Amanita Muscaria - Sporenabdruck / Projekt A.M.

[Florean777]

Hallo zusammen,

seit einigen Monaten bin ich nun jetzt intensiv in der Praxis mit der Mykologie unterwegs. Vor allem durch einen neuen Freund den ich hier durchs Forum gewinnen konnte. Herzlichen Dank an Dr_Frankenstein von dem ich viel lernen durfte und weiterhin lerne. Letzten Herbst habe ich viele Amanita Muscaria gefunden, allerdings war ich hier noch nicht aktiv am Züchten von Pilzen.

Leider wird in unseren Wäldern immer mehr abgeholzt. Zwar gedeiht der Amanita Muscaria bei uns ganz gut, allerdings möchte ich ein Experiment wagen: Amanita Muscaria Sporen auf Nährböden/Flüssigmyzel zu geben und Myzel ausbilden lassen.

Wahrscheinlich eignet sich das Flüssigmyzel deutlich besser als der Nährboden. Dieses wird dann an bestimmten Stellen in dem jeweiligen Wald transferiert. Danach erfolgen Beobachtungen im Herbst, ob an zuvor unbewachsenen Stellen plötzlich Amanita Muscaria auftauchen.

Daher die Frage in die Runde, ob es Leute gibt die einen Sporenabdruck vom Amanita Muscaria haben. Ich möchte aktuell schon etwas durchstarten. Ansonsten muss ich mich wohl bis zum Herbst gedulden und kann das Projekt sehr wahrscheinlich erst nächstes Jahr durchführen.

Die jeweiligen Schritte würde ich bildlich in diesem Thread festhalten.

Vielen Dank und herzliche Grüße an alle Forschenden Mykoverrückten

[Eraser]

Mit einem Abdruck kann ich leider nicht (mehr) dienen. Bedenke bei deinen Experiment das der Fliegenpilz Mykorrhiza mit Birke und Fichte eingeht. Das solltest du bei der Wahl der Stellen an denen du Mycel ausbringst beachten.

MfG Eraser

[Florean777]

Danke für den Hinweis Eraser. Ja, vor allem besteht der Wald - subjektiv geschätzt - zu 50% aus Fichten, 25% Rotbuchen, Tannen, Douglasien und sehr wenig anderen Bäumen. Birken sind da sehr rar. Ich bin schon sehr gespannt. Im Internet habe ich auch Mal geschaut ob irgendwo Sporenabdrücke vom A.M. angeboten werden, aber bisher habe ich noch nichts gefunden. Was auch interessant wäre, den SKKK auf einer Viehweide bei uns auszusetzen. Den habe ich humindest an den Stellen an denen ich Mal gesucht habe - wobei sehr oberflächlich gesucht und der Zeitpunkt auch der falsche gewesen sein kann - bisher noch nicht gefunden. Wäre toll, wenn dieser sich entfalten könnte. Aber da die Böden immer mehr industriell zugedüngt werden sehe ich da eher weiterhin einen abnehmenden Trend, zumindest in betroffenen Gebieten und solange industriell zugedüngt wird.

[MagiaJo64658]

Abdruck??? Ich guck mal. Der Ama ist mit Birke am leichtesten in Einklang zu bringen im Übrigen wächst er nicht nur mit Birke+Fichte in Symbiose sondern auch mit der Eiche(Quercus).
Beim Fliegenpilz muss ich immer an Weine denken. Mir sind hier Spots mit Symbiose aller drei genannten Baumarten bekannt, ich frage mich ob die Inhaltsstoffe dann variieren und ob der Eichensymbiont besondere Heilwirkung besitzt, immerhin hießen Druiden auch Eichenkundige und der Baum galt als Richtstätte usw.
Man kann aus dem getrockneten Pilzpulver des Ama auch neues Flümi Mycel wachsen lassen und in unglasiertem Tontopf einimpfen, so muss nur Traubensaft nachgegossen werden und er gibt permanent Wirkstoffe in den Wein ab, dieser wird erhitzt und Fertig ist der Zauberwein.
https://www.youtube.com/watch?v=r0GcmesrCkw

[Florean777]

Danke für die tollen Informationen Getrocknete Fliegenpilze habe ich noch daheim. Genauso auch eine 40% alkoholische Tinktur und eine 8% salzlaken Tinktur. Auf Nährböden habe ich dann versucht einige kleine Lamellenstücke zur Myzelbildung zu bringen. Fast alle hatten Kontis. Ein Nährboden ist noch in Ordnung. Das Video schaue ich mir die Tage Mal an

[Donfoolio]

Anscheinend handelt es sich bei dem mycel, dass aus getrockneten AM nachwächst, wie es damals von Don teeter propagiert wurde, eher um eine Art rhizorpus.

[HB-A]

seit einigen Monaten bin ich nun jetzt intensiv in der Praxis mit der Mykologie unterwegs.
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möchte ich ein Experiment wagen: Amanita Muscaria Sporen auf Nährböden/Flüssigmyzel zu geben und Myzel ausbilden lassen.

Dieses wird dann an bestimmten Stellen in dem jeweiligen Wald transferiert.
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Vielen Dank und herzliche Grüße an alle Forschenden Mykoverrückten

Hi Flo,
(ein mir bekannter Florian wird auch Flo genannt)

sorry, aber das ist (imho) wohl kaum ein "Projekt", eher eine Wunschnummer.

Die Herstellung von Flümy düfte nicht soo schwer sein; doch dieses einfach in den Wald kippen langt nicht.
Eine keimfähige Spore muss sich unter der Wurzelrinde mit dem Holz des Wirtsbaumes verbinden.
Dann wächst es von dort aus weiter und bei genügender Mycelmasse kann es zur Fruchtung kommen.
Das dauert....

Besorge Dir in einer Baumschule ein paar Birkensetzling, entferne sämtliche Erde; verletze an mehreren Stellen leicht die Wurzeln;
tunke sie wiederholt ins Flümy; pflanze die Setzlinge hoffnungsvoll wieder in Erde.
Und wenn Du Deine Kinder unter den Birken beim Spielen beaufsichtigst, könnten dort Fliegenpilze erscheinen.

(Solltest Du allerdings ein funktionierendes Rezept haben, dann bitte sofort posten.
Danke, ich probiere es dann gleich mit Steinpilzen aus.)

[Florean777]

Grüße Dich HB-A,

vielen Dank für Deine offenen Worte. Ja, eventuell sollte ich das Wort "Projekt" durch "Kleineexperiment" ersetzen. Deine Idee aus einer Baumschule Birkensetzlinge zu organisieren finde ich sehr gut. An denen mangelt es in dem jeweiligen Wald extrem (unnötig abgeholzt). Wäre ganz witzig ein paar Birkensetzlinge zu Hause zu "beimpfen" und im Wald auszusetzen. Probieren werde ich beides auf jeden Fall einmal.

Bezüglich dem Erfolg bin ich allerdings auch nicht davon überzeugt, dass es klappt, darüber bin ich mir bewusst. Das Thema Mykorrhizapilze ist, soweit mein aktueller Stand, noch kaum entschlüsselt. Nur einzelne Erfolge scheint es hin und wieder zu geben, aber nicht in dem Maß, dass es immer funktioniert. Ich persönlich fände es sogar sehr gut, wenn so manches "Geheimnis" auch eins bleibt.

LG Flo

[Donfoolio]

Super Idee mit den Birken. Wow, da schlägt mein Mykologen und Baumliebhaber Herz gleich höher.

Künstliche mykorhrizen sind machbar und die Trüffel Pflanzer zeigen, dass es geht. Es wird nur selten gemacht, weil es finanziell nicht so interessant ist. Weiter machen ...

[אל תשאלו]

Habe ich das richtig verstanden, dass du dich aktuell in die Pilzzucht eingebracht hast? Für solch ein ambitioniertes Projekt sollte man sich allgemein schon mal eingehender mit der Pilzzucht beschäftigt haben. Nicht schlecht sind Mikrobiologische Grundlagen um die Zusammenhänge besser zu verstehen.