Ich komme gerade von einer atemberaubenden, absolut profunden Reise mit Pilzen zurück, die ich nun festhalten muss, solange die Erinnerung noch richtig frisch ist. Aktuell habe ich noch leichte Nachwirkungen,
minimale Optiken, so als würde sich alles durch ein Aquarium hindurch leicht bewegen, genau so sieht das aus, aber die visionäre Hauptwirkung ist wieder abgeklungen. Ich würde sagen, dass war mit Pilzen
einer der besten Trips überhaupt. Was ich erstaunlicherweise vorweg anmerken muss ist, dass ich schon den ganzen Tag einen Ruf spüre, ich sollte heute Pilze nehmen, denn heute ist der perfekte Tag dafür.
Ich habe schon öfters gehört, dass Menschen zum Beispiel von DMT oder von Pilzen gerufen werden. Sie planen und beabsichtigen gar nicht aktiv, diese Substanz zu nehmen, SIE werden von dieser Substanz gefunden!
Wie so etwas rational naturwissenschaftlich erklärt werden kann, ist wirklich nicht erfassbar, aber ich kann es nur so wiedergeben, wie ich es subjektiv erfahren habe. Jedenfalls hatte ich den ganzen
Tag schon das Gefühl, die Pilze würden mich geradezu rufen. Morgen ist ein Feiertag, also passt es heute perfekt, Pilze zu nehmen sagte ich mir. Gesagt getan. Ich wog mir 2g Cubensis ab, schaltete dann
das Licht aus, lies am Laptop noch das 434 Video auf YouTube von Pilzen zur Überbrückung der Wartezeit laufen und setzte mich also hin um gespannt auf die Wirkung der Pilze zu lauschen.
Bereits nach 15 Minuten schon merkte ich, wie es richtig losgeht. Die Wirkung baute sich zusehens auf und der erste Effekt der mir auffiel war, dass die Pilze eine unglaubliche ruhige, meditative Wärme
in meinem Inneren erzeugen. Es war als ob sie mich zuerst in eine meditative Grundhaltung bringen, ehe die eigentliche Erfahrung losgeht. Ich hatte das Gefühl in meinem Inneren wird ein gelb-oranges
Licht entfacht, was aus den Chakren strahlte und sowas von wärmend und beruhigend war. Ich schloss die Augen und lies mich treiben. Allmählich setzte eine sehr introspektive Wirkung ein.
Was ich nun durchlebte, was so eine Art Zeitraffer über mein gesamtes Leben. Dies fing irgendwann im Kindergarten an und endete in der Gegenwart, beim heutigen Tag. Viele dieser Erinnerungen hatte ich
völlig vergessen, es kamen Gedanken an die Oberfläche, die habe ich schon seit 20 Jahren nicht mehr gedacht. Es waren nicht einfach nur Gedankenbilder die an mir vorbeizogen, ich hatte auch das Gefühl
ich erlebe diese Gedanken emotional noch einmal, mit der Weltanschauung von damals. Visuell sahen diese Gedanken aus, wie Papierseiten oder kleine Leinwände, die ganz typische verzerrte Optiken hatten,
so wie man es von Pilzen und LSD kennt. Der morphende Aquariumeffekt, der bei offenen Augen mittelstark ausgeprägt war, war hier sehr stark vorhanden. Diese Gedankenbilder verzogen sich in alle Richtungen.
Mein Inneres erlebte ich hier zunächst als eine unendliche schwarze Tiefe. Aus dieser Tiefe heraus zogen in Zeitraffer diese Gedankenbilder hoch, die aquariumartig morphten.
Parallel dazu fiel mir auf, dass sich mein Denken enorm beschleunigt und auf eine ganz eigenartige Weise kreativer wird. Ich hatte das Gefühl, es werden so etwas wie neue Schaltkreise in meinem Gehirn aktiv.
Ich konnte sozusagen mit einer neuen Elektronik und einem neuen Algorithmus denken, so als ob Gehirnregionen in einer Weise kommunizieren, die im Alltag überhaupt nicht zugänglich ist.
Was alle diese Gedankenbilder gemeinsam hatten war, dass sie negativ waren. Zumindest waren sie subjektiv negativ bewertet, mit der Weltanschauung und den Emotionen die ich damals hatte.
Dutzende Situationen und Impressionen aus meinem Leben zogen als diese Gedankenbilder an mir von unten herauf vorbei und ich konnte bei jedem Gedankenbild erkennen, dass er ein Puzzle des Großen Ganzen ist.
Mit dem Großen Ganzen meine ich meine heutige Persönlichkeit zum heutigen Tag. Jeder dieser einzelnen Gedanken und Erfahrungen im Leben hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich heute so bin wie ich bin.
Niemand sucht sich aus wie er ist! Du selber bist das Endresultat von dem, was du in deinem Leben erfahren hast. Natürlich ist ein Teil genetisch vorbedingt, aber der ganz wesentliche Teil wird durch
Erfahrung geprägt. Vor mir liefen dutzende Gedankenbilder, aus allen Abschnitten des Lebens vorbei, die negativ waren. An viele konnte ich mich nicht mehr erinnern. Tatsächlich waren dies aus heutiger Sicht,
banale Kleinigkeiten, aber mit der Weltsicht einens Kindes, interpretiert man das noch völlig anders. Ich wurde mit allen möglichen Aspekten meines Inneren konfrontiert. Die Gedankenbilder die ganz besonders
negativ assozziert waren, schaute ich mir bewusst ganz besonders intensiv an, denn mir war natürlich klar, dass dies ebenfalls zur psychedelischen Erfahrung gehört. Wir Leben in einer dualen Welt,
wo es zu Euphorie auch tiefe Probleme gibt, die auch gefühlt werden wollen. Mir war klar, dass auf einer introspektiven Reise nicht alles bunt und euphorisch sein kann, sondern das dies ein
normaler Teil der Erfahrung ist. Ich lies all die negativen Gedanken bewusst zu und floss mit ihnen, wie sie sich immer stärker LSD-artig verzerrten.
Als ich bei einigen Gedankenbildern anhielt, die besonders negativ waren, geschah etwas absolut überwältigendes. Was nun passierte war, dass mit einem Schlag, wie mit einem Lichtschalter mein bewertendes Ego
ausgeschaltet wurde. Mit einem Schlag war mein Ego weg und mit ihm ALLE NEGATIVITÄT die scheinbar auf diesen Gedankenbildern lag. Diese Gedankenbilder und auch alle anderen Gedankenbilder in diesem Strudel
hatten keine Emotionstexturen mehr. Ich konnte mit dieser Sichtweise nicht begreifen, warum Gedanken negativ sein können. Das liest sich jetzt für einen Aussenstehenden banal, denn das die Sichtweise
auf Dinge unter Einfluss von Substanzen eine andere wird, ist ja häufig der Fall, aber ich kann das nicht anders mit Worten wiedergeben. Was ich bei dieser neuen Sichtweise auf all die negativen Gedanken
plötzlich spürte, war eine Mischung aus UNFASSBAREM ERSTAUNEN, wie eine Substanz so etwas hinbekommen kann und TIEFE DANKBARKEIT. Ich war sowas von dankbar für diese Sichtweise, dass ich sogar am Trip
laut sagte: "Danke Pilze!!!"
Ich war völlig überwältigt davon, wie die scheinbar schwärzesten Gedanken jeglichen Schrecken verlieren können und gleichzeitig wurde dieses Gefühl von unendlicher Dankbarkeit und bedingungsloser Liebe immer stärker.
Was die Pilze an dieser Stelle konkret gemacht hatten, waren 2 Dinge. Sie hatten erstens, wie oben beschrieben, mein Ego wie einen Lichtschalter ausgeschaltet und was dann immer stärker präsent wurde,
war das Anfangs angesprochene wohlig warme gelb-orange Licht. Mein gesamtes Chakrensystem wurde zu diesem gelb-orangen Licht welches die gleiche Form hatte, wie in den 434 Videos. Dieses gelb-orange
pulsierende warme Licht, war mein wahres Selbst. Das wahre Selbst, so wurde mir suggeriert ist jetzt freigelegt, neu aktiviert und so gestärkt und hell geschraubt, dass diese negativen Gedankenbilder
nichts anderes als ein Witz sind. Ich war sowas von überwältigt von dieser Wirkung, dass ich heiter zu lachen beginnen musste und dabei immer wieder in einem Monolog Dinge sagte wie:
"Danke!!! Das kann doch gar nicht mehr wahr sein, wie so etwas eine Substanz hinbekommt, dass ist einfach zum niederknien!! Und das soll illegal sein???? Nein, dass kann ich nicht glauben und nicht ernst nehmen!!"
Dieses warme orange Licht, welches das wahre Selbst war, hatte die Macht Dämonen zu überblenden. Ich lachte und lachte und war absolut sediert, von innen beleuchtet und zufrieden.
Teilweise hatte ich das Gefühl, ich bin mit den Pilzen als Wesen in Kontakt getreten. In den CEVs, die nun vorwiegend von rot-grünen Mustern dominiert wurden zogen immer wieder Pilze vorbei und mir
wurde bewusst, dass dies nicht einfach nur Pilze sind, dass sind HEILIGE WESEN, wirklich ohne Übertreibung. Ich konnte sowas von nachvollziehen, warum in allen alten südamerikanischen Kulturen Pilze
heilig sind. Ich sah an mir Pilze vorbeiziehen und konnte das unteriridsche Mycel fühlen, als ob ich Teil von diesem neuronalen Netzwerk wäre. Ich erkannte, was für ein absolut hochentwickeltes Gebilde
ein Mycel ist. Das ist wirklich vergleichbar mit einem neuronalen Netzwerk. Ich war absolut überwältigt, dass so etwas in der Natur wächst und warum kaum jemand das richtig beachtet und verstehen kann,
der ahnungslos über den Waldboden läuft. Immer wieder sagte ich in Überraschung und Dankbarkeit Sätze wie:
"Einfach unfassbar, dass so etwas in der Natur wächst und praktisch kaum jemand weis darüber bescheid!! Und das ist illegal??? Nein das gibts nicht, dass ist nicht illegal! Das ist ein Heilmittel!!"
"Nein, dass ist ja eh nicht illegal! Das muss ein Witz sein! Das gibts doch gar nicht!"
Tatsächlich sind Pilze in erster Linie ein introspektives Heilmittel, wie mir auf dieser Reise wieder klar wurde. Die Erfahrung ist buchstäblich sehr erdig. Es ist nicht direkt eine Reise in den Hyperraum,
sondern vor allem in die Tiefen des eigenen Selbst. Zwar bekommt man schon einen Eindruck davon, dass sich hinter den Kulissen der sogenannten Realität noch viel mehr befindet, aber insgesamt hält man
sich sozusagen im Umkreis der begreifbaren Welt auf, weshalb Pilze auch deutlich leichter in Worte zu fassen sind als DMT. Teilweise dringt man in Sphären vor, die sich schon auf einer etwas anderen Schwingungsfrequenz
befinden und zusätzlich setzte nun auch in den Ohren der ganz typische weisse synästhetische Tryptaminsummton ein. Parallel dazu hatte ich das Gefühl, mein Inneres und meine Aura um mich herum beginnt
sich nun zu füllen mit der weissen Energie, die man auch von 5-MeO-DMT und 4-HO-MET kennt. Insgesamt konnte ich auf Pilzen sozusagen durch den Türspalt hindurch hinausblicken in andere Formen des Daseins,
die sich hinter den Kulissen der Realität verbergen, aber der Hauptfokus liegt im eigenen Selbst. DIE HEILWIRKUNG AUF DAS EIGENE SELBST, dass ist die zentrale Wirkung von Pilzen.
Für einen Aussenstehenden muss sich der Bericht vergleichsweise trivial und langatmig lesen. Es ist kein Hinausschiessen in unbeschreibare Sphären, kein zerstückelt werden in 10 Dimensionen, sondern was Pilzreisen
auszeichnet, ist der sehr tiefe und profunde Einblick in das eigene Selbst. Mir wurde absolut klar, warum Pilze auch früher einer der relevantesten Kandidaten für Psychotherapie waren. 1 ordentlicher
Pilztrip bringt mehr als 10 Jahre beim Seelenklempner auf der Couch zu sitzen und über Probleme zu reden, dass wurde mir in dem Moment SOWAS VON KLAR. Das ist einfach unglaublich wie stark introspektiv
und lösend Pilze sind. Unglaublich, ich schwärme noch immer von dieser völlig anderen Sichtweise und verinnerliche mir gerade, dass ich diese soweit es möglich ist, in den Alltag mitnehmen muss.
Im Hinterkopf läuft in einer Endlosschleife auch immer wieder ein Satz aus dem 434 Video als Monolog runter, nämlich:
"Magic mushrooms sind keine magic mushrooms, es sind miracle mushrooms, Wunderpilze!"
Ja das kann ich in der Tat nur so bestätigen. Das ist wirklich atemberaubend, welche Sicht einem Pilze auf scheinbar unveränderliche Bewertungen von Gedankenbildern geben können.
Das Ganze darf man sich nicht einfach als eine Betäubung vorstellen, wie der Leser das vielleicht interpretieren könnte. Nein, dass ist die Sichtweise auf die Dinge, ohne das störende Ego.
Wenn das Ego weg ist, sind auch Dämonen in negativen Gedankenbildern weg. Alles war wahrgenommen wird, wird durch das Ego projiziert. Gibt es kein Ego mehr, dann ist im Zentrum das wahre Selbst aus
strahlendem göttlichem Licht und unendlicher Liebe, um welches zwar noch diese Gedankenbilder herumschwirren, aber diese haben keine Bedeutung mehr. Bedeutung wird denen nur vom Ego beigemessen und das
ist eine absolut hartnäckige Illusion. In der Nachglühphase bekam ich dann das Bedürfnis Psytrance zu hören. 1200 Mics und Infected Mushroom. Das klang sowas von göttlich. Auf Pilzen klingt elektronische
Musik ähnlich genial wie auf MDMA. In der Nachglühphase dachte ich viel über unsere Zivilisation nach und warum aufgrund von jahrzehntelanger Falschinformation Pilze als etwas negatives in den Köpfen eingebrannt sind.
Mir fielen Leute aus der Arbeit ein, so stockkonservative Maschinenbauer mit Hemd und Schnauzbart, die Pilze sicher kategorisch ablehnen würden und nur saufen. Mir taten die direkt leid, weil die
nie erfahren werden, was Pilze wirklich sind. Die existieren vielleicht die 60 Jahre bis zur Pension, aber wenn man nie Pilze erfahren hat, fehlt etwas sehr wesentliches. Gleichzeitig machte ich ihnen
aber auch keinen Vorwurf, denn sie wissen es nicht besser. Sie können es nicht besser wissen. Jeder ist einfach das Endprodukt der Dinge, die ihm ein Leben lang eingebrannt werden. Wenn man ein Leben
lang in den Schundmedien eingetrichtert bekommt, dass Pilze ein böses Rauschgift sind, dann glaubt man das. Wobei ich aber schon dazusagen muss, dass es auch so etwas wie eine selbstverschuldete Unmündigkeit gibt.
Aber letztlich kann tatsächlich niemand etwas dafür, was er ist, wie er denkt und was er lebt. Er kann nicht anders. Sein Ego sagt ihm, was zu tun ist und würde man nie Pilze nehmen, käme man nicht auf
die Idee, dass hinter der vermeintlichen selbstgemachten Sichtweise und Realität ETWAS VÖLLIG ANDERES IST, was mit Alltagsbewusstsein und Bier eben nicht greifbar ist.
Ich lies bei Psytrance die Nachwirkungen noch etwas ausklingen und machte mich dann sofort daran, diese Erfahrung zu verschriftlichen, sodass ich sie möglichst vollständig festhalten kann.
Das war einer der genialsten Pilztrips ever.
Abschliessend muss ich noch mein "Pilz Lied" anfügen. Dieses höre ich auf Pilztrips oft in einer Endlosschleife. Das Lied habe ich schon vor 10 Jahren nonstop gehört auf Pilzen und heute noch immer.
Das ist unter Umständen das beste Lied, dass ich je gehört habe.
Infected Mushroom - becoming insane
https://www.youtube.com/watch?v=BB1RrGJiOnU
