Psilocybe Germanica?

Benutzeravatar
misch
Beiträge: 242
Registriert: 13. Okt 2020, 23:07

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von misch »

Waaagh hat geschrieben: 15. Nov 2020, 08:38 Ich glaube das ist wieder einer von den Gartz Fakes ,

Wer publiziert heute bitte ne neue Pilzart rein morphologisch ?
Eine ITS o.ä dauert keine 2 Tage, und die hat er nicht geliefert.
Wer weiss... :smiley33.gif:
:shroomer:
Selbst Wäscheklammern aus Holz, die achtlos herumlagen, bildeten im Nordwesten Fruchtkörper aus, genau wie altes Zeitungspapier und Pappe.
Benutzeravatar
אל תשאלו
Beiträge: 5627
Registriert: 6. Dez 2013, 14:03
Wohnort: Aschkenas

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von אל תשאלו »

misch hat geschrieben: 14. Nov 2020, 03:57 Obwohl die Amis ja sagen, er käme aus Europa :smiley33.gif:
Auf welcher Grundlage? Psilocybe cyanescens kommt mittlerweile auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. Der Schwerpunkt überdurchschnittlich reicher Funde liegt an der nordamerikanischen Westküste. Ein weiteres Kriterium das für eine nordamerikanische Herkunft spricht, ist die nahe Verwandtschaft zu anderen Psilocybinhaltigen Holzzersetzern, die so in Europa nicht gegeben ist. Auffällig noch die Tatsache das es aus früherer Zeit keine Aufzeichnungen zu Psilocybe cyanescens aus dem europäischen Raum gibt. Das auf einem Kontinent der im großen und ganzen relativ engmaschig gut erforscht ist was den Bestand seiner Lebewesen angeht.
Ge'ez ጫት
mikroleidoskop
Beiträge: 11
Registriert: 16. Jun 2020, 14:01

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von mikroleidoskop »

chronic hat geschrieben: 18. Nov 2020, 23:54
misch hat geschrieben: 14. Nov 2020, 03:57 Obwohl die Amis ja sagen, er käme aus Europa :smiley33.gif:
Auf welcher Grundlage? Psilocybe cyanescens kommt mittlerweile auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. Der Schwerpunkt überdurchschnittlich reicher Funde liegt an der nordamerikanischen Westküste. Ein weiteres Kriterium das für eine nordamerikanische Herkunft spricht, ist die nahe Verwandtschaft zu anderen Psilocybinhaltigen Holzzersetzern, die so in Europa nicht gegeben ist. Auffällig noch die Tatsache das es aus früherer Zeit keine Aufzeichnungen zu Psilocybe cyanescens aus dem europäischen Raum gibt. Das auf einem Kontinent der im großen und ganzen relativ engmaschig gut erforscht ist was den Bestand seiner Lebewesen angeht.
In der Dissertation von A. Gießler(2016) wird die Theorie erwähnt, dass der psilocybe cyanescens aus Populationen des psilocybe subaeruginosa aus Australien stammen. Dort wird auch erwähnt, dass cyanescens und subaeruginosa laut Ramirez-Cruz (2013) dieselbe Spezies seien. Was sagst du dazu?
Benutzeravatar
misch
Beiträge: 242
Registriert: 13. Okt 2020, 23:07

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von misch »

chronic hat geschrieben: 18. Nov 2020, 23:54 Auf welcher Grundlage?
In Nordamerika sind Psilocybe cyanescens vor allem in der Küstenregion des Stillen Ozeans, von Kalifornien bis an den Süden von Alaska, zu finden. Dies ist möglicherweise das ursprüngliche Existenzgebiet dieser Pilze, amerikanische Mykologen glauben an eine europäische Herkunft.
Zitat aus:
Alles über Psilos,Handbuch der Zauberpilze
Von Arno Adelaars
:shroomer:
Selbst Wäscheklammern aus Holz, die achtlos herumlagen, bildeten im Nordwesten Fruchtkörper aus, genau wie altes Zeitungspapier und Pappe.
Benutzeravatar
אל תשאלו
Beiträge: 5627
Registriert: 6. Dez 2013, 14:03
Wohnort: Aschkenas

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von אל תשאלו »

mikroleidoskop hat geschrieben: 19. Nov 2020, 12:56 In der Dissertation von A. Gießler(2016) wird die Theorie erwähnt, dass der psilocybe cyanescens aus Populationen des psilocybe subaeruginosa aus Australien stammen. Dort wird auch erwähnt, dass cyanescens und subaeruginosa laut Ramirez-Cruz (2013) dieselbe Spezies seien. Was sagst du dazu?
Psilocybe subaeruginosa stammt nachweislich aus Australien. Daher glaube ich das nicht. Heut zu Tage wird der Cyanescens Komplex anders gesehen als noch vor einigen Jahren. Vom Aussehen und Wachstumsbedingungen sind sich manche ursprünglich weit auseinander vorkommende Arten sehr ähnlich. So ähnlich, dass man versucht ist, sie alle als nah Verwand zu sehen. Schaut man sich die einzelnen jedoch näher an gibt es Unterschiede in der Genetik, bzw. wie im Fall von Bohemica, Graz, Moravica, Serbica stellte man fest das es sich um ein und dieselbe Art handelt die nichts mit Cyan zu tun hat. Vermutlich ist Germanica ein weiterer Vertreter der zu Serbica gehört.
Neben dem nah beieinander liegenden ursprünglichen Verbreitungsgebiet an der amerikanischen Westküste werden allenii, azur, cyan, cyanofibrillosa nach bisherigen Untersuchungen als nah beieinander verwandt angesehen. Aufpassen muss man das Psilocybe subaeruginosa (Australien) nicht mit Psilocybe subaeruginascens (Westküste Nordamerika) verwechselt wird. Diese Art steht Psilocybe subfimetaria and Psilocybe stuntzii näher als den genannten vier Arten.

misch hat geschrieben: 20. Nov 2020, 01:13
chronic hat geschrieben: 18. Nov 2020, 23:54 Auf welcher Grundlage?
In Nordamerika sind Psilocybe cyanescens vor allem in der Küstenregion des Stillen Ozeans, von Kalifornien bis an den Süden von Alaska, zu finden. Dies ist möglicherweise das ursprüngliche Existenzgebiet dieser Pilze, amerikanische Mykologen glauben an eine europäische Herkunft.
Zitat aus:
Alles über Psilos,Handbuch der Zauberpilze
Von Arno Adelaars
Ich denke, dass solch ein potenter Pilz vor den 60ziger Jahren des 20.Jahrhunderts schon einer breiteren Bevölkerung in Europa hätte bekannt sein müssen. Größer und in seinem Blau anlaufen spektakulärer als der SKKK. Das wäre bestimmt aufgefallen. Was meines Erachtens noch dagegen spricht ist das Fehlen in alten deutschen Pilzbüchern. Das mal so als Gedanke.


Ich bin kein Wissenschaftler und vieles ist im Fluss was die Artzugehörigkeiten angeht. Meine Meinung fußt nur auf den Dingen die ich bei meinen Recherchen gefunden habe und dem was sich daraus für mich als logisch scheint. Deshalb möchte ich was Artzugehörigkeiten bei Pilzen und deren Verwandschaftsverhältnissen angeht vorsichtig sein. Die nächsten Jahre werden sicher neue Erkenntnisse bringen.
Ge'ez ጫት
Benutzeravatar
misch
Beiträge: 242
Registriert: 13. Okt 2020, 23:07

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von misch »

Hört sich für mich so auch am wahrscheinlichsten an. Ein sehr hilfreicher Beitrag @chronic
:shroomer:
Selbst Wäscheklammern aus Holz, die achtlos herumlagen, bildeten im Nordwesten Fruchtkörper aus, genau wie altes Zeitungspapier und Pappe.
Benutzeravatar
misch
Beiträge: 242
Registriert: 13. Okt 2020, 23:07

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von misch »

:shroomer:
Selbst Wäscheklammern aus Holz, die achtlos herumlagen, bildeten im Nordwesten Fruchtkörper aus, genau wie altes Zeitungspapier und Pappe.
Benutzeravatar
von Rummelsdorf II
Beiträge: 24
Registriert: 22. Jan 2014, 15:40
Kontaktdaten:

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von von Rummelsdorf II »

HigH!

Ich habe mich nicht viel um die Diskussion über P. Germanica gekümmert.

Lese aber jetzt in der neuen Auflage von Narrenschwämme folgendes:
»Ihr Alkaloidmuster mit Psilocybin und Baeocystin erscheint völlig identisch zu P. Semilanceata und daher von den anderen Holzbewohnern völlig abgetrennt«.

Seit 2014 kultiviere ich P. Serbica und habe diesen auch schon öfter an meine Synapsen gelassen. Er hat kein/kaum Psilocin und kommt dem Semilanceata schon recht nahe… aber ich bilde mir ein, das die Semilanceata noch einen Hauch emphatogener/visionärer, bzw. etwas mehr "Staunfaktor" hätten… keine Ahnung, ob das am eventuellen Restpsilocin, am fehlenden Baeocystin oder an was ganz anderem liegen könnte…

Das würde ich jedenfalls gerne verifizieren! Ich suche also einen Sporenabdruck von Psilocybe Germanica um die mal mit meinen Synapsen abzugleichen!

Wer kann mir helfen?

Lg, Rummeldorf II
Benutzeravatar
HB-A
Beiträge: 837
Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von HB-A »

von Rummelsdorf II hat geschrieben: 2. Dez 2021, 15:15 Seit 2014 kultiviere ich P. Serbica und habe diesen auch schon öfter an meine Synapsen gelassen. Er hat kein/kaum Psilocin und kommt dem Semilanceata schon recht nahe… aber ich bilde mir ein, das die Semilanceata noch einen Hauch emphatogener/visionärer, bzw. etwas mehr "Staunfaktor" hätten… keine Ahnung, ob das am eventuellen Restpsilocin, am fehlenden Baeocystin oder an was ganz anderem liegen könnte…

Das würde ich jedenfalls gerne verifizieren! Ich suche also einen Sporenabdruck von Psilocybe Germanica um die mal mit meinen Synapsen abzugleichen!

Wer kann mir helfen?
Hi R.,

wenn es die Bilder mit der charkteristischen oberen Stielverdickung nicht gäbe, würde ich zweifeln ...

Das Alkaloidmuster des Germanica mit Psilocybin und Baeocystin erscheint völlig identisch zu SML und daher von den anderen
Holzbewohnern völlig abgetrennt ! Da unterscheidet er sich auch etwas vom SRB.

Leider kann ich Dir nicht helfen, auch ich möchte seit einem Jahr nen Abdruck finden...
Solltest Du erfolgreich sein, bitte ich um Info. TNX

Hier ein findbarer Text, wer ist bloß dieser Georg Wiedemann...
https://analyticalsciencejournals.onlin ... 2/dta.1795

Die wirklich hier heimischen `Kerle`sind ja der SML, SRB, evtl. CYN und eben der Germanica.
Bin ich extrem interessiert, aber Markus rückt ja keinerlei Infos raus (was aber auch verständlich ist).

Also bitte brüllen, falls jemand was über Sporen weiss..

Sorry MOD, ist quasi ein "Notfall" :cwy:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
Benutzeravatar
HB-A
Beiträge: 837
Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Psilocybe Germanica?

Beitrag von HB-A »

von Rummelsdorf II hat geschrieben: 2. Dez 2021, 15:15 Ich habe mich nicht viel um die Diskussion über P. Germanica gekümmert.
Lg, Rummeldorf II
Hallo Graf,

ich denke, die Suche kann abgewunken werden... :bye:

Meine Fragen an Markus Berger liefen bisher ins Leere.
Gestern ging ihm meine Beharrlichkeit wohl leicht (mir verständlich) auf die Nerven.
Auf die Frage, ob er den Germanica schon mal `gesehen` hat, kam öffentlich die Antwort:
"Habe selbst noch keinen gesehen. Habe ein aufgesammeltes Exemplar von Gartz gesehen, aber selbst an seinem Standort noch nie entdeckt.
Bisher sind noch nicht so viele Standorte entdeckt worden. Das Wissen ist schon jetzt abrufbar."
(Mit Verweis auf Jochen G., Verlag und dann Bd. 2 der Enzyklopädie)

Das war es wohl diesbezüglich :shrug:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
Antworten