LSD-Durchbruch

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SalviaCurandero
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LSD-Durchbruch

Beitrag von SalviaCurandero »

Hallo zusammen.
Ich möchte euch hier von meiner ersten Durchbruchserfahrung auf LSD berichten.

Dies ist mein erster Tripbericht, den ich online stelle.
Als Anfänger möchte ich so viele Informationen wie möglich weitergeben, deshalb der Umfang ;)




Vorwort

Als "Durchbruch" bezeichne ich persönlich die Erfahrung der vollständigen Existenzauflösung - also dem Gefühl, komplett von seinem Ego gelöst zu sein.
Anders würde ich es auch als das Eintauchen in eine gänzlich andere Wahrnehmung beschreiben.
Wer die Skala des Bewusstseins nach David R. Hawkins kennt, dem würde ich das ganze als Stufe 700+ bezeichnen - also als "Erleuchtung".
Bild
Solche Erfahrungen hatte ich bis Dato nur bei Salvia Divinorum (Salvinorin A).



Bericht

Das ganze fand am Freitag dem 03.07.2020 statt.

Set: Evtl. unter dem Durchschnitt - nicht fröhlich, aber auch nicht totunglücklich
Setting: Zuhause, abends

Einnahme: ca 20 Uhr
Peak: ca 22 Uhr

Konsumierte Substanzen:
  • 880µg LSD (sofern man den Angaben trauen kann)
  • 300mg Cannabis

Wie bei jedem LSD Trip bereite ich mich ca. eine Woche vorher auf die Reise vor.
Stimme mich mental darauf ein, versuche persönliche Probleme weitesgehend im Vorfeld zu lösen und überlege mir die Intention, die ich für den Konsum habe.
Ein persönliches Problem konnte ich längere Zeit nicht lösen, weswegen ich mich u.a. dazu entschied, diese Reise zu unternehmen.

Verlauf der Erfahrung
Ich erspare mal das Beschreiben des "Hochkommens", bzw. fasse es damit kurz, dass ca. 1 Stunde nach Einnahme die ersten Effekte auftraten: Visuelle Effekte (Morphen, Verschwimmen, usw) und "andersartige" Gedankengänge.
Hierzu muss gesagt werden: Bis auf die typischen visuellen Effekte hatte ich keine anderen optischen Auffälligkeiten gemerkt. Ich habe also - bis auf eine Ausnahme - noch niemals Pseudohalluzinationen gehabt, geschweige denn Fraktale oder (kalaidoskopartige-) Muster gesehen.

Meine vorherigen LSD-Erfahrungen habe ich immer mit Cannabis vermischt. Teilweise vor dem LSD-Konsum, teilweise beim Hochkommen, teilweise unmittelbar nach Wahrnehmung der ersten Effekte.
Dieses mal wollte ich die Erfahrung allerdings ohne Cannabis erleben (hatte ich mir jedenfalls vorgenommen).

Meine Reise war bis dahin nicht sonderlich anders, als meine vorherigen.
Es muss kurz vor dem Peak gewesen sein, da setzte ich mich mit einer Decke umgebunden nach draußen auf meine Terasse und meditierte.
Plötzlich riss mich etwas - wie eine innere Stimme - aus meinen Gedanken heraus und sagte mir "Wenn du unbedingt Cannabis rauchen möchtest, dann tue es genau jetzt!".

Also ging ich rein, nahm mir meinen - warum auch immer - vorgedrehten Joint mit 300mg Cannabis-Inhalt und setzte mich auf mein Bett, öffnete die Terassentür direkt vor mir, stecke mir Kopfhörer ins Ohr und rauchte den Joint.
Musikalisch hatte ich einen Mix aus psychedelischer Musik. Von psychedelischem Rock bis hin zu einzelnen Psytrance-Songs.
Mein Ausblick war meine Terasse. Ein Holzboden, welcher bis zu einer kleinen Steinmauer führt. Dahinter ein größerer Busch mit kleineren Pflanzen. Sieht ein bisschen "gehölzmäßig" aus, da es auch wild wuchert.
Bild

Die LSD-Erfahrung bekam mit jedem Zug eine feinere Cannabis-Note, aber anders als sonst.
Plötzlich war ich bewusstseinstechnisch an einem Punkt angelangt, an dem ich das Gefühl hatte, ich könnte mich "fallen lassen". Es war ein Gefühl als stände man an einer Klippe, aber anstatt dass es einen Abgrund gibt, wusste ich, dass es eine komplett andere Welt gibt, wenn ich mich diesen Abhang herunterfallen ließe. Ich schreibe bewusst "herunterfallen lassen", denn es hat nicht mit Springen zu tun. Man muss hier nicht "aktiv werden" sondern sich treiben lassen.

Auf dem Holzboden bildeten sich plötzlich kaleidoskopartige Muster, was mich total faszinierte, da es das erste Mal war, dass ich solche Pseudohalluzinationen gesehen habe. Alles kam mir ein wenig so vor wie Artworks von Psychedelic Rock Albumcovern. Entsprechend ließ ich mich auf einen "Hippy Trip" ein - passend dazu lief "White Rabbit" von Jefferson Airplane. Die Erfahrung zog sich durch den kompletten Song und dauerte genauso lange.
Bild
Ranken aus dem Gestrüpp legten sich über den Boden und wucherten langsam in meine Richtung. Der Busch machte tatsächlich den Eindruck, als würde man in einen Dschungel schauen.
Gegen Ende des Songs (dem Höhepunkt) zog sich meine komplette Sicht plötzlich auf einen kleinen Punkt. Die Umwelt verschwimmte stark und es fühlte sich an, als würde ich durch einen Tunnel fliegen. Ich spürte ein leichtes ziehen, was immer stärker wurde. Es zog mein Gesicht in Richtung des Tunnels.
Ich hatte plötzlich das Gefühl, als würde alles Negative aus meinem Körper gezogen werden. Das ganze fühlte sich exakt so an wie das Eintauchen in die Salvia-Welt (was ich sehr interessant finde).

Dabei empfand ich ein Gefühl totaler Erleuchtung. Von all dem, was ich nicht verstehe, wurde mir die Lösung buchstäblich ins Gesicht geklatscht. Es war ein unbeschreibliches Gefühl nach vollständigem Verständnis, Einssein mit allem sich nur Vorstellbaren (und mehr). Der Begriff "Ich" wirkte unglaublich lächerlich, als wenn es eine Einbildung wäre, dass es so etwas wie ein "Ich" geben würde.
... ich schweife etwas ab, übertreibe aber nicht. Das Gefühl war einfach der pure Wahnsinn (positiv gemeint). Wow... wenn ich heute noch daran zurückdenke, bekomme ich Gänsehaut.

Nachdem der Songs zuende war, verschwamm auch die Halluzination und ich konnte die "reale Welt" wieder sehen.
Ab da an konnte ich mich während des Trips aber durch Konzentration jederzeit wieder in dieses Level befördern - ich schien mich meditativ auf der höchsten Ebene zu befinden und konnte mich auf Knopfdruck "über die Grenze des Bewusstseins hinaus begeben".
Hierbei hatte ich auch das Gefühl, auf sämtliche Informationen in meinem Gehirn zugreifen zu können, Ansichten nach Lust und Laune zu verändern und mein Ego so richtig durchzukneten und nach meinen Wünschen zu verbiegen.

Während dieser Erfahrung hatte ich das Gefühl, niemals wieder derselbe zu sein, wie vorher.

Als ich erstmal richtig realisiert hatte, welche "Superkräfte" mir da gegeben wurde, dachte ich daran, ob das auch einen Haken hat.
Meine Antwort kam fix: Ja, es gibt einen Preis.
Ich fühlte mich, als hätte ich "meine komplette Psyche offengelegt" - ich war am Ziel (oder darüber hinaus) der möglichen Grenzen des Bewusstseins und hierdurch fühlte ich mich in dieser Welt extrem verwundbar.

Wie ich leider bin steigerte ich mich in dieses Verwundbarkeitsgefühl hinein, was dazu führte, dass der wunderbare mystisch wirkende Dschungel sich langsam in eine Armee riesiger Spinnen zusammensetzte. Bevor das erste Tier vollständig zusammengesetzt war, schloss ich die Terassentür und setzte mich in mein Wohnzimmer. Dort schaffte ich es nach leichtem Anbahnen eines Horrortrips, die Beherrschung zu bewahren.



Nachwort

Das war die mit Abstand heftigste introvertierte Erfahrung, die ich mit LSD erlebt habe. "Ich war so hoch und fiel so tief".
Diesen Zustand konnte ich nie wieder in dieser Intensität erreichen. Eine anbahnende Ich-Auflösung allerdings schon. Es ist das "Blicken hinter den Vorhang".
Seitdem habe ich bei jeder Erfahrung auf (hochdosiertem) LSD starke Panikattacken, die in einem Horrortrip enden, den ich allerdings - dank psychonautischer Erfahrung - unter Kontrolle halten kann.

Ich frage mich, ob ich vor etwas weggelaufen bin. Hätte ich mich den Spinnen auch hingeben sollen? Wie bereits beschrieben hatte ich seitdem nur eine einzige weitere "schöne" LSD Erfahrung.
Diese Erfahrung hätte von mir noch lange verarbeitet werden sollen, aber ich habe mich schon bereit gemacht auf die nächste Reise...

Ich bin ein ungeduldiger Psychonaut, der zu viel riskiert.

OT: Wenn euch der Tripbericht gefallen hat, würde ich meine beiden Salvia Divinorum Berichte auch hier veröffentlichen ;)
LSD-Time
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Re: LSD-Durchbruch

Beitrag von LSD-Time »

Ja, berichte mal über Salvia bidde 😊
Mich hat das Zeug auch die Letzten 2 Male echt an meine Grenzen für ein paar Stunden gebracht.
Diese Substanz Stufe ich für mich persönlich als extrem Tief gehend ein, obwohl die ersten 10 bis 20 Trips hatte ich niee Prob damit.
Desto mehr ich mit der Göttlichkeit gespielt habe kam es mir so vor als ob es Angriffe gegen mich gab.
Vielleicht lag es aber auch nur am Ort und Paranoia.
Ich bin jetzt auf die Natürlichen Substanzen umgestiegen und da habe ich so was noch nicht erlebt.
Das LSD hat uns schon so heftig verarscht das ich nur mit sehr viel Mühe da raus gekommen bin 🤭
Wahrscheinlich sind alles nur Ängst die gezeigt werden.
Es flutet bei mir jedes mal Wunderbar an und sobald ich drinne bin kommt der Horror so 1 bis 2 H aber das Ende ist wieder gut.
Mir kommt es so vor das bei LSD sich zu viele einmischen können wer genau den Trip beeinflusst, fühlt sich nicht so sicher an wie Aya oder Pilze.
Ich habe aber immerhin damit meine Depression geheilt durch das erleben der tiefsten Ängste, ich liebe einfach trotzdem diese Substanz.

Respekt mit den 800 ist schon ne ordentliche Ladung, ich hatte nur einmal so eine hohe Erfahrung mit etwas mehr und zum Glück ging die gut aus 😂
Zumal man da sich meistens übergibt.

Einmal draußen beim Papes kaufen ist alles stehen geblieben, Autos Regen einfach alles und ich habe mich gefragt ob ich überfahren wurde.
Dann ging die kriese los, ohh man das war schon stechende Minuten, die Realität ist man ja schließlich selbst.
Ich würde dir vorschlagen das nächste mal vielleicht Ayahuasca Musik an zu machen, hatte damit auch immer meine schönsten Erfahrungen.
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SalviaCurandero
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Re: LSD-Durchbruch

Beitrag von SalviaCurandero »

Danke für's Feedback!

Ebenfalls sehr interessant, was du da schreibst. Das Gefühl der stillstehenden Zeit kann ich mir sehr gut vorstellen, hatte ich persönlich "leider" noch nie. Ich mag diese Messerspitz-Momente sehr. Wenn du wirklich an der Schwelle bist, psychisch zusammenzubrechen und du dich nur "retten" kannst, wenn du ruhig bleibst und dich noch mehr treiben lässt als je zuvor. Klingt ein wenig masochistisch, ist aber eher so gemeint, dass ich "gefährliche Herausforderungen" mag. Die Belohnung beim Bestehen dieser Prüfung ist unbeschreiblich.
Zur eingefrorenen Zeit: seit meinem Durchbruch schaffe ich es immer wieder auf LSD, kurz davor zu sein. Das äußert sich dadurch, dass, wenn ich mich auf einen Punkt konzentriere, meine Sicht langsam schwarzweiß wird, das Zeitgefühl verlangsamt sich enorm und mein Sichtfeld zieht sich langsam zur Seite weg. Während meiner Durchbruchserfahrung existierte so etwas wie Zeit gar nicht - also nichts, was hätte stillstehen können.

Seit meinen letzten Trips sehe ich LSD als den unbarmherzigen aber dennoch gerechten Lehrer an. Der dir nur eine 1 gibt, wenn du dich wirklich, wirklich, ... WIRKLICH! anstrengst. Quasi über die Erwartungen hinaus vorbereitet bist.
Außerdem mag er es nicht, wenn du mehrere Sachen gleichzeitig erledigen willst, viel zu früh mit der nächsten Lektion anfängst, nur um den Abschluss in Regelstudienzeit zu schaffen (nur auswendig gelernt, ohne überhaupt logisch zu verstehen, um was es geht) :D ... sehr metaphorisch. Ja, LSD merkt das.

Sehr gerne berichte ich auch von meinen Salvia-Erfahrungen. Was diesen Pflanzengeist angeht hat sich meine Weltsicht schon sehr stark spiritualisiert ;)
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kleinerkiffer84
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Registriert: 27. Jan 2014, 21:06

Re: LSD-Durchbruch

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Sehr interessant, danke für den Bericht! :good:
Diese unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen des Bewusstseins habe ich neulich ebenfalls auf einer Reise erfahren.
So wie alles Sein, auf verschiedenen Frequenzen schwingen kann, ist dies offenbar auch, auf das Bewusstsein ansich übertragbar (was ja auch Teil des Seins ist).
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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