Soziales Verhalten von Mangel und Überfluss der Berauschungsmöglichkeiten im Bezug zu Früher und Heute

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MagiaJo64658
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Soziales Verhalten von Mangel und Überfluss der Berauschungsmöglichkeiten im Bezug zu Früher und Heute

Beitrag von MagiaJo64658 »

In meiner Jugend waren Substanzen zum Berauschen immer eher Mangel vor allem Exotisches (vom Legalstatus unabhängig)
daher überwiegte ein Nachfrage Interesse, so galt es als unhöflich Rauschmittel nicht Gästen offen anzubieten oder auch damit zu Geizen etc.
Dann kamen die Reserach Substanzen in Mode das war so 2004-bis Heute?
2006 wurde Pilz illegalisiert zeitgleich tauchte Spice (Synth.Cannabinoide) in den Headshops und im Netz auf.
Da die Fahrerlaubnisverfolgung von Kiffern drastisch erhöht wurde weil
Labore nun ihre GC/MS Analyse von Blut auf Messung in Blutserum unstellten wurden quasi die Grenzwerte halbiert und viele verloren schlagartig ihre Fahrerlaubnis.
Das führte zu enormer Nachfrage nach Downer die nicht gefunden werden konnten, bei uns rauchten 90% der jungen Spicemischungen, sogar zu Lieferengpässen in den Shops kam es .
Einige kauften Reinsubstanzen für Centbeträge aus China und hier dann pro G 35-50Euro weiter.
Etwa um 2015 herum waren dann so viele Strukturen entwickelt dass nahezu jede Wirkstoffgruppe mehrere Analoga bieten konnte.
Die Leute stiegen meist dauerhaft auf RC um, vor allem die Studenten und mit genug Hintergrundwissen zum Sicheren benutzen der Stoffe.
Es gab weniger Nachfrage Vor Ort weil auch vermehrt im Darknet eingekauft wurde denn die Regierung kam kaum hinterher. Die Anzahl der Kleinhändler nahm drastisch ab.
Mittlerweile zeigten sich die ersten heftigen Schäden bei Dauerkonsumenten vor allem von Uppern wie Mephedron und RC Psychedelika wie 25INBOME,
es galt nun nicht mehr als höflich jemandem etwas anzubieten.
Auch waren die meisten mit allem Überreichlich ausgestattet was diesen ihren Persönlichen Vorlieben entsprach.
Die Preise sind verfallen, wo früher eine Pappe nen 5er kostete waren nun Preise von 2Euro gängig.Bei Uppern waren gute Analoga verfügbar .
So gegen 2018 wurden dann vermehrt Cannabissugerate offen verkauft. Industriehanf mit AB-Pinaca etc aufgesprüht. Es gibt kaum noch Sauberes Gras und Hasch in Darmstadt und dem gesammten Rhein Neckar Kreis.
Nun kann man wenn die Tüte rumgeht einfach so im Krankenhaus landen! Die Mehrheit der Jugendlichen die ich traf kennt nur noch so verstrecktes Gras und hält Normales Ungesprühtes für Wirkungsloses industriehanf oder Männliche.
Tja, das war alles so anders früher als Europlatte und Libanese rumgingen und man eher an Henna geriet als an Lebensgefährliche Kreislaufkollapsstreckmittel.
Wenn die Süchtigen einmal im Überfluss wären würden sie vermutlich den Reiz verlieren da der Fokus nicht mehr auf Beschaffung einer verknappten Ressource läge und es plötzlich Raum für anderes gibt, ich beobachte dies bei Originalstoff Diacetymorph Patienten häufiger.Von daher frage ich mich schon warum, wenn illegale Beschaffung von H so aufwändig ist diese nicht auf RC umsteigen und normal ihr Leben leben.
Ich habe bei Freunden beobachtet, seit diese LSD im Überfluss haben,
weil es Legal ist mit Cyclopropylring am Isomer, das Verlangen so oft wie möglich zu Trippen deutlich abgenommen hat, es wird nun viel eher geplant benutzt.
Es scheint eine Knappheit(auch gedachte) erhöht die Konsumfrequenz weil die Option sich zuzudichten eine Sicherheit darstellen kann, also eben selbst über sein Hirn zu entscheiden.

So ich möchte nun wissen:
Wie erlebt ihr diese Beobachteten Sozialen Strukturen und könnt ihr euch vorstellen, dass eine Legalisierung aller Drogen zu weniger Konsum+Elend führt, also in Portugal gab es ja so einen Ansatz?
(Allerdings wurde das ranschaffen weiterhin den Kartellen überlassen)
¸.•´ ♥ ☂Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ☂♥ ¯`•.¸ „Es stimmt nicht, dass gegen die Dummheit kein Kraut wächst -Es wird nur keines angepflanzt."
Das Gegenteil von Drogenabhängigkeit ist nicht Drogenabstinenz, sondern Drogenautonomie. :hahaha:
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Putrema
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Re: Soziales Verhalten von Mangel und Überfluss der Berauschungsmöglichkeiten im Bezug zu Früher und Heute

Beitrag von Putrema »

Also ich gebe nochmal einfach das Stichwort, dass Tendenzen gerne streuen. Als Kind habe ich zum ersten mal das Wort Drogen aus dem Mund eines anderen Kindes gehört, da wusste ich aber noch nicht was das heißt (und das wissen viele in ihrem Erwachsenenalter wohl auch nicht so recht). Ich habe bloß mitgekriegt, dass sich darum irgendwas Geheimnisvolles rankt. Es wurde das selbstgeschriebene Lied (von einem Älteren) "Gustav" gesungen, das wie folgt ging:

Gus, Gus, Gus-Gustav
Gus, Gus, Gus-Gustav
Eines Tages hab ich nen Joint gedreht
Und habe ihn dann weggeraucht
Eines Tages hab ich nen Joint gedreht
Und habe ihn dann weggraucht

Wirklich, ich hatte kein Plan, um was es ging, aber der Rhythmus gefiel mir und man machte Späße, dass alle daran Geld verdienen sollten.

Es kann gut sein, dass ungefähr zu dieser Zeit mein großer Halbbruder seine Erfahrung mit Pilzen machte, aber davon erfuhr ich erst viel später. Meine Mutter erzählte mir davon, wie er völlig entgeistert zuhause ankam und durch sie hindurchblickte. Er hatte offensichtlich eine Art Horrorerfahrung, wo er irgendwie von einem Zug verfolgt wurde. Diese story hielt mich aber nicht davon ab, mich selbst dem Pilz zu nähern (oder ist es etwa anders herum :unsure:).

Ich weiß nicht, wie gut ich auf deine Fragen antworte, aber das ist nunmal meine Antwort. Gerade trinke einmal in der Woche Kaffee und rauche wirklich nur eine f*cking cigarette dazu (halt, wenn ich bei meinem Vaddah bin). Das geht seit nem guten Monat so. Ansonsten mache ich mir fast jeden Tag eine Kanne schwarzen Tee und smoke ansonsten absolut garnichts. Morgen verzichte ich auf die Zigarette bei meinem Vater, weil ich morgen nämlich durchfahre zu meiner Mutter, was seltener geschieht, weil sie eben noch weiter weg wohnt, und da erst gönne ich mir dann die wöchentliche Zigarette. Das ist so einfach, ich muss einfach nur zugreifen. Das wird dann die erste Zigarette sein, die ich seit meiner Tabakabstinenz wieder zusammen mit meiner Mutter rauchen werde. Ich weiß, die wird mir einen Scheiß bringen, aber was solls. Irgendwie hat dieser Rhythmus auch was.

Also Alkohol ist ja de facto legal, und trotzdem gibt es da nicht wenig Konsum und Elend. Ansonsten kann ich dazu nicht viel sagen, da ich doch ein ziemlicher, welches Wort nehme ich?, Spießer bin? Also ich bin ziemlich jungfräulich was diverse Substanzen anbelangt und hatte immer auch eine ziemliche Distanz zu allem und das finde ich auch ganz gut so. Ich kann da nicht so gut die Entwicklung einschätzen. Mein kleines Fazit: Mangel an Substanz löst jedenfalls auch die andere Richtung aus, nämlich, dass man irgendwie hortet. Und im Gegenteil ein Überfluss an Substanz kann dafür sorgen, dass die Proportionen auseinanderdriften und der Respekt flöten geht. Achso und: es fühlte sich für mich gut an, nie irgendwas dafür zu verlangen, wenn ich jemanden Pilze gab. Wobei ich schon darüber nachgedacht habe, Geld zu verlangen, aber irgendwie würde das schon was kaputt machen. Einmal hat mir jemand aus Eigeninitiative ein Gramm Gras im Austausch für 3 Gramm Pilze gegeben, immerhin. :D
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