Bilsenkräuter

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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Letzte Nacht hatte ich eine der bislang eindrucksvollsten Erfahrungen mit Bilsenkraut.
Die Wintersonnenwende von 21-23 Dezember stellt im alteuropäischen Schamanismus einen wichtigen Zeitpunkt dar, bei dem die Wiedergeburt der grossen Göttin erwartet wird, und bei der man in das Reich der Unterwelt vordringt, vornehmlich mit Bilsenkraut und/oder Fliegenpilz.
Ich machte mir ein improvisiertes Bilsenkrautbier indem ich 20 Samen sehr gründlich und lange kaute und dann zum Runterspülen 2 Bier hinterher trank.
20 Samen ist bereits eine grenzwertige Dosis, höher würde ich auf gar keinen Fall gehen.
Jedenfalls folgte nach einer kurzen Phase der Erregung und des stärkeren Herzschlags schnell eine Phase unglaublicher narkotischer Müdigkeit.
Also ging ich schlafen und war binnen 1 Minute weg.
Der Schlaf war tief, narkotisch und von typischen alteuropäischen, fast fieberähnlichen Spuk-Visionen geprägt.
Leider kann ich mich nur an einzelne Fetzen erinnern, weshalb ich keinen Tripbericht einer zusammenhängenden Geschichte wie bei Salvia schreiben kann.
Was ich noch weis ist, dass im gesamten Traum, eine furchteinflössende Fledermaus mit einem Meter Flügelspannweite, einem menschengroßen, stereotyp horrormäßigen Kopf und einen absolut dämonischen "Stimme" eine zentrale Rolle spielte. Die schwirrte die ganze Zeit neben mir her, und versuchte mir in metaphorischer Weise etwas mit zu teilen, wobei ich jetzt nicht mehr interpretieren kann, was genau es war. Irgendwann war ich dann in einer Art Tischlerei, jedoch in ganz primitiver, uralter Weise, wie es vor jahrhunderten gewesen sein muss.
Mit ganz einfachen Werkzeugen versuchte ein Kobold, mit einem horrorfilmähnlichen hölzernen Gesicht aus einen langen Balken irgendwas zu formen.
Dann folgt ein längeres Blackout das ich nicht mehr rekonstruieren kann, weil ich plötzlich "aufgewacht" bin.
Jedoch kein Aufwachen in unserer Realität, sondern ein Aufwachen in einem alteuropäischen Szenario, in einem kleinen Haus, in einem armen Dorf, wo offenbar, Seuchen, Tod, Elend und Aberglaube wüteten. Neben dem Bett lag eine zerfetzter, verfaulter Zombie und die ganze Zeit hörte ich von einem Nebenzimmer hektische, flüsternde Stimmen, bei denen ich nicht genau verstehen konnte was sie sagten. Aber sie klangen bedrohlich. In der gesamten Szenerie in der ich war, spielten Spuk, Zombies, Geister, Kobolde und Tod eine zentrale Rolle.
Dann wachte ich erneut auf, jedoch wieder nicht in der richtigen Welt. Ich war in meinem realen Zimmer und hörte nun aus der Ecke genau die gleichen Stimmen flüstern.
Irgendwann wurde mir klar, dass ich jetzt noch eine Ebene weiter aufwachen müsste, um in der "richtigen" Realität zu sein.
Doch ich schaffte es nicht die Augen zu öffnen. Ich wusste das das ein Traum ist, war irgendwo schon wach aber konnte die Augen nicht öffnen.
Irgenwann bin ich dann durch einen Lärm der in der realen Welt draussen war, endgültig aufgewacht.
Doch am ersten Blick traute ich der Welt nicht. Ich bleib noch 5 Minuten liegen und überlegte, ob das jetzt wirklich die Realität ist, oder wieder nur eine weitere Zwischenstufe?
Und vor allem überlegte ich, welche empirische Beweisführung man anstellen müsste, um sicher zu sagen können, ja das ist real!
In der Tat ist das kaum möglich.
Ich führte verschiedene Realitätschecks durch, wie sie in luziden Träumen angewendet werden, die darauf hindeuteten das ich wohl in der normalen Realität war.
Dann stand ich auf und ging ins Bad rüber Zähne putzen. Am Weg dorthin nahm ich eine Art Rauch wahr, der vom Boden empor stieg und den man je nach Interpretation genausogut als Seele eines Verstorbenen interpretieren könnte. Zumindest ist das die stereotype Darstellung auf alten Gemälden (die häufig auch im NSG Rausch entstanden sind?), das die Seele so ein rauchähnlicher Umriss des Körpers ist, der empor steigt.
Als ich mich in den Spiegel blickte sah ich, dass die Pupillen doppelt so groß waren als sonst und keine Reaktion auf das grelle Licht zeigten.
Und das, obwohl die Pupillen zum Zeitpunkt der Einnahme noch klein und starr waren, von den Nachwirkungen der Mohnplörre vom Vortag.
Überhaupt sah ich absolut zerschossen und daneben aus.
Nachdem ich mich kultiviert hatte, beschloss ich erstmal einen festen Anker zur Realität aufzubauen.
Das funktioniert am besten, indem man "normale" Dinge tut, zum Beispiel auf facebook lesen um gedankenmäßig wieder im hier und jetzt zu landen.
Dazu trank ich ein Bier zur Erdung und dachte nochmal über diesen Traum nach...

Ziemlich krass.
Was mir aber bei NSG jetzt noch fehlt, ist der ganz konkrete Lerneffekt und Nutzen, den man in den Alltag integrieren kann.
Bei Salvia und DMT steht der Nutzen ausser Zweifel und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Bei Pilzen ist mir klar, dass der Nutzen als psychotherapeutisches Werkzeug, die zentrale Bedeutung ist.
Bei NSG bin ich mir noch etwas unschlüssig, was genau man aus so einer Reise lernen und integrieren soll.
Diesbezüglich würde mich die Meinung eines Schamanen/Meisters aus erster Hand interessieren.
Also wie verwende ich das Werkzeug NSG um konstruktive und heilsame Visionen in den Alltag mit zu bringen.
Die tiefere NSG-Welt ist mir bei weiten nicht so vertraut wie die Salviawelt. In der NSG Welt habe ich noch oft den Eindruck, dass ich einen Hammer in der Hand habe, aber mit den Stiel auf den Nagel schlage, weil ich noch nicht exakt weis, wie man dieses Werkzeug maximal gewinnbringend verwendet.
Diesbezüglich muss ich nochmal eingehend reflektieren und ggf. Hrn. Storl kontaktieren.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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syzygy
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von syzygy »

Ich frage mich auch wo da der tiefere Sinn bei diesem "Delirium" ist. Auch wenns spannend ist, klingts nach nen schlechten Traum, den man eigentlich meiden möchte. :huh:
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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nichtich
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von nichtich »

Soso maximal 20 samen sagt der erfahrene
Bei pilzen nimmt man ja lieber mehr als genug. Bei nsg bin ich eher unerfahren und mal vorsichtig
*10samen such*
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nichtich
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von nichtich »

War ein tiefer schlaf sonst war mir beim aucstehn ein wenig schummrig. Werde paar tage warten und dann dosis erhöhen
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Warte im Zweifelsfall unbedingt lange genug, bis du den nächsten Konsum wagst.
Tropanalkaloide verweilen lange im Körper und ein zb. mehrtägiger Konsum kann ungewollt eine Überdosierung zur Folge haben.
Mir ist das bei Bilsenkraut einmal passiert, dass ich nach mehrtägigem Konsum reale Halluzinationen hatte.
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nichtich
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von nichtich »

Ja eine woche halte ich für angemessen.
Würdest du sagen dass bei bilsenkraut welches am gleichen standort wuchs hohe alkaloid-konzentrations-schwankungen zu erwarten sind? Also von pflanze zu pflanze?
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Zwar haben sich bei mir Samen bislang als Konstant im Wirkstoffgehalt und gut dosierbar erwiesen, aber im Zweifelsfall solltest du unbedingt auf Nummer sicher gehen und jede neue Charge erstmal im Lowlevelbereich (ca. 5 Samen) antesten, um sicher sein zu können, das der Wirkstoffgehalt auf einem gewohnten Level ist.
Eine Überdosierung durch NSG möchte man nicht erreichen.
Ich dachte ich spinne, als ich damals reale Halluzinationen hatte.
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nichtich
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von nichtich »

ist nicht die realität sowiso nur ne halluzinatin? ich danke dir dass du dein fachwissen mit mir teilst
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kleinerkiffer84
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Das ist eine gute Frage.
Diese Frage stellte ich mir auch, als ich nach dem NSG Trip aufwachte, in dem hier, was wir zumindest geläufig als Realität bezeichnen.
In der Tat gäbe es keine sichere Methode festzustellen, ob das hier nicht wieder nur eine weitere "Verarsche" ist.

Nachdem ich jetzt nochmal etwas nachgedacht habe über die Art dieser Wirkung würde ich sagen, NSG offenbart einem Welten die im Subraum/Hyperraum sehr nahe an der eigenen Heimatwelt (auf Salvia bezogen, auf der eigenen Buchseite) liegen. Wobei es aber stets Welten des Untergrundes sind um es mal so zu formulieren. Theoretisch könnte man auch mit Salvia in eine dieser Welten gelangen, aber NSG sind offenbar prädestiniert dazu, einem genau in solche Sphären zu befördern. Die NSG Welten sind wohl das, was im heidnischen Schamanismus, die Unterwelt, das ätherische Reich im Erdinneren ist. Das ist eine Welt, die lt. schamanischer Anschauung sowas die ein Recycling System der Erde ist, in dem Dämonen/verlorene Seelen transformiert werden zu einer positiven Daseinsform und dann wieder entsandt werden, in die obere alltägliche Welt.
Eine zentrale Verbindung, ein Weg in die Unterwelt, stellt der Hollunder dar.
Demnach könnte es auch interessant sein, einmal die Kombination Hollundertee + Bilsenkraut zu testen.
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hammock
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Re: Bilsenkräuter

Beitrag von hammock »

Der Hollunder hat es in der Tat in sich. Als ich etwa 10Jahre alt war, hatte ich mich auf dem Heimweg mit Hollunderbeeren vollgestopft, bis mir schlecht war.
Danach hat sich alles verändert.

Zum Glück bin ich ein Heide ; und würde man mich jetzt noch taufen, würde das Wasser höchstwahrscheinlich verdampfen, bevor es die Haut erreicht.


:yau:


PS: übrigens: Vorsicht mit dem Weihwasser in der Kirche!!! Hab gehört, dass es mit Fäkalbakterien verseucht ist. ... Woher nur ??? ;-)
Don´t worry about your difficulties in mathematics; I can assure you that mine are still greater.
Live long and in peace :-*
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