Der erste Kontakt

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Bender
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Der erste Kontakt

Beitrag von Bender »

...
Ich fand mich im DMT-Raum wieder. Schon erstaunlich wie wenig man sich im realen Leben an diesen Raum erinnern kann. Wenn man allerdings wieder dort ist, ist alles so vertraut und selbstverständlich.

Die Sträucher um mich waren wie asiatisch angehauchte Fabelwesen, welche die Umgebung begutachteten, die Bäume Wächter, welche auf mich im DMT-Raum aufpassten.

Bisher war ich stets alleine da, alleine und doch im Einklang mit der Natur - alles war eine Schwingung / Vibration / Summen. Doch dann kamen die Wände des DMT-Raums auf mich zu - der ganze Raum schloss sich wie ein Würfel um mich.

Und dann kamen die ersten. Schwarze konturlose humanoide Wesen, aus welchen gelbgoldenes Licht strahlte. Es wurden immer mehr - und mitten unter ihnen ein weißes Wolken/Maden/Brainbug artiges Wesen welches sich viel langsamer als die Humanoiden fortbewegte.

Ich lud die Wesen ein - sie waren wissbegierig und wollten meine Erfahrungen/ Energie aufnehmen. Es wurden immer mehr - alle wollten mich berühren. Ich versank beinahe in Millionen von Armen. Ich versorgte sie mit Energie, welche ebenso goldgelb (hell wie die Sonne) gleißend aus meiner Brust strahlte.
Mittlerweile war das übergroße weiße Wesen bei mir angekommen. Die Humanoiden machten Respektvoll Platz und gingen auf die Seite. Es kroch langsam über mich wie eine zähe Masse und hielt vor meiner Brust. Aus dem Wesen kamen viele feine ausgerollte „Filmrollen“, welche im inneren in allen Farben gleichzeitig Sternenförmig strahlten.

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Diese Bänder drangen in mich ein und es entstand eine Verbindung / Austausch.
In diesem Moment kam meine Frau um die Ecke um zu schauen, ob alles in Ordnung ist.
Die Wesen fühlten sich gestört und verließen den DMT Raum in entgegengesetzter Richtung. Ich sagte ihnen sie können gerne bleiben - sie wollten aber gehen.
Ab diesem Moment war der Trip am abklingen

Das war das erste mal, dass ich mich detailliert an etwas aus meiner Reise Erinnern konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass dieses mal Changa statt Freebase im Spiel war. Alleine das hochkommen ist im Gegensatz zur Base direkt angenehm.

Wie waren eure Begegnungen mit Entitäten?
Was soll mir das alles sagen?
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kleinerkiffer84
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von kleinerkiffer84 »

So ähnlich empfinde ich meine Ausflüge in den DMT-Dom auch.
Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass ich hier zuhause bin, GENAU diesen Zustand kenne ich doch zu gut, denke ich mir immer, nur im irdischen Leben vergisst man es.
Dieses spezielle Feeling, diese Atmosphäre in die man zurückkehrt, bezeichne ich immer als "das Grundsätzliche".
Zwar bin ich mit diesem Terminus auch noch nicht ganz zufrieden, aber das kommt hin.
Es ist, als ob das gesamte bisherige Leben nur so etwas wie eine kurze Pinkelpause war und nun ist man wieder in der eigentlichen, alles umfassenden Existenz.
Wenn man in diesen Raum zurückkehrt, dann ist es, als ob so eine Art Besprechung mit einer Selbstverständlichkeit fortgeführt wird, als ob man nur mal kurz draussen gewesen wäre.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Bender
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von Bender »

Zuhause würde ich jetzt für mich persönlich eher nicht unbedingt sagen. Es ist für mich eher eine Alternative Wahrnehmung des Seins (wie auch unser normales Leben nur eine mögliche Wahrnehmung ist) und Unbewussten und zeigt dass nichts in Stein gemeißelt ist. Aber wie immer lässt sich das alles nicht so in Worte fassen. Ich bin allerdings auch noch ziemlich am Anfang meiner Reise :smiley33.gif:
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אל תשאלו
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von אל תשאלו »

@ Bender
Danke für's Teilen. :good:
Ge'ez ጫት
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Leuchtkugel
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von Leuchtkugel »

@Bender
Ein kleiner Tipp, wenn du dich besser erinnern möchtest, dann übe dich in deiner Traumerinnerung, denn die Traumerinnerung ist die geistige Erinnerung.
Wenn die trainiert ist, kann man sich auch viel besser an Durchbruchserfahrungen auf Psychedelika erinnern.

Also schreib Traumtagebuch, Stichworte reichen übrigens schon, du brauchst da keine Romane zu schreiben. ;)
Vergesse aber nicht das dann ab und zu zu lesen und dich daran zu erinnern, was du da geträumt hast.
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Gaius
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von Gaius »

Leuchtkugel hat geschrieben:@Bender
Ein kleiner Tipp, wenn du dich besser erinnern möchtest, dann übe dich in deiner Traumerinnerung, denn die Traumerinnerung ist die geistige Erinnerung.
Wenn die trainiert ist, kann man sich auch viel besser an Durchbruchserfahrungen auf Psychedelika erinnern.
Interessante These. Ich kann da etwas mitreden, aber kann diese These nicht so bestätigen. Also bin mir nicht sicher, ob es einen spürbaren Unterschied gibt. Wenn ich gefragt werde welche Technik ich am hilfreichsten finde, dann wäre das Meditation. Nicht wegen der Erinnerung, sondern um alles erfahrbarer zu machen. Ich hab vor einigen Jahren mal Traumerinnerung geübt, auch durch aufschreiben. Ebenso luzides träumen, was ich recht faszinierend und beeindruckend fand, aber ich hatte Erfolg mit MILD Technik, Reality Checks und Traumtagebuch, dies muss man aber permanent beibehalten und üben, damit die luziden Träume überhaupt stattfinden, war ein auf und ab. Allein Traumtagebuch hatte ich auch immer wieder mal geführt, eben für die Traumerinnerung. Dass ich in der Zeit auch eine bessere Triperinnerung hatte, kann ich nicht sagen. Aber wie gesagt, interessante These und könnte diese Praxis eigentlich mal wieder fortführen. Ich teste momentan zwischendurch mal höher dosiertes Vitamin B6 und finde das hat eine Wirkung auf die erinnerbare Traumintensität:
https://www.sciencedaily.com/releases/2 ... 100258.htm
Vitamin B6 helps people recall their dreams
New research from the University of Adelaide has found that taking vitamin B6 could help people to recall their dreams.
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kleinerkiffer84
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Triperfahrungen besser ins Hier und Jetzt mitzunehmen ist eine Thematik die mich auch sehr interessiert.
Das man es mit Traumerinnerungen trainieren könnte ist eine interessante Theorie, dass habe ich noch nicht versucht, werde mir es aber im Hinterkopf behalten.
Ich denke auch oft nach, wie man es schaffen könnte, diese eine Quintessenz des Grundsätzlichen besser mitzunehmen.

Was ist festgestellt habe ist, dass die Hauptursache, warum das so schwierig ist, dass am Durchrbruch nicht mehr existente Ego ist.
Das Ego ist es nämlich, welches im Alltag die Validierung und Berwertung durchführt und letztlich das Erfahrene - meist in linguistischer oder grafischer Form - abspeichert.
Wenn das Ego nun fehlt, ist es für das nackte Ich das übrig bleibt, äusserst schwierig an dieser Flut an Gedankenflashes die eine Million mal intensiver als der Alltag sind, festzuhalten.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Zebra
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von Zebra »

Gaius hat geschrieben:Wenn ich gefragt werde welche Technik ich am hilfreichsten finde, dann wäre das Meditation. Nicht wegen der Erinnerung, sondern um alles erfahrbarer zu machen.
Magst du dazu näher etwas sagen?
Was meinst du mit "alles" und "erfahrbarer"?
Ich habe vor mehreren Jahren regelmässig meditiert und das Thema interessiert mich immer noch, obwohl sich immer mein innerer Schweinehund durchsetzt und ich momentan nicht mehr so regelmässig meditiere, aber immer mal wieder damit anfange.
Auf den Alltag gab es durch die Meditation schon Auswirkungen, wie aber hat sich Meditation auf die psychedelische Erfahrung bei dir ausgewirkt?
Im Nachtschattenverlag soll ja ein Buch zur Thematik rauskommen, da bin ich schon mal ganz gespannt.^^
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Glückspilz
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von Glückspilz »

Bender hat geschrieben:...
Ich fand mich im DMT-Raum wieder. Schon erstaunlich wie wenig man sich im realen Leben an diesen Raum erinnern kann. Wenn man allerdings wieder dort ist, ist alles so vertraut und selbstverständlich.
kleinerkiffer84 hat geschrieben:Triperfahrungen besser ins Hier und Jetzt mitzunehmen ist eine Thematik die mich auch sehr interessiert.
Über Integration von Triperfahrungen hab ich ja schon im Thread „Eine Frage der Integration“ was geschrieben. https://www.entheobotanik.net/viewtopic ... 469#p30469

Dort ging es mir allerdings hauptsächlich um „normale“ Trips, damit meine ich jetzt Trips z. B. mit Pilzen oder LSD im medium dose Bereich. Also Trips, an die man sich noch einigermaßen gut erinnern kann, wo man innere Landschaften erlebt oder großartige Gefühle oder belastende Erinnerungen (aus der Kindheit oder aus früheren Inkarnationen) oder so was. Ich nenne das hier mal „Seelentrips“. Dafür gelten meine Integrationstipps im o.g. Thread.

Und dann gibt es eine andere Sorte von Trips, ich nenne sie mal „Weltraum-Trips“, das ist die Sorte, wie Bender sie beschreibt oder auch kk84 in seinen genialen Tripberichten. Das sind Trips mit N,N-DMT (was ich noch nicht aus eigener Erfahrung kenne) oder 5-MeO-DMT (was ich bereits erlebt habe) oder auch hoch dosierte Pilz- oder LSD-Trips, die einen in Bereiche führen, die so weit weg sind von der normalen Alltagsrealität und dem Fassungsvermögen des Verstandes (der ja auf Alltagslevel programmiert ist) dass es nahezu unmöglich erscheint, diese Triperlebnisse irgendwie im Nachhinein zu fassen zu kriegen und integrieren zu können.

Was mir da gut hilft, ist die Körpererinnerung. Das ist eine Technik, die in unserer verstandesorientierten Gesellschaft kaum gepflegt wird. Höchstens Sportler und Musiker kennen sich damit aus. Es gibt ein Buch, das diese Technik ganz gut beschreibt: Ann Weiser Cornell: Focusing – Der Stimme des Körpers folgen.
Achtung: dies ist kein Buch über Drogenerfahrungen oder Integration von psychedelischen Trips! Es ist ein Buch über körperorientierte Psychotherapie. Aber man kann diese im Buch beschriebene Methode ja auch auf andere Bereiche anwenden, z.B. um Triperfahrungen besser ins Hier und Jetzt mitzunehmen.

Ich möchte als Beispiel mal meine erste 5-MeO-DMT-Erfahrung nehmen. Ich saß auf meinem Bett, atmete langsam den Dampf aus dem Vaporizer ein, hielt die Luft drin so lange es ging, ließ mich nach hinten aufs Bett fallen und kann mich dann nur noch an das Ausatmen erinnern und dass mit dem Ausatem alles verschwand. Wusch – nur noch weißes Licht. Die totale Auflösung von allem. Irgendwann (die anderen sagten mir später, es sei nach 10 Minuten gewesen, für mich waren es Millionen von Jahren) kam ich wieder in meinem Körper, in meinem Zimmer an, völlig fassungslos staunend – was war das denn??? Ich schaute im Raum umher, alles war wie mit einem Glanz überzogen, fühlte völlig verwundert meinen Körper, bewegte vorsichtig ein paar Finger, atmete tief und weit – und war sprachlos. Allmählich konnte ich mich etwas aufrappeln und aus den tiefsten Tiefen meiner Kehle kam ein „Aaaargh“ und dann ein „Wow!“ Und dann musste ich lachen, ein kosmisches Gelächter über diesen kosmischen Witz, den wir „die Realität“ nennen. Ich schüttete mich vor Lachen aus, sagte immer wieder „Ach du Scheiße!“, konnte es einfach nicht fassen.

Wie integriert man so eine Erfahrung? Worte sind da völlig hilflos. Da war einfach nichts, was sich mit Worten beschreiben ließe, da war nur NICHTS. Und dieses NICHTS war ALLES. Reines kosmisches Bewusstsein. Aber was heißt das schon? Wörter sind an dieser Stelle nur dürre Worthülsen, die das Erleben nicht im geringsten fassen können. Und malen ließ sich auch nichts. Weißes Licht kann man nicht malen.

Und hier kommt jetzt die Körpererinnerung ins Spiel. Den völlig hilflos herumeiernden Verstand erst mal in Urlaub schicken, der hat hier erst mal nichts zu tun, der kann hier ohnehin nicht weiter helfen. Und sehr fein, sehr achtsam in den Körper hinein spüren, was sich verändert hat. Was fühlt sich jetzt anders an als vorher?

In meinem 5-MeO-Beispiel war das nicht schwierig: der ganze Körper fühlte sich völlig neu getunt an. Ich fühlte ein nie gekanntes lebendiges Strömen und Pulsieren im ganzen Körper, der Kopf fühlte sich ziemlich matt und benommen an, die Brust, der Atemraum war völlig frei und offen, ich konnte so tief und frei atmen wie noch nie in meinem Leben; der Rücken, die Wirbelsäule fühlte sich wie neu aufgerichtet an und die Schultern, die gewohnheitsgemäß bei mir immer nach vorne hingen, waren weit nach hinten gestreckt und unterstützten das Gefühl dieser neuen Aufrichtung.

Bei dieser Fülle von erlebten Veränderungen war es dann wichtig, das zentrale Gefühl herauszukristallisieren. Das dauert manchmal eine Weile. Bei mir war es eindeutig das freie Gefühl in der Brust. (Es gibt auch manchmal „Weltraumtrips“, wo die körperlichen Veränderungen nicht so klar und deutlich spürbar sind wie in meinem Beispiel. Da muss man dann feiner nachlauschen und reinspüren, was sich verändert hat, bis sich das neue Körpergefühl identifizieren lässt.)

Nachdem dieses zentrale Gefühl herauskristallisiert ist, gilt es, sich genau damit zu verbinden und ihm einen Namen zu geben. (Ganz ohne Worte geht es nicht. ;-)) Bei mir war das Wort dann „Licht-Explosion“. Es ist egal, was für ein Wort man wählt, es kann sich auch völlig dämlich anhören, oder völlig banal, Hauptsache es „stimmt“. Es muss so genau wie möglich das Körpergefühl benennen. Also vergleicht man das gefundene Wort (in meinem Fall „Licht-Explosion“) noch mal mit dem Körpergefühl: stimmt das Wort, oder gibt es ein anderes Wort, das besser passt? Bei mir tauchte dann das Wort „Stern“ auf (womit der Verstand gar nichts anfangen konnte, aber das macht nichts. Es ist wichtig, dass das Wort „stimmt“.)

Und jetzt schließt man die Augen, nimmt das Wort und das Körpergefühl und spürt noch mal ganz genau rein, verbindet das Wort mit dem Körpergefühl, verankert Wort und Gefühl in dieser Körperregion. Mindestens 10 Atemzüge lang. Das ist dann der Anker für die Erinnerung. Und die Erinnerung ist der Hauptschlüssel für die Integration. Er-innerung, im Sinne von Ver-innerlichung.

Diese mit dem Schlüsselwort verbundene Körpererinnerung in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder zu erinnern, das ist das entscheidende. Immer wieder. Morgens beim Zähneputzen, beim Warten an der roten Ampel, beim Warten an der Kasse im Supermarkt, beim Spaziergang mit dem Hund, abends beim Einschlafen im Bett, bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Sich an das Wort erinnern, das Körpergefühl aufrufen und beides noch mal ganz genau spüren.

Das Körpergefühl verblasst natürlich im Laufe der Zeit, und das Wort hängt irgendwann wieder mehr oder weniger leer in der Luft rum. Dann ist es wichtig, so zu tun „als ob“. Wie würde es sich anfühlen, wenn das Gefühl wieder da wäre? Mit dieser Technik kann man das Gefühl erstaunlich lange ranholen – und integrieren.

Focusing, das Trainieren der Körpererinnerung ist nicht einfach. Man braucht Übung dafür. So wie man auch Cello spielen üben muss, oder Schlittschuh-Laufen. Man kann sich nicht einfach die Schlittschuhe unterschnallen und loslaufen. Am Anfang stellt man sich in der Regel ziemlich unbeholfen an. Es gibt natürlich auch Naturtalente. So ist es beim Focusing auch.

Wenn man etwas geübt ist, kann man natürlich auch zwei oder drei (oder zehn oder zwölf) Schlüsselmomente des Trips mit Hilfe der Körpererinnerung verankern.

Focusing ist genau wie Meditation ein Tool, das jeder Psychonaut in seinem Werkzeugkoffer haben sollte. Beides hilft bei der Bewältigung von psychedelischen Erfahrungen enorm.

So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel „Klugscheißer-Modus“ auf einmal ;-) Ich freue mich von euch zu hören, wie ihr mit Integration umgeht :-)
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Gaius
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Re: Der erste Kontakt

Beitrag von Gaius »

Zebra hat geschrieben:
Gaius hat geschrieben:Wenn ich gefragt werde welche Technik ich am hilfreichsten finde, dann wäre das Meditation. Nicht wegen der Erinnerung, sondern um alles erfahrbarer zu machen.
Magst du dazu näher etwas sagen?
Was meinst du mit "alles" und "erfahrbarer"?
Ich habe vor mehreren Jahren regelmässig meditiert und das Thema interessiert mich immer noch, obwohl sich immer mein innerer Schweinehund durchsetzt und ich momentan nicht mehr so regelmässig meditiere, aber immer mal wieder damit anfange.
Auf den Alltag gab es durch die Meditation schon Auswirkungen, wie aber hat sich Meditation auf die psychedelische Erfahrung bei dir ausgewirkt?
Im Nachtschattenverlag soll ja ein Buch zur Thematik rauskommen, da bin ich schon mal ganz gespannt.^^
Ich wollte schon längst hierauf antworten, aber da es länger wird und auch den Faden hier etwas thematisch sprengt, hat sich das etwas verzögert. Ich denke was für jeden so am besten funktioniert ist halt individuell. Ich bin in meinem Mind eher chaotisch organisiert und bei mir waren z.B. die Pilzetrips auch sehr chaotisch. Bei Meditation "installiert" man sich ja gerade wenn man neu damit anfängt so eine Art stillen Beobachter, vielleicht hatte man diesen schon immer und legt ihn nur frei... Jedenfalls eine Instanz die nicht kommentiert oder vom Trip so "planlos durchgenudelt" wird wie mir das manchmal passierte. Irgendwann war dieser neutrale Beobachter sehr stark und ich konnte damit auch dann die Dosis erhöhen, bzw. traute mich dann auch an die vaporisierten DMTs dran, da diese Beobachter Instanz von den Trips nicht so betroffen war. Also "das alles erfahrbar" ist dann der Vergleich von wirren Trips, die im Chaos untergehen und nachher gar nicht weiter zu verarbeiten sind. Mit der Beobachterperspektive gab es also eine Art neue Qualität. Wobei dies dann z.B. mit 5meo auch keine Rolle mehr spielt, aber hier habe ich ja keinen Vergleich zu früher. Ich kann nur klar sagen, dass Pilze mich zur Zen-Philosophie brachten inkl. der Praxis, der Meditation und diese Praxis den Zugang und die "Erlebbarkeit" von Pilzen deutlich verbesserte.
Shikantaza wird oft als die Methode ohne Methode bezeichnet. Es richtet sich an die Geisteshaltung der Zen-Praktizierenden und stellt eine vertiefende Methode der Zen-Meditation dar. Anders als andere Meditationstechniken gibt es hier nichts zu tun, als einfach nur in bewusster Aufmerksamkeit zu sitzen. Dabei soll nicht über das Sitzen selbst nachgedacht werden, sondern es soll sich ein Eins-Werden mit dem Da-Sitzen einstellen. Zu diesem Zweck müssen die schon bald schier endlos auf den Übenden einstürmenden Gedanken losgelassen werden, bis sie sich nach und nach immer seltener ausbilden.

Keineswegs ist es jedoch das Ziel, die Gedanken aktiv im Geist zu unterdrücken oder wegzuschieben, bis das Denken "leer" geworden ist. Vielmehr soll entdeckt werden, was "hinter" den Gedanken liegt, wenn man bereit ist, diese aufzugeben. Anders als etwa im Schlaf- oder Dämmerzustand ist man während des Übens bei besonders klarem und präsenten Bewusstsein, welches allerdings frei von diskursivem Denken ist.
Diese Haltung ist es, also wenn man "trippt" meditiert man nicht, aber hat die Möglichkeit einer stillen, unkommentierenden Bewusstheit / Aufmerksamkeit. Ich habe damals viel mit Dunkelheit vor dem Trip meditieren, bis dann die Wirkung einsetzt, dann mit Blindmaske liegend eingetaucht, aber wo man schon eine Weile in gewohnter Meditation war.

Heute meditiere ich nicht mehr regelmässig, habe aber so einen stillen Beobachter antrainiert, der eigentlich durchgehend präsent ist und im Alltag auch recht nützlich, statt sich z.B. Langweile zerstreuen zu müssen steht man da wo man ist und ist so natürlich, präsent im Moment. Auch ist momentan diese regelmässige Pilz-Praxis viel weniger geworden und von so kurzen psychedelischen Atombomben abgelöst wo "man selber eh nichts mehr tun kann" :78: bei 5meo lösen sich auch diese genannten Ebenen zuverlässig auf und man ist nichts, alles und was da so dazwischen ist, da gibt es niemanden mehr, der von Meditation profitiert, aber vielleicht hilft Traumpraxis für die Erinnerung danach.
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