Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

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sven1977
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Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von sven1977 »

Meine Iboga-Erfahrung ist äusserst spontan entstanden. Ich hatte damals, diese Erfahrung hatte ich Ende des Jahres 2018, mit dem Gedanken gespielt, eine Full-Fload zu machen im
zeremoniellen Rahmen mit Begleitung und wollte testen ob ich bereit dafür bin. Deshalb machte ich alleine zuhause eine halbe Full-Fload mit 14 Gramm Iboga der pulverisierten
Rinde der Pflanze die ich in Kapseln abgefüllt hatte. Ich kannte die körperlichen Einschränkungen und Risiken die bei der Einnahme auftreten können und war zu dem Schluss gekommen dass das
Risiko bei einer Dosis von 14 Gramm im Anbetracht meiner ausserordentlich guten sportliche Fitness kalkulierbar war und das hat sich eigentlich auch als richtig herausgestellt.
Es ist zwar sehr intensiv aber die motorischen Fähigkeiten sind noch soweit intakt dass z.B. Toillettengänge ohne Probleme möglich sind. Allerdings wäre es wichtig dass da jemand ist der
zum Beispiel dafür sorgt dass Wasser und Mikronährstoffe in gewissen Abständen eingenommen werden weil man selber das nicht tun wird weil man geistig mit anderen Dingen beschäftigt ist.
Oder es muss direkt neben dem Bett stehen. Am besten mit Wecker, sonst passiert da garantiert gar nix. Der Körper braucht das, denn es ist kein Pilztrip der nach
5 Stunden zu Ende ist. Nährstoffmangel und Schlafmangel sind 2 Faktoren die dazu beitragen dass die Erholungszeit sich über mehrere Tage erstreckt wenn die eigentliche Erfahrung schon zu Ende ist.

Die Reise verläuft in mehreren Phasen und dauert 2 Tage und 2 Nächte. Danach habe ich nochmal 2-3 Tage gebraucht um mich körperlich wieder zu stabilisieren. Man sollte danach nicht
arbeiten müssen oder andere Verpflichtungen haben, sonst tut man sich damit nichts Gutes. Die Erfahrung ist sehr kräftezehrend und muss auch auf einer geistigen Ebene verarbeitet
werden.
Es ist aber absolut lohnenswert, vielleicht sogar lohnenswerter als jede andere psychedelische Erfahrung. Und zwar deshalb weil man sich nach der Reise wie neugeboren fühlt und wirklich die
Chance hat, einige grundlegende Dinge im Leben zu verändern. Das Gefühl von tiefer Dankbarkeit und völliger Klarheit in Bezug auf die eigene Bestimmung und das was wirklich zählt im
Leben ist oft am Ende die Belohnung, zumindest war es bei mir so. Und das hatte ich in dieser Deutlichkeit bisher eigentlich bei keiner anderen psychedelischen Substanz erfahren.
Die Bereitschaft die Vergangenheit zu akzeptieren und ganz neu anzufangen war ganz stark ausgeprägt. Wenn man aber dann nicht ins Handeln kommt, wird dieses Gefühl wieder verfliegen.
Ich denke das gilt aber für fast jede Art von Erkenntis, dass es immer entscheidend ist was von dieser inneren Erkenntnis dann tatsächlich umgesetzt wird, denn sonst bleibt es nur eine Idee.
Die alten Muster und Gewohnheiten sind sehr stark und werden sich dann wieder durchsetzen wenn das Neue nicht täglich praktiziert wird. Das ist meiner Meinung nach auch das grosse Problem bei den Psychedelika und es wird viel zu wenig darüber gesprochen wie man dem begegnen kann.
Natürlich gibt es auch Leute für die eine "Reise" schon lebensverändernd war. Ich bin aber überzeugt davon, dass in diesen Fällen sehr viel Vorarbeit geleistet wurde und es dann nur noch
Klick machen musste. Was ich unter dieser Vorarbeit verstehe, dass lasse ich mal offen weil das an dieser Stelle viel zu weit führen würde.

Nach dieser langen Einleitung komme ich jetzt zu meiner eigenen Iboga-Erfahrung und versuche das Erlebte zu beschreiben. Allerdings werde ich diesen Trip nicht inhaltlich in Form einer
Geschichte oder Vision ausgestalten können wie das zum Beispiel bei einem nächtlichen Traum oft möglich ist, weil es diesen Inhalt schlichtweg nicht gab. Auch meine Ayahuasca Erfahrung
war inhaltlich so bildgewaltig und facettenreich dass ich es verfilmen könnte. Bei Iboga war das völlig anders.

Die Hauptwirkung der 1.Phase erstreckte sich über ca. 6 Stunden, kann bei entsprechend höheren Dosierungen auch deutlich länger dauern. Ich nahm zuerst 7 Gramm und wartete die Wirkung
ab. Sie trat nach ca. 30-40 min in Form einer starken Euphorie und Stimulierung auf. Darauf sprach mein Suchtcharakter sofort an und ohne nachzudenken nahm ich direkt weitere
7 Gramm. Ich dachte tatsächlich dass sich die Euphorie damit steigern lässt. Aber weitere 30 Minuten später wurde ich eines Besseren belehrt. Wie ein Donnerschlag fuhr die Wirkung
wirklich innerhalb von Sekunden ein. Das war extem faszinierend weil es war nicht einfach nur eine psychotrope Wirkung sondern ich merkte dass ich plötzlich auf einer ganz anderen
Frequenz unterwegs war. Ich wusste dass jetzt Schluss mit Party ist. Nach der 1.Dosis hatte ich noch gut gelaunt Musik gehört und meine Wohnung aufgeräumt.

Jetzt hörte ich einen mir sehr fremdartigen Summton und ich spürte tatsächlich die berüchtigte Grossvater-Energie für die Iboga seit Jahrtausenden bekannt ist. Sie teilte mir mit (natürlich
nicht in Worten) dass ich mich hinlegen und gut zuhören soll was er mir zu sagen hat. Ich wurde ganz demütig und spürte dass ich jetzt alles anschauen musste was jetzt kam.
Ich war erfüllt von Ehrfurcht und Angst. Ich lag wie erstarrt in meinem Bett, welches ich 6-8 Stunden nicht mehr verlassen habe und habe meine Emotionen beobachtet.
Da war sehr viel Angst aber in keinster Weise eine Angst wie ich sie normalerweise kenne. Sondern eher eine Angst die sich zutiefst richtig und notwendig angefühlt hat.
Ich habe mich noch nie so "bei mir" gefühlt, es gab nur noch meine eigene innere Welt und die äussere Welt war nicht mehr wichtig. Wäre jemand bei mir gewesen, dann hätte ich trotzdem
kein einziges Wort mit ihm reden wollen, nicht aus mangelndem Respekt sondern weil ich so sehr in mir selbst drin war.
Ich kann gar nicht beschreiben was ich genau gedacht und erlebt habe in den ersten 6 Stunden. Ich war in einem permanenten Zustand von Ehrfurcht, Demut, Dankbarkeit. Jegliche Arroganz
und Selbstüberschätzung die meinem Ego als Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen und Unsicherheit dient war wie ausgelöscht. Mein Ego ist so strukturiert, dass es sich immer supergut
fühlen will und permanent die Bestätigung braucht dass es auch Grund dazu hat sich supergut zu fühlen.
Dieses Ego wurde vom Grossvater mit strenger harter Hand niedergeknüppelt und in die Demut gezwungen. Diese Energie liess keinen Widerstand im Sinne von dagegen Ankämpfen zu.
Er sagte zu mir im metaphorischen Sinne: "Was bildest du dir eigentlich ein? Nach welchen Werten/Prinzipien richtest du eigentlich dein Leben aus? Sieh dir mal an was du dir selbst und
anderen Menschen die dir nahestehen damit antust? " Hier wird aus meiner Sicht sehr gut das Stirb und Werde-Prinzip deutlich. Etwas in dir muss sterben damit an dieser Stelle etwas
Neues entstehen kann.

Die Botschaft der Iboga-Pflanze kam in Form eines tiefen Verstehens unmittelbar und es war kein gedanklicher Prozess notwendig. Die Botschaft erfüllte schlagartig mein ganzes Wesen und musste
auch nicht auf Richtigkeit überprüft werden. Mein Ego widersprach auch nicht. Dazu war es nicht mächtig genug in diesem Moment. Es sass irgendwo in der Ecke und wollte einfach
alles nur gut überstehen und erklärte sich einverstanden brav und lieb zu sein. Natürlich völlig berechnend und taktisch vorgehend wie man halt das Ego kennt. Es verfügt über einen
Werkzeugkoffer und kramt darin ständig herum und testet den Einsatz der einzelnen Werkzeuge. Armes kleines Geschöpf welches glaubt dass es alleine auf der Welt ist (vielleicht stimmt das sogar)
Eine Welt in der es aus Sicht des Egos keine Liebe gibt sondern nur Gegner oder Bewunderer.

Ich spürte dass ich diese Strenge brauchte, unter anderem auch, weil mein Ego nach immer mehr Macht strebte und dadurch viel Negatives erzeugte im Sinne von fehlender Verbundenheit zu
anderen Menschen. Iboga war hart, direkt und unmissverständlich und ich konnte voll in die Annahme gehen.
Ayahuasca lässt dich erstmal fühlen und wartet solange bis du von selbst sagst: Okay ich bin bereit. Iboga sagt einfach wie ein Polizist: Mitkommen, Wertsachen auf den Tisch legen, Hinsetzen
und Zuhören. Ist natürlich ein nicht ganz passendes Beispiel weil der Polizist selten eine wirklich wertvolle Botschaft für dich bereithält.

Nach der 1.Phase liess die Wirkung dann nach und ich kam in einen nachdenklichen, melancholischen Zustand der bestimmt 12-20 Stunden lang anhielt. Ich fühlte mich sehr schwach, blieb die
ganze Zeit liegen, konnte aber schon wieder etwas essen und trinken. Das Einzige was ich in dieser Zeit machte war Nachdenken. Nachdenken über die Botschaft und wie ich sie konkret
in meinem Leben umsetzen konnte.
Ich war nicht mehr berauscht, aber auch nicht wirklich nüchtern, bereit zu kommunizieren oder wieder mit dem Alltag zu beginnen. Ich konnte nicht schlafen aber es soll auch Leute geben
bei denen das anders ist.

Nach 2 Tagen ging ich morgens aus der Wohnung ins Freie und machte einen Spaziergang. Das war der schönste, wahrhaftigste Spaziergang den ich in meinem Leben unternommen habe.
Ich war total im Hier und Jetzt und habe zum ersten Mal die Schönheit der Natur und des Lebens wahrgenommen. Es fühlte sich so an als hätte es einen grossen Sturm gegeben und die
Welt wäre danach neu entstanden. Ich war sehr glücklich in diesen Stunden. Wenn man dieses Gefühl nur halten könnte. Es gäbe keine Probleme mehr, keine Anhaftung, keine Beschränkung,
kein verzweifeltes Streben mehr. Es war wohl eine Art zeitlich begrenzte Erleuchtung.
Aber schon während dieser Phase begann das Ego damit diesen Zustand zu hinterfragen und nach einem Fehler, einer undichten Stelle zu suchen. Im Grunde gibt es nichts anderes als So Sein, solange
dieses So Sein nicht gestört wird. Diese Störung ist gegeben, wenn das Ego eine fiktive Welt aus Bewertung und Dualität erschafft, die aus lauter Konstrukten und Standpunkten besteht über die
man dann ein Leben lang mit anderen Egos streiten kann.

Ein erleuchteter Mensch hat sich nach der Definition aus der Identifikation mit diesen Konstrukten gelöst und muss diese auch nicht mehr verteidigen. Ein erleuchteter Mensch hat trotzdem
ein ihm dienliches Ego, nur dass er sich über den nicht vorhandenen Realitätscharakter des Egos im Gegensatz zu der wahren Wirklichkeit in der sich sein Bewusstsein befindet bewusst ist.
Dieses Bewusstsein, welches hier in diesem Leben inkarniert ist und eine Erfahrung macht. Manchmal eben auch eine Psychedelische.
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SmellsLikeTeaN,NSpirit
Beiträge: 43
Registriert: 5. Dez 2019, 16:07

Re: Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von SmellsLikeTeaN,NSpirit »

Danke fürs Teilen dieser Erfahrung, sehr interessant... :78:
educating the mind without educating the heart is no education at all -Aristoteles-
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kleinerkiffer84
Beiträge: 2867
Registriert: 27. Jan 2014, 21:06

Re: Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Sehr interessanter Bericht, vielen Dank fürs Teilen! :98:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
denderaama
Beiträge: 202
Registriert: 24. Aug 2019, 23:20

Re: Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von denderaama »

Echt nicht schlecht geschrieben sehr interessanter Bericht !!!!
der sich zum Tier macht end geht das leid ein Mensch zu sein
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JivaImFledermausland
Beiträge: 40
Registriert: 13. Mai 2020, 11:43

Re: Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von JivaImFledermausland »

Schöner Bericht! Danke fürs Teilen :-)
Pilze sind meine Freunde :smiley32:
muralmural
Beiträge: 3
Registriert: 17. Aug 2021, 22:02

Re: Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von muralmural »

Ich habe mich im Laufe des letzten Jahres auch intensiv mit Iboga beschäftigt. Hauptgrund sind die suchtunterbrechenden Eigenschaften, was in meinem Fall bei einer Verhaltenssucht helfen könnte. Dabei konnte ich sehr unterschiedliche Wirkungen in den folgenden Wirkungsbereichen feststellen:

Microdosing ( ca 1g - 2g Wurzelrinde)

Es legte sich ein leicht traumhafter Schleier über mein Alltagsbewusstsein. Es gibt eine entspannende Komponente - der Gemütszustand bewegt sich gleichzeitig eher in Richtung Melancholie. Diese Dosis könnte eventuell bereits hilfreich dabei sein kleinere negative Verhaltensmuster abzubauen ( z.B. weniger Koffein zu sich zu nehmen). Insgesamt bin ich aber an diesem Wirkungsbereich nicht sehr interessiert und habe es bisher nur 3 mal probiert.


Level 1: ca 0,03g/kg bis 0,05g/kg

Vorbereitung:

In dieser Dosis hatte ich bisher 4 Erfahrungen gemacht.
Dabei habe ich die Vorbereitung etwas gelockert im Vergleich zu Level 2 (siehe nächster Abschnitt) und z.B. den Tag vorher ein bisschen Kaffee getrunken.
Am Tag der Aufnahme habe ich bis zum Abend gefastet. 30 Minuten vorher eine halbe Banane gegessen damit die Wurzelrinde leichter verdaut werden kann.

Spirituelle Wirkung:

Es lassen sich die einzelnen Phasen einer Flutdosis erkennen, natürlich in abgeschwächter Form. Dies bedeutet es stellt sich bei geschlossenen Augen ein tranceartiger Zustand ein der für 12 h anhält. Dabei ist das analytische Denken auf nicht ganz fassbare Weise auf eine neue Ebene gehoben. Der Ibogageist machte dabei die Arbeit und ich stehe als Beobachter dabei ohne alles direkt auswerten zu können was mir mitgeteilt wurde. Jedoch hatte ich noch die Kontrolle darüber mit welchen Themen sich der Ibogageist beschäftigen soll. Diese Dosis ist daher gut zum Brainstorming geeignet, wobei eventuelle Lösung dann meist am nächsten Tag herauskristallisierten wenn sich die vom Iboga erarbeiteten Lösung mit meinem Alltagsbewusstsein sozusagen vereinen.

Wahrnehmung/Körperlichkeit:

Noch vor Eintritt der Hauptwirkung konnte ich verzerrtes Wahrnehmen von Musik feststellen. Tracers sowie gelegentliche blaue Lichtblitze bei offenen Augen. Ich konnte noch keine körperlichen Einschränkungen feststellen und mich zumindest bei Schrittgeschwindigkeit ganz normal bewegen.

Nachwirkung:

Am Tag nach der Erfahrung waren meine Emotionen sehr an die Oberfläche gespült. Diesen Tag verbringe ich am liebsten alleine, da soziale Interaktion sich dann merkwürdig anfühlen kann und ich meine gewohnten persönlichen Grenzen schwer aufrecht halten kann. Die Tracers halten noch für 3 bis 4 Tage nach der Einnahme an.



Level 2: ca 0.06 g/kg - ?

Vorbereitung:

Diese Dosis habe ich bisher nur einmal zu mir genommen und es war gleichzeitig die erste Erfahrung die über das Microdosing hinaus geht. Ich wollte ursprünglich noch ein bisschen mehr zu mir nehmen, jedoch gestaltete sich die Einnahme von der Menge an Wurzelrinde für mich nicht ganz so leicht. Ich wollte mich möglichst an die Vorgaben halten, die Eudaimon in seinem Iboga Buch macht. Dies sah dann konkret so aus:
5 Tage vor der Erfahrung
- kein Kaffee oder andere Stimulanzien
- auch sonst keine psychotropen Stoffe
- kein Orgasmus
- gesunde Ernährung ( möglichst kein rotes Fleisch und leere Kohlenhydrate)
- jeden zweiten Tag Sport ( joggen)
Dann auch den Tag über gefastet und kurz vorher eine halbe Banane gegessen.

Spirituelle Wirkung:

Ab dieser Dosis übernimmt der Ibogageist bei mir die Kontrolle über das Geschehen und lenkt die Visionen in die Richtung, die er für richtig hält. Die Hauptwirkung hält immer noch ca 12 h an. Ich wurde zu Konflikten geführt, die ich persönlich in der Vergangenheit hatte. Dabei nahm ich jedoch die Rolle des Gegenübers ein und habe dessen Emotionen in der jeweiligen Situation nachempfunden. Ich habe auch insbesondere Schmerz nachempfinden können und es wurden mir neue Perspektiven aufgezeigt. Der Trip war eher düster. Durch das öffnen der Augen konnte ich jedoch jederzeit einigermaßen ins Alltagsbewusstsein zurück kommen und ich würde es deshalb nicht zwangsläufig als bad trip bezeichnen.

Wahrnehmung/Körperlichkeit:

Wie bei Level 1, jedoch konnte ich auf körperlicher Ebene bereits minimale Einschränkungen feststellen. So als wäre ich leicht betrunken und fange an zu torkeln - jedoch ohne den dazugehörigen Schwindel.

Nachwirkung

Bei dieser Dosis war nun der Nachglüheffekt erstmals sehr deutlich ausgeprägt. Die 3 folgenden Tage habe ich 2h weniger Schlaf als sonst benötigt und war trotzdem voller Energie den Tag über. Bei der Nahrungsaufnahme hat der Appetit praktisch keine Rolle mehr gespielt und ich habe nur das zu mir genommen, was mir der Körper signalisierte das er braucht. Das für mich Beeindruckendste habe ich erlebt, als ich den Tag nach der Einnahme joggen war. 1 Stunde Laufen hat sich von der Anstrengung her so angefühlt als wäre ich nur 10 Minuten unterwegs gewesen. Ich hatte gelesen, dass Iboga in Subflutdosen in den betreffenden Stammeskulturen früher auch vor der Jagd eingenommen wurden. Dies macht nun in der Retrospektive für mich totalen Sinn. Dieses Dosis scheint für mich auch notwendig zu sein um die ersten suchtunterbrechende Wirkung zu erzielen. Ich bin zwar nach 8 Monaten wieder rückfällig geworden, jedoch ist Iboga das Entheogen welches mir diesbezüglich bisher mit Abstand am meisten geholfen hat ( Erfahrung hatte ich vorher schon mit : LSD, Salvia, LSA, Yopo, Schwellendosis 5-meo-dmt) und ich werde weiter an Iboga forschen.
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Putrema
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Registriert: 24. Feb 2021, 11:16

Re: Iboga-Heraustreten aus der äusseren Welt

Beitrag von Putrema »

Hey muralmural, ich habe deinen Text gestern schon gelesen, werde ihn jetzt aber nocheinmal lesen und ein wenig was schreiben. Als ich vorhin unterwegs war, musste ich tatsächlich an deinen Text denken.

Zunächst empfand ich es so, dass mir 1 Gramm schon recht viel vorkommt tatsächlich. Oder anders ausgedrückt: ich nahm von der Ibogawurzelrinde bislang immer nur Fetzenweise was zu mir, und das ist schon echt ne ganze Weile her. Gestern Abend habe ich echt überlegt, mal wieder ein Stückchen zu essen, um einfach wieder etwas davon zu mir zu nehmen. Stattdessen aß ich aber etwas Thunfisch. -.- :D Dabei dachte ich auch daran, dass ich heute Kaffee trinken würde - was ich aber nicht tat, da ich unterwegs war. Aber morgen früh werde ich mir, wenn es von der Zeit hinhaut, einen Kaffee reinfahren. Kaffee trinke ich aber ansonsten gerade wieder auf einer ungefähr täglichen Basis. Kaffee triggert mich schon. Als ich letztens bei meinem Vater war, wurde im Fernsehen gesagt, 5 Tassen Kaffee am Tag gehen fit. Ich empfinde das als etwas übertrieben, aber gut...

Du sprichst von einer Verhaltenssucht. Wenn du magst, kannst du das ja noch ein wenig konkretisieren, aber nur wenn du magst. Sucht ist ein Monsterthema und strahlt eigentlich überall hin. Und weiter unten schreibst du, dass du nach 8 Monaten rückfällig geworden bist. Auf was bist du denn zurückgefallen wenn ich fragen darf?

Mh
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