Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

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Myzzzel
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von Myzzzel »

Interessant, da ja der ursprüngliche Gedanke war, die Handvoll Chips erstmal zu vermehren, bevor sie raus gesetzt werden. Hatte einfach die Befürchtung, dass mir die Chance 50/50 zu waage ist, um das zu riskieren, da hier niemand weit und breit einen Azur hat.
Und letztens ist er auch noch bei meiner urprünglichen Quelle ganz eingegangen...
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misch
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von misch »

Ist er denn überhaubt noch Aktiv? Kannst auch nochmal eine "Zündung " versuchen, in dem du ein Teil auf sterilen Roggen/Sägemehl ansetzt.
:shroomer:
Selbst Wäscheklammern aus Holz, die achtlos herumlagen, bildeten im Nordwesten Fruchtkörper aus, genau wie altes Zeitungspapier und Pappe.
Dick Moby

Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von Dick Moby »

Kaliumchlorid ist als Kaliumquelle hinzugefügt.

Aufgabe von Kalium im Kreislauf des Myzel:

POTASSIUM (P): P is critical to certain enzymatic processes and fungal metabolism. It also influences the osmotic potential of hyphae.

Wie beim Harnstoff ist die Frage ob Azur das verdauen kann oder ob es einfach ungenutzt bleibt oder evtl. das Wachstum beeinträchtigt.
Ich denke er wird einfach drüberwachsen
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Myzzzel
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von Myzzzel »

Ja, er wächst, aber sehr langsam. Du oder jemand anderes meinte ja, dass bei `Ossip` eine vollständige Durchwachsung einer ganzen Kiste in zwei Wochen zu erwarten sei, davon ist der hier Lichtjahre entfernt.
Das fragliche Glas cyan wächst dagegen so schnell.
Die alternative Möglichkeit mit dem Neuauflegen ist schon in Planung, das macht erstmal ein befreundeter Kollege.
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Sirius
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von Sirius »

Das selbe Produkt hatte ich für Pflanzen verwendet. Glaube jedenfalls dass es genau das war.

Mir sind 2 Dinge aufgefallen:
1.Irgendwie hat sich der pH nicht stabil einstellen lassen. Er stieg ohne erkennbaren Grund immer wieder.
2 Nach dem ersten Wässern hatte ich 2mS/cm Leitfähigkeit.

Seltsam oder?

Kokossubstrat besteht wohl vor allem aus Lignin. Das ist selbst für Pilze schwer zu verdauen. Spurennährstoffe sind womöglich sehr wenig vorhanden.

In Reinkultur mit einem Substrat welches Amylopektin/Amylose und ausreichend Spurennährstoffe enthält, wie Getreide oder Reis wuchs Myzehl bei mir generell rasant. Limitiert vor allem durch die O2 zufuhr.

Reis da er weiß ist ermöglich es Kontamination schnell zu erkennen. Das finde ich praktisch.

Mineraldünger kommt mir für Pilze sehr seltsam vor. Ich würde annehmen er bringt die Gefahr für Elektrolyt-Dysbalancen.
Harnstoff ist für den Pilz nicht hilfreich, da es ein Stoffwechselendprodukt ist. Je nach Konzentration wird der Harnstoff für den Pilz eine Belastung sein.

Lg
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אל תשאלו
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von אל תשאלו »

Sirius hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:06 Mir sind 2 Dinge aufgefallen:
1.Irgendwie hat sich der pH nicht stabil einstellen lassen. Er stieg ohne erkennbaren Grund immer wieder.
2 Nach dem ersten Wässern hatte ich 2mS/cm Leitfähigkeit.
Eigentlich hat Neudorf keine schlechten Produkte. Doch denen ihr Kokossubstrat finde ich überteuert und schlecht. Es gibt ein preiswertes das ab und an bei Ro..mann angeboten wird, dass ganz brauchbar ist. Gut, sicherer und einfacher für umgerechnet nicht viel mehr Geld ist das aus den Growshops. Vielleicht lag es an dem vorgedüngten Substrat, oder es war zu viel Salz da drin das es sich nicht vernünftig einstellen ließ. Gutes Kokos kann man immer gebrauchen. Wenn es gut ist als Reinsubstrat für Pflanzen, evtl. in Kombination, gibt es wenig besseres wenn man die in organischen Substraten ziehen möchte. Einziger kleiner Nachteil, je nachdem wie man es sieht, es hat so gut wie keine Nährstoffe.
Sirius hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:06 Mineraldünger kommt mir für Pilze sehr seltsam vor. Ich würde annehmen er bringt die Gefahr für Elektrolyt-Dysbalancen.
Nicht nur das, es ist sogar kontra. Pilze erschließen sich selbst ihre Mineralienquellen. Mineraldünger sind zu "scharf" für sie, so das sie Pilze abtöten.
Sirius hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:06 Harnstoff ist für den Pilz nicht hilfreich, da es ein Stoffwechselendprodukt ist. Je nach Konzentration wird der Harnstoff für den Pilz eine Belastung sein.
Genau, es ist ein Stoffwechselprodukt das von Pilzen ebenfalls gebildet wird.
Sirius hat geschrieben: 22. Nov 2020, 23:06 Kokossubstrat besteht wohl vor allem aus Lignin. Das ist selbst für Pilze schwer zu verdauen. Spurennährstoffe sind womöglich sehr wenig vorhanden.
Einspruch. Lignin ist für Holzzersetzende Pilze ein gefundenes Fressen. Man kann es als Reinsubstanz kaufen und für gehaltvolle Agar Nährböden verwenden. Alternativ das überschüssige gefärbte Wasser das beim Holzwässern anfällt.
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Sirius
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von Sirius »

chronic hat geschrieben:Vielleicht lag es an dem vorgedüngten Substrat, oder es war zu viel Salz da drin das es sich nicht vernünftig einstellen ließ.
Trotz mineralischen Volldüngers bekamen darauf unterschiedliche Pflanzen Chlorose. vermutlich durch den viel zu hohen pH.
Hatte den pH auf 6 eingestellt, nach 2 Tagen lief unten pH 8 raus. Das ganze wieder eingestellt auf pH 6. Bald wars wieder bei pH 8. Wie viel und oft ich gespült habe. Oh je. Habe meinen Augen nicht getraut also pH mit Glaselektrode und verschiedenen Farbindikatoren geprüft. War wie verhext. Ich möchte das Produkt nicht schlecht reden, habe das Substrat gewechselt anstatt ganz genau nachzuforschen.

Die Drainageeingenschaften von Kokos sind ok. Wenn man aber die Düngung ändern möchte oder den pH korrigieren ist es schon langwierig. Wieso also nicht etwas nehmen, was einfacher in der Handhabung ist.
(Ich muss anmerken, dass ich bis Mitte 2020 mit Pflanzen nichts zu tun hatte und absoluter Neuling bin. Meine Meinung ist nicht sehr fundiert und mit guten Argumenten schnell zu ändern.)

Jetzt aber zu den Pilzen:
chronic hat geschrieben:Einspruch. Lignin ist für Holzzersetzende Pilze ein gefundenes Fressen. Man kann es als Reinsubstanz kaufen und für gehaltvolle Agar Nährböden verwenden. Alternativ das überschüssige gefärbte Wasser das beim Holzwässern anfällt.
Klar, wollte eher darauf hinaus, dass das Verdauen der Kokosfaser lange dauert.
Ich nehme an Kokosfaser braucht länger als die meisten Hölzer. In der Natur zehrt der Pilz an Holz vermutlich Monate, sogar Jahre am bis er Fruchtkörper bildet.
Habe so rausgehört, dass es dem User Myzzzel zu lange dauert mit dem Pilzwachstum. Da ist Lignin bzw. Cellulose wohl ungeeignet und eher Stärkehaltiges Substrat hilfreich damit es schnell geht.

LG
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אל תשאלו
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von אל תשאלו »

Sirius hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:46 (Ich muss anmerken, dass ich bis Mitte 2020 mit Pflanzen nichts zu tun hatte und absoluter Neuling bin. Meine Meinung ist nicht sehr fundiert und mit guten Argumenten schnell zu ändern.)
Dafür machst du schon einen guten Job. Vor allem was deinen Forschergeist angeht. Deshalb mach bitte weiter so. Solche Leute sind im deutschsprachigen Raum rar gesäht. Grade auf dem Gebiet der psychoaktiven Gewächse ist noch sehr viel zu entdecken. Und es ist relativ einfach auf diesem Gebiet Dinge heraus zu finden.

Sirius hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:46 Klar, wollte eher darauf hinaus, dass das Verdauen der Kokosfaser lange dauert.
Ich nehme an Kokosfaser braucht länger als die meisten Hölzer. In der Natur zehrt der Pilz an Holz vermutlich Monate, sogar Jahre am bis er Fruchtkörper bildet.
Nicht wirklich. Die reine Nuss ist dem Myzel gegenüber relativ stabil. Die Fasern nicht und das pulvrige Zeug schon dreimal nicht. Früher als ich noch Holzbewohner gezüchtet habe ließ ich sie auf alles mögliche los. Kokos in verschiedenen Formen war mit dabei.

Sirius hat geschrieben: 23. Nov 2020, 16:46 Habe so rausgehört, dass es dem User Myzzzel zu lange dauert mit dem Pilzwachstum. Da ist Lignin bzw. Cellulose wohl ungeeignet und eher Stärkehaltiges Substrat hilfreich damit es schnell geht.
Stärke fressen sie auch. Lignin ist schon ein optimales Futter für die Wichtel. Es ist nicht auszuschließen das dem User Myzzzel seine Kultur eine Linie ist die nicht schnell kolonisiert. Solche Stämme gibt es. Was man noch machen kann um einen Azur und Konsorten wieder aufzufrischen ist sie mit EM, also effktiven Mikroorganismen, behandeln. Das Myzel ist in dem Fall gezwungen in Konkurenz zu treten.
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HB-A
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von HB-A »

Moin Chronic,

> Was man noch machen kann um einen Azur und Konsorten wieder aufzufrischen ist sie mit EM, also effktiven Mikroorganismen, behandeln. Das Myzel ist in dem Fall gezwungen in Konkurenz zu treten.

lass mich bitte Deine Argumentation verstehen...!
Wieso, verstehe ich Dich richtig?, stärkt das EM die Konkurenz?
Ist EM nicht besonders hilfreich für das Mycel?

(EM= EM1 (Mikroorganismen) + Melasse + Wasser + Gärung; das Ganze für den Gartenbereich noch stark verdünnt.)

:shrug:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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tsorp
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Re: Kokohum "leicht gedüngt", trotzdem geeignet?

Beitrag von tsorp »

EM hab ich auch hier, einmal für balkonkästen und einmal als nahrungsergänzungmittel,
wäre also auch interessiert, was deine experimente mit den woodlovern ergeben haben diesbezüglich :D
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