Nanacatl »

hammock hat geschrieben:Daher würde ich ein Bilsenrootbier nicht mit Cannabis versetzen
So war es auch nicht gemeint, ich wollte nur sagen, dass viele verschiedene Pflanzen ins Bier usw. gegeben wurden, also nicht zwingend zusammen ;-)
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אל תשאלו
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von אל תשאלו »

Teo Nanacatl hat geschrieben:
Rätsch schreibt, dass der Hanf im europäischen Mittelalter zu den Biergewürzen gehörte und dass die in Südspanien lebenden Mauren sogar noch bis ins 19. Jahrhundert ihr Cerub mit Hanf brauten.
Was ist ein Cerub? Cherubim kenne ich. Das sind so ne Art Engel im Judentum. Zu den Mauren, die gibt es in Spanien schon seit dem Ende des 15. Jahrhundert nicht mehr. Die dortigen Cat Lick's haben ihnen sofern sie nicht vertrieben wurden mit der Inquisition den Garaus gemacht.
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