300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

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Herr von Böde
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300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Herr von Böde »

Ich hatte mich schon kurz nach der 1P-LSD Reise entschlossen für gestern eine weitere Reise einzuplanen mit LSD 25 oder 1P-LSD (je nachdem was ich bekommen kann und wie sehr ich der angegebenen Dosierung - also der Quelle- trauen kann).
Ich hatte nochmal etwas im Netz geschaut um doch Etwavergleichswerte mit Cubensisdosen zu bekommen und kam zu der Vermutung das 300 µg LSD von der Intensität her etwa einer 4, vielleicht 5 g Dosis Cubensis entsprechen könnten.

Die Einnahme bestand dann aus einer Mirko und einer Pappe um auf diese Dosis zu kommen.

Ich wollte es im gewohnten Setting - allein zuhause - ausprobieren um das analytische Ego zu seinem Recht kommen zu lassen und irgendwie mit einem Vergleich zu befriedigen. :D

Pferdefuß bei der Sache ist das ich die tatsächliche Dosis überhaubt nicht wirklich feststellen kann :unsure: was vielleicht auch einer der Gründe dafür ist das ich die Substanz bisher kaum kennengelernt habe.

Und der Gedanke an diesen Pferdefuß war dann gut geeignet es bald etwas schwierig zu machen...

Nach gut 20 Minuten war wieder die Wirkung da, den Wirkungseintritt erlebe ich ganz anders als bei Pilzen: schneller aber , jedenfalls zunächst, sanfter.
Bei Pilzen ist die Wirkung bei mir meist ziemlich exakt nach 35 Minuten als Einschlag da, steigert sich dann für 15-20 Minten deutlich fühlbar und bis zum Peak ist dann eigentlich keine Steigerung mehr wirklich wahrzunehmen, der ist dann irgendwann da und als solcher auszumachen aber es ist mehr ein Warten darauf bei subjektiv gar nicht mehr steigender Wirkung.
Sicher auch durch die deutlich längere Zeit ist das beim LSD alles viel abgestufter.

Nach etwa 20 Minuten wusste ich das ich genau dies brauche:



Diese gestern Abend geschriebenen Worte drücken gut aus was da in mir vor ging:
Bei mir fluten grade 300 Mikrogamm LSD 25 an (keine 20 Minuten nach dem letzten Abschlucken) und ich weiss das ich gleich nichts mehr zu sagen haben werde.

Nur eins ist gard so offensichtlich. Musik und Wirklichkeit sind absolut analog.
Und: Die klassische Musik va,. - wie mir grade scheint - die solo Violine ist psychedelisch komplett unterschätzt.

Ja, das wird eine teilw. anstrengende laange Reise aber es wird ein Aufgehen in der Anstrengung.
Ich war schon total in der psychedelischen Wahrnehmung der Musik, wusste auch schon das es anstrengend werden könnte und das ich gewillt war mich in die Anstrengung fallen zu lassen.

Vielleicht war der letzte Gedanke auch schon ein bisschen Mut machen und eine deutliche Andeutung von Bedenken.
Ich war beeindruckt von der Geschwindigkeit und der wahrnehmbaren Wirkungszunahme von Minute zu Minute ("wo soll das nach 2, nach 3h hinführen??!!" war als Frage im Hinterkopf bestimmt schon da).

Aber ich war guter Dinge, lag im Dunkeln auf dem Bett und vertiefte mich in die Musik.
Zunächst waren viele Gedanken da wie aus Mathematik Harmonie wird, das Harmonie eine Qualität ist die sich naturlichwissenschasftlich nicht beschreiben aber sich in Formeln und Noten abbilden lässt. Dann ging ich mehr und mehr auf in den Tönen, erkannte sie als Subjekte die miteinander Spielen ( das ist eine sehr nüchterne und hilflose Beschreibeung dessen was da in meinem Bewusstsein ohne wirklich zu denken einfach da war, erkannt war oder -um es noch nüchterner zu machen - vermeintlich erkannt war).
Das ging so über 20-30 Minuten und dann setzten auch schon sehr deutliche Verzerrungen der Töne ein, angenehme, liebliche, laiernde, nervige, verstörende, bedrohliche. Wie unterschiedliche Wirklichkeiten von ein und der selben Wahrheit.

Das Bedrohliche und Verstörende setzte sich dann zunehmend fest so das ich die Musik ausmachen musste.
Da begann das Wehren und mein locker flockiger Gedanke mich da mal eben hineinfallen zu lassen in diese Anstrengung wurde ad absurdum geführt :elefanten-smilies-0003: .

Und dann war da ein Leere. Was nun? Was tu ich jetzt?
Wie nach einer doch zu hohen Dosis Koks begann ich unruhig in der Wohnung hin und her zu laufen, wollte mir die Schuhe anziehen um raus zu gehen, überlegte es mir anders, wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser.
"Verdammt das ist doch viel stärker als 5g Pilze !!" dachte ich und es war noch keine Stunde rum.

Mehrmals begann ich damit mir einen Schuh anzuziehen um rauszugehen um das ganze wieder abzubrechen als es dann nicht so einfach war die Schuhe auch zu binden. Die Zeit war gedehnt und es dauerte gefühlt unendlich lang zwei Schnüre nur zu überkreuzen, dann noch eine Schleife binden.
(Jetzt beim Schreiben erst fällt mir erst auf das ich da thematisch ja ganz dicht dran war bei dem was mich in den letzten Tagen wieder vermehrt beschäftigt hat: "abstarkte Formen "geknotet" zu konkerter Realität" könnte man sagen)
Irgenwann war aber klar das ich raus will, das der Trip mich rausführt. Es gelang mir irgendwann mich auf die Anstrengung des Schuhebindens einzulassen und es durchzuziehen :)
Dabei tarten Wahrnehmungsverzerrung auf die ich von Pilzen gar nicht kenne, wie Filmschnitte erschienen mir die Schuhe mehrmals kurz wie direkt vor der Nase, dann im gewohnten Schuhbindeabstand und dann plötzlich wie auf der anderen Seite des Raumes. Die gefühlte Armlänge passte sich dem dann - das kenn ich auch von Pilzen, nur nicht so ruckhaft - an. Sehr strange aber fasziniernd. Auch das ist so eine Beispiel dafür was die stete Zunahme der Wirkung so bewusst machte. Aber mit dieser Entscheidung begann dann auch recht langsam ein locker lassen und eine Wende.
Der Hund musste drinnen bleiben, das war mir doch zuviel, sorry Easy, das ist mein Abend !!

Ich verliess die Wohnung und bemerkte dass das Laufen schwer viel, nicht das Gleichgewicht sondern der Körper wollte nicht.
Ich setzte mich an einen Bahndamm und beobachtet einen Kiosk und das Treiben der üblichen Verdächtigen die sich davor tummelten.
Dummerweise kennt man mich dort als netten Menschen, der meistens zu beschäftigt ist um eine längere Unterhaltung zu führen.
Unter diesen üblichen Verdächtigen gibt es eine Frau - nenen wir sie Annette - mitte 50 (vielleicht deutlich jünger), stets leicht pegelalkoholisiert, die immer einen unerbetenen guten Rat für dies und jenes hat und auch stes nicht verlegen ist einen guten Rat einzufordern wenn es um die Verfehlungen iher Freundin geht (zu wissen das sie Homosexuell ist war später enorm hilfreich, sonst hat man schnell das Gefühl man wird angebaggert) oder ähnliches. Annette ist etwa distantzlos.
So verringerte sie dann auch die ca. 30 m Distanz zwischen uns auf zu wenige cm als sie mich da sitzen sah.
Als sie mich bemerkte hatten wir direkt Blickkontakt so das ich mich nicht einfach entfernen konnte ohne unhöflich zu sein, ihr war klar das mir klar war das sie zu mir wollte.

Normalerweise habe ich kein Problem mich zur Not deutlich abzugrenzen aber dazu war ich überhaubt nicht in der Lage, weder wollte mein Körper weiter, noch wusste ich was ich ihr sagen sollte.
Ein klarer Gedanken den ich in dem Moment hatte war der das es jetzt wirklich anstrengd wird.
Anette war gut drauf, realisierte meinen Zusatnd nicht im geringsten und erzählte dies und das, ich weiss nichtmehr was...
Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren, zumal es mich auch überhaubt nicht interssierte.
Um nicht durch irgendeine Rückfrage die ja immer kommen kann in Verlegenheit gebracht werden zu können fühlte ich mich genötigt laut zu bemerken das ich mit meinen Gedanken woanders bin und ihr nicht wirklich zuhören kann.
Worauf ich dann einen Arm um meiner Schulter hatte und mich mit der Antwort auf die Frage beschäftigen musste ob es mir nicht gut geht.
Das ich schlecht schalfe sagte ich worauf Anenette die ihre Flasche inzwischen geleert hatte natürlich etwas wusste, ob ich nicht auch ein Bier wolle.
Ich weiss nicht warum ich das bejahte, ich dachte noch: "sie ist eine Lesbe, sie macht mich nicht an, ist nur die übliche Annettetour" die totale, psychedelische Erleichterung die sich aus diesem Gedanken ergab führte wohl dazu das ich ohne nachzudenken, ohne nachdenken zu können, zusagte.
Dann viel mir auf das ich gar kein Geld dabei hatte, kein Problem für Annette.
(Hie sollte wohl spätestens klar werden warum das Wissen um ihre Homosexualität so beruhigend war).

Als Annette sich zum Bierholen entfernte hielt diese Erleichterung (über den Gedanken an ihre Homosexuallität) an und verstärkte sich, global sozusagen, ich kam in einen viel entspannteren Zusatnd. Es war da 23:55 und es macht sich auch das Gefühl breit das die Reise gut händelbar bleiben wird, obwohl ich noch immer eine deutliche Steigerung der Wirkung wahrnahm.
Gedanken kamen nur reflexhaft alle paar Minuten zustande und immer häufigen brachen sie nach den ersten gedachten Worten einfach ab und ich wusste weder was ich grad denken wollte noch wohin der Gedanke führen sollte.
Wie im Freibad machte sich ein Geborgenheitsgefühl breit und das trotz, nicht wegen Annettes Arm um meinen Schultern.
Was ist schon dabei mit diesem Menschen ein Bier zu trinken oder sich davon berühren zu lassen?
Im Nachhinein wird daran sehr deutlich mit wie vielen Vorurteilen und Abwertungen man herumläuft obwohl man sich doch für so liberal hält.
In dem Moment verschwanden all diese Vorurteile und Abwertungen einfach.
Und Annette machte es leicht, sie redete einfach, war einfach da und nahm war wahr das ich da war, genoss das ohne zu erwarten das ich zuhöre oder zu überprüfen wie aufmersam ich ihr gegenüber bin. Sie brachte mich nicht in Verlegenheit.
Noch eine Stunde saßen wir da, vielleicht bis 1:15 in denen ich - soweit ich mich erinnern kann - sicher kein 5 Sätze sprach,mir wurde es - im T-Shirt - dann doch zu kühl und ich verabschiedete mich.
Wie erwartet nahm Annette das auch nicht übel, hatte keine weiteren Erwartungen, :" Du siehst auch wirklich müde aus, schlaf gut!" sagte sie noch.

Das Aufstehen war ein Hammer.
Das Strecken der Beine wollte nicht aufhören, ich wurde riesig :D
Das Gehen war wie ein fliessen, ohne Rythmus.
Im Treppenhaus hatte ich das Gefühl die Treppen wollten nicht aufhören.
Subjektiv nahm die Wirkung auf diesr 150m Wegstrecke nochmal deutlich zu, mit jeder Bewegung, mit jedem Blick, mit jedem Geräusch.

Drinnen gab es dann eine ausgedehnte Begrüßung des Hundes, der total struppig aussah und unregelmäßig, auch irgendwie unfreundlich. Diese Verzerrung des Hundes hat mich emotional bewgt und verstört aber nicht überwältigt, er wurde trotzdem ausdauernde begrüßt bzw. durfte ausdauernder begrüßen als üblich und er durfte sich neben mich legen nachdem etwas Ruhe im Karton war.
Nach wenigen Minuten wurde ihm das offensichtlich zu warm und er verzog sich wieder auf seine kalten Fliesen.

Ich lag im Dunkeln und jetzt erst begann eine ganz neue Peakerfahrung, eine völlig ohne Denken aber auch ohne Emotionen.
Da waren nur die Sinneseindrücke, va. akkustische, die Bahn in der Ferne, das eine oder ander Auto, Rascheln in den Terrarien, der träumende Hund, eine Mücke, die Laufräder der Mäuse , die zirpenden Heimchen.
Das war alles gar nicht groß verzerrt es war einfach präsent.
Um kurz nach 3 schaute ich mal auf die Uhr um zu sehen wann der Hund raus muss, ab da setzten solangsam wieder Gedanken ein, eine Vorfreude den Hund über die Wiesen sprinten zu sehen. Den Sonnenaufgan über dem Teich zu sehen das anschiesssende Frühstück und , naja, wer weiss?? mit meiner Lieben.

Gegen 5 ging es dann auch wieder raus und das war einfach schön.
Der Hund - der seine Launen hat - war führig, und jetzt erlebte ich beim langsamen runterkommen das was man so oft hört in Bezug augf Psychedelica, die Detailverliebtheit, die Faszination einer Fuge im Straßenpflaster :D

Zwischendurch aber noch ausgeprägte psychedelische Inhalte.

Das Stürmen des Hundes habe ich als "Raumgreiffung" als Lebensergreiffung , (Lebensfreude ist viel zu wenig ), eine Zugewandheit und Selbstverständlichkeit erlebt nicht als isolierter Beobachter auch nicht so als sei ich der Hund aber erlebte trotzdem genau dies - ja ich kann es nicht beschreiben :D




Aus dem Vorhaben des Dosisvergleichs wurde wenig. Das ganze Feeling ist ist ein wenig anders.
Wenn ich das richtig einschätze wirken Pilze bei mir ehr schwächer als bei den Meisten und LSD vielleicht deutlich stärker.
Bei 5-6g Pilzen habe ich dieses Auflösen des Gedankenflusses meistens (hin und wieder schon) nicht so ausgeprägt wie es hier der Fall war.
Schwer zu sagen. Gut das es beides gibt !
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Zebra
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Zebra »

Dankeschön für die Einblicke in deine Erfahrung! :)
Leider ist das letzte Video irgendwie nicht verfügbar...
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Herr von Böde
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Herr von Böde »

Gerne :) Vid sollte jetzt funktionieren ?!

Ansonsten :

https://youtu.be/buyu-7wKAQA
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Herr von Böde
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Herr von Böde »

"Veröffentlichen"nach dem Upload kann auch nicht schaden :smiley33.gif:
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kleinerkiffer84
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Eine schöne Reise, danke fürs Teilen! :good:
Interessant vor allem ist hier auch zu sehen, wie Psychedelika einfach Barrieren und Vorurteile zwischen Menschen brechen und harmonisieren können.
Wenn jeder auf der Welt wenigstens 1 psychedelische Erfahrung gehabt hätte, wäre der gesamte Umgang miteinander ein ganz anderer.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Herr von Böde
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Herr von Böde »

Ich bin gestern über diese Video in einer Playlist gestolpert :



und musste direkt an Annette denken, an die Ruhe anschliessend allein im Bett.

Und irgendwie ahne ich einen Ruf aus mir selbst, nach meditativer Praxis die mich bis vor ein paar Tagen so gelangweilt hat, zu der ich mich aus diesem Grund nie konsequent entschliessen konnte.
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Leuchtkugel
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Leuchtkugel »

Danke für den Tripbericht.
Schon interessant wie dieselbe Droge in derselben Dosis unterschiedliche Effekte hervorbringen kann. =)

Hast du wirklich zu keinem Zeitpunkt eine andere Welt sehen können?
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Herr von Böde
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Herr von Böde »

Leuchtkugel hat geschrieben:Danke für den Tripbericht.
Schon interessant wie dieselbe Droge in derselben Dosis unterschiedliche Effekte hervorbringen kann. =)

Hast du wirklich zu keinem Zeitpunkt eine andere Welt sehen können?
Sorry, das musst Du erleutern mit der anderen Welt.

Klar waren die Eindrücke von dieser Welt teilweise so als sei es gar nicht mehr diese Welt. Aber so ausgeprägt war das diesmal nicht, fast weniger als bei der 150 µg Reise bei der ich mich viel leichter fallenlassen konnte in die Reizeindrücke. Da lag auf Dingen soetwas wie eine leichte Patina (falscher Begriff aber finde keinen besseren). Diese Reise war mehr von Abwägungen geprägt auch wenn das teilw. gar nicht ging : abwägen. Auch schwer in Worte zu fassen.

Aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl das die Welt sich komplett verändert, das der Bahndamm zB. mir vorkam wie eine Szenario aus irgendeinem Computerspiel oder Annette wie eine Giana Sister, wie man es manchmal hört. Der Hund hatte auf dem Höhepunkt mal die deutliche Tendenz sehr starnge auf mich zu wirken aber immer noch nicht so das er wie etwas ganz anderes erschien.
Die Wahrnehmungsverzerrungen (blödes Wort aber ich möcht "Halluzinationen" oder "Pseudohalluzinationen" vermeiden) waren lange nicht so stark wie es mit Dosen von über 5g Cubis manchmal vorkommen kann, total verzerrte Gesichter, Aknenarben in fremden gesichtern die sich zu verzerrten Mündern aufreissen etc. Das abbrechen des zusammenhängenden Denkens war locker so stark.

Wobei das was mir anfänglich Bedenken machte trotzdem genau die stete Zunahme auch solcher Effekte war.

Der Zeitverlauf war teilweise ziemlich merkwürdig, unendliches Treppensteigen, unendliches Aufstehen und sowas.
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Leuchtkugel
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Leuchtkugel »

Mit anderer Welt meine ich eine Durchbruchserfahrung, bei der es dich in eine andere Welt schießt, also genau das was man sich darunter vorstellt.

Wahrnehmungsverzerrung und gesteigerte Gestalterkennung bevorzuge ich übrigens auch, denn das trifft es oft einfach viel besser als Halluzination. ;)

Eine Halluzination, egal oder pseudo oder echt, beschreibt ja einen Sinneseindruck, der irdisch nicht erklärbar ist.
Z.b. eine Geisterscheinung (egal ob es ein echter war oder eine Projektion des Unterbewusstseins) würde unter diesen Begriff fallen.
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Herr von Böde
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Re: 300 µg Lsd, eine Reise durch die Nacht

Beitrag von Herr von Böde »

Ok, jetzt wirds klar glaub ich, du meinst den anhaltenden Zustand der Ichauflösung bei dem man gar nicht mehr im Stande ist zielgerichtet zu Handeln, zB. nach Hause zu gehen oder ein völliges Eintauchen in den inneren Film ohne das man noch weiss das es etwas anderes als diesen Film gibt, den man nur noch ablaufen lassen kann. Hinterher treten dann auch mal Gedächtnisslücken auf oder man meint sie treten auf.

Nein ich glaube dazu konnte ich mich nicht gut genug Fallen lassen, ich schätze aber 50 odet 100 µg mehr hätten mich dahingeführt unabhängig vom Setting.
Die Zeit nach dem Heimkommen im Bett das grenzte schon sehr stark daran aber es war nicht wirkliche eine andere Welt und ich wusste zu jeder Zeit um meinen Zustand.
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