Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

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Herr von Böde
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von Herr von Böde »

Ok, vielleicht ist meine Vorstellung von Aufklärung eine andere.

Für mich bedeutet das eine grundlegende Skepsis gegenüber allem was ich als wahr erkannt zu haben glaube oder was meine Umwelt für wahr hält.

Ich sehe nichts was gegen die Existenz eines Dämons (im engen Wortsinne) spräche.
Diese Vorstellungen sind viel älter als unser moderne, dogmatisch matrialistische und rationale Sichtweise.
Sehe ich wohin die moderne Sichtweise geführt hat muss ich schon von der Seite kritische an moderne Annahmen herangehen.
Dann kann ich es mir - grade als aufgeklärter Mensch dem die Probleme der Perspektiven bewusst sind - doch nicht anmassen das als Unsinn abzutun was die meiste Zeit als wahr galt und auch für die meisten heutigen Menschen ganz selbstverständliche Wirklichkeit ist.
Was wäre das denn für eine Hybris?

Als aufgeklärter Mensch ist mir bewusst das meine Perspektive mich beschränkt.

Naiv scheint es mir doch das einmal erkannte für eine endgültige Wahrheit zu halten.

Das die moderne Sichtweise hochproblematisch ist muss doch jedem klar sein.
Woher der Veränderungswill? Unsere "aufgeklärte" Welt ist doch viel zu eng:



Aufklärung ist nicht Materialismus und Rationalismus, Aufklärung ist der Versuch der möglichst vollständige Erfassung der Welt.
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Gremlin
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von Gremlin »

Herr von Böde hat geschrieben: 23. Nov 2019, 12:45 Ok, vielleicht ist meine Vorstellung von Aufklärung eine andere.

Für mich bedeutet das eine grundlegende Skepsis gegenüber allem was ich als wahr erkannt zu haben glaube oder was meine Umwelt für wahr hält.

Ich sehe nichts was gegen die Existenz eines Dämons (im engen Wortsinne) spräche.
Diese Vorstellungen sind viel älter als unser moderne, dogmatisch matrialistische und rationale Sichtweise.
Das mit der Skepsis gegenüber allem was ich als wahr erkannt zu haben glaube kenne ich zur genüge aus Zeiten wo ich zu viel Psychedelika eingepfiffen habe. Das gibt sich und es spricht nichts dagegen eine rationale Denkweise zu pflegen. Vorstellungen von früher waren in einem anderen Weltbild eingebettet dem viele Erkenntnisse von heute fehlten. Aus Skepsis gedanklich zurück zu weniger aufgeklärten Zeiten gehen schränkt Denken ein wenn es sich um überholte Weltbilder handelt. Haste Skepsis gegen deinen Schatten oder passt der in dein Weltbild? Das was ich meine hat nichts mit materalistisch, dogmatisch zu tun sondern nur mit nüchtern entblösst. Rational kann man noch gelten lassen, spielt mir allerdings zu sehr ins materialistische.

Für mich ist der Fall klar, du verschwurbelst dich gedanklich zu sehr mit nicht verdauten Sachen als das du deine Trips einfach so stehen lässt. Das ist nicht gut für dich und deine Psyche. Mach Joga und lass den Flow einfach laufen. Ist auf Dauer gesünder für dich als alles zu analysieren was du nicht ändern kannst.
Unsere Feinde können alle Blumen abschneiden, aber nie den Frühling abschaffen. Pablo Neruda
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Herr von Böde
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von Herr von Böde »

Diese Skepsis hat bei mir sicher nichts mit Psychedelica zu tun.
Das ist eine Grundhaltung die mich auch ausmacht.
Schon im Kindergarten konnte ich nichts "so stehen lassen" und in der zweiten Klasse gab es Diskussionen über den Sinn korrekter Orthorgaphie (ich bin da erheblich schwach und wollte nicht einsehen das jemand sich anmasst darüber zu urteilen).
Ich sehe diese Skepsis die sich gern mit Neugier paart als echte Stärke, es wäre fürchterlich langweilig ohne das :)
Ich wüsste kaum was ich ohne dem auf dieser Welt anzufangen hätte.
Ich bin also ziemlich damit identifiziert und ich hab den Eindruck dass das auch von Natur aus zu mir gehört.

Ich geb Dir insofern Recht das alte Weltbilder alt sind, auch das sie nicht vollständig und das die moderne Haltung ganz neue Perspektiven und damit Spielraum eröffnen.

Ich sehe aber nicht das alte Weltbilder überholt sind.
Es gibt durchaus die Möglichkeit das es noch irgendwoo Stämme gibt die von der Zivilisation nichts wissen und die nie etwas von der Zivilisation wissen werden, weil die Zivilisation vorher verschwinden wird.

Die Aufklärung war natürlich auch eine Gegenbewegung gegen religiöse Dogmen.
Aber dabei hat sie auch die Spitritualität abgetötet (so wie die Religion das vor ihr tat) und ist über das Ziel hinausgeschossen.
Dagegen hat sich der deutsche Idealismus auch schon früh gestellt.
Was dem deutschen Idealimus fehlte waren die Erkenntnisse der Quantenphysik die kamen zu spät.
Die sind bis heute - was die Weltanschauung angeht - völlig unverdaut.

Dialektisch gesprochen haben wir eine These, eine Antithese und was fehlt ist die Synthese.
Davon gehe ich aus.

EdiT:
D.h. nicht das es selbstbewusste Dämonen gibt aber es heisst das ich das nicht ausschliessen kann und damit verbietet sich für mich jedes Gelächter.
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harekrishnaharerama
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von harekrishnaharerama »

Es gibt nichts, was ordentliche Psychopharmaka nicht hinbekämen ^^

Beim Thema Yoga kann es auch dazu kommen - wie Alan Watts in den obigen Video auch sagt - dass Dir plötzlich die merkwürdigsten Sachen passieren und Du verarmt auf der Straße landest. Ich würde also Yoga nicht unbedingt als einen oder sogar den "sicheren Weg" bezeichnen, weil ich auch ganz ähnliche Erfahrungen sammeln durfte.

Aber man kommt wahrscheinlich um diese unangenehmen Erfahrungen so oder so nicht herum.

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Leuchtkugel
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von Leuchtkugel »

Es gibt nichts, was ordentliche Psychopharmaka nicht hinbekämen ^^
Das ist falsch, es gibt Dinge da schlägt keine Medizin an, einfach da man nicht weiß was los ist oder keine Medizin dagegen kennt und sogar solche in der sie alles nur noch schlimmer macht.
Man darf niemals leichtfertig solche Medizin verschreiben, da Psychopharmaka das Gehirn biochemisch umprogrammieren und das kann sowohl in die eine wie auch die andere Richtung gehen.
Beim Thema Yoga kann es auch dazu kommen - wie Alan Watts in den obigen Video auch sagt - dass Dir plötzlich die merkwürdigsten Sachen passieren und Du verarmt auf der Straße landest. Ich würde also Yoga nicht unbedingt als einen oder sogar den "sicheren Weg" bezeichnen, weil ich auch ganz ähnliche Erfahrungen sammeln durfte.
Wer Yoga praktiziert aktiviert ja auch seine Chakrapunkte und bringt sein natürliches Energiesystem (Die Magie oder auch "Chi" genannt) zum fliesen.
Richtig praktiziert verändert das alles und je nach Persönlichkeit und Weltbild kann der Übergang sehr heftig ausfallen, das ist ganz ähnlich einer angsterfüllten Ego Auflösung auf LSD, sprich der Mensch bekommt so viel Angst vor dem was da gerade mit ihm passiert das er die Kontrolle über sich selbst verliert, beim Yoga dann halt nicht nur für ein paar Stunden sondern über sein ganzes Leben.

Psychedelika aber können das auch bewirken, denn sie aktivieren ja auch das Energiesystem und seine Chakrapunkte.
Nur ist das beim Yoga halt dauerhaft, da es hier häufig und regelmäßig praktiziert wird, denn das Ziel hier ist es ja, gerade dieses Energiesystem permanent zum fliesen zu bringen.
Anfangs ist das super genial, doch mit der Zeit kommen viele Dinge zu dir, die von der Gesellschaft verleumdet und verspottet werden, da sie das Ego angreifen um es aufzulockern.
Genau das ist dann auch das, was so viel Angst verursachen kann, genauso wie das Hochkommen auf LSD, die Angst vor dem Kontrollverlust die dann im Extremfall zu selbigem führt.

Vom Prinzip her befindet sich dieser Mensch dann in einer Verfassung die man als von einem Dämon Besessen bezeichnen könnte.
Der Dämon ist hier die Angst, in der Christlichen Mythologie ist die Angst der Satan, der dich entweder in ein selbstzerstörerisches Verhalten treibt oder aber zur Gewalt gegen andere und deine Umwelt verführt.
In der Nordischen Mythologie ist Hel die Göttin der Angst, sie wird nicht dämonisiert sondern wie ein Gott verehrt.
Liebe & Angst sind die 2 Urkräfte die uns Menschen in ihren verschiedenen Abstufungen und Auswirkungen hin und her reißen.
Allerdings ist der Kampf zwischen ihnen eine Illusion, beide kommen von ein und demselben Bewusstsein und zeigen sich durch dieses in uns und unserer Welt.

In der Nordische Mythologie ist die Angst die Todesgöttin Hel, sie sehe ich wenn sich mir meine Angst vor dem geistigen Auge zeigt. (sie sieht in wirklichkeit sehr viel abschreckender aus als auf dem Bild, ich kenne solche die wesentlich zutreffender sind, allerdings möchte ich hier auch niemanden verstören)
Bild
Bei den einen der Teufel bei den anderen eine Gottheit.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich jedem nur raten, mit letzterem fährt man definitiv besser, da es erkennen lässt, das man das Leben respektiert, egal welche Form und Gestalt es annimmt.
Wer dagegen dämonisiert, entzieht in sich selbst recht auf Leben, das ist eine Form Schwarzer Magie, die bei den Christen in den Hexenverbrennungen ihren Höhepunkt fand.

Das waren nicht nur Hinrichtungen.
Zuvor wurden sie verhöhnt, vergewaltigt, gefoltert und erst dann ritualisiert auf dem Scheiterhaufen öffentlich hingerichtet.
Bei Anklage auf Hexerei wurden nicht mal die damals geltenden Gesetze wie z.b. die Folterpausen beachtet, sondern gebrochen um noch härter vorgehen zu können, da das so von der Kirche gefordert wurde.
Das ist auch eine Form von Teufelsbesessenheit, vor lauter Angst glaubt man so sehr etwas sei dämonisch das man zu höllischsten Mitteln greift um den oder die vermeintlichen Dämonen los zu werden.
Die Christliche Kirche hat bis heute mehr Angst vor den Göttern, als das sie Nächstenliebe von ihren Propheten besitzt, und deshalb sehen sie auch überall Dämonen.
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harekrishnaharerama
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von harekrishnaharerama »

Ich hätte nicht gedacht, dass mein erster Satz ernst genommen würde. Du hast natürlich völlig recht. Ich persönlich hatte mit Psychopharmaka eines meiner schlimmsten Erlebnisse gehabt - aber es war auch sehr lehrreich.
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Herr von Böde
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von Herr von Böde »

Leuchtkugel hat geschrieben: 23. Nov 2019, 20:52 (...)
Bild
Bei den einen der Teufel bei den anderen eine Gottheit.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich jedem nur raten, mit letzterem fährt man definitiv besser, da es erkennen lässt, das man das Leben respektiert, egal welche Form und Gestalt es annimmt.

....
Das würd ich voll unterstreichen.
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harekrishnaharerama
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von harekrishnaharerama »

Bei mir sind es hauptsächlich Tiere oder mythische Kreaturen. Besessen war ich von der Katze eine Zeit lang. Als Kleinkind kann ich mich erinnern, dass ich von einem Gecko eingenommen war und mich so gefreut hatte daran, wie schnell ich krabbeln konnte ^^

Die dunkle Seite erforschen und entscheiden, inwieweit sie tragbar ist. Sicherlich muss man sich irgendwann davon trennen.
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von Herr von Böde »

harekrishnaharerama hat geschrieben: 23. Nov 2019, 22:21 ...

Die dunkle Seite erforschen und entscheiden, inwieweit sie tragbar ist. Sicherlich muss man sich irgendwann davon trennen.

Das geht als Mensch nicht. Unser "dunkle Seite" wurzelt direkt in unserer Bedürftigkeit.
Und wenn Du nichtmehr bedürftig bist, wenn alles getan ist, dann bist schon im Nirvana.
Das wird naürlich nie passieren solange man seinen Bedürfnissen nicht gerecht wird oder sie sogar leugnet.
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harekrishnaharerama
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Re: Besessenheit von Dämonen - Austreibung von Teufeln

Beitrag von harekrishnaharerama »

Das ist ja gerade der Witz, dass man diesen Zustand auch im Hier und Jetzt erfahren kann. Darum dreht sich Mystik, Meditation und Yoga.
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