Psilocybe Serbica

p.azureszens
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von p.azureszens »

Ach neee !
Der Rummelsdorf ist auch hier! Wie geil! Kenne Dich noch aus nem anderen Forum ;-)
Hochwertige Beiträge, wie ich es nicht anders kenne von Dir!

Übrigens ne geile Spur, die Du da verfolgst! Hoffe, Du hälst uns auf dem Laufenden!

Beste Grüße von ehedem "Blauer Kahlkopf"
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אל תשאלו
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von אל תשאלו »

von Rummelsdorf II ist anscheinend ein anderer als GrafVonRummelsdorf (Rummelsdorf Laboratories) den man aus dem alten Zauberpilzforum http://www.zauberpilz.com/forum/ und anderen Stellen im Internet kennt. Der andere hat in keinem seiner Beiträge, weder zu Pilzen noch zu anderen Themen im Netz, ein Wasserzeichen. Nichts desto Trotz postet er nicht minder gute Berichte. :good:
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Hominid 08/15
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von Hominid 08/15 »

So.
Ich hoffe ich bin in diesem Thema gut aufgehoben.

Beim letzten Stammtisch hatte ich einen Abdruck der besagten Spezies ergattern können. Der Hinweis von GvR (liest sich so geschrieben ganz gut) war: „Der Abdruck ist aber ziemlich schwach“. Diese Aussage hätte ich bei der Planung meiner Arbeitsabläufe etwas intensiver mit berücksichtigen sollen.

Der Plan war ein Flüssigmyzel herzustellen. Die Voraussetzung war:

1. keine Sterilisation
2. Fokus auf aseptischer Arbeitsweise

Das Flüssigmyzel sollte direkt in Spritzen hergestellt werden um die nachträgliche Kontamination durch die Entnahme aus einem Gefäß zu minimieren.

Als Nährmedium diente: Glucoselösung 5% bereits steril (aus einem Infusionsbeutel)
Fructoselösung 5% selbst hergestellt und durch einen 0,2µm Filter(von mir vor Ort) sterilfiltriert
In jeweils 3 x 30ml Spritzen mit LuerLock Anschluß inkl. einiger ml steriler Luft aus dem Beutel bzw. über den Filter aufgezogen. Zusätzlicher Luftaustausch soll über die angebrachte Kanüle und die Kanülenkappe hoffentlich ermöglicht werden.

Eine Kanülenkappe ist kein sicherer Kontaminationsschutz, aber ein Kombistopper, der in der Regel eine sterile Zubereitung in einer Spritze von Außenkontamination sichern soll, lässt genauso Luft durch, allerdings keine Flüssigkeit. Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Sterilherstellung weiß ich aber, dass eine einwandernde Kontamination in einer relativ sauberen Umgebung auch über eine verschlossene Kanüle nur selten zu erwarten ist.

Als Arbeitsort diente, eine über eine Lampe gestülpte Mülltüte und eine sterile Unterlage. Da die meisten Keime der Arbeitsumgebung an frei schwebenden Partikel haften und an Oberflächen sedimentieren, sollte die Tüte Luft- und damit Keimbewegung am Arbeitsort einschränken. Die Mülltüte verhindert darüber hinaus die Sedimentierung der vom evtl. dem Arbeitsplatz übergebeugten Kopf abgesonderten Partikel.

Als Schutzausrüstung benutzte ich für die Vorbereitungsarbeiten unsterile und für die Transfers sterile Handschuhe. Dazu steriler Mundschutz. Da man das Gesicht (Augen) und damit die Atmung zwangsläufig auf den Arbeitbereich richtet, ist ein Mundschutz obligat.

Die Sterilfiltration der Fructoselösung erwies sich nicht als die beste Idee. Der Filter war relativ schnell schwer durchlässig. Dennoch konnte ich die 3 Spritzen, wie geplant befüllen. Bei der Konnektion von Filter, Spritze und Kanülen muss man penibel darauf achten, keine Konnektionsstellen zu berühren. Alle Einstichstellen müssen ebenfalls desinfiziert werden. (inkl. einer kurzen Einwirkzeit)

Nun kam es zu dem geplanten Abkratzen der Sporen von der von mir zuvor desinfizierten Alufolie, in einen mit Isopropanol und H2O2 desinfizierten, Keramikgefäß. Ich mache die Folie vorsichtig auf und….. sehe nichts. Scheiße!!! Ich hole meine Lupe (man sollte immer eine Lupe haben) und untersuche die Folie erneut. Da ist was!! Ich fülle steriles Wasser in das Keramikgefäß und wasche die Folie ab. Ab hier hatte ich keine Hoffnung mehr steriles Produkt zu erhalten. Ich ziehe aber trotzdem die entstandene Suspension die nun sichtbare Aluminiumfäden enthält in jede Spritze auf. Danach verschließe ich die darauf verbleibende Kanüle direkt mit einer Kanülenkappe.

Zwei Woche bei denkbar beschissenen Bedingungen (dunkel, aber kalt ca. 20 °C) weisen 2 Frucktose und ein Glucosespritzen feine, weiße Mycelgebilde auf. Die Spritzen waren zusätzlich in einen ehemals sterilen Beutel gepackt. Wachstumsunterschied ist nicht ersichtlich. Fraglich, ob die anderen Spritzen überhaupt Sporen enthalten. Wahrscheinlich ja, aber nahezu sicher in einer unterschiedlichen Konzentration. Die Sporen sind extrem klein und kaum, oder nicht sichtbar (ab ca. 50 µm abgesehen von Tyndalleffekt und gehäuftem Auftreten wie in z.B. Rauch). Keine Ahnung wie klein die sind.

Ziemlich sicher das richtige Ergebnis. Damit beimpfe ich gewässerte Buchenchipsies (Größe mittel glaube ich) ohne mir die Mühe zu machen kleineres Material beizumengen. Drei Tage bei den gleichen, beschissenen Bedingungen kann ich ein sauberes, nur unter einer Lupe erkennbares, rizomorphes Wachstum feststellen. Das ist heute. :smiley34:

hominid 08/15
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אל תשאלו
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von אל תשאלו »

:Hände Klatschen: herzlichen Glückwunsch. :Hände Klatschen:

Und sie haben eine richtig weite Reise um fast den ganzen Globus und wieder zurück hinter sich.
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Pusemuckel
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von Pusemuckel »

:thumbsupsmileyanim: :smiley32: Auch von mir Glückwünsche!! Wie sieht's denn inzwischen aus? Ich dachte der Serbica mag eher saure Hölzer?? :smiley33.gif:
~~~~~Back to reality - don't turn back~~~~~
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Pusemuckel
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von Pusemuckel »

So ein Mist aber auch!! :53:

Da will ich Holz zum kompostieren im Kühlschrank lagern, und dann passiert mir sowas....

CIMG3088.JPG

So ein Mist aber auch.... kann ich alles wegschmeissen!!

:pope:
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von Rummelsdorf II
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von von Rummelsdorf II »

nichtich: Habe mir die Reagenz selbst gemischt. Meine Hauptanwendung mit der Ehrlichreagenz ist vor allem Psilocin von Psylocybin zu unterscheiden (Purpur und violett).
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von Rummelsdorf II
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von von Rummelsdorf II »

Hominid: Meine Hochachtung vor deiner Tec! Und gut, das es doch noch hin gehauen hat, trotz der des schwachen Abdrucks! Hast du das Mycel ausgewildert bekommen? Solange ich Laubbaumholz verwendet habe, verschwand das Mycel immer innerhalb von wenigen Tagen, erst Nadelholzrinde wendete das Blatt (Pinienrinde um genau zu sein).
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von Rummelsdorf II
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von von Rummelsdorf II »

Nach dem 2015, genau wie 2014, nur jeweils etwa 2g Ernte gebracht hat, habe ich Ende November 2016 fast 10g geerntet. Ich weiß nicht, ob es einfach an günstigeren Wachstumsbedinungen gelegen hat oder ob sich das Mycel langsam an die hiesigen Umweltbedingungen gewöhnt hat (mein Azur hat beispielsweise am Anfang bei vielleicht 7° Grad Bodentemperatur gefruchtet, jetzt - nach 10 Jahren - fruchtet er so zwischen 14-16° Grad).

Bild
Waaagh
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Re: Psilocybe Serbica

Beitrag von Waaagh »

Die unterschiedlichen Psilocin/Psilocybin Werte sind durch verschieden wasserfreie bzw schonende Extraktionen zu erklären,
und nicht aufgrund verschiedener Arten.

Psilocin wird sofort von der Kinase wieder phosphoryliert, da sehr unstabil.
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