Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Benutzeravatar
HB-A
Beiträge: 838
Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

von Rummelsdorf II hat geschrieben: 15. Jan 2023, 19:34 Ich beobachte seit über 30 Jahren das der P. Semilanceata sich in immer höhere Zonen zurück zieht.
Hi Rummel,
danke für Deinen Erfahrungsbericht !!

Also nicht nur die Woodies verziehen sich in höhere und kühlere Lagen. :drools:

:hallo:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
rosy17
Beiträge: 49
Registriert: 17. Nov 2022, 09:32

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von rosy17 »

Subaeruginosa könnte dann wahrscheinlich ein Kandidat sein, bei HB-A hatte er ja kürzlich gefruchtet. Ich würde ihn auch gerne mal an meiner Location in Spanien probieren. In Eukalyptusplantagen soll er sich sehr wohl fühlen und die Winterhardnesszone würde ungefähr zu seinen Vorkommen in AU passen (und möglicherweise auch bald bei uns).
Benutzeravatar
HB-A
Beiträge: 838
Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

rosy17 hat geschrieben: 23. Jan 2023, 13:05 Subaeruginosa könnte dann wahrscheinlich ein Kandidat sein, bei HB-A hatte er ja kürzlich gefruchtet.
Hi rosy,

ich möchte meinen Irrtum (falsche Beschriftung) klarstellen:
Der Gezeigte ist ein P. Subsecotioides

Aber Subaeruginosa und Weraroa schauen sich gerade Agar-Platte an...
Vermutlich sind auch diese winterhart.
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
Benutzeravatar
Bootsfahrer
Beiträge: 10
Registriert: 27. Feb 2023, 13:07

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Bootsfahrer »

Wahnsinnig interessant was ihr hier schreibt....
Auch was 'von Rummelsdorf II' geschrieben hat ist ziemlich deckungsgleich mit meiner eigenen Erfahrung.
Meine Jagdgründe liegen allerdings grundsätzlich über 300m, die meisten bei 500m+.
Temperatur ist meines Erachtens nach ein Mitgrund, aber wahrscheinlich nicht die eigentliche Ursache.
Feuchtwiesen mit angrenzenden Bächen liegen jetzt bereits Mitte Sommer trocken, ab August sind die Bäche versiegt. Diese führten davor ganzjährig Wasser.

Dazu kommen noch große Kuhherden, die im Frühjahr und im Sommer den feuchten Untergrund so lange malträtieren, das er nur noch einer Hügellandschaft gleicht. In der zweiten Sommerhälfte trocknet dann alles tief ab, die Hügellandschaft wird zu einer harten 'Betonfläche'
Das ein bis zwei Spatenstiche dort nix überlebt wird dann klar.
Selbst wenn es im September eine Woche regnet, wie im letzten Jahr, reicht es wohl nicht das es das Mycel bis an die Oberfläche schafft.

An einigen wenigen Stellen ist noch immer etwas zu finden.
Diese Wiesen sind minimal bewirtschaftet oder beweidet, liegen im Mittagschatten größerer Baumgruppen. Verteilte kleine Sickerquellen halten den Boden ganzjährig feucht.
So zumindest meine Erfahrungen und resultierende Überlegungen.
Benutzeravatar
HB-A
Beiträge: 838
Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

Hi Booty,

danke für Deine Beobachtungen und Bericht !
Du sprichst sicher vom Semi....

Ich zweifele, ob die Kuh- oder Menschenherden einen grösseren Einfluss haben.
Es ist imho eher die Trockenheit.
Auch hier beginnt das neue Vegetationsjahr mit zu wenig Regen. Und wenn der dann mal kommt,
kann der Boden das Wasser nicht halten.


PS: Der Bussard kreist am Himmel.
Er kam jährlich zur gleichen Zeit aus dem Winterquartier, um das alte Nest wieder vorzubereiten.
Das Weibchen erscheint erst ca. 10 Tage später.
Das gleiche Nest, das gleiche Pärchen.
Inzwischen sind Beide wieder da.
ABER 2 Wochen früher als üblich !
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
Benutzeravatar
Bootsfahrer
Beiträge: 10
Registriert: 27. Feb 2023, 13:07

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Bootsfahrer »

Ja, ich meine die Semi.
Ich denke du hattes woanders geschrieben, das du bereits im Juli sammeln gegangen bist.
Hatte ich danach gelesen. Ich werde das testen.
Gibt ja aber auch keine Gründe, warum der Semi nicht dann fruchtet, wenn es noch feuchter in der Erde ist... der kann sich genauso anpassen.

Das mit den Kühen mag zufall sein, oder auch nicht. Ich rede auch nicht von normaler Beweidung, sondern von komplett zertrampelten oberen 10-15 cm.
Das ist bei feuchtem Untergrund stellenweise so schlimm, das es nur noch Matsch ist, und selbst das Gras hat Probleme sich zu regenerieren.
Duch die größere Oberfläche trocknet es auch schneller ab, es ist ja nur noch geringe Pflanzendecke da die schützt. Und zerstörte Bodenstruktur.
Der Pilz selbst wird überleben, aber das er es schafft seine Energie so zu bündeln, das Fruchtkörper entstehen möchte ich bezweifeln.
Wie dem aus sei, das verstärkt den Effekt der Trockenheit wohl nur.
Benutzeravatar
Kongo
Beiträge: 3
Registriert: 7. Mär 2023, 10:23

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Kongo »

ja das kann ich auch in der Schweiz feststellen..
in den 90ern haben wir die teilweise einfach einsammeln können, teils fast kiloweise…

inzwischen ist es wieder vermehrt ein suchen auf den uns bekannten Weiden im Jura und in den Voralpen..
die trockeneren Sommer sind da wirklich spürbar.
Benutzeravatar
Bootsfahrer
Beiträge: 10
Registriert: 27. Feb 2023, 13:07

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von Bootsfahrer »

Dassselbe Phänomen.
Auch bei mir Mitte der 90er hundert!e Gramm frisch von einer Wiese - heutzutage bin ich froh bei mehrstündigen Wanderungen 10-15 Stück zu haben.
Und gelegentlich auch stehen zu lassen.
Krass - und traurig. So lange der Pilz sich anpassen kann, wie die Vermutung mit dem Juli ist, sollte es bedenklich, aber in Ordnung sein.
Wenn das Netz des Lebens nicht zu dünn wird...
Benutzeravatar
HB-A
Beiträge: 838
Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von HB-A »

Bootsfahrer hat geschrieben: 4. Mär 2023, 16:04 Ich denke du hattes woanders geschrieben, das du bereits im Juli sammeln gegangen bist.
Moin Booty,

:stop.:
Nee nee im Juli mache ich : :sunbathing:
und gebe den Beeten etwas Wasser,
da lohnts sich auch wegen Wiesen-Champignons noch kein Aufstehen.

:angel:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
rosy17
Beiträge: 49
Registriert: 17. Nov 2022, 09:32

Re: Klimakatastrophe und Pilzzucht im Freien

Beitrag von rosy17 »

Kurzes Update zu meinen Versuchen in Spanien:
Ich hatte ein kleines Patch mit Cyan an Weihnachten 22 angelegt, hatte leider nur ein kleines Schälchen mit durchwachsenen Chipsies als Brut und als Futter Eukalyptus- und Eichenzweige. Abgedeckt mit Pappe an einer wahrscheinlich immer verschatteten Stelle. Leider ist es trotzdem ausgetrocknet. Ebenso eines, was eine Bekannte von mir angelegt hatte.
Von den anderen Woodlovers habe ich leider noch keinen ausreichenden Transfer vom Flümy auf Chipsies hinbekommen. Sobald ich genügend habe, werde ich einen neuen Versuch starten und berichten...
Antworten