Der Visual-Emotions-Raum - Trip mit 2.2g Pilze

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kleinerkiffer84
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Der Visual-Emotions-Raum - Trip mit 2.2g Pilze

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Am Freitag war es noch an der Zeit für eine Reise mit Pilzen. Dieses mal war es eine Mischung aus 2 Cubensis-Sorten, die insgesamt 2.2g ergab. Ich wollte keine neue Packung, die vakuumiert ist aufreissen, sondern
zuerst die Reste verbrauchen. Ich hatte 2 offene Säckchen mit 1.5g vom Cubensis B+ und 0.7g vom Mexikaner. Dann habe ich einfach diese beiden eingenommen, mich in Dunkelheit hingesetzt, Psytrance angemacht
und auf die Wirkung gewartet. Die Wirkung ging dieses mal sehr schnell los. Nach 15 Minuten spürte ich bereits ein deutliches Anfluten und ich hatte den Eindruck, ich nähere mich nach 30 Minuten bereits
den Höhepunkt. Ich stoppte erstmal den Psytrance-Mix den ich laufen hatte schloss die Augen und lies mich ganz von der Wirkung der Pilze treiben, da ich wusste, dass hier auch wichtige Botschaften dabei
sein können, die man nicht übersehen sollte. Es machte sich ein deutlicher Tryptamin-Bodyload breit und das typische Summen welches man von Tryptaminen kennt, wurde immer präsenter. Nach und nach trat
wieder der Effekt ein, den ich Ich-Erweiterung nenne, dh. das Denken endete nicht beim Rand vom Kopf, sonder ging über diesen hinaus. Generell wurde die Grenze zwischen mir und der Umgebung immer unschärfer.
Bei geschlossenen Augen befand ich mich in einen riesigen schwarzen Raum, der sowohl ich war, als auch die Umgebung. Das war in gewisser Weise alles Eins und nicht scharf voneinander abzugrenzen. Alles was
ich dachte war ich und auch der Raum war alles was ich dachte. Wobei "dachte" an dieser Stelle auch schon nicht mehr ganz stimmt, denn ich dachte gar nicht mehr bewusst, es war eher so, als würden wie von
selber unzählige Gedankenbilder aus meinem ganzen Leben an mir vorbeiströmen. Das waren Gedanken aus frühester Kindheit, die irgendwo im Unterbewusstsein lagerten und plötzlich erinnert wurden, aber auch Dinge
aus meinem aktuellen Leben. Wie von selber war es so, als würde jemand die Erinnerung richtig durchmischen, wie eine Wasserwelle, die in ein stehendes Gewässer schiesst und Dinge vom Boden aufwirbelt.
Die Gedankenbilder die wie von selber von allen Seiten an mir vorbeizogen, waren in einer sehr speziellen Weise gewölbt und morphend, etwa so wie man die Umgebung sieht, wenn man durch ein Aquarium blickt.
Gleichzeitig wurden die Bilder immer mehr und mehr in diese typischen Tryptaminvisuals codiert, bei denen charakteristisch ist, dass sie durch solche sich wiederholenden Abschnitten und Mustern aufgebaut sind.
Was in dieser Reise besonders prägnant war, war die Verbindung der Gedanken und der Emotionen. Alle Gedanken wurden mehr und mehr in diese Visuals codiert und ich merkte zunächst, dass jedes dieser codierten
Gedankenbilder mit der Emotion, die ich damals im Leben hatte, verbunden ist. Diese Emotion wurde dann gefühlt, 1:1 wie damals, vielleicht sogar noch etwas intensiver, obwohl das teilweise Dinge waren die
bestimmt 30 Jahre her sind. Alles befindet sich irgendwo tief im Unterbewusstsein und kann durch Substanzen wie Pilze hochgespült werden. Bei genauerem Hineinfühlen fiel mir ausserdem auch noch auf, dass
an jedem codierten Gedankenbild, was typischerweise ein einzelner sich wiederholender Abschnitt in diesen Visuals war, nicht nur die Emotion in ihm gespeichert war, die ich damals dazu fühlte, sondern es
waren sozusagen als Anhang, wie in einer E-Mail, noch weitere Emotionen dabei, die aber zeitlich davor, zu diesem Gedankenbild abgespeichert wurden. Diese Emotionen erklärten, wie es dazu kam, dass wiederum
die Emotion, die ich zum Zeitpunkt dieses Gedankenbildes hatte, überhaupt aufgetreten ist. Emotion A führte zur Bewertung von Gedankenbild B mit Emotion C. Auf diese Weise war das in den Visuals in so etwas
wie einer einerseits visuellen und gleichzeitig emotional spürbaren Weise aufgeschlüsselt, so als ob es eine eigene Sprache oder Ausdrucksweise wäre, mit der man Gedankenbilder und Emotionen grafisch darstellen kann.
Teilweise zogen durch diese Visuals hindurch auch durchwachsene Substrate, aus denen in Zeitraffer Pilze herausschossen.

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Während ich also mit geschlossenen Augen da saß und mein Leben in diesen emotional assoziierten Visuals codiert um mich herumwirbelte, wurde mir plötzlich so etwas wie eine schwarze Decke vom Kopf runter
gezogen, was mir suggerieren sollte, dass ich nun über den Tellerrand oder über meine eigene beschränkte Sichtweise hinausblicken kann. Dabei kam mir wie von selber eine sehr wichtige Erkenntnis, die sich
als innere Stimme zeigte und sagte: "Durch dein starres Denken hast du unzählige Möglichkeiten im bisherigen Leben nicht wahrgenommen"
Wie schon in einer der vorherigen Reisen zeigte mir der Pilz nun auch wieder, dass es im Leben unzählige weitere Lebenswege gehen könnte, abseits von dem, den ich bisher gegangen bin. Das klingt für einen
Aussenstehenden banal, aber auf Pilze ist das die ultimative Erkenntnis. Die oben beschriebenen emotional assoziierten Visuals wurden nun noch intensiver und als ich mich bei geschlossenen Augen darin
treiben lies, fiel mir auf, dass es in diesem morphenden Visuals-Emotions-Raum nun so etwas wie ein Koordinatensystem gab. So wie es in der Physik ein Koordinatensystem aus 3 Raumachsen gibt, gab es dort
auch ein Koordinatensystem, jedoch war dieses nicht angelehnt, an die bekannten mathematischen Achsen, wie X,Y,Z, sondern diese Achsen im Koordinatensystem repräsentierten verschiedene Arten der Wahrnehmung
oder andere abstrakte Axiome wie Emotionen, Gedankenbilder, Zeitwahrnehmung und noch weitere, die jetzt im nüchternen Zustand nicht mehr in Worte gefasst werden können. Es war auf eine ganz bestimmte Weise
mehrdimensional, jedoch nicht im klassischen mathematischen Sinne, sondern auf dieser sehr abstrakten und metaphorischen Weise. Mir fiel auf, dass jedes Gedankenbild bestimmte Koordinaten in diesem System hat
und je nachdem welche Koordinaten es hat, so fühlt es sich an.
Dieses wabbernde Gedanken-Emotions-Gebilde, dass in gewisser Weise auch darstellte, dass alles Eins ist, begann nun immer mehr zu rotieren, bis im Zentrum der Rotation ein wunderbares gelb-oranges warmes
Licht zu sehen war. Das typische Licht, welches man auf Pilzen oft sieht und welches die absolut beruhigende Gewissheit ausstrahlte, dass alles gut ist und alles immer gut sein wird. Dieses rotierende
Gedankenkarussell verwandelte sich nun zunehmend in so etwas wie einen Märchenwald vor dem geistigen inneren Auge und in diesem Wald war eine koboldartige Zauberer-Entität, die unglaublich wohlgesonnen war,
die sich aber auch etwas über mich lustig machte, über die Weise wie ich im Alltag ausserhalb der Psychedelik denke. Jedoch wusste ich, dass sie weiß, dass dies eben menschliche Züge sind und das jeder
der hier lebt noch etwas zu lernen hat. Bei dieser Entität fühlte ich mich immer willkommener und es war beinahe märchenartig, wie in einem Kinderbuch, wenn in Geschichten von Wäldern und Kobolden die Rede
ist. Ich fühlte mich immer euphorischer. Dieses Licht davor und nun diese wohlwollende Entität suggerierten mir immer mehr, dass ich mir über nichts Sorgen machen brauche aber etwas fluider denken sollte
im Alltag, ich muss diese fluide Denkweise aus den unzähligen Möglichkeiten der Visuals in den Alltag mitnehmen.

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Irgendwann öffnete ich die Augen und am Laptop war noch immer das Standbild vom Psytrance-Mix zu sehen, welches sich stark bewegte obwohl das Video gar nicht gelaufen ist. Je länger ich dieses betrachtete
desto stärkere optische Täuschungen begannen sich aus diesem Bild zu formieren. Irgendwann kamen mir diese Visuals in der Luft entgegen und aus ihnen formte sich zuerst ein Vogel und in weiterer Folge noch
weitere Wesen, die schwierig in Worte zu benennen sind. Ich musste daraufhin unglaublich anfangen zu lachen. Diese optischen Täuschungen auf Pilzen können als unglaublich erheiternd empfunden werden.
Je stärker ich lachte, desto losgelöster wurde ich und desto mehr steigerte sich die unglaubliche Euphorie. Das Zeitgefühl war extrem verändert. Teilweise fühlte sich 1 Minute an wie 10 Minuten und ich
musste dauernd auf das Handy blicken, wieviel Zeit nun schon vergangen ist und wie lange ich diese Wirkung noch geniessen darf, die einfach herrlich ist. Je öfter ich auf das Handy blickte um nach der
Zeit zu sehen und je öfter ich diese Wesen ansah, die aus den Visuals heraus auf mich zukamen, desto schwieriger wurde es, dass ganze noch richtig greifbar zu erfassen wie im Alltag, weil das Ego immer
weniger wurde. Ich musste unglaublich lachen und genoss einfach diesen Zustand, von dem ich mir gewünscht hätte, das er durch das stark verlangsamte Zeitgefühl jetzt meinetwegen so bleiben kann.
Irgendwann ging ich dann aufs Klo pissen rüber und sah dort auch, wie sich die Linien in den Fliesen stark bewegten und wie sanft Blasen hervorkommen, aus denen sich auch so etwas wie Tiere formten
worüber ich unglaublich lachen musste.

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Als ich wieder zurück kam in den Raum, in dem ich trippte, fiel mir eine extrem interessante Tatsache auf, als ich das Licht angemacht hatte. Mir fiel sofort auf, dass die Kurzsichtigkeit plötzlich besser ist.
Zuerst dachte ich, dass ist nur irgend eine muskuläre Sache die nach ein paar mal blinzeln sicher wieder in den alten Zustand zurückgeht, aber nein! Das habe ich mir auch sicher nicht eingebildet, denn ich
habe bestimmt 20 mal die Augen fest geschlossen und wieder auf eine weiter entfernte Schrift auf einer Landkarte oder auf die Uhrzeit in der Laptop-Taskleiste geschaut und es war erheblich schärfer als sonst.
Ich habe von dem scheiss Computer Gesitze in der Arbeit kaputte Augen und 3 Dioptrien. Auf dem Trip würde ich sagen, dass ich geschätzt nur noch 1.5 bis 2.0 Dioptrien hatte. Zwar bewegte sich die Schrift
herum wie durch ein Aquarium, aber sie war um Welten schärfer als zuvor. Das ist mir auf Pilzen zuvor noch nie aufgefallen, vielleicht habe ich aber auch nicht speziell darauf geachtet. Dies könnte ein
Punkt sein, den man noch genauer untersuchen sollte, denn gegen Kurzsichtigkeit gibt es bislang kaum etwas, was die Ursache beseitigt.

Ich machte wieder den Psytrance Mix an und genoss einfach diese positive Wirkung. Bei geschlossenen Augen verlor ich mich gänzlich in der Musik und konnte verstehen warum der Interpret diese Musik genau
so gemacht hat und warum sie genau so perfekt ist. Ich fühlte mich extrem anti-depressiv und empathisch, fast so wie bei MDMA. Auch hatte ich das Gefühl, dass durch diese Reise wieder ein Stück von alten
Prägungen entfernt wurde und man mit jedem Pilztrip in kleinen Schritten der Mensch ist, der man eigentlich wirklich ist, oder der man einmal war, ohne irdische Prägungen aus dem System.
Das ging bestimmt noch weitere 2 Stunden dahin, bis die Wirkung soweit abgeklungen war, dass ich noch eine Tüte CBD rauchte und schlafen ging.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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HB-A
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Registriert: 6. Okt 2020, 12:21

Re: Der Visual-Emotions-Raum - Trip mit 2.2g Pilze

Beitrag von HB-A »

.
Shroomy als kosmischer Therapeut
.

:78:
Bist Du Dir bewußt,
daß es möglicherweise keine objektive Wahrheit gibt ?
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pilzjockel33
Beiträge: 505
Registriert: 5. Okt 2015, 00:16

Re: Der Visual-Emotions-Raum - Trip mit 2.2g Pilze

Beitrag von pilzjockel33 »

wieder ein toller Erfahrungsbericht,
mir fällt bei meinen Pilz oder LSDtrips auch immer wieder auf, dass ich viel schärfer und weiter sehen kann
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