Grüne Nachrichten

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אל תשאלו
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von אל תשאלו »


Hälfte der Amazonasbäume in Gefahr

Im Amazonasgebiet ist vermutlich die Hälfte aller Baumarten bedroht. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie von rund 150 Forschern und Forscherinnen. Laut ihren Angaben könnte die Zahl der weltweit gefährdeten Pflanzenarten um mehr als ein Fünftel steigen.

Ein Team um den Ökologen Hans ter Steege vom niederländischen Naturalis Biodiversity Center bezieht sich auf Daten aus mehr als 1.500 Bestandsaufnahmen des Amazonaswaldes.

Damit bestimmten die Forscher, wie sich die Abholzung seit dem Jahr 1900 auf die Bestände von fast 15.000 Baumarten ausgewirkt hat. Außerdem schätzten sie ihren weiteren Rückgang bis ins Jahr 2050 ab.

Auch Paranussbäume und Kakao
Ihre Ergebnisse verglichen sie mit den Kriterien der Weltnaturschutzunion IUCN für die Rote Liste bedrohter Arten. Demnach können wahrscheinlich 36 Prozent bis 57 Prozent aller Baumarten im Amazonasgebiet als weltweit bedroht gelten. Darunter seien symbolträchtige Urwaldriesen wie die bis zu 50 Meter hohen Paranussbäume, aber auch wichtige wildwachsende Nahrungspflanzen wie beispielsweise Kakao.

Die Studienergebnisse sollten jedoch unbedingt in die Landnutzungspolitik und Naturschutzplanung Amazoniens einbezogen werden, betonen ter Steege und seine Kollegen. Das gilt insbesondere, da Schutzgebiete und indigene Territorien den am meisten bedrohten Bäumen Schutz bieten könnten, sofern es in diesen Gebieten zu keiner weiteren Abholzung kommt, so die Wissenschaftler.

Oft werden selbst in Naturschutzgebieten Bäume illegal gefällt. Die Hintermänner haben laut Greenpeace meist wenig zu befürchten. Dennoch bringen diese Gebiete nach Angaben der Forscher viel für die Natur.

Fortschritte beim Artenschutz
Mehr als die Hälfte des Amazonasbeckens liegt nach ihren Angaben mittlerweile in Schutzgebieten, und erhebliche Bestände der meistbedrohten Arten wachsen dort. "Das sind gute Nachrichten aus dem Amazonasgebiet, wie man sie viel zu selten hört", so ter Steege. "In den letzten Jahrzehnten haben die Länder Amazoniens große Fortschritte gemacht im Bereich der Schutzgebiete und indigenen Völker. Unsere Studie zeigt, dass das der Artenvielfalt sehr nützt."

Die Forscher weisen darauf hin, dass die nun vorliegenden Ergebnisse nicht ausreichen, um eine vollständige Rote Liste der Amazonasbäume zu erstellen. Dazu müsste jede einzelne Baumart von der IUCN geprüft werden. Ihre Ergebnisse unterstrichen allerdings deutlich das Ausmaß und die Dringlichkeit dieser Aufgabe.

Die Studienergebnisse sollten jedoch unbedingt in die Landnutzungspolitik und Naturschutzplanung Amazoniens einbezogen werden, betonen ter Steege und seine Kollegen. Das gilt insbesondere, da Schutzgebiete und indigene Territorien den am meisten bedrohten Bäumen Schutz bieten könnten, sofern es in diesen Gebieten zu keiner weiteren Abholzung kommt, so die Wissenschaftler.

Oft werden selbst in Naturschutzgebieten Bäume illegal gefällt. Die Hintermänner haben laut Greenpeace meist wenig zu befürchten. Dennoch bringen diese Gebiete nach Angaben der Forscher viel für die Natur.

Fortschritte beim Artenschutz
Mehr als die Hälfte des Amazonasbeckens liegt nach ihren Angaben mittlerweile in Schutzgebieten, und erhebliche Bestände der meistbedrohten Arten wachsen dort. "Das sind gute Nachrichten aus dem Amazonasgebiet, wie man sie viel zu selten hört", so ter Steege. "In den letzten Jahrzehnten haben die Länder Amazoniens große Fortschritte gemacht im Bereich der Schutzgebiete und indigenen Völker. Unsere Studie zeigt, dass das der Artenvielfalt sehr nützt."

Die Walddecke Brasiliens nimmt hingegen seit vielen Jahrzehnten immer weiter ab. Doch es gibt nur wenig Information darüber, wie sehr einzelne Baumarten betroffen sind. "Wir sagen nicht, dass die Lage in Amazonien sich plötzlich verschlechtert hat", erklärt Mitautor Nigel Pitman vom Field Museum in Chicago, USA.

"Wir liefern vielmehr eine neue Abschätzung darüber, wie Baumarten von der vergangenen und auch der zukünftigen Abholzung betroffen sind und sein werden." Dammbauten und Bergbau ebenso wie Brände und Trockenheit stellen eine große Bedrohung für die Regenwälder Amazoniens dar, betonen die Forscher.

Drittel der Landoberfläche besteht aus Wald
Da in allen tropischen Waldgebieten ähnliche Bedingungen und Probleme bestehen, ließen sich die Ergebnisse vermutlich auf die ganzen Tropen übertragen. Demnach könnten weltweit bis zu 40.000 tropische Baumarten bedroht sein.

Etwa ein Drittel der Landoberfläche der Erde ist von Wäldern bedeckt. Jedes Jahr verschwinden 13 Millionen Hektar Wald - das entspricht in etwa der Fläche Griechenlands. Dieser Waldverlust spielt sich nahezu ausschließlich in den Tropen ab.

Der Amazonas-Regenwald wird beispielsweise in Sojaplantagen und Rinderweiden umgewandelt, das Holz häufig exportiert. Besonders erschreckend ist die Zerstörung aktuell in Indonesien, wo infolge illegaler Brandrodungen für Palmölplantagen dieses Jahr schon etwa 17.000 Quadratkilometer Regenwald abgebrannt sind. Das Klima, die Artenvielfalt ebenso wie die Lebensgrundlage zahlreicher Menschen sind dadurch in Gefahr.

http://science.orf.at/stories/1764741/
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von אל תשאלו »

Ökologie: Haus aus Müll
Von Annika Leister

In Baden-Württemberg entsteht das erste Haus aus Müll. Es braucht grundsätzlich weder Heizung noch Strom - oder Wasseranschluss. Nur die deutschen Bauvorschriften stören.

Noch hämmert ein junges Pärchen zu Elektromusik am Küchenboden, im Bad wird die letzte Schicht Lehm aufgetragen. Bis Weihnachten soll es bezugsfertig sein: das erste Earthship (zu Deutsch: Erdschiff) in Deutschland. Zum großen Teil erbaut aus Müll, wird das Haus auf 150 Quadratmetern Duschen, Toiletten, Küche und Wohnzimmer für 25 Bewohner bieten - ohne dass je eine Nebenkostenabrechnung ins Haus flattern soll.

Das Gebäude ist autark. Zumindest so autark, wie es die deutschen Regeln erlauben. Die Gemeinschaft Tempelhof hat den Bau geplant, auf einer Wiese gleich neben ihrer Siedlung, rund eineinhalb Stunden von Nürnberg entfernt.

Mehr als tausend alte Autoreifen bilden die Wände und zugleich den thermischen Speicher des Earthships. Zweierteams haben sie bearbeitet: Das Erste füllt Erde in den Reifen, das Zweite klopft sie hinein. So entstehen mehrere Zentner schwere Energiebatterien, die Wärme optimal speichern und sie bei Kälte an die Umgebung abgeben. Heizen? Überflüssig. Eine Solaranlage auf dem Dach liefert außerdem den Strom für die Anlage.

Am Baustoff wird es nie mangeln

Mit Bierdosen in der Wüste New Mexicos fängt vor 45 Jahren alles an. Michael Reynolds, gerade fertig mit dem Architekturstudium, baut aus ihnen 1971 ein Haus. Der Umwelt zuliebe, aber auch aus Pragmatismus: Dosen sind bereits leichter und billiger zu haben als Holz, Beton oder Stein. Seither versteht Reynolds Abfall als natürliche Ressource, an der es, egal auf welchem Erdteil, nie mangelt.

Er entwickelt den Dosenbau weiter zum Selbstversorgerhaus und wird zum Pionier, zur Vaterfigur einer neuen Bewegung. Inzwischen gibt es weltweit 1000 seiner Erdschiffe. Als Nächstes schwebt Reynolds eine ganze Stadt für Flüchtlinge vor.

Obwohl längst im Rentenalter, wacht der markige Architekt auch heute über seine Erfindung. Sein Unternehmen Earthship Biotecture verkauft die Baupläne zu den verschiedenen Modellen für 1000 bis 8000 Dollar. Eine App mit Plänen für das kleinste Modell ist laut Reynolds gerade in Planung - erstmals für 9,99 Dollar.

Außerdem unterstützt das Unternehmen Bauherren auf der ganzen Welt, wenn gewünscht. Ruft es zu Schaufel und Hammer, strömen junge Helfer aus allen Teilen der Welt herbei. Ihr einziger Lohn ist das Wissen um den ökologisch perfektionierten Häusle-Bau. Wer Talent hat, kann danach in wenigen Wochen selbst ein Heim hochziehen. "Earthship-Army" nennt Reynolds die Freiwilligen - Soldaten, die mit Schaufeln und Wissen die Welt verändern.

Gegen und mit der deutschen Bürokratie

Auch die Gemeinschaft Tempelhof hat Reynolds als Architekten beauftragt. Fünf hauptberufliche Earthship-Bauer und mehr als 50 Freiwillige aus 17 Ländern haben auf der Baustelle angepackt. Die größten Herausforderungen aber seien Vorplanung und Übersetzung der Skizzen gewesen, sagt Projektleiter Roman Huber. Denn was in der Wüste von New Mexico funktioniert, klappt nicht zwangsweise in Hohenlohe in Baden-Württemberg - oder ist gar nicht erst erlaubt.

"Reifen zum Beispiel sind in Deutschland kein anerkannter Baustoff", sagt Huber. Die Baugruppe musste von einem Statiker ein Dutzende Seiten starkes Gutachten anfertigen lassen. Der habe den Bau jüngst heimlich besichtigt und sein Einverständnis gegeben, erzählt Huber: Der Reifenbau sei stabil.

Doppelte Schwierigkeiten bereitete der deutschen Bürokratie das ausgeklügelte Wassersystem der Earthships, das jeden Tropfen viermal nutzt: Regenwasser wird auf dem Dach gesammelt, gefiltert und in Waschbecken und Duschen des Hauses geleitet. Danach wässert es die Pflanzen und fließt von dort in die Toiletten. Das sogenannte Schwarzwasser von dort wird zum Schluss in einer Pflanzenkläranlage als Biodünger verwertet. Ein Wasseranschluss ist so eigentlich nicht nötig.

In Deutschland aber muss Schwarzwasser abgeführt werden, so nützlich es im Garten auch sein könnte. Auch Regen- als Trinkwasser zu verwenden, verbietet das Gesetz. "Eigentlich absurd", sagt Huber. "Als verbiete dir jemand, den Mund aufzumachen, wenn es regnet."

Also gibt es im Tempelhofer Earthship nun doch Anschlüsse für Frisch- und für Abwasser. Das Regenwasser wird gesammelt, gefiltert und für Toiletten und die Waschmaschine genutzt.

Bei anderen Modifikationen aber seien die Behörden erstaunlich progressiv gewesen. Im Gegensatz zu Reynolds' Einfamilienhäusern soll das Earthship in Baden-Württemberg als reine Versorgungseinheit dienen. Die 25 Bewohner schlafen in Bauwagen und Jurten im Kreis drumherum. Auch das ist in Deutschland eigentlich nicht erlaubt, die mobilen Wohneinheiten müssten regelmäßig bewegt werden. Doch die Baugenehmigung versteht das Earthship plus die 14 Wagen und Jurten als ein einziges Gebäude - weil seine Bestandteile durch eine Heizleitung verbunden sind.

Insgesamt wird der Bau in Süddeutschland rund 300.000 Euro kosten. Für Earthship-Verhältnisse ist das recht viel. Beim nächsten Mal soll es anders laufen: Die Tempelhof-Gemeinschaft will ihre Berechnungen, Bauphysikauswertungen und Materialdiskussionen frei zur Verfügung stellen. Ein Großteil der kostenaufwendigen Übersetzungsarbeit könnte so gespart werden. "Wir waren nur die Vorreiter", sagt Roman Huber. "Ich freue mich, wenn das nächste Earthship besser als unseres wird."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 67294.html
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von אל תשאלו »


Die NGO „#MonsantoTribunal“ will dem US-Konzern 2016 in Den Haag den Prozess machen.


Monsanto Going to Trial for Crimes Against Humanity.

Endlich: Monsanto wird verklagt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Mitglieder im Komitee sind Vandana Shiva, Corinne Lepage, Marie-Monique Robin, Olivier de Schutter, Gilles-Eric Séralini, Hans Herren, Doro Schreier und viele weitere aus unterschiedlichen Ländern.

Wir wollten unser Vorgaben auf der Demo "Wir haben es satt" in Berlin vorstellen, aber die dortige Organisation lässt uns nicht.

Wir sind aber auf jede Unterstützung angewiesen! Schließlich ist es das erste mal, dass vor dem Tribunal ein Konzern verklagt werden soll.

Seit Bekanntgabe ist schon einiges passiert, viele Medien haben berichtet und sogar Monsanto meldete sich auf #Forbes, dass der Konzern nicht nach Den Haag kommen wird. Wir haben uns gefreut, denn mehr Publicity können wir gar nicht bekommen. Obwohl viele Medien auf aller Welt von unserem Monsanto-Tribunal berichteten und uns unterstützen, wie China, Lateinamerika, USA, Australien u.s.w. kam von den Deutschen und Österreichischen Medien nichts.

Auch die großen NGOs hüllen sich in Schweigen.
Wir fragen uns, warum? Denn schließlich ist dieser Gang zum Tribunal kein einfacher und wir sind auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Wer schweigt, macht sich mitschuldig.

Wir aus dem Komitee verteilen uns in unterschiedlichen Ländern auf, um die Menschen zu informieren.
Das Organisationskomitee des Monsanto Tribunales beschloss, dass die Kosten für die Vorbereitung und gerechte Durchführung des Tribunales von den Organisationen der internationalen Zivilgesellschaft und von allen Bürgerinnen und Bürgern der Welt getragen werden sollten. Es ist überzeugt, dass die Verteidigung der Sicherheit des Planeten Erde alle auf ihm lebenden Menschen betrifft.

Deshalb startete am 3. Dezember 2015, die Plattform für die größte Crowdfunding-Aktion, die je durchgeführt wurde.
Jede und jeder, ob in Afrika, Nord- oder Südamerika, Europa, Asien oder Australien lebend, ist eingeladen sich an dieser außergewöhnlichen Crowdfunding-Aktion zu beteiligen, damit – so bald wie möglich – alle notwendigen Mittel zur Vorbereitung und Durchführung des Monsanto Tribunales, das von 12. bis 16. Oktober 2016 in Den Haag (Niederlande) stattfinden wird zusammen kommen. Für den Moment schätzt der Lenkungsausschuss das notwendige Budget für das Tribunal auf eine Million Euro.

Mehr Infos hier:https://goo.gl/noLLct

und http://www.monsanto-tribunald.org/

Wir bedanken uns für jede Unterstützung.
Das Komitee Monsanto-Tribunal.

Quelle: https://www.facebook.com/hashtag/monsantotribunal
7052_ea65_390.jpeg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von אל תשאלו »

Plastik zu Pflastersteinen

Ein Projekt in Afrika will aus Kunststoffmüll Wertstoffe herstellen, die in der Bauindustrie verwendet werden können.

Kamerun hat wahrlich keinen Mangel an Plastikmüll. Er verschandelt überall die Landschaft. Jährlich verliert das westafrikanische Land laut Angaben seines Umweltministeriums durch diesen Abfall 200.000 Hektar fruchtbaren Boden und unglaubliche 30 Prozent seines Viehbestandes. Die Tiere fressen den Abfall und verenden jämmerlich. Der ehemalige Fußballstar Roger Milla hat die jährlich anfallenden 60.000 Tonnen Plastikmüll jetzt als Rohstoff entdeckt.

Ein Projekt seiner Stiftung Cœur d'Afrique (Herz Afrikas) sammelt den Plastikmüll und stellt daraus Pflastersteine her. Die Abfälle werden dazu geschmolzen und mit Sand versetzt. Arbeiter pressen die Masse – bisher noch – von Hand mit einer Kelle in Formen. Fertig ist der Pflasterstein. Eine Lkw-Ladung Sand (20 Tonnen) reicht für die Herstellung von 300 bis 400 Quadratmeter Pflaster mit einer Dicke von fünf Zentimetern. Roger Milla, der einst bei der Weltmeisterschaft 1990 sein Kamerun ins Viertelfinale schoss, will "die Umwelt sanieren und die Lebens-bedingungen der Bevölkerung verbessern".

In der Pilotwerkstatt in der Hauptstadt Yaoundé arbeiten derzeit 50 junge Männer, die bisher alle arbeitslos waren. Sie werden zu Projektmanagern ausgebildet, um dann in 50 Gemeinden überall im Land Pflastersteinfabriken zu leiten. 2500 Arbeitsplätze könnten so innerhalb des nächsten Jahres entstehen, verspricht die Stiftung Herz Afrikas.

Derzeit werden die Pflastersteine im staatlichen Labor für Bauingenieurwesen (Labogénie) geprüft. Die Druckbelastung ist weit höher, als die nationalen Normen für Straßenbelag vorschreiben. Die Zugbelastung liegt allerdings noch bis zu 60 Prozent darunter. Millas Stiftung will dies durch Änderungen in der Mischung und Verbesserung des Herstellungsprozesses in den Griff bekommen. In absehbarer Zukunft sollen nicht nur Pflastersteine aus Plastikmüll entstehen. Die Stiftung von Roger Milla will auch Ziegel und Abwasserrohre ins Programm aufnehmen.

http://www.heise.de/tr/artikel/Plastik- ... 21726.html
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D.A.N.
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von D.A.N. »

+++ Süßstoff aus Stevia die große Irreführung - Steviolglycoside ist nicht Stevia +++

Süß essen und dabei schlank und gesund bleiben, davon träumt jeder Mensch und dieser Traum soll jetzt mit Stevia-Süßstoff in Erfüllung gehen.
Kaum, dass dieser Süßstoff in der EU zugelassen wurde, schießen Produkte wie Fruchtsaftgetränke, Limonaden, Puddings, Fruchtjoghurts, Desserts, Snacks, Fertiggerichte, etc wie Schwammerl aus dem Boden und werden massiv mit "gesund" und "natürlich" beworben.

Schauen wir uns doch diesen Süßstoff genauer an:

● Es ist nicht richtig, von Stevia-Süßstoff zu sprechen, da sich die Zulassung auf Steviolglycoside bezieht, das sind anteilige Inhaltsstoffe der Steviapflanze und nicht auf die ganze natürliche Pflanze. Die Pflanze selbst ist offiziell nicht zugelassen.

● Von "natürlich" kann keine Rede sein, da der Süßstoff wie jeder andere auch, ein Laborprodukt ist. Durch aufwendige chemische Verfahren (unter anderem Entfärbung, Entsalzung, Kristallisation) werden Steviolglycoside gewonnen. Und nur weil das "Ursprungsmaterial" eine natürliche Pflanze ist, darf man das Endprodukt nicht als natürlich bezeichnen ! Medizinjournalist und Diätologe Sven-David Müller: "Steviolglycoside aus den Laboren der Chemieindustrie bringen keinerlei Vorteile gegenüber bereits lange zugelassenen Süßstoffen" und "Für Süßstoffe steht fest, dass Steviolglycosid keine Vorteile gegenüber anderen Süßstoffen wie Aspartam, Saccharin, Cyclamat oder Acesulfam hat…"

● Die werbewirksamen Schlagworte "gesund" und "natürlich" für mit diesem Süßstoff versehene Produkte sind in der EU (im Gegensatz zu der Schweiz !) erlaubt. Dieser Sachverhalt wird derzeit in der EU geprüft und es bleibt abzuwarten, wie entschieden wird.

● Von "bio" bei diesem Süßstoff kann ebenfalls keine Rede sein, da es keine Kontrollen gibt. Aufgrund des großen Bedarfs werden die Pflanzen in Monokulturen angebaut.

● Zum Thema "schlank": In den USA ist der Süßstoff (nicht jedoch die Stevia-Blätter) seit 25 Jahren zugelassen, trotzdem gibt es dort weltweit die meisten Übergewichtigen ! Es ist inzwischen bekannt, dass man durch Süßstoffe bzw. kalorienreduzierte Produkte, auch "Light-Produkte" nicht dauerhaft abnehmen kann - im Gegenteil, Studien bestätigen, dass die Menschen später an Gewicht zulegen. Süßstoffe werden auch in der Schweinemast eingesetzt !

● Zum Thema "gesund": 2008 wurde der Süßstoff von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Aber welchen Wert hat dieser GRAS-Status ? Zur Erinnerung: Die FDA hat in den Achtzigerjahren auch dem Fabrikzucker den Unbedenklichkeitsstatus (sog. GRAS-Status) verliehen und medial verkündet, dass Fabrikzucker nicht zu Diabetes, Übergewicht, Herzkrankheiten, etc führt und keine nachteilige Effekte hat … obwohl eine Vielzahl von wissenschaftlichen und unabhängigen Ernährungsforschern nachwies, dass Fabrikzucker ursächlich an der Entstehung von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten beteiligt ist. Tatsächlich weisen die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten von Jahr zu Jahr Steigerungsraten auf und es gibt immer mehr kranke Menschen.

● Wie für andere Süßstoffe auch, gibt es empfohlene Höchstaufnahmemengen. Da Studien auf eine mögliche gesundheitsschädigende Wirkung des Abbauprodukts von Steviosid, nämlich Steviol, hinweisen, wurde eine Tageshöchstmenge von 4 mg pro Kilo Körpergewicht festgesetzt. Es hat sich herausgestellt, dass dieser Wert bei Kindern, wenn sie derartige Getränke konsumieren, überschritten werden kann.

● Die zwei weltgrößten Hersteller von Steviolglycosiden sind in China, das heißt 95 % dieses Süßstoffs werden aus China importiert. Die Produktion erfolgt nicht nur durch chemische Verfahren, sondern mit sehr hohem Energieeinsatz.

● Mit der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana hat der neue Süßstoff nicht viel gemeinsam. Wie bereits erwähnt, bezieht sich die Zulassung der EU auf den Süßstoff und nicht auf das Stevia-Kraut.

● Der Süßstoff trägt als Zusatzstoff die Bezeichnung E 960.

● Ein Grund, warum gerade jetzt dieser Süßstoff zugelassen und bereits Patente darauf bestehen könnte sein, dass für die herkömmlichen Süßstoffe die Patente langsam auslaufen. Aufgrund der riesigen Medienkampagnen könnte sich ein Milliardengeschäft ergeben …Stevia hält mit 3,25 Mio. Einträgen auf Google im Vergleich zu allen anderen Süßstoffen einen Mega-Rekord.

● Wie sehen die praktischen Erfahrungen mit dem Süßstoff aus ?
Der Süßstoff hat einen ziemlich gewöhnungsbedürftigen (metallischen) Eigengeschmack, daher werden meistens nur 50% des Fabrikzuckers durch Süßstoff ersetzt. Da bei einer Erhitzung über 120 Grad ein Großteil der Süßkraft verloren geht, gibt einen eigenen Süßstoff fürs Backen. Durch den fehlenden Fabrikzucker fehlt es an Volumen, meistens wird dies durch höhere Mengen von Tiereiweißprodukten wie Joghurt, Topfen und/oder Eier kompensiert, was aus gesundheitlicher Sicht auch nicht empfehlenswert ist. Schaut man sich in diversen Internet-Foren um, wo die Backerfahrungen zum Süßstoff ausgetauscht werden, so sehen diese sehr enttäuschend aus, viele warfen den Kuchen weg, weil er nicht genießbar war. Für ein Mürbteigrezept im Internet mit 200 g Mehl werden zum Süßen 5 EL Honig und 50 Tropfen Süßstoff verwendet !! In der Vollwert-Backstube werden für 200 g Vollkornmehl höchstens 4 EL Honig verwendet und sonst nichts !

► Zusammenfassung und Alternativen ◄

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich bei diesem Süßstoff um ein stark verarbeitetes Fabrikprodukt handelt, das in der Vollwertküche keinesfalls verwendet wird. Die Devise für eine gesunderhaltende Ernährung lautet nämlich "Alles, was wir essen, sollte so natürlich wie möglich sein", also das "Ursprungs-Lebensmittel" sollte so wenig wie möglich verändert werden.

Um Back-Erfahrungen mit dem natürlichen Zuckerkraut zu sammeln, habe ich Steviapflanzen, welche in Gärtnereien erhältlich sind, gekauft und einerseits einen starken Teeauszug zubereitet und andererseits getrocknetes Steviapulver verwendet und damit zwei Mürbteigböden gebacken.

Beide Tortenböden waren eher hart, sind nicht aufgegangen, haben wie Kekse geschmeckt und waren überhaupt nicht süß. Ich habe sie für ein Erdbeer-Tiramisu verwendet.

Fazit: abgesehen von den schlechten Backergebnissen, wäre es viel zu zeitaufwendig, sich eine kleine "Steviapflanzen-Plantage" zu halten, um den Teeaufguss oder das Pulver laufend selbst herzustellen.

Die besten Alternativen zu Fabrikzucker und Süßstoffen sind die sparsame Verwendung von Honig (am besten österreichischer Honig von umliegenden Imkern, die eher neutral schmecken wie beispielsweise Akazienhonig), süßes Obst und Trockenfrüchte. Damit können Vollkornkuchen, Mehlspeisen und Desserts gesüßt werden.
Limonaden und Fruchtsaftgetränke sind keine Durstlöscher und wir sollten auf alle gesüßten Getränke jedweder Art verzichten! Zum Durstlöschen eignen sich am besten Wasser und ungesüßte Tees. Falls ungesüßter Apfelsaft, Traubensaft oder Birnensaft (am besten von österreichischen bäuerlichen Anbietern) verwendet wird, so sollte er stark verdünnt werden.

Grundsätzlich geht es darum, dass wir die Sucht und den Drang nach der Droge SÜSS sukzessive abbauen und uns die Süße auf eine andere Art und Weise ins Leben holen !
SAN PEDRO ist nicht nur eine Pflanze, sondern eine Lebensweise.
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אל תשאלו
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von אל תשאלו »

Vorbildlich! Indiens Reis-Revolution – Weltrekordernte ohne Genmanipulation und ohne Pestizide

Über die Grüne Revolution haben wir schon oft berichtet.Sie ist nicht umweltfreundlich und somit auch nicht nachhaltig. Ernteerträge sinken um die Hälfte. Mehr Dünger garantiert nicht mehr höhere Erträge. Die Grundwasservorkommen schwinden und die biologische Vielfalt hat extrem gelitten. Nirgends wird es deutlicher als in Indien. Doch nun zeigen Bauern in Indien, dass es auch anders geht und zwar ohne Genmanipulation und ohne Herbizid und trotzdem mit einer Weltrekordernte von Reis. Der Bundesstaat Bihar im Nordosten Indiens gilt als der ärmste des Landes. Die Reisbauern erwirtschafteten mit ihrem Sytem rekordverdächtige Erträge.Viele verdoppelten sogar ihren Gewinn und dies nicht nur mit Reis.

Vielleicht sollte man diesen Bauern den Welternährungspreis zuteil werden lassen, denn nachdem 2013 Monsanto und Syngenta den Welternährungspreis erhielten, ging auch 2014 der Preis an die Gentechnik, diesmal an den genmanipulierten Weizen. Der World Food Prize ging 2014 an dem Pflanzenforscher Sanjaya Rajaram, er wurde 1943 in Varanasi, Indien, geboren. Zusammenhänge: Bill Gates, Norman Borlaug, CIMMYT und Dr. Sanjaya Rajaram finden Sie hier: USA-Welternährungspreis 2014 mit Gift und Genen! Gäste aus Ebolagebieten anwesend

Diesen Preis von den Konzernen der Biotechnologie gibt es für DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG IN DER GESCHICHTE DER MENSCHHEIT – die 9 Milliarden Menschen auf unserem Planeten im Jahr 2050 ernähren. Der Preis gilt als der Oscar der Lebensmittelbranche – Gesunde Lebensmittel waren gestern.

Wenn irgendwelche Wissenschaftler oder eine Firma mit einer neuen Technologie ankommen würden, die einen Ertrags-Gewinn von 50 Prozent ohne Zusatzkosten garantieren würde, würden sie dafür den Nobelpreis bekommen. Wenn dies jetzt aber junge Bauern aus Bihar schaffen, gehen diese leer aus. Also berichten wir von den Reisbauern aus Bihar. Doch zuvor die negativen Folgen der mit dem Nobelpreis ausgezeichneten „Grünen Revolution“, die überhaupt nicht das hält, was sie verspricht!

Die Folgen der „Grünen Revolution”

Die Monokulturen verdrängen viele alte und traditionelle Landsorten der Kleinbauern. Die Intensivierung und Mechanisierung der Landwirtschaft durch die Technologie der Grünen Revolution war von teurem Know-How abhängig, um die erwünschte Ertragssteigerung tatsächlich zu erzielen. Kosten für das neue Saatgut und die dafür nötigen Bewässerungsanlagen und Chemikalien fielen an. Hinzu kam, dass die riesigen Monokulturen besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge waren. Daher fiel die Ernte für kleinere Betriebe trotz Hochertragssaatgut oft schlecht aus. Viele Bauern gerieten durch Kosten und Risiko in einen Schuldenkreislauf, der sie schließlich die Existenz kostete. Für sie war der Hunger vergrößert worden.

Monsanto hat zugegeben, dass sie es waren, die den Vertrag mit der WTO geschrieben hatten, der es erlaubt, Samen als geistiges Eigentum von Monsanto neu zu definieren. Und es ist Patenten zu verdanken, dass Monsanto – ein Gift-Hersteller – sich zu einem riesigen Samen-Giganten entwickelt hat mit dem größten Anteil an Kontrollen über den Saatgutmarkt. In Indien steuern die Unternehmen 95 % des Baumwollsaatgutmarktes und die Extraprofite durch Lizenzgebühren treiben die Kleinbauern in unbezahlbare Schulden. 284 000 Bauern in Indien begingen wegen der mit dem Saatgut und den Chemikalien entstandenen Schulden Selbstmord.

Die Gier und die Gewalt eines Unternehmens wie Monsanto kann und darf nicht zugelassen werden, damit das Leben auf der Erde, das Leben der Bauern, das Leben unserer Kinder nicht zerstört wird.

Wer dachte, dass Monsanto die meisten Patente auf Samen und Pflanzen hat, der täuscht sich, es ist der deutsche Konzern Bayer. Dieser hält weltweit die meisten Patente auf Samen und Pflanzen, mehr noch als Monsanto. Die Samen für Hybrid- und GV-Pflanzen muss ein Farmer jedes Jahr neu kaufen. Dazu noch die passenden Pestizide und Düngemittel. Dafür versprechen ihm die Konzerne eine 20 Prozent höhere Ernte. So auch in Indien, allerdings ist es hier nun Monsanto, der wieder mal sein Unwesen treibt. Monsantos indisches Tochterunternehmen erwartet die endgültigen Studienergebnisse für den gentechnisch veränderten (GV) Mais. Dieses muss er den Gesetzgebern in Indien innerhalb eines Jahres vorlegen, damit die Regierung dann entscheidet, ob diese Sorte in Indien eingeführt werden darf, gab der Leiter des Unternehmens im Mai bekannt. Uns ist bekannt, dass Monsanto seine eigenen Studien erstellt, und so rechnet sicher auch das indische Tochterunternehmen mit einer Zustimmung. Siehe Tausende indische Bauern protestieren gegen Monsanto -Thousands of Farmers in India Rise up Against Monsanto

Dass es anders geht, zeigt der folgende Beitrag:
Wir erleben eine neue grüne Revolution, diesmal ohne Chemikalien, ohne Herbizide, nicht toxisch und ohne Genmanipulation – das ist die wahre grüne Revolution!

Wir erhielten diese Nachricht heute von unserer Netzfrau aus Chile und haben diese für Sie frei übersetzt. Hindu-Landwirte haben den Weltrekord in der Produktion von Reis und Kartoffeln geschafft. Auch konnten sie bei der Ernte von Weizen einen nationalen Rekord verzeichnen. Das alles in einer der ärmsten Bundesstaaten in Indien, genannt Bihar. Alles organisch, ohne Pestizide, Herbizide oder verändertes Saatgut – ganz herkömmlich.

Der indische Bauer Summat Kumar erzielt mit ökologischem Anbau einen Weltrekord-Ertrag: 22,4 Tonnen Reis auf einem Hektar Land. Sumant Kumar freut sich, denn einige westliche Wissenschaftler wettern dagegen. Der bisherige Rekord hielt mit 19,4 Tonnen der chinesische Wissenschaftler Yuan Longping, unterstützt von der Weltbank und Konzerne, die GVO und Pestiziden produzieren.

Die Bauern in Bihar nutzten alte Praktiken und SRI (System of Rice Intensivierung). Die SRI-Anbaumethode wurde 1983 von dem jesuitischen Mönch Henri de Laulanie in Madagaskar erstmals beschrieben. Norman Uphoff, der Leiter des International Institute for Food, Agriculture and Development der Cornell Universität half, die Methode zu etablieren und zu verbreiten.

Bei der SRI-Methode pflanzt der Bauer weniger und in breiteren Abständen sein Getreide oder seine Reispflanzen. Er verwendet wenig Wasser, dafür reichlich organischen Dünger wie Kompost. Der Boden kann so besser atmen, die Wurzeln bekommen mehr Luft. Die Erfolge, die nun im Bihar mit dieser Methode erzielt wurde, gehen in den Schlagzeilen um die Welt.

Wir hoffen, dass dieses System Schule macht und der Welt zeigt, dass es bessere Möglichkeiten gibt, die Welt zu ernähren, anstatt mit Genmanipuliertem und gefährlichen Pestiziden zu vergiften.

https://netzfrauen.org/2016/01/05/35997/
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PflanzMich
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von PflanzMich »

@Chronic
Das Problem an Reis ist das es permanent in Wasser steht und sich durch Zersetzung von abgestorbenen Materialien sich Methan bildet. Und da es in einer so großen Fläche angebaut wird, wirkt es sich als Treibhausgas aus. Leider..
Memento Mori!
Steinpilz
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von Steinpilz »

PflanzMich hat geschrieben:@Chronic
Das Problem an Reis ist das es permanent in Wasser steht und sich durch Zersetzung von abgestorbenen Materialien sich Methan bildet. Und da es in einer so großen Fläche angebaut wird, wirkt es sich als Treibhausgas aus. Leider..
Der Vorteil der SRI Methode ist ja der, dass der Boden nicht mehr permanent unter Wasser steht und der Boden besser Belüftet wird.
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sesamstrasse1312
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Genialer Thread! Als ich mich mit dem Hausbau aus Reifen beschäftigt hatte, ist mir aufgefallen, dass die eigentliche Wohnfläche bei der kleinen Einfamilien-Version, abgesehen von einer Galerie mit Schlafschlägen, sich unter der eigentlichen Bodenhöhe befindet u. a. um im Sommer Kälte zu speichern. Dies wäre in der Schweiz schonmal ein Problem, da hier Wohnräume nicht unterhalb der Höhe des umliegenden Terrains liegen dürfen... noch so ein Bockmist!

Jedenfalls danke für den news feed...
"Nobody knows Jack Shit about what's goin'on!" T. M.
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Re: Grüne Nachrichten

Beitrag von אל תשאלו »

Indien: Monsanto geht es in an den Kragen

Indien hat die Lizenzgebühren für Monsantos Gentech-Baumwolle erhöht und den Preis gedeckelt. Der Konzern droht mit Rückzug.


Die Massnahmen indischer Behörden treffen ausländische Konzerne hart. Monsanto droht sogar das Land zu verlassen.

Indische Behörden hatten eine Untersuchung gegen Mahyco Monsanto Biotech, ein Joint Venture des US-Saatgutkonzerns Monsanto und einer indischen Firma, eingeleitet. Die Amerikaner brachten 2002 genetisch veränderte Baumwolle ins Land, die gegen Schädlinge resistent ist und heute von mehr als sieben Millionen Bauern auf dem Subkontinent genutzt wird.

70 Prozent der Baumwollpflanzen sind inzwischen weltweit genmanipuliert. Allerdings entwickelten die Insekten, die durch die Gen-Veränderung von den Pflanzen selbst getötet werden sollten, Resistenzen.

«Mehr Ernte, ein höherer Gewinn für die Bauern und ein gestiegener Lebensstandard ihrer Familie – das sind die Folgen, wenn Bauern gentechnisch veränderte Baumwollpflanzen anbauen», so werben die Agrargiganten, wenn sie ihre Produkte anpreisen, doch die Realität ist eine neue Form von Versklavung.

In Indien haben schon Tausende von Kleinbauern Selbstmord begangen, weil sie das Saatgut nicht mehr bezahlen können und ihre Familien dadurch hungern müssen.

Samen des Todes und der Versklavung wird das genmanipulierte Saatgut deshalb auch genannt. Die Baumwoll-Bauern leiden unter bitterer Armut. Mit Handarbeit und Holzpflügen gegen Riesen-Traktoren und künstliche Bewässerung. Gegen staatliche Agrarsubventionen wie in Europa oder in den USA und niedrigen Weltmarktpreisen. Doch nicht nur das. Dazu kommt: Es gibt keine natürliche Baumwolle mehr. Nur noch gentechnisch veränderte – genannt BT Cotton.

Jedes Jahr müssen die Bauern das teure Saatgut kaufen. Noch dazu teure Düngemittel und Pestizide.

Doch nun geht es Monsanto an den Kragen: Künftig soll Monsanto 49 Rupien (66 Eurocent) je 450 Gramm Saatgut bekommen – eine Kürzung von 70 Prozent. Damit sinkt die Lizenzgebühr für Monsanto von einem Anteil von 20 auf nur noch 6 Prozent. Der Verkaufspreis der Saatpackung wird bei 800 Rupien gedeckelt, bislang waren es 750 Rupien.

Monsanto droht mit Rückzug aus Indien

«Diese Deckelung würde uns zwingen, jeden Aspekt unserer Aufstellung in Indien zu überdenken», drohte der Konzern nun. Shilpa Divekar Nirula, Monsanto-Chefin in Indien, erklärte, das Unternehmen werde die neueste Generation seiner Saaten nicht Indien einführen, sollte die Kürzung aufrecht erhalten werden: «Es ist schwierig, neue Technologien nach Indien zu holen, in eine Umwelt, in der Eingriffe der Regierung die Innovationen ausbremsen, es unmöglich machen, diese Innovationen zu refinanzieren, und wo die Heiligkeit von Verträgen nicht geachtet wird.»

Schon im Oktober wurde bekannt, dass neun Saat-Unternehmen, die das genveränderte Saatgut der Amerikaner nutzen, sich weigerten, die volle Lizenzgebühr abzuführen.

Das Joint Venture Mahyco Monsanto Biotech (MMB), in dessen Rahmen Monsanto mit dem indischen Unternehmen Mahyco zusammenarbeitet, lizensiert seine Produkte gegen Lizenzgebühren an lokale Saatgutanbieter weiter. Auch verkauft man direkt an Lizenznehmer vor Ort. Das US-Unternehmen kontrolliert insgesamt 90 Prozent des Marktes und zählt mehr als sieben Millionen Baumwollbauern in Indien zu seinen Kunden.

http://www.infosperber.ch/Artikel/Wirts ... den-Kragen
Ge'ez ጫት
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