150 Mikrogam 1p-lsd Im übervölkerten Freibad

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Herr von Böde
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150 Mikrogam 1p-lsd Im übervölkerten Freibad

Beitrag von Herr von Böde »

Ich hatte hier seit einiger Zeit eine entsprechnde Pappe herumliegen, ich wollte diese auf keinen Fall drinnen einnehmen und auch nicht unbedingt allein, konnte mich aber nicht für einen Ort oder eine Gelegenheit entscheiden.

Heute Vormittag war Freibad angesagt mit drei Freunden und meiner Lieben und irgendwie dachte ich mir : "Was soll schon passieren??"

Das ganze kurz mit allen Beteiligten abgeklärt die sich das Schauspiel natürlich nicht entgehen lassen wollten :D
Will sagen: da herrscht Abgeklärtheit und keine Hysterie oder Sorgen das ich verkehrt herum vom 10m Brett springe oder ähnliches. Dieses Vertrauen, jeder weiss vom anderen das er einen guten Umgang mit Substanzen pflegen kann, diese Routine sozusagen war glaube ich ganz wichtig für die spätere Erfahrung.

OK, gesagt getan...
Ich lutschte das Ding einige Minuten bevor ich schluckte was übrig war, dannach der 5 -8 Minuten Radweg ins Bad.
Was ich nicht bedacht hatte war die Warteschlange vor der Kasse in der wir wohl 10 Minuten standen.
Bereits nach 5 Minuten wurde ich recht nervös, hatte leichten Bewegungsdang, das Zeug flutete eindeutig schon an.

Auf der Liegewiese angekommen etwas Abseits der dicht besiedelten Beckenränder im Schatten wollte ich dann auch erstmal nur noch liegen und mich auf das konzentrieren was da in mir vorging.
Ich bat die anderen sich nicht groß um mich zu kümmern.
In Folge "lauschte" ich den Unterhaltungen der anderen auf deren inhaltlichen Sinn ich mich zunehmend schwer konzentrieren konnte.
Die vertrauten und gelassenen Stimmen beruhigten mich ungemein, es war so als liesse ich mich in diese vertrauten Klänge der Stimmen hineinfallen. Ja, vielleicht wie ein Neugeborenes, der Sprache noch nicht mächtig auf dem Arm eines Elternteiils das von den Stimmen der sich unterhaltenden Eltern beruhigt wird.
Irgendwann fragte eine bekannte männliche Stimme die ich aber in dem Moment nicht so exakt zuodrdnen konnte ob bei mir alles gut sei.
Was ich mit einem ganz unsinnigen Kichern bejahte.
Ich fühlte daruf die Hand meiner Freundin (ich habe nicht hingeschaut, ich gehe davon aus und hoffe doch sehr das sie es war :unsure: ) im Haar was - wie soll ich es anders sagen?? - eine sensorische Sensation war. Und es beruhigte - was die falschen Worte sind, denn ich war längst nichtmehr nervös oder aufgeregt - auf irgendeine Art.
Dauernd war mir nach Kichern, leichte Wellen von Euphorie durchliefen mich.

Der Mindtrip war voll ausgeprägt ohne jede Spur von unangenhmen Anflügen.
Ich fühlte mich total geborgen, ja Geborgenheit ist sicher das beste Wort um das Gefühl zu umschreiben.
Ich merkte aber irgendwann das auch CEVs vorhanden waren, den Beginn habe ich gar nicht so richtig mitbekommen, irgedwann vielen mir die orangenen Muster auf, die das durch die geschlossene Augenlied fallende Licht erzeugten.
Ich begann mich mehr daruf zu konzentrieren.

Das klingt jetzt vielleicht als seien gard mal 10 Minuten vergangen seit Ankunft im Bad, nein es waren wohl schon 2,5h rum, es ging gen Mittag.

Es begann jetzt auch wieder eine gewisse Unruhe, ich konnte mich nicht entscheiden liegend bei den CEVs zu bleiben oder mich aufzusetzen und und das Morphen der Menschenmassen mit offenen Augen zu betrachten.
Insgesamt wurde es im Bad immer lauter, kreischnde Kinder, die geräusche von "ploppenden" Wasser- fuß oder federbällen.
Eigendlich wollte ich auch die ganze Zeit mal ins Wasser, konnte mich aber nicht wirklich dazu durchringen, was vielleicht ganz gut so war denn der Peak setzte erst jetzt so langsam an.

Wenn ich jetzt von den "Verzerrungen" dieser Geräuschkulisse spreche klingt das so "brutal" und vielleicht unangenehm. Das war es überhaubt nicht, wieder beruhigten mich diese gut gelaunten, besser fröhlichen Geräusche.
Und hier setzt etwas ein das ich von Pilzen gar nicht kenne. Die totale und harmonische Synchronisation mit leichten Synästhesien des Morphens vor den offen oder geschlossenen Augen mit den Geräuschen: Ballploppen war "warm werwelkte, weiche Sonnenblumen", Kinderschreie "atmende grüne oder durcheinend hellblaue Wasserflaschen", Planschen im Wasser war blaues Feuerwerk.
Die Stimmen meiner Leute und derer die in der nähe saßen bildeten dabei den pulsiernden orangenen Hintergund.

Eine unglaubliche Peakerfahrung die sicher eine Stunde stabiel anhielt, in der ich auch mit niemandem gesprochen habe.

Als das so langsam nachlies blieb ein starkes Geborgenheitsgefühl aber das erste was ich sagte nachdem ich mich zum erstemal wieder aufgestzt hatte war wie schade es ist das ich nicht mitteilen kann was ich garde erlebt hatte und immer noch erlebte.

Fazit:
Das war tatsächlich erst meine 2te LSD Erfahrung, irgendswie ergab sich nie die Gelegnheit, die erste war vor langer Zeit mit 50 Mikrogamm, nichts halbes und nichts ganzes.
Das hier war deutlich weniger anstrengend als jede bisherige Pilzerfahrung, eindeutig muss ich diese Substanz und auch LSD25 weiter erforschen.
Auch interresant : ich find die Dosis auf Pilze umzurechnen ist fast nicht möglich. Im Peak war ich sicher soweit weg wie nach 6g Cubis, andereseits glaube ich hätte ich das jederzeit "unterbrechen" können. Es fühlte sich nicht so unkontrolliert an wie auch 3g Pilze schon sich unkontrolliert anfühlen können.
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Leuchtkugel
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Re: 150 Mikrogam 1p-lsd Im übervölkerten Freibad

Beitrag von Leuchtkugel »

Ja der Rausch von PIlzen und LSD wird zwar gerne als ähnlich bezeichnet, das trifft wohl aber nur auf einer geringen Dosis beider zu.

Dosiert man hoch genug, das es zu Durchbruchserfahrungen kommt, ist da gar nichts mehr vergleichbar oder ähnlich.
Bei Zauberpilze geht es dort sehr stark in Richtung DMT, man hat überhaupt keine Kontrolle mehr über das was geschieht.
Während LSD eine ganz eigene Art Psychedelika ist, das völlig anders funktioniert als Pilze.

Bei Pilzen kam mir alles bisher immer sehr außerirdisch vor, sprich man nimmt vor allem die geistigen Welten außerhalb von sich selber wahr und wird von einem Pilzgeist kontrolliert, weshalb man keinerlei Kontrolle mehr über die Situation hat.
LSD dagegen ist sehr stark introspektiv, man beschäftigt sich vor allem mit sich selber und den geistigen Welten die man in sich findet und diese werden dann gerne auf die Außenwelt projiziert.
Dabei behält man stets, so halbwegs die Kontrolle, auch bei sehr hohen Dosen, gerade diese Stärke ist gleichzeitig aber auch die größte Schwäche vom LSD, da gerade das einen, wenn das Schicksal es so will, so richtig hart durchdrehen lassen kann.

Schau dir z.b. den armen Kerl hier ab ca. 2:34min an, da passiert genau das.
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kleinerkiffer84
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Re: 150 Mikrogam 1p-lsd Im übervölkerten Freibad

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Danke fürs Teilen! :good:
Schön mal wieder einen Bericht über 1P-LSD zu lesen und dann auch noch im Hofmann-Style mit dem Fahrrad. :D
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Herr von Böde
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Re: 150 Mikrogam 1p-lsd Im übervölkerten Freibad

Beitrag von Herr von Böde »

Leuchtkugel hat geschrieben:....
Bei Pilzen kam mir alles bisher immer sehr außerirdisch vor, sprich man nimmt vor allem die geistigen Welten außerhalb von sich selber wahr und wird von einem Pilzgeist kontrolliert, weshalb man keinerlei Kontrolle mehr über die Situation hat.
LSD dagegen ist sehr stark introspektiv, man beschäftigt sich vor allem mit sich selber und den geistigen Welten die man in sich findet und diese werden dann gerne auf die Außenwelt projiziert.
Interessant :)

Entspricht was Pilze angeht nicht so meiner Erfahrung.
"Ausserirdisch" kam mir da noch nie was vor, ich erlebe den Pilzrausch schon sehr als introspektiv, wer bin ich, was bin ich, bin ich wirklich?? auch auf den Körper bezogen, das Gefühl zu haben das der Schweis sliterweise an einem herab läuft, das Gefühl als wäre man "verknotet" oder bisher einzigartig und lange her plötzlich zu "wissen" wie das Körpergefühl einer Spinne mit 6 Beinen und ebensovielen Augen ist, als wäre ich in soeinem Körper.
Garde das sich nichtmehr lösen können auch bei gar nicht so hoher Dosierung von diesen Denk- und Gefühlsinhalten und eben ihr Wesen ist für mich das anstrengende am Piztripp.

Jetzt war es ehr so als liesse ich ganz viel hinein und als würde dieses Hineingelassene mich "einbetten".
Und eben auch das Gefühl mich jederzeit einfach wieder lösen zu können oder mich "umzukonzentrieren" von bestimmten Inhalten.
Das mag aber auch daran liegen das die Dosis jetzt auch keine allzuhohe war.

Der Rausch ist denke ich - schon klar unterscheidbar (nicht nur in der Dauer) - aber ich würde es jetzt fast genau anders herum beschreiben als Du :)

Sicherlich spielt Set und Setting aber auch eine große Rolle, Pilze konsumiere ich fast immer allein quasie im Bett und Abends/Nachts.

Nicht weil ich große Bedenken hatte oder mich nicht getraut hätte (sonst wär mir auch nie in den Sinn gekommen im Freibad zu trippen) mir war seit dem das Ticket hier lag, eigentlich vorher schon, ganz klar das ich draussen und wahrscheinlich nicht allein konsumieren werde.

Wie gesagt muss das definitiv weiter erforscht werden :)


Leuchtkugel hat geschrieben:....
...
Dabei behält man stets, so halbwegs die Kontrolle, auch bei sehr hohen Dosen, gerade diese Stärke ist gleichzeitig aber auch die größte Schwäche vom LSD, da gerade das einen, wenn das Schicksal es so will, so richtig hart durchdrehen lassen kann.

Schau dir z.b. den armen Kerl hier ab ca. 2:34min an, da passiert genau das.
...
Ich schätze mal das war eine der ersten, wenn nicht die erste, solcher Erfahrungen dieser Art für den armen Mann.
Solche Panik haben wir sicher alle schon erlebt und wenn man es kennt ist es auch nichtmehr ganz so schlimm oder kommt eben gar nicht mehr vor, weil man schon weiss das es vorbei geht.
Ich hab in einer ähnlichen Pilzsituation mal das "Vater unser" - das ich erst noch korrekt lernen musste - rauf und runter "gebetet".
"Dein Wille geschhe..." und aus der Panik wurde Fröhlichkeit. :)
Seit hab ich nie wieder wirkliche Panik geschoben, unschöne Tripps sind bei mir ehr von Depressionen und dem Gefühl von Deplatziertheit geprägt. Aber eben in psychedelischer Qualität ...
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Leuchtkugel
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Re: 150 Mikrogam 1p-lsd Im übervölkerten Freibad

Beitrag von Leuchtkugel »

Ja stimmt Set und Setting tragen auch immer sehr stark zur Art des Rausches bei.
Dennoch kommt mir LSD sehr viel introspektiver vor als Zauberpilze.
Mit letzteren habe ich bisher aber auch noch keinen stark dosierten Trip in Erfahrung gebracht.
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