Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

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kleinerkiffer84
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Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Ich möchte in diesem Thread mal alles an Informationen sammeln, was man tun könnte um trotz der offensichtlichen starken Klimaerwärmung, die sehr trockene und heisse Sommer mitbringt, die in naher Zukunft vermutlich noch stärkeres mediterranes Klima annehmen werden, dennoch Pilze möglichst effizient in der heimischen Flora auszuwildern und vor allem für einen dauerhaften und nachhaltigen Bestand zu sorgen.

Der erste Punkt der mir bislang eingefallen ist, war, dass ich in diesem Jahr Beete von Cyanescens und Azurescens auf der maximalen Seehöhe in meiner Gegend anlegen werde, nämlich auf 1300 Meter. Dort ist es auch im Hochsommer auf Nordhängen relativ kühl und ansatzweise feucht, ausserdem gibt es dort noch Frost im Winter.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Cyanescens und Azurescens zwingend Frost brauchen, oder ob sie nur frostbeständig sind.
Hat damit jemand Erfahrung?

Die nächste Idee wäre, dass man sich auf Arten konzentriert, die sowieso schon eher aus südlicheren Ländern stammen, wie der Psilocybe hispanica, der aus dem Südosten Spaniens stammt.
Hat jemand Erfahrung mit der Zucht von diesem Pilz?
Der scheint auf Wiesen zu wachsen.
Ist der ähnlich schwierig zur Fruchtung zu überreden wie der SKKK?

Lasst uns hier mal alles an Ideen sammeln, wie die Outdoor Pilze die nächsten Jahre und Jahrzehnte der Klimaerwärmung überstehen können.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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HB-A
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

Moin KK,

da hast Du nen Thema, das auch in mir schon einige Zeit gärt/blubbert.
Ich merke, wie vielschichtig und komplex das ist.

So ein bischen Sammeln und Brainstorming ist mal ein prima Ansatz... :good:

Allgemein habe nicht nur ich den Eindruck, der Ertrag an Azur und Cyan geht zurück;
betrifft (momentan) also die "Spät-Fruchter".
Schon letztes Jahr hatte ich die Vermutung, der Atze verzieht sich in höhere Lagen.

OK, in nexter Zeit tippere ich mal was zu/in meine wirre Gedankensammlung.
Und schon tauchen weitere/vielfältige Probleme auf...

Anfangen werde ich mal bei: was wächst überhaupt wo ?

Weitere Stichworte:
- Höhe + Temperatur
- Fruchtungszeit
- Wassermangel
- Gras-Lovers + Woodlovers
- bitte mal fortsetzen ...

Btw, Sarkasmus oder schwarzer Humor (bald wächst Tampanensis im Vorgarten),
ebenso politische Statements sollten mal draussen bleiben.


:smiley33.gif:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
Dr_Frankenstein
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Dr_Frankenstein »

Find ich gut,

was ich intuitiv in den Raum werfen möchte ist,
die Beete unter lichtbäumen anzulegen.

In Sommer trocknet der boden unter lichtbäumen In der Regel nicht aus, was man jahr für jahr gut An der Vegetation sehen kann.

Das sind Erfahrungswerte aus der alpwirtschaft

Habe da selber bis zu diesem Jahr irgendwie überhaupt nie dran gedacht, unter welchen Baum ich das beet jetzt anlege.
Teilweise einfach aufm Aldi Parkplatz In die Beete rein, was mittlerweile irgendwie immer schlechter klappt.


Ist ja auch irgendwo logisch, direkte Sonne die Tag für Tag Auf die Beete knallt,
keine schützende Vegetation,
wenig regen, und das was runter kommt , wird eher schlecht als recht gehalten.

Spannendes Thema
Losthighway
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Losthighway »

Interessantes Thema! Ich wohne ja eigentlich mitten im Wald, hier würde ich feuchte Stellen in der Nähe von Bächen bevorzugen. Vielleicht fange ich demnächst ja auch mal an etwas auszuwildern :-)
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HB-A
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

Dr_Frankenstein hat geschrieben: 13. Jan 2023, 12:43 was ich intuitiv in den Raum werfen möchte ist,
die Beete unter lichtbäumen anzulegen.

In Sommer trocknet der boden unter lichtbäumen In der Regel nicht aus, was man jahr für jahr gut An der Vegetation sehen kann.
Interessanter Einwand; Du meinst Birke, Pappel, Lärche und Weide ?
Kiefern würde ich aussen vorlassen, verträgt sich nicht mit Shrooms.

Ist zu bedenken, denn die Sommer werden unangenehm trocken werden.
:mad:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
Dr_Frankenstein
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Dr_Frankenstein »

HB-A hat geschrieben: 13. Jan 2023, 16:49
Dr_Frankenstein hat geschrieben: 13. Jan 2023, 12:43 was ich intuitiv in den Raum werfen möchte ist,
die Beete unter lichtbäumen anzulegen.

In Sommer trocknet der boden unter lichtbäumen In der Regel nicht aus, was man jahr für jahr gut An der Vegetation sehen kann.
Interessanter Einwand; Du meinst Birke, Pappel, Lärche und Weide ?
Kiefern würde ich aussen vorlassen, verträgt sich nicht mit Shrooms.

Ist zu bedenken, denn die Sommer werden unangenehm trocken werden.
:mad:
Hey,
meinst du Kiefern sind nicht so gut weil Nadelholz?
Ich weiß nicht ob es zutrifft,
ich weiß wohl das Nadelholz allgemein eher ungern gefuttert wird,
aber ob die Pilze da jetzt ein Problem mit haben wenn die Kiefern dort wachsen, zwecks Schutz des Substrates?
Ich vermute um eine Versuchsreihe komm ich nicht drumherum ^^
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HB-A
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

kleinerkiffer84 hat geschrieben: 12. Jan 2023, 16:33 , dennoch Pilze möglichst effizient in der heimischen Flora auszuwildern und vor allem für einen dauerhaften und nachhaltigen Bestand zu sorgen.
Hi KK et all,

gefühlsmässig verbleibt ein "Problem".
Inwiefern ist es verantwortbar, `ortsfremde` Sorten hier einzuführen und auszuwildern ?

Ich hatte mal Mailkontakt mit einem Mykologen, der ganz, ganz strickt dagegen war/ist.
Andererseits hat J. Gartz es ja vorgemacht:
Der Azur wurde Mitte der 90er in USA entdeckt. Das Mycel tauchte `zufällig` gegen 2000 in Leipzig und Bonn auf.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Cyanescens und Azurescens zwingend Frost brauchen, oder ob sie nur frostbeständig sind.
Hat damit jemand Erfahrung?
Nein, keine Erfahrung; die will noch gesammelt werden.
Meine Intuition (bezeichne ich mal so) bezüglich Atze bringt das zum Ausdruck.
Offensichtlich (Ernterückgänge) verschwindet Atze aus dem Flachland und bevorzugt
Höhenlagen wie Erzgebirge, Schwarzwald, bay. Wald oder Alpenränder.
Die nächste Idee wäre, dass man sich auf Arten konzentriert, die sowieso schon eher aus südlicheren Ländern stammen, wie der Psilocybe hispanica, der aus dem Südosten Spaniens stammt.
Es geht wohl im Wesenlichen um Sorten, die recht früh fruchten (?)
Da kämen jetzt der Ovoid oder die austral. Sorten ins Spiel...
Hat jemand Erfahrung mit der Zucht von diesem Pilz?
Der scheint auf Wiesen zu wachsen.
Ist der ähnlich schwierig zur Fruchtung zu überreden wie der SKKK?
Den Spanier kennt hier meines Wissens kaum jemand.
Mit Woodies habe ich keinerlei Probleme, imho "very easy to handle".
Der SKKK auf der Wiese ist ein langer Traum von mir; ich bemühe mich schon länger.
Also ein Substrat finden, welches Beiden schmeckt... Und dann auch möglichst fruchten.
Lasst uns hier mal alles an Ideen sammeln, wie die Outdoor Pilze die nächsten Jahre und Jahrzehnte der Klimaerwärmung überstehen können.
Ja, bitte weiter so !

:smiley42:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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HB-A
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

Dr_Frankenstein hat geschrieben: 13. Jan 2023, 18:45 meinst du Kiefern sind nicht so gut weil Nadelholz?
.
aber ob die Pilze da jetzt ein Problem mit haben wenn die Kiefern dort wachsen, zwecks Schutz des Substrates?
Ich vermute um eine Versuchsreihe komm ich nicht drumherum ^^
Hi Dokter,

Du kennst wohl das Problem.
(Habe leider vergessen, welchen Stoff/Enzym(?) das Nadelholz zur Abwehr produziert.
Den damaligen Versuch (steril in Beutel) brauche ich nicht zu wiederholen !)

Wenn es nur um Schattenspenden geht -> vielleicht, aber die Ausdünstungen...
Versuch`s halt mal und berichte dann.

:smiley33.gif:
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Dr_Frankenstein
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Dr_Frankenstein »

Alles hilfreiche infos, will jetzt nicht groß mutmaßen,
ich denke ich Versuch einfach direkt lichtbäume die keine kiefernart sind, und möglichst lang ihr schattendach haben.
Evtl gibts ja ne symbiosemöglichkeit im Sinne von blattmaterial geeignet zum mitfuttern.. :smiley56:
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von Rummelsdorf II
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Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von von Rummelsdorf II »

Ich beobachte seit über 30 Jahren das der P. Semilanceata sich in immer höhere Zonen zurück zieht.

In den 80er Jahren habe ich den noch gelegentlich auf Wiesen der Niederterrasse im rechtsreinischen Köln gefunden (50m ü. M.)…

In den 90ern keinen einzigen mehr, aber im nahen Bergischen Land (150m–250m) gab es noch immer viele, in einigen Fällen recht ergiebige, Jagdgründe. Da gab es etwa auf jeder zehnten Wiese ein paar Halluzis…

Im neuen Jahrtausend habe ich nur gelegentlich einige Exemplare auf Weiden im Oberbergischen oberhalb von 350m gefunden… meist hat es nicht mal für eine Reise gereicht.

Ich habe das mit dem semilanceatasammeln aufgegeben… das letzte Mal war ich 2012…

Mittlerweile habe ich mich am P. Serbica genüglich getan. Ich mag es, das er so wenig Psilocin enthält, daher ist die Wirkung dem P. Semilanceata recht ähnlich.
Aber seit drei Jahren taucht zwar jeden Herbst das Serbica-Mycel wieder auf, aber er fruchtet einfach nicht mehr. Es ist ein Kreuz!
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