Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

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Attic
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Attic »

Klasse Bericht Inguz, danke das du ihn ausgegraben hast. Sehr authentisch zeigt er nochmal wie wertvoll MDMA sein kann. Und danke auch für's Buch :)
Nach langer Überlegung beurteilte ich diese Erkenntnisse mit MDMA als richtig, aber nicht als vollständig. MDMA zeigte mir einen anderen Standpunkt, wie ein Freund dies tun kann.
Eben diesen Satz finde ich, bezogen auf die vorherigen Diskussionen hier, ziemlich gut. Stammt aus dem Buch von inguz :)
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kleinerkiffer84
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Danke @Inguz für diesen Bericht! :78:
...dass die Substanz allen Traumatisierten helfen kann. Der Gedanke, dass so viele heute umsonst leiden, macht mich krank.
Das kann ich genau so unterschreiben!!!
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Herr von Böde
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Herr von Böde »

Inguz hat geschrieben:...
Es gibt eigentlich momentan nichts, was besser hilft bei PTSD. Antidepressiva oder Gesprächtherapien sind gescheitert, die Psychologie hat immer noch keinen Plan...
Hatte dies bisher überlesen.

Es ist einfach falsch.

Posttraumatische Belastungsstörungen gibt es jeder Kultur.
Ein massives Problem stellen die nur in der "zivilisierten" Gesellschaft dar. Was nicht daran liegt das sie häufiger auftrerten - was natürlich der Fall ist- sondern in erster Linie das sie bei chronifizieren.
Und das wiederum liegt allein an dem fehlendem aufgefangen werden im sozialen Gefühge und auch an der Wahrnemung.
Wir nehmen das als Erkrankung war die professioneller Behandlung bedarf.
In "wilden" Kulturen wird es als natürlich vorkommender Lebsabschnitt wahrgenommen und erlebt in dem die betroffene Person vermehrter Zuwendung bedarf.

Auch stimmt es nicht das PTSB Patienten keine Chance auf ein normales, glückliches, erfülltes Leben haben können wenn sie keinen Zugang zu MDMA haben.
Für Psychotherapie gilt aber natürlich im Prinzip das gleiche wie für MDMA, es muss langfristig scheitern wenn keine dauerhafte Einbettung in wohltuende Sozialgefühge erfolgt.

Die Psychologie hat einen Plan, man muss sich nur mal mit Wilhelm Reich oder etwas populärer aufgearbeitet mit Prof. Bernd Senfs Schriften über ihn beschäftigen.
Ich meine den frühen Reich, Charackteranalyse und Vegetotherapie. Dem späteren Orgon mag man ja kritisch gegenüberstehen.
Es sind Dinge und Erkenntnisse die längst vorhanden sind aber abgelehnt werden.


(Im Vortrag wird auf verschiedene Quellen - va. was "wilde" in erster Linie durchs Matriarchat geprägte Kulturen eingegangen, wenn ich nicht irre. Ausserdem noch angemerkt: die gesamte Reich Vortragsreihe ist auf You-Tube online)

PTSB war natürlich nicht Reichs Thema, wenn dann das frühkindliche Trauma. Sicher liessen sich aber genau mit diesen Konzepten neue Wege finden.
Aber auch das hilft nicht wenn langfristig keine Sozialgefühge (in dem die auftretenden vorher verdängten Impulse aufgefangen und getragen werden) aus finanziellen oder psychologischen Gründen zur Verfühgung stehen.
Dann wird man um den armenseeligen aber einfachen Chemieersatz auch nicht rumkommen.
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Gaius
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Gaius »

Ehm, ja aber dein Wunsch-Solzialgefüge findet doch nicht statt und wenn jemand leidet, kann er auch nicht von seiner Umgebung verlangen sie sollen sich gefälligst sozialer verhalten. Das ist ja schön, dass dir das klar ist, dass ein gutes Sozialgefüge viele psychische Probleme gar nicht erst entstehen lässt, aber was hat das mit der Realität zu tun? Und es behauptet auch niemand, dass MDMA die Wunderdroge für das alles ist und alles alleine macht, aber es "öffnet" die Menschen temporär, damit sie überhaupt einmal "erfahren" was alles möglich ist um dann auch nach Möglichkeiten zu schauen dies auch ohne Substanz zu erschaffen. Bei den Leuten folgen dann jahrzehntelange Prozesse, die überhaupt erst stattfinden, beginnen können durch MDMA.

Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht, das ist nur ein Tool, ein Werkzeug, wieso sollte man das nicht benutzen?
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kleinerkiffer84
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von kleinerkiffer84 »

In einem Sozialgefüge leben, in dem man sich wohl fühlt, ist theoretisch sicher eine gute Prävention für neurotische Erkrankungen, jedoch in der Praxis halte ich das kaum für realisierbar.
Das fängt schon damit an, dass der Einzelne Bestandteil einer Leistungsgesellschaft ist, die Erwartungen an den Einzlenen stellt, die derjenige gefälligst zu erfüllen hat.
Der Alltag, zumindest bei mir, besteht zu einem grossen Teil daraus, mich zu verstellen und anzupassen, je nachdem unter welchen Leuten ich bin, muss ich in eine andere Rolle schlüpfen, um konform zu sein.
John Lennon würde jetzt wahrscheinlich sagen, ich habe das Leben nicht verstanden.
Aber es ist nicht so leicht aus diesem System-Hamsterrad hier auszubrechen.
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kleinerkiffer84
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Zum Thema Integration und Nachbereitung von MDMA-Erfahrungen muss ich an dieser Stelle noch eine weitere Erfahrung bzw. Technik auf die ich
neuerdings zufällig gestossen bin, festhalten.
Nämlich Lowlevel LSA Trips.
In letzter Zeit führte ich wieder mal ein paar Experimente mit LSA durch, allerdings nur Lowlevel, denn hochdosiert sind mir diese Nebenwirkungen zu penetrant.
Genauer gesagt, waren es 4 Erfahrungen. Es waren 4 Kapseln, die jeweils 100mg HBWR-Extrakt enthielten.
Alle paar Jahre mal packt mich das Interesse, wieder mal mit LSA herumzuexperimentieren.
Meine ursprüngliche Intention der aktuellen Testreihe war Microdosing, weshalb ich auch im Microdosing Thread die 1. Erfahrung gepostet hatte,
die anderen 3 jedoch vorerst nicht, da deren Intensität doch beträchtlich über Microdosing hinausgeht, aber einen eigenen Thread wollte ich deswegen auch nicht eröffnen.
Ich denke ich werde die Tripnotizen die ich bei den 3 weiteren Erfahrungen gemacht habe, hier posten, aber ich muss sie zuvor noch etwas
zensieren, weil hier persönliche Dinge vorkommen, welche die Inquisition, die hier ebenfalls mitliest, nicht sehen braucht.
Insgesamt ist es ein sehr wirres, stichwortartiges Geschreibe, mit ein paar Paint Grafiken. Naja, vielleicht kann jemand etwas damit anfangen.

Aber um nun auf den Punkt zu kommen:
Mir fiel auf, dass je öfter man LSA nimmt, dieses in einigen Aspekten MDMA immer ähnlicher wird.
Das war vor Jahren noch nicht so ausgeprägt.
Lowlevel-LSA ist für mich wie MDMA ohne Empathie und ohne Stimulierung oder anders gesagt, wie ein leichter Pilztrip mit einem Schuss MDMA-Musikeuphorie.
LSA erzeugt auch ein vergleichbares Körpergefühl, eine ausgeprägte Musikeuphorie und so eine Art wellenförmiges Fliessen das durch Körper und Geist schwappt
und Blockaden löst, wirklich ähnlich wie MDMA aber nur eben die Empathie und die körperliche Stimulierung fehlen.
Dennoch ist die Erfahrung für mich ausreichend, mir vergangene MDMA Erfahrungen wieder deutlich in die Erinnerung zu holen, sie aufzufrischen,
sie nach vergangener Zeit nochmal revue passieren zu lassen und aus einem anderen Blickwinkel zu bewerten.
Eine kleine MDMA-Auffrischung für zuhause sozusagen.

Ich empfand zwar früher LSA auch bereits stark affin zu elektronischer Musik, was man ja auch von MDMA als eine der Hauptwirkungen kennt,
aber bei dieser Testreihe ist das bedeutend stärker ausgeprägt.
Unabhängig davon und somit ohne zuvor davon beinflusst zu sein, entdeckte ich auf dem youtube Kanal von OpenMind ein Video, in dem er die
gleichen LSA-Kapseln die auch ich habe, ebenfalls als MDMA ähnlich beschreibt.

Jedenfalls sind Lowlevel LSA Erfahrungen für mich sowas wie ein Mini-Ausflug in die MDMA Welt, in denen ich insbesondere nochmal
diese Blockadenlösung, die besonders stark durch Psytrance Musik getriggert wird, nachempfinden kann und mit ihr arbeiten und sie weiter verinnerlichen kann.

Eine Lowlevel LSA Erfahrung sieht bei mir so aus, dass ich die Kapsel nehme, wenige Minuten später die Wirkung losgeht, ich Psytrance laufen habe
und mich in den Gedanken treiben lasse.

Nun füge ich noch die Tripnotizen an. Die persönlichen Elemente musste ich aber wegen Paranoia zensieren.
ps. mir fällt auf, damals habe ich die Grafiken noch bei abload.de hochgeladen, falls das stört, kann ich sie gegen die Dateianlage tauschen.

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18.06.2016
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00:15
Einnahme

00:30
gute Harmonie mit Psytrance, MDMA-ähnlich

00:35
subtile Film-Sequenzen bei geschlossenen Augen, ähnlich wie Salvia aber anders.
(Ein Propeller der sich dreht und in einem Tunnel zurück in die Kindheit sich befindet).
Bild

Eindeutig subtil psychedelisch, aber noch nicht so stark wie beim letzten mal,
vermutlich Kreuztoleranz zu MD-Psilocybin.

MDMA-ähnliches Musikfeeling wird jetzt deutlich ausgeprägter.

subtiles Morphen bei geschlossenen Augen.
Wie ein Gitter aus orangen Stäben, dass hügelförmig aus der Mitte auseinander morpht.
(wie morphende Wassertropfen unter dessen oberfläche)
dieses wird bei geschlossenen Augen vor dem inneren Auge imaginiert.

schnelle Computerspielsequenzen in alter Grafik und Ego-Shooter Perspektive können gut imaginiert werden.
Man kann in diese Welten schon leicht abtauchen, wenn man sich bei geschlossenen Augen darauf einlässt.
Bild

00:45
Fläche mit violettschwarzer Textur mit schwarzen Löchern in mein Unterbewusstsein.
Bild

subtiles wasserähnliches morphen in den CEVs, subtile Anwesenheit einer männlichen Entität.

00:50
Die ganzen Probleme entstehen durch ein nicht-annehmen des Unterbewusstsein, von dem habe ich mich stark entgrenzt.
würde man das wieder mit sich selber zusammenführen und akzeptieren, wäre es geschafft und geheilt.

00:55
subtile tramadolähnliche Erotisierung

typisch ist, dass sich die oben beschriebenen Effekte schlagartig abwechseln

01:03
pissen gehen, Pupillen checken
vorm Spiegel kurz das Gefühl als wäre mein Inneres nun als eine Art Aura aussen (-> die Seele offenbarend)

01:30
weiterhin subtiles MDMA-feeling beim Psytrance hören

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10.07.2016
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01:00
Einnahme
lange Zeit sehr subtiles Level
kurzes Aufflackern von Kindheitserinnerungen

ab 01:40
Deutliche MDMA ähnliche Musikwirkung beim Psytrance hören

Ich habe das Gefühl LSA wird als immer MDMA ähnlicher empfunden, je öfter man die beiden genommen hat.

leichte LSA Nebenwirkungen

Ich habe das Gefühl, die Substanz kann mir ähnlich wie MDMA zeigen, wie es ausserhalb von meinen selbstgemachten Barrieren ist.

fliessend, wasserähnlich und blockadenlösend, ähnlich wie bei der ersten Reise mit den Kapseln.

selbst erschaffene Blockaden im Kopf lösen sich in wabbernde Wasserwellen auf.

Das Blockadenauflösen wird von der Musik getriggert.

Starre Blockaden im Denken werden zunehmend wasserwellenartiger, bis sie kollabieren

02:15
Wirkung baut sich zunehmend ab.

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14.07.2016
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01:10
Einnahme

01:15
Eindeutige rasch einsetzende Wirkung die einigen MDMA Facetten sehr ähnlich ist.
Psytrance triggert MDMA ähnliche "Partystimmung" und Auflockerung.

deutlich MDMA ähnlich verändertes schwebendes Körpergefühl.
leichtes Gefühl von fliessen und Wasser bei geschlossenen Augen.

blockadenlösende Wellen fliessen durch Körper und Geist.

Die Wirkung hat wie MDMA eine starke Affinität zu elektronischer Musik.

subtile CEVs von einem rotierenden Gebilde aus farbigen Kugeln

subtile rotierende Tunnel-CEVs
der Tunnel rotiert wieder in schwarz-weis Farben, wie so oft.

ich sehe Bilder aus meinem Leben in einem Tunnel unklar vorbei rasen, diese sind stark in die Länge gezerrt,
wie bei hoher Geschwindigkeit an Seitenfenster.

minimale LSA-Nebenwirkungen.

aufflackern und durchleben von Sequenzen aus der Kindheit

ich kann mir zur Musik sehr leicht fliessende psychedelische Muster, Fraktale etc. vor dem geistigen inneren Auge visualisieren
und mich gedanklich darin treiben lassen.

Zwischendurch subtile Filme vor dem inneren Auge von explosionsartig öffnenden und schliessenden Blüten von Blumen auf grauem Hintergrund

01:55
das Beschriebene ist chronologisch in den letzen 40 Minuten aufgetreten.
die Wirkung wird schwächer, aber Psytrance hören ist immer noch ein Genuss und lässt mich deutlich in das MDMA Feeling
hinein versetzen bzw. deutlich und anders zurück erinnern.

02:15
Der Großteil der Wirkung ist nun weg.
noch immer leichte LSA-Nebenwirkungen.

02:50
jetzt plötzlich sehr deutliche Nebenwirkungen, bäääh!
Ähnlich wie beim 1. mal Space-E. deutliche Pupillenerweiterung, Kreislaufübelkeit, giftiger HBWR Geschmack im Mund.
Auch die Wirkung kommt nochmal zurück, wtf?? Wie ein leichter Pilztrip.

03:30
Ich liege im Bett und die visionäre Wirkung kommt noch stärker zurück, jetzt eher pilzähnlich.
Ich laufe durch ein Computerspiel und alle Texturen bestehen aus violetten und schwarzen Streifen.
Die Linien und die Ränder morphen, als ob man sie durch ein Aquarium sieht.
Die Erfahrung war für Lowlevel verhältnismäßig stark, ich hätte Rest-Toleranz erwartet.
Vor allem scheint es in den Kapseln starke Wirkstoffschwankungen zu geben.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Herr von Böde
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Herr von Böde »

Inguz hat geschrieben:Ehm, ja aber dein Wunsch-Solzialgefüge findet doch nicht statt und wenn jemand leidet, kann er auch nicht von seiner Umgebung verlangen sie sollen sich gefälligst sozialer verhalten. Das ist ja schön, dass dir das klar ist, dass ein gutes Sozialgefüge viele psychische Probleme gar nicht erst entstehen lässt, aber was hat das mit der Realität zu tun? Und es behauptet auch niemand, dass MDMA die Wunderdroge für das alles ist und alles alleine macht, aber es "öffnet" die Menschen temporär, damit sie überhaupt einmal "erfahren" was alles möglich ist um dann auch nach Möglichkeiten zu schauen dies auch ohne Substanz zu erschaffen. Bei den Leuten folgen dann jahrzehntelange Prozesse, die überhaupt erst stattfinden, beginnen können durch MDMA.

Ich verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht, das ist nur ein Tool, ein Werkzeug, wieso sollte man das nicht benutzen?
Ich habe nichts gegen das Tool, mir fehlt bei dem ganzen nur die Klarheit das es sich eben nur um ein Tool handelt.

Nach dem Motto:
Uns wird traditionell bei der Geburt das linke Bein amputiert, also nutzen wir ein Holzbein. Es ist eben so aber besser das Holtzbein als einbeinig durchs Leben zu humpeln.
Tja und weil wir alle mit Holzbein groß wurden bemerken wir es ja gar nicht mehr als Holzbein was solls also ??

Natürlich ist ein Holzbein ("traditionelle" Antdepressiva , Therapie) besser als keins und eine moderne Prothese gefedert und mit Gelenk (MDMA) ist noch besser.

Ideal wären aber 2 gesunde Beine.
Wir reden über Holzbein oder Prothese und akzeptieren stumpf die Amputation.

Das sollte uns einfach bewusst sein, darum geht es mir. Wir freuen uns wie Kinder über "tollen" Ersatz für etwas das wir brauchen, das uns zusteht das aber in der modernen Welt so kaum erreichbar ist.

Schon das Denken und die selbstverständlich verwendetetn Begrifflichkeiten sehe ich kritisch "Tool" als handele es sich beim Menschen um einen PC bei dem ein Kontakt lose ist und uns fehlt nur das "TOOL" ums wieder grade zu rücken.
Der Mensch ist kein PC, kein Baukasten, kein Werkstück, wo man eben etwas mit ein paar Tropfen und Lötzinn gradebiegen un reparieren kann, nicht im entferntesten.
Der Mensch ist ein biologisch dynamisches Wesen, (integraler)Bestandteil seiner Umwelt nich ein isoliertes seperat zu behandeldes Teil.

Wenn sich das Denken nicht auch in Behandlungen und Behandlungsansätzen durchsetzt wird man Symptomdoktorei betreiben, ja das hilft aber nicht gegen die Ursachen.

Und mich persönlich ärgert es immens wie groß die Freude und Begeisterung ist neue bessere Prothesen zu erfinden und wie wenig man ernstahft dafür tun will das diese nichtmehr in dem unmenschlichen Masse nötig werden.

Mein Prothesenbild mag ja falsch sein aber mir fällt kein besseres ein.
Vielleicht kann man verstehen warum es mich so ärgert wenn man versteht das ich dieses Bild genauso vor Augen habe.
"Ehm, ja aber dein Wunsch-Solzialgefüge findet doch nicht statt ..." Wirkt auf mich genauso erschreckend als würdest Du mit den gleichen lapidaren Worten sagen "Ehm, ja aber uns wird nach der Geburt das linke Bein amputiert..." So als wäre das nichts.
Für mich ist das kein qualitativer Unterschied.

Wenn das Bild so falsch ist, bin ich gerne bereit mich davon befreien zu lassen.

Ich sage nicht das ich Recht habe ich bitte nur darum sich einzufühlen wie ich fühle mit meinen Bildern. Und vielleicht auch, wenn es nicht zuviel verlangt ist, nur des gegenseitigen Verständnisses wegen, zu überlegen wie ich zu diesen Bildern komme .
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Gaius
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Gaius »

Ich verstehe deine Wunschvorstellungen gut, nur sind das eben nur Wunschvorstellungen und haben mit dem was ist nichts zu tun. Was du da nur tun kannst, dass du das dann selber so besser machst als es die Gesellschaft momentan tut. Als Gesellschaft sind wir in einem Prozess und du möchtest schon einige Schritte weiter sein, als wir sind. Aber um diese Schritte überhaupt einleiten zu können, benutzen wir Hilfsmittel.
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Herr von Böde
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Herr von Böde »

Inguz hat geschrieben:Ich verstehe deine Wunschvorstellungen gut, nur sind das eben nur Wunschvorstellungen und haben mit dem was ist nichts zu tun. Was du da nur tun kannst, dass du das dann selber so besser machst als es die Gesellschaft momentan tut. Als Gesellschaft sind wir in einem Prozess und du möchtest schon einige Schritte weiter sein, als wir sind. Aber um diese Schritte überhaupt einleiten zu können, benutzen wir Hilfsmittel.
Ich weiss nicht was Du mit Wunschvorstellung meinst.
Die MDMA Behandlung ist auch Wunschvorstellung.
Die Frage ist wo ich die Prioritäten setzte, Symptombehandlung oder Krankheitsvermeidung.

Beides sind Ziele (
Inguz hat geschrieben:... Wunschvorstellungen ...
) die man haben kann die noch nicht Realität sind.

In einer Gesellschaft in der die Krankheit vermieden oder wenigstens deren Chronifizierung verhindert werden kann wird auch die Symptombehandlung nicht an bürokratischem Unfug scheitern. Darum ist meine Priorität ganz klar.

Ich habe die Realität zu akzeptieren das man lieber Gehirnschmalz in die Erfindung neuer Prothesen steckt und sich wie Kinder darüber freut wenn sie nun vielleicht scheinbar noch besser funktionieren als das gesunde aber leider geraubte Bein aber Sinn und Zweck der Amputation ja nichtmal deren Notwendigkeit hinterfragt.
Sie vielleicht nichteinmal sieht.

Und ich schlage mir die Hände vor den Kopf und staune und noch mehr ärgere ich mich, ganz real. :smiley7.gif:

Wenigstens kann ich doch noch etwas mehr tun als Du mir zugestehen willst, ich kann über meinen Ärger und meine Bilder sprechen, sie teilen und vielleicht doch ein paar finden die sich anschliessen im Bemühen um das persönlich bessere, "empathischere" Verhalten oder die sich in ihrem onehin schon vorhandenem Bemühen welches auf ählichen Bildern und Gedanken beruht bestätigt finden.

Da ich aber nicht zum Prediger mutieren will belass ich es an dieser Stelle mal damit, es dürfte klar sein was ich meine.
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Zebra
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Re: Therapeutische Integration von MDMA Erfahrungen

Beitrag von Zebra »

Psychedelika können Tools sein oder vielleicht auch Prothesen, aber ich glaube es wäre einiges mehr drin.

Gerade Psychedelika wie Ayahuasca und der Gebrauch durch indigene Gruppen, zeigen, dass es davon noch einiges zu lernen gibt.
Der Gebrauch ist meist eingebettet in ein Ritual, meist nimmt eine Gemeinschaft oder zumindest die Verwandten auch daran teil, auch wird geachtet auf Set und Setting etc.
Für solche Gemeinschaften sind diese Substanzen keine Prothesen sondern manchmal auch etwas Sakrales.
Für mich sind Psychedelika da nicht gleichzusetzen mit anderen Medikamenten.
Ich glaube der Unterschied ist wichtig.

Die Medizin hat schon einiges wenn es um Set und Setting geht zumindest übernommen oder für sich neu entdeckt, wie man bei den Studien zu Pilzen sehen kann.
Ich sehe die Anerkennung, dass es sich bei einer Pilzerfahrung zwangsweise nicht einfach um einen pathologischen Zustand handeln muss schon als Fortschritt.
Ich glaube auch, dass man sich was den Gebrauch von psychedelischen Substanzen angeht eine Scheibe abschneiden kann von den oft sogenannten „primitiven“ Kulturen.

Ich will andere Gesellschaften nicht idealisieren, aber es ist eine Chance etwas zu lernen, ich sehe mehr Potential als nur eine Prothese darin.
Deshalb sehe ich es positiv, wenn sich Forscher, Mediziner etc. auch vermehrt damit beschäftigen.
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