Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

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Psychotris
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Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

Beitrag von Psychotris »

Der Bericht ist schon etwas älter, ich dachte vielleicht könnte diese Kombi dennoch den ein oder anderen interessieren, gerade weil es nicht unsere schönste Erfahrung war. Wir hatten zuvor schon öfters Experimente mit Psychedelika. Da haben wir uns einmal an einen Psilohuasca rangetraut, da ich mich in der Zeit für MAO-Hemmer interessiert habe. Wir haben 24h vorher und 24h nachher eine Tyramin-Diät eingehalten, es fiel uns echt schwer zwei Tage keine Schokolade zu essen. :cray:

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Datum: April 2021
Setting: Zuhause
Set: Leicht Unsicher
Teilnehmer: Psilotake (Verlobter) und Ich
Toleranz: Mittel
Dosis: 2g syrische Steppenraute & 1g Psilocybe Cubensis & Cannabis Sativa [Dr.Grinspoon ~20% THC] geraucht
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An dem Abend haben wir etwa eine halbe Stunde vorher etwas Cannabis geraucht.

21.00

Wir haben je 2g Steppenrautentee eingenommen (ich hatte 30 Minuten bis ich alles ausgetrunken hatte).
Er schmeckte sehr bitter pur, mit etwas Honig trat dann auch geschmacklich ein unangenehmer Geschmack neben der Bitterkeit auf. Alles in allem nicht appetitlich, aber auch nicht unbedingt scheusslich. Man bekam es runter, aber von Schluck zu Schluck wurde es unangenehmer.

Danach warteten wir, ob sich bereits Effekte von der reinen Steppenraute zeigen würde. Das einzige was ich bemerkte war ein gewisser Druck im Kopf und das deutlich spürbar der Cannabiseffekt verstärkt wurde.

23.00
Wir nahmen die Pilze ein, Psilotake nahm 1.5g, ich selbst 1g. Die Pilze wirkten nach etwa einer halben Stunde und machten mich relativ schlaff. Wir entschieden uns ins Bett zu legen, damit wir uns etwas auf die Wirkung konzentrieren konnten.

Leider war diese für mich nicht so positiv, mich umschwirrten Gedankenschlaufen und ich verhedderte mich darin. Nicht wirklich stark Gefühls geprägt, sodass weinen eine Option gewesen wäre, sondern einfach sehr unangenehm bedrückend. Ebenso suchten mich Paranoide Gedanken heim und ich verstrickte mich leicht darin. Ich schaffte es nicht wie sonst mich selbst zu hinterfragen und so die Kreise aufzulösen, ich fühlte mich so hilflos ausgeliefert, dass ich nach etwa einer Stunde aufsass und versuchte mich etwas abzulenken durch eine Folge Naruto. Psilotake störte dies nicht weiter, da er eine unangenehme innere Leere verspürte und auch gerne die Stimmung etwas ändern würde.

Ich schaffte es jedoch ganz und gar nicht mehr die Gedanken zu durchbrechen. Somit teilte ich ihm nach etwa einer viertel Stunde mit das wir etwas Aktives tun müssen, da ich psychisch gerade in einem unschönen Zustand bin und selbst nicht rauskomme. Demnach gingen wir spazieren und der psychische Druck liess etwas nach durch Smalltalk und bewusste Umlenkung der Gedanken auf die Umgebung. Dafür merkte ich umso mehr körperliche Nebenwirkungen. Starkes Herzklopfen, schwere Glieder, genereller Schwindel und leichte Übelkeit. Optics hatte ich keine nennenswerten Veränderungen zum nüchternen Zustand. Psilotake hatte leichte Optics und merkte an, dass sie anders waren als sonst mit Pilzen, eher hektisch und eckiger, fast wie beim Konsum von Ketamin aber stärker ausgeprägt. Körperlich spürte er noch keine Nebenwirkungen. Durch die Kälte draussen liefen wir dann auch nicht allzu weit und waren nach etwa 20 Minuten wieder zuhause und meine Psyche war in einem bedrückten-neutralen Zustand mit Aussicht auf Besserung.

Als wir die Wohnung betraten wurde ich erschlagen, wie immer bei Pilzen, aber nur körperlich ohne die Optics. Die Nervosität und Verwirrung war jedoch sehr stark ausgeprägt und sehr erschöpfend. Ich musste mich hinsetzen, da der Bodyload zu heftig wurde. Etwa nach zehn Minuten konnte ich mich an die Wohnung gewöhnen und war einfach nur noch schlaff, sodass wir uns wieder ins Bett legten.

Ich mochte gerade nur Ruhe, also lagen wir etwa eine halbe Stunde still da. Ich befand mich in einem positiven Gemütszustand, ohne viele Gedanken. Psilotake machte sich in der Zeit etwas Sorgen, dass ich wieder in eine negative Schlaufe geriet. Er machte dann Musik an, jedoch war es irgendwie leicht unangenehm und löste wieder negative Gefühle aus, auch wenn ich Musik sonst echt gerne höre und es auch meine Standard psychedelische Playlist war. Ich änderte die Musik nach kurzer Zeit auf Muse und da wurde es angenehmer, bis ich sie dann sogar geniessen konnte. Psilotake hatte eine enorme innere Unruhe und konnte diese nicht abschütteln.

Er schaltete für sich zur Ablenkung How I met your Mother ein. Normalerweise läuft diese bei uns mehr im Hintergrund, aber dieses Mal schauten wir sie irgendwie aktiver und mussten auch von jedem Witz richtig lachen. Eine sehr positive Stimmung ergab sich und wir genossen es extrem fernzusehen. Die Wirkung klang dadurch komischerweise auch nicht ab, sondern verstärkte sich gar ein wenig. Zumindest die körperliche. Die Nebenwirkungen waren bei mir im Verlauf vom Abend dann noch stärker geworden, Kopfschmerzen und Kiefern traten bei mir noch auf, wie stärkere Übelkeitsgefühle und generelles Unwohlsein. Psilotake konnte die Unruhe bis dahin nicht abschütteln und sie wurde immer stärker.

~5.00
Wir gingen noch einen Joint rauchen, die Effekte waren immer noch deutlich auf dem Platteu und wir hatten auch kein Gefühl des Abflachens, welches normalerweise langsam auftreten würde. OEV waren nach wie vor kaum vorhanden und auch mit dem Gras, welches die optische Komponente jeweils ungemein verstärkt, wurden sie nicht wirklich präsent. Jedoch liess durch das Cannabis die innere Unruhe von Psilotake stark nach.

Wir schauten noch ein paar weitere Stunden Fern, da uns diese Euphorie mit der Serie so stark einnahm. Nebenbei kuschelten und streichelten wir uns bis wir dann irgendwann einschliefen.

Psilohuasca-Fazit (Dies ist eine persönliche Meinung, in welche natürlich auch Set/Setting mit reingespielt haben)
Unser erstes Mal mit MAO-Hemmern fühlte sich nicht erstrebenswert an, für uns persönlich fühlen sich Pilze ohne MAO-Hemmer wärmer und freundlicher an. Die verlängerte Wirkdauer übte sich ebenfalls eher negativ aus, auch wenn wir bei Pilztrips sonst auch ab und an nachlegen. Es nahm bei uns persönlich eher die Tiefe des Trips und führte zu stärkeren Gedankenschlaufen. Wir denken nicht das es gleichzusetzen ist mit einer einfachen Verstärkung, da wir uns auf dem Lvl fühlten das wir auch eingenommen hatten, jedoch mit mehr "innerem Druck" und deutlich ausgeprägteren Nebenwirkungen.
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Psychelution
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Re: Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

Beitrag von Psychelution »

Vielen Dank für den schönen Bericht!
Sehr interessant Infos zur Kombination von Maoi und Psychedelika aus erster Hand zu lesen :thumbsupsmileyanim:
Das Geheimnis des Lebens ist kein Problem, das gelöst werden kann, sondern eine Realität, die erfahren werden muss.

Alan Watts
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kleinerkiffer84
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Re: Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Vielen Dank für deinen Tripbericht! :good:

Ich denke die Ursache für die negativen Gedanken war Cannabis.
Cannabis kann die mildesten Trips in einen Horrorflash verwandeln, aufgrund dieser paranoiden Gedankenspiralen die dadurch entstehen.
Die meisten Horrortrips die ich hatte, waren praktisch alle im Zusammenhang mit Cannabinoiden.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Psilotake
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Re: Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

Beitrag von Psilotake »

kleinerkiffer84 hat geschrieben: 6. Mär 2022, 19:58 Vielen Dank für deinen Tripbericht! :good:

Ich denke die Ursache für die negativen Gedanken war Cannabis.
Cannabis kann die mildesten Trips in einen Horrorflash verwandeln, aufgrund dieser paranoiden Gedankenspiralen die dadurch entstehen.
Die meisten Horrortrips die ich hatte, waren praktisch alle im Zusammenhang mit Cannabinoiden.
Da kann ich dir leider nicht zustimmen. Bei jedem Trip ist das Cannabis eigentlich dabei und finden es auch eine gute Kombination.
Mir ist bewusst, dass es einige Personen gibt, die damit nicht klar kommen. Aber Cannabis und Psychedelika finden wir eine sehr schöne Kombination und haben auch schon einige Trips hinter uns und es waren eigentlich immer schöne Gedanken und Gefühle dabei.
Die Evolution besteht in der Veränderung des Bewusstseins :smiley43.gif:
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Re: Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

Beitrag von Psychelution »

Da kann ich dir leider nicht zustimmen. Bei jedem Trip ist das Cannabis eigentlich dabei und finden es auch eine gute Kombination.
Ich denke einer der wichtigsten Punkte, wenn es um die Kombi Psychedelika und Cannabis geht, ist die Häufigkeit des eigenen Cannabis-Konsums. Wenn man nur sehr sporadisch kifft, dann kann einen diese Kombi wirklich bis zum Mond und wieder zurück schießen, wenn man hingegen täglicher Kiffer ist sieht das schon ganz anders aus.
Das Geheimnis des Lebens ist kein Problem, das gelöst werden kann, sondern eine Realität, die erfahren werden muss.

Alan Watts
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Re: Ein etwas düsterer Psilohuasca | Syrische Steppenraute & Psilocybe Cubensis

Beitrag von Psilotake »

Psychelution hat geschrieben: 7. Mär 2022, 16:05 Ich denke einer der wichtigsten Punkte, wenn es um die Kombi Psychedelika und Cannabis geht, ist die Häufigkeit des eigenen Cannabis-Konsums. Wenn man nur sehr sporadisch kifft, dann kann einen diese Kombi wirklich bis zum Mond und wieder zurück schießen, wenn man hingegen täglicher Kiffer ist sieht das schon ganz anders aus.
Meistens rauchen wir am Wochenende einen Joint zu zweit und so gross sind die nicht.
Deshalb pusht es bei uns extrem und das finden wir sehr angenehm und entspannend.
Die Evolution besteht in der Veränderung des Bewusstseins :smiley43.gif:
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