Einfluss des Wirkstoffprofils auf die subjektive Wirkung

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אל תשאלו
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Re: Einfluss des Wirkstoffprofils auf die subjektive Wirkung

Beitrag von אל תשאלו »

Ich wohne in einer Doppelaue. In den umliegenden oft feuchten Wiesen steht viel Phalaris arundinacea. Teilweise auch an den Flussufern wo sie aber selten direkt am Wasser stehen.
Das Phalaris eine Symbiose eingeht glaube ich nicht, möchte es aber auch nicht ausschließen. Hat man Phalaris bei sich Zuhause sollte man es im Zaum halten da es sich über seine Rhizome überall verbreitet. Wenn man am Ende noch wissen will was für ein Gras, auch Phalaris, wächst sollte man wie bei Bambus Sperren anlegen. Am besten in großen Töpfen, Wannen usw..

Ein fremdes Gras das man nicht kennt ist immer so eine Sache. Ein unbekannter P. aquatica kann muß aber nicht psychoaktiv sein. Sollte das Gras es sein ist immer noch die Frage welches Alkaloid überwiegd oder ob es ein Mix ist. Das ist wie Lotteriespielen. Auf Grund meiner Erfahrung sollte man über die Möglichkeit verfügen unbekanntes Phalaris zu analysieren. Alles andere ist ein unverantwortliches Spiel mit seiner Gesundheit. Erst wenn man ein positives Ergebnis hat kann man wenn es denn schon unbedingt sein muß einen Gedanke daran verschwenden es zu probieren.
Ge'ez ጫት
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sesamstrasse1312
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Re: Einfluss des Wirkstoffprofils auf die subjektive Wirkung

Beitrag von sesamstrasse1312 »

So viel ich gelesen habe, den Link dazu jedoch gerade nicht finde, gibt es eine symbiontische Eigenschaft beim Phalaris mit Erdbewohnern, welche die Böden zugunsten vom Stickstoffhaushalt verbessert.

Der Grund, weshalb ich das Thena Phalaris in diesem Thread abgesprochen habe ist der, dass es mir nebst anderen interessanten Versuchen darum geht, ein solches Substrat für Bulkmedien zu verwenden um dieses in Bezug auf das Wirkstoffprofil zu untersuchenuntersuchen.

Gras resp. Heu wäre ein möglicherweise als ein geeignetes Medium für P. Semilanceata - Gras-Samen für den Anbau von Sklerotien mit der einen oder anderen Cubensis Subvarietät - brauchbar zu verwenden. Ein Erfolg wäre also von praktischem Wert auch ohne die Produktion von Wirkstoffen in hohen Konzentrationen, aber auch von möglichen Erkenntnisse schaffend Interesse, was das Wirkstoffprofil angeht.
"Nobody knows Jack Shit about what's goin'on!" T. M.
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sesamstrasse1312
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Re: Einfluss des Wirkstoffprofils auf die subjektive Wirkung

Beitrag von sesamstrasse1312 »

Sorry im voraus, ich mache für gewöhnlich wirklich keine Doppelposts, doch ich möchte gerne auf folgendes aufmerksam machen. In der ersten Folge meiner Sesamstrasse Threads bin ich am Schluss des zweiten Teils noch einmal genauer auf das Wirkstoffprofil eingegangen und ich konnte im Zuge der Recherche doch einiges herausfinden.
Gemäss Trout's Notes "Some simple tryptamines" und der vermutlich daraus resultierenden Liste der Indol-Alkaloide, die ich im genannten Thread eingefügt habe, gibt es eine ganze Baggerladung an Inhaltsstoffen, welche die Wirkung beeinflussen könnten.
In vielen Foren wird immer wieder, im Zuge von möglichen Substratzusätzen um die Psilocybin-Produktion zu erhöhen, darüber debattiert auf welchem Wege die Biosynthese im lebenden Pilz von statten geht. Wann und an welche Moleküle in welchem Zustand und in welcher Reihenfolge die Hydroxylase, die Phosphorylase und eben auch die Methyltransferase statt findet. Viele Leute glaubten dabei, es gäbe im lebenden Pilz kein DMT und Co., was eben nicht stimmt, und gingen deshalb davon aus, dass die Methylreste als letztes an die Wirkstoffe gelangen, nach allen anderen Schritten. Das muss aber nicht sein, im Gegenteil: so viel ich weiss sind es eben gerade 4-HTP, 4-HO-Tryptamin und N-Monomethyl-4-hydroxytryptamin, wovon es bisher keine Spuen im Pilz zu finden gab, sofern man kein ungebundenes L-Tryptophan oder Tryptamin dem Medium beigab. Entweder findet der Stoffwechsel am Benzolring erst nach der Methyltransferase am Pyrrolringsubstitut statt oder das ganze geschieht derarat schnell und absolut, dass zu keinem Zeitpukt 4-substituierte Indolalkaloide übrig bleiben, die nicht zu irgend welchen methylierten Tryptaminindolsubstanzen verarbeitet wurden. Ich spekuliere zwar nur, doch es erscheint mir logisch. Der Grund für das fehlen dieser Stoffe könnte auch der sein, dass sie vielleicht äusserst instabil sein könnten und eben zu T, TP und NMT degradieren, bevor sie auffindbar wären, was aber meine These nur bekräftigen würde.

Interessant dabei ist, dass man ja stark vermutet, dass Norbaeocystin, Baeocystin und Aeruginascin eben auch psychoaktiv sein sollen, zumindest in abgeschwächter Form - dass sie aber genauso wie das Psilocybin den Phosphatrest an einen Hydroxylrest verlieren müssten um hierfür die Hirnschranke zu passieren.

Hier geht es zur ersten Teilfolge der Sesamstrasse, die Liste mit dem Wirkstoffprofil findet Ihr ziemlich am unteren Ende des Posts. Bitte sagt mir, was in Euren Augen davon zu halten sei...

Auf jeden Fall werde ich in diesem Zusammenhang später irgendwann aus dem Blickwinkel der Nutrition noch ein mal darauf eingehen. Bis dahin, godspeed...
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