Kräuterschnupftabak

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Zebra
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Zebra »

Heute habe ich ein traditionelles Rapé, welches Nicotiana rustica und Tsunu Asche enthält, getestet.
Es ist an das traditionelle Tsunu Rezept der Yawanawa angelehnt, und scheint eine Art Hausmischung von Katukina zu sein.
ceremony.jpg
Der Geruch des staubfeinen Pulvers ist herb, erdig und irgendwie salzig.
Ein sehr merkwürdiger Geruch, nicht so süss und gefällig, wie das Apurina Floresta.

Am besten man bereitet sich Taschentücher, ein Glas Saft oder Wasser und einen Eimer vor und sucht sich ein ruhiges Setting.
Es hilft auch nach dem Schnupfen, wenn man den Kopf etwas nach vor neigt, damit das brennende Rapé nicht so sehr den Rachen hinunterfliesst.

Geschnupft wurden insgesamt ca. 60mg vom Handrücken.
Ich war überrascht, dass so eine geringe Menge eigentlich schon eine Wirkung entfaltet.
Sofort nach dem Schnupfen, stellte sich ein Brennen ein, das aber in der geringen Menge gut erträglich war, und Tränen stiegen in die Augen.
Nicht weil es so schmerzhaft war, das scheint einfach eine Begleiterscheinung zu sein.
Ich schloss die Augen, um in mich hineinzuhorchen, und die Wirkung besser zu fassen.
Nach 2-3 Minuten, merkte ich, wie ich begann mich sehr zappelig zu fühlen, es scheint eine stimulierende Komponente zu haben.
Ein Ziehen im Hinterkopf machte sich bemerkbar, und der Kopf wurde irgendwie klar und ich fühlte wie sich diese stimulierende Wirkung auf den ganzen Körper ausbreitete.
Nach etwa 5 Minuten lies das Brennen in der Nase spürbar nach.
Dieses "Klarheitsgefühl" blieb, nachdem sich nach ca. 10 Minuten eine leichte Entspannung breitmachte.
Nach insgesamt ca. 15 Minuten flachte die Wirkung ab und es blieb ein erdiger Duft in der Nase.

Ich bin überrascht wegen diesem subtilen aber dennoch eindeutig spürbaren Effekt mit dieser geringen Menge.
Ich finde es definitiv stimulierender als eine Tasse Kaffee^^.
In grösseren Mengen ist es bestimmt ein wirkungsvolles schamanisches Tool - man könnte es gut in ein vorbereitendes Ritual vor einer psychedelischen Reise einbinden.
Rapé ist definitiv ganz anders als der hier erhältliche Schnupftabak, schön einmal Tabak auf andere Weise zu begegnen.
Mir scheint, dass Zigaretten und der hier erhältliche nikotinhaltige Schnupftabak, mehr wie das McDonalds Fastfood des Tabaks sind.
Ich habe den Eindruck, dass der in unserer Gesellschaft konsumierte Tabak (oder auch die Art und Weise wie wir ihn konsumieren) eigens dafür fabriziert wurde um die Leute süchtig zu halten, damit sie ihren Tabak brav weiter kaufen.
Rapé scheint da ganz anders zu sein, man muss sich einen Raum dafür schaffen, es sich zwischen Tür und Angel einzufahren, scheint nicht geeignet.
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Zebra
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Zebra »

In der Zwischenzeit habe ich mehrere Versuche gestartet mit diesem Rapé.

Die Wirkung mit bereits 100mg ist wesentlich intensiver.
Sie flutet mit dieser Dosis schneller an, das Brennen in der Nase wird dabei aber nicht wesentlich stärker.
Die Hände fingen an leicht zu zittern und es stellte sich auch eine Art Schwindelgefühl bei dieser Dosis ein.
Ich merkte, wie ich automatisch begann tiefer zu atmen.
Mir wurde warm, und auch einige Zeit nach der Einnahme hatte ich ein pulsierendes Gefühl im Kopf.
Mir persönlich sind 100mg ein wenig zu viel.
Sinnvoll ist es auch, mindestens 2 Stunden vorher nichts zu essen, wie ich beim Schnupfen einer grösseren Dosis Apurina Floresta festgestellt habe.
Der Hustenreiz kann beim Schnupfen einer grösseren Menge schnell in ein Würgreflex münden.
Soweit ich gelesen habe, ist das bei einer grossen Menge Rapé nicht unüblich, und wird als Reinigungseffekt betrachtet.


Ausserdem habe ich auch ein anderes Rapé ohne Tabak und Asche getestet.
cristal.jpg
Es enthält Maniokstärke, Tonkabohnen und Menthol.
Dieses "Rapé" ist sehr angenehm zu schnupfen, es hat einen vanilligen/kokosartigen Duft, welcher lang anhält, und ist nicht so staubtrocken.
Allerdings verklebt es die Nase ein wenig und ist schwer wieder herauszuschnäuzen.
Anders als bei dem traditionellen Rapé, welches die Nase zum Laufen bringt, und dadurch die Nase ganz gut reinigt.
Einen psychoaktiven Effekt scheint dieses Schnupfpulver nicht zu haben, könnte sich aber vielleicht gut für eine eigene Rapémischung eignen!
In Zukunft möchte ich mich mal trauen, selbst ein Rapé zu mischen.
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Tatula
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Tatula »

ich habe geröstete und dan geschälte yposamen geraucht, starker tryptaminrausch mit vielen visonen, allerdings auch starke kopfschmerzen am anfang. als menge ungefähr so zwei drei fingerspitzen gemörserte yoposamen in der pfeife und dann mehrere züge nehmen
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Zebra
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Zebra »

Danke für den Einblick in deine Erfahrung mit Yoposamen.
Geraucht durch die Bong habe ich sie ebenfalls früher schon einmal angetestet, allerdings mit weniger Erfolg.
Der Rauch war extrem harsch und widerlich, war schwer zu inhalieren und führte prompt zu einem starken Hustenreiz.
Aufgrunddessen habe ich die Sache nicht mehr weiterverfolgt, liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich Nichtraucher bin.
Donfoolio
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Donfoolio »

Mein hauseigener Rapé besteht aus Nicotiana rustica, der Asche von Palo Santo und Kokablättern.
Ich mahle alles in der Kaffeemühle und filtere anschliessend durch ein T-Shirt oder ähnlichen Stoff.
Je feiner das Pulver umso besser. Yopo hab ich letztens auch getestet als Boost nach einer Ayahuasca-Nacht.
Mann, mann, mann - mit Harmala-Alkaloiden ist bereits eine erbsengrosse Dosis mehr als durchschlagend,
mit dem Rapéapplikator direkt in die Nase. Absolut nicht zu empfehlen das alleine zu machen.

Ansonsten sind die Yawanawa-Rapé meine Lieblinge - stark und erfrischen zugleich.

Empfehlenswert ist auch Ambil, eine Tabakpaste die ebenfalls in erbsengrossen Mengen unter der Zunge
platziert wird. :96:

"mapacho rauch"
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Zebra
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Zebra »

Interessant :)
Wie sind die Wirkungsunterschiede/ähnlichkeiten von Ambil im Vergleich zu Rapé?

Meine eigenen Experimente mit Rapé und auch das selbst herstellen einer Mischung sind momentan auf Eis gelegt.
Ich habe zwar nicht exzessiv geschnupft, aber dennoch anscheinend zu regelmässig experimentiert...
Ergebnis war Nasenbluten und ein Infekt der von der Nase ausging, sich fast 14 Tage hielt, und welchen ich mit dem Rapé schnupfen in Verbindung bringe.
Das Thema interessiert mich trotzdem immer noch sehr, aber es war anscheinend Zeit für eine ausgedehntere Pause.
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kleinerkiffer84
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Tatula hat geschrieben:ich habe geröstete und dan geschälte yposamen geraucht, starker tryptaminrausch mit vielen visonen, allerdings auch starke kopfschmerzen am anfang. als menge ungefähr so zwei drei fingerspitzen gemörserte yoposamen in der pfeife und dann mehrere züge nehmen
Das klingt interessant. Ich habe Yopo bislang nur nasal konsumiert was suboptimal war.
Lassen sich die pulverisierten Samen einfach rauchen, oder hast du diese mit einer Rauchgrundlage wie zb. Tabak vermischt?
Ich denke das werde ich auch testen. Rauchen wäre mir bei Yopo wesentlich lieber, als das Schnupfen von so großen Mengen.
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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Tatula
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Tatula »

Du kannst direkt die gerösteten samen anzünden, schmeckt nicht super fuktioniert aber. Musst halt wahrscheinlich etwas Glück haben auch gut potente Yoposamen erwischt zu haben, aber meiner erfahrung nach auf jeden fall empfehlenswert. Ein DMT-Flash ohne Extraktion, das soll glaube ich auch mit Psychotrien, Akazien und Chaliponga gehen :D
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Tatula
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von Tatula »

Am besten kein Tabak, dann kann man den Rauch länger in der Lunge lassen.
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kleinerkiffer84
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Re: Kräuterschnupftabak

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Das klingt wirklich interessant, steht schon auf meiner ToDo Liste! :good: :)
Yopo wollte ich sowieso längst schon wieder mal nehmen, nur was mich etwas störte war der unangenehme nasale Konsum der großen Mengen.
Aber wenn rauchen funktioniert, dass wäre perfekt. Denn hier kann man auch schnell mal 10 Samen rauchen, falls sie eine geringe Potenz aufweisen sollten,
bzw. die Tryptaminwirkung noch nicht ausreichend stark ist.

Was mich jetzt noch interessieren würde: In Yopo sind ja sowohl 5-MeO-DMT als auch N,N-DMT enthalten. Lässt sich aus der Wirkung entnehmen welche dieser beiden Substanzen
dominiert, oder ergibt die Kombination der beiden eine ganz eigene Synergie?
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