Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

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David2022
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Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von David2022 »

Ich dachte bisher immer es sei umgekehrt und Psychedelika aktivieren betimmte Hirnareale. Dabei hat Psilocybin eine verminderte Aktivität und Konnektivität in den wichtigsten Regionen des Gehirns verursacht, was einen Zustand ungefilteter Wahrnehmung ermöglicht.
Man könnte meinen, je weniger Filteraktivität durch das Gehirn, desto mehr zeigt sich die Welt wie sie wirklich ist ? (reine Vermutung)

Hier das Original Paper https://www.pnas.org/content/109/6/2138
Am Ende des Lebens wirst du sehen - alles was geschehen ist, sollte so sein
AMAN1TA
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Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von AMAN1TA »

Ich habe auf LSD erlebt dass die Realität auf verschiedenen Frequenzen stattfindet. Vielleicht erlebt man dann mehrere Frequenzen|Realitäten gleichzeitig. (?)
Friesisch🍃herb🍃
Liane84

Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von Liane84 »

In dem Artikel ist ne Endlosschleife, habt ihr gemerkt ;-)
Oder ärgert mich mein Handy wieder....

Ob mit psilocybin oder ohne. Die Realität ist eine Halluzination unseres Bewusstseins.
Aber klar, die Realität unter dem Einfluss von psilocybin ist deutlich spannender und frei von Einschränkungen.
Aber ich hab das tatsächlich auch so gelesen, dass durch psilocybin bestimmte Kontrollmechanismen im Gehirn ausgeschaltet werden.

Finde ich super spannend.
Ich finde auch, dass die Wahrnehmung deutlich weniger dualistisch ist.

Das ist auch spannend: Neuroplastizität
https://www.neuromedizin.de/Psychiatrie ... dungen.htm
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David2022
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Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von David2022 »

Mit Endlosschleife meinst du das sich Text immer wiederholt ? Habe ich bei mir nicht, ich lese das auf dem PC. Vielleicht liegts am Handy ?

Ja, Psilocybin hat scheinbar ein großes medizinisches Potenzial. Der Philosoph Thomas Metzler fordert eine andere Bewusstseinskultur im Umgang mit Psychedelika und möchte das an freiwilligen erforschen.
Der Neurowissenschaftler Anil Seth sagt auch, wir halluzinieren unsere Realität.

Die altbekannte Frage, macht der Baum ein Geräusch wenn er fällt, oder ist die Rose wirklich rot ? Die Licht Photonen die uns sehen lassen erreichen das Gehirn nicht, dort bleibt es dunkel. Die Sinnesorgane sind die "Fühler" die Informationen an das Gehirn weiterleiten. Das Gehirn interpretiert sie und erschafft die uns bekannte Realität. Die Theorie "Das Gehirn im Tank" beschreibt das sehr gut. Gibt es eine objektive Realität ? Selbst in der Bewusstseinsforschung weiß man nicht, was wirklich da draussen ist. Und ich frage mich, existiert das Universum auch wenn es niemanden gibt der es beobachtet ?
Das bekannte Wheeler U des Physikers John Wheeler, zeigt das Universum welches sich selbst beobachtet :P

Ich glaube es gibt nur EIN Bewußtsein und in diesem erscheint die Welt und die Illusion von Getrenntheit und Individualität.
Die Natur ist ein unendlich geteilter Gott (Friedrich von Schiller)
Im Vedanta heisst es, Athman und Brahman sind wesensgleich.

Eines Tages wird man offiziell
zugeben müssen, dass das,
was wir Wirklichkeit getauft haben,
eine noch größere Illusion
ist als die Welt des Traumes.
(Salvador Dalí)

Der radikale Konstruktivismus sagt, dass nichts von dem wirklich ist, was wir wahrnehmen. Alles ist eine Suggestion.
Erinnert mich an alles ist Maya, alles ist Täuschung.

Letzendlich glaube ich, unsere Welt ist wie ein Computerspiel. Wir sind nicht die Charakter Figur. Der eigentliche Spieler sitzt unberührt vor einem PC.
Man könnte auch sagen, das Bewusstsein träumt ein "Ich" zu sein, während dieses "Ich" nicht der Träumer ist.

In den 5-Meo Trip Berichten lese ich oft vom Ego Death. Was man Ego-Tod nennt, ist eine Erkenntnis: Es gibt nur "Eins" - das wahrnehmende Bewusstsein, Gott, alles - wie auch immer man es nennen möchte. Je mehr dies realisiert wird, desto weiter entfernt man sich von einer persönlichen Identität.
Jedes Individuum, jedes Selbst, jede unterschiedliche Kreatur in diesem Universum - ALLES ist das eine Selbst.
Diese wertvolle Erfahrung habe ich auf LSD machen dürfen und ich bin dankbar für dieses Juwel.

Ich habe einen spannenden Bericht der Neurologin Jill Taylor gelesen. Sie erlitt einen Schlaganfall der ihre linke Gehirn-Hälfte blockierte. Sie beschreibt darin ihr Erlebnis. Die rationale Gehirn Hälfte, die immer plappert, alles einordnet und bewertet. Ohne diese verlieren Raum und Zeit jegliche Bedeutung und man lebt nur noch im Augenblick. Für sie war es ein Erlebnis, das sie als Nirvana beschrieben hat.
Und ganz spannend finde ich das Platonsche Höhlengleichnis.
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Liane84

Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von Liane84 »

War mir fast klar, dass das mein Handy macht, das ärgert mich öfter ;-)
Diese Gehirn im Tank Theorie scheint ähnlich zu sein wie die Gehirn im Vakuum Theorie, die ich für sehr schlüssig halte.
Es gibt ja viele Theorien über die Beschaffenheit der Realität, wie die Simulationstheorie, oder superspannend, die Quantum Theorie of everything, an der gerade gebastelt wird.
Auf jeden Fall spielt unser Bewusstsein dabei eine entscheidende Rolle.
Und, was ich auch unglaublich finde, all das ist eigentlich schon alles gesagt worden. Man findet in alten indischen Texten ja ganz oft Aussagen über den Illusionscharakter der Realität.

Ich erkenne für mich mittlerweile nur noch das Bewusstsein als wahr an.
Für mich ist Bewusstsein universell.
Ich glaube das ganze Universum ist Bewusstsein und alles manifestiert sich darin.

" Existiert das Universum auch, wenn es niemand beobachtet? "
Spannende Frage.
Vielleicht existieren wir aus genau diesem Grund.
Ich lese gerade " Vijnana Bhairava - das göttliche Bewusstsein"
Da steht ein interessanter Kommentar:
" Die Sakti ist der einzige Zugang zu Siva. Nur durch seine Energie ist er sich selbst bewusst."

Vielleicht wurde alles nur für die Selbsterfahrung des Universums geschaffen.

Auf jeden Fall, um den Bogen zu den Psilos wieder hinzubekommen, glaube ich dass unser Verstand unbedingt Unterstützung braucht um sich als Teil des ganzen zu erfahren, da unser Verstand auf Dualismus ausgerichtet ist.
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David2022
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Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von David2022 »

TOE ja die Weltformel, wo Mikro und Makrokosmos vereint sind.

"Auf jeden Fall, um den Bogen zu den Psilos wieder hinzubekommen, glaube ich dass unser Verstand unbedingt Unterstützung braucht um sich als Teil des ganzen zu erfahren, da unser Verstand auf Dualismus ausgerichtet ist."

Deshalb bin ich auch glücklich darüber, das man Pilze selber züchten kann. Ich wusste bisher nichts davon. Meinen 1. Grow habe ich schon hinter mir und meine erste Erfahrung mit 0,5 mg Cubensis gemacht. Das reichte mir fürs erste. Man muss sich auch ersteinmal kennenlernen :w00t:
Keine Ahnung was da noch auf mich wartet. Ich bin so gespannt, je nachdem welche Frage man an die Natur stellt...
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Liane84

Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von Liane84 »

Ich hab mich ans züchten bisher nicht rangetraut, da es so kompliziert zu sein scheint...
Hab aber jetzt einen grow- Kit geschenkt bekommen mit fertigem Myzel und es sind schon ein paar kleine Pilze rausgekommen :-)
Nach welcher Anleitung baust du an?

Ich persönlich nehme Psilos nur in Form von Microdosing und gelegentlich Minidosing und hab damit meine ADs absetzen können.
Ich bin so dankbar, dass es ein so gut funktionierendes Mittel gegen Depression gibt und finde es sehr schade, dass eine so unschädliche Substanz nicht legal ist.
Ich glaube aber daran, dass die Zeit der Halluzinogene in der Medizin noch kommen wird.
Und ich glaube an eine Legalisierung. Irgendwann ;-)
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David2022
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Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von David2022 »

das ist ja wunderbar. vielleicht sogar dauerhaft von AD´s befreien, wäre ein enormer gewinn. psilocybin hat schon in einigen studien gezeigt, das es gegen depressionen helfen kann. die behandlung mit psychedelika wäre ein paradigmenwechsel in der therapie.
in der von dir verlinkten studie steht auch "...dass bereits eine einzelne Dosis der Substanz innerhalb von 24 Stunden zu einer Erhöhung der Anzahl und Größe der dendritischen Dornen führen. Im Schnitt gab es 10 Prozent mehr neuronale Verbindungen. Die Veränderungen konnten auch einen Monat später noch nachgewiesen werden."

Und ich habe tatsächlich das Gefühl, das es mir seit dem einmaligen Konsum besser geht. meine erwartungshaltung kann das natürlich auch beeinflussen.
Ja, ich würde es auch als Microdosing nach der 1-2-1 regel konsumieren. ich wollte nur wissen, ob meine Psilos überhaupt eine Wirkung haben. Und dann kam die Überraschung :w00t:

ich trockne die fruchtkörper und zermahle sie zu pulver. so habe ich eine einigermaßen homogene wirkstoffkonzentration in dem material. denn der hut hat bekanntlich mehr wirkstoff, als der stiel und die fk unter sich natürlich auch. damit ist das risiko von overdosing geringer. dann wiege ich eine menge von dem pulver ab und notiere mir das. beim nächsten mal kann ich langsam höher dosieren, so daß du immer noch die kontrolle über deine psyche hast.

psychedelika sind mächtige technologien mit denen man in sein bewusstsein eingreifen und es verändern kann. das ist ja keine partydroge, obwohl es oft dort konsumiert wird. es ist etwas für den psychonauten und philosophen in dir :pope:

ich wollte zuerst auch ein zuchtkit bestellen, davon wurde mir abgeraten. der ertrag ist viel geringer. auf dauer sind zuchtsetz auch teuer. dieses geld kann man gut in sein eigenes zucht equipment investieren.
zuerst ging es mir wie dir, nach dem lesen in foren, fachbüchern und growanleitungen war mir das viel zu kompliziert. die leute haben mich irgendwann überzeugt.

pdf dateien kann man im netz finden. aber ist sehr verwirrend für den anfänger. ich habe dann nach dem buch "Psilos für Dummies" gearbeitet :lol: da lernt man erstmal die basics. später kann man dann modifizieren. das soll natürlich nicht davon abhalten auch in fachbücher zu schauen. das beantwortet viele fragen die irgendwann aufkommen.
ich fange mit agarplatten an, mit denen ich dann meine körnerbrut beimpfe. das allein macht aber schon spaß :yahoo:
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Liane84

Re: Verringerte Aktivität im präfrontalen Kortex durch Psilocybin

Beitrag von Liane84 »

Ich hab eine Doku gesehen über den therapeutischen Einsatz von Psilocybin bei Depressionen. Auf Netflix läuft die.
Da bekamen die Teilnehmer einmalig eine hohe Dosis psilocybin verabreicht.
Es ging eigentlich allen Probanden nach der Studie einige Wochen bis Monate besser.
Danach kam allerdings die Depression zurück.
Das Fazit war wohl, dass eine Wiederholung der Einnahme nötig wäre, das jedoch in der Studie nicht vorgesehen sei.
Auf legale Weise kommen sie jedenfalls nicht an ihr psilocybin. Aber immerhin wird geforscht, das ist ja schon was wert.

Ich glaube über Microdosing gibt es keine oder kaum offizielle Studien.
Außer eben Feldstudien von Laien, die ihre Erfahrungen veröffentlichen.

Ich habe das an mir selbst auch feststellen können, wie gut man mit Psychedelika das Bewusstsein auf positive Art beeinflussen kann.
Ich fühle mich nach einigen Monaten Microdosing jetzt wirklich verbunden. Ich bin fokussiert genug regelmäßig meditieren zu können, was zusätzlich auch noch einen positiven Effekt hat und habe nicht mehr die Nebenwirkungen der ADs.
Ich nehme die Microdosen aber nicht nach dem Schema von Fadiman, sondern öfter, ca vier bis fünf Mal die Woche.
Weniger hat nicht die durchschlagende Wirkung auf mich.

Danke für den Buchtipp. Ich denke, das werde ich doch noch angehen.
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