Meisterlehrer Amanita Muscaria

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Strange
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Registriert: 14. Okt 2019, 15:13

Re: Meisterlehrer Amanita Muscaria

Beitrag von Strange »

Eigentlich habe ich ziemlich genau getroffen was ich erlebt habe. Aber vielleicht ist es für andere wirklich nur schwer einfühlbar. Wenn ich selbst den Text lese bin ich sofort wieder in diesem Erlebnis und alles ist präsent.

Das Ganze hatte in etwa den Charakter/die Atmosphäre eines Non-REM-Traumes, wobei diese in der Regel unzusammenhängender sind und meist schlecht/schwammig erinnert werden.

Ich glaube nicht, dass man Erfahrungen dieser Art mit Alltagslogik kommen kann, genausowenig wie einem Traum.
Vermutlich wäre mein Traumtagebuch der absolute Horror für dich.
Träume sind doch fast immer ziemlich abstrus, manchmal switche verändere ich die Gestalt, bin plötzlich mein Gegenüber, oder ein Bewusstseinspunkt der alles beobachtet, reite auf einem Pferd, dass gleichzeitig ein Motorrad ist, Witze und Ideen entpuppen sich nach dem Aufwachen als Nonsens, waren im Traum aber voll lustig und toll... es ist das Unterbewusstsein was aktiv ist und das gehorcht nicht den Regeln des Alltagsverstandes.
Wenn ich Träume oder Berichte wie diese aufschreibe mache ich das nie mit dem Alltagsverstand. Beim Schreiben komme ich automatisch wieder (gefühlt) in den Traum, merke dass es ein tranceartiger Zustand ist, den ich auch der Selbsthypnose her kenne und schreibe (ohne den Alltagsverstand einzuschalten!) den Traum nieder ... möglichst ohne zu versuchen es so aufzuschreiben das es logisch ist ... das klappt nicht, Alltagslogik lässt sich hier nicht anwenden und so wird es nicht gelingen den Traum so einzufangen wie ich ihn in diesen Moment erlebt/gefühlt habe.

Am Anfang war ich einer von ihnen, dann wieder ein Beobachter von außen (wechselte aber auch wieder). Die Gefühle waren hier stark im Vordergrund, fast unerträglich. Ich war eins mit allen. Habe das Leid/den Schmerz des Opfers und die Freude und Dankbarkeit der anderen gefühlt.
Die Erkenntnis später, dass ich der Fallende bin holte mich dauerhaft aus der Beobachterposition und ich war der Fallende... gefühlt, körperlich
Die Welle wurde durch das Opfer erzeugt (dass mit dem Opfer seine Existenz aufgab) und das Auftreffen auf den nächsten Kreis erweckte diesen erst (obwohl ich sie auch vorher hab jubeln sehen, als sie die Welle kommen sahen... aber ich hatte das WISSEN, dass die Welle sie erweckt und habe das nicht hinterfragt... soviel zur Logik). Aber auch hier gibt es "das Opfer" das nichts davon hat, weil es seine Existenz für den nächsten Kreis opfert, damit dieser überhaupt existieren kann.

Beim nach Innen/zum Zentrum schauen habe ich nicht den Anfang gesehen, es war eher ins unendliche gehend. Die links und rechts Stehenden habe ich nur anfangs, nebenbei, wahrgenommen, dann gar nicht mehr. Als es tunnelartigen Charakter bekam war es eher abstrakt.

Und natürlich macht es keinen Sinn, dass durch das Fallen die Existenz der anderen erst ermöglicht wird und das ich befürchte, mit dem Entschluss nicht mehr zu fallen, die Existenz des Universums zu gefährden . Aber in diesem Traum hat es Sinn gemacht.
Wenn man diese Erfahrung deuten will, dann darf man sie mit Sicherheit nicht "wörtlich" nehmen und wie gesagt nicht mit der Alltagslogik rangehen.
Man könnte versuchen die Symbolik zu verstehen. Was wollte mir mein Unerbewusstsein damit mitteilen? z.B. steht das Antippen und das Fallen für (Wieder)geburt und Tod? Die Kreise als Symbol für den Kreislauf von (Wiede)geburt und Tod? Was hat es mit dem Opfer auf sich? Steht es stellvertretend für alle Wesen, die dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt unterworfen sind? Wer sind die anderen? .........
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Putrema
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Re: Meisterlehrer Amanita Muscaria

Beitrag von Putrema »

Ich hätte eventuell echt noch dazugeschrieben, dass nicht immer alles zwangsläufig scheiße kompliziert sein muss, und dass es auch vorkommt, dass ein paar Beschreibungen einiger Elemente auch mal langen können, um etwas in etwa wieder zu geben. So scheint es bei dir der Fall zu sein. Und so scheine ich deine Erfahrung eigentlich doch recht gut aufgenommen zu haben, wobei mir selbstverständlich ohne weiteres nichts anderes übrig bleibt, als mit der 'gewohnten' Alltagslogik an die Sache heranzugehen. Ich finde deine Beschreibung aber auf jeden Fall interessant, hat auch bei mir irgendwie etwas angestoßen, auch wenn ich diese explizite Erfahrung nicht gemacht habe. Aber noch einmal zurück zum Thema Distanz in deiner Erfahrung. Hier dein jüngstes Zitat dazu: "Beim nach Innen/zum Zentrum schauen habe ich nicht den Anfang gesehen, es war eher ins unendliche gehend. Die links und rechts Stehenden habe ich nur anfangs, nebenbei, wahrgenommen, dann gar nicht mehr. Als es tunnelartigen Charakter bekam war es eher abstrakt." Ich komme natürlich wieder mit meiner Alltagslogik um die Ecke und posaune: aber muss da nicht ein anfänglicher erster Kreis von Menschen sein?! Also als ein Kreis von Menschen stelle ich mir zu allermindest 2 Menschen vor (die sich von mir aus die Hand halten). Wie kann das da ins Unendliche gehen? Der von mir kleinstmögliche Menschenkreis von 2 Menschen könnte theoretisch noch einen einzigen Menschen beherbergen, aber das wars dann auch oder etwa nicht.

Die Nacht habe ich ordentlich geträumt. Lediglich eine Traumszene verewigte ich als Bild. Wäre ich dort, sagen wir luzid gewesen, so hätte man stundenlang irgendwelche Details aufschreiben können. Aber so hatte alles doch einen Charakter von Einfachheit in den Elementen. Das Bild, das ich mit Buntstiften in einer Viertelstunde gemalt habe, ist doch wieder eine Ecke anders, als das gesamte Traumfeeling, haut aber hin. Die Wiese war nicht türkis und die Sonne nicht pink, aber ich hatte Lust darauf, damit zu malen. :) Zudem war das Haus nicht so bunt sondern eher grau und ohne Hecke. Die Gruppe von Rehen (ja, das sollen Rehe sein rechts), bestand im Traum aus ein paar mehr Individuen. Der Ort war im Traum nicht so offen, wie es das Bild suggeriert. Im Traum war die Ortschaft mehr am Horizont verwinkelt und man konnte eigentlich den Horizont nicht so wahrnehmen. Ich schreibe mal die Traumszene exklusiv auf hier:

Ich laufe mit ca. 2 Freunden durch eine fremde Gegend. Im Traum selbst kam mir die Gegend jetzt nicht unbedingt fremd vor, aber das war halt eine Traumgegend, die mich aber auch nicht an einen spezifischen Ort denken lässt. Rechts ist ein unebener Steinblock, der teilweise von Moos umwuchert ist, welcher einfach geil aussieht. Es ist insgesamt doch schattig, aber das Moos gibt das Sonnenlicht auf eine erfrischende Weise wieder. A sagt sowas wie, dass man da nicht drauf rum klettern soll, oder dass man quasi allgemein auf dem Weg bleiben soll. Worauf ich sage: das sagtest du doch schon bereits (in einem anderen Zusammenhang). An dem Stein befindet sich ein Schild, worauf Lettern abgebildet sind, was mir ein etwas diskretes feeling reinjagt. Ich verspüre durchaus einen Reiz, darauf herumzuklettern, kann mich aber einfach beherrschen. Auf der linken Seite befindet sich eine Gruppe von Rehen. Sie haben uns auf jeden Fall gemerkt, schauen neugierig, scheinen aber keine Angst zu haben. Sie bleiben an Ort und Stelle. Ich drehe mich um und zeige auf das Haus und sage etwas in dem Sinne, dass wir halt alle Kreaturen sind, die hier umherwandeln und man schauen muss, wie man miteinander klar kommt.
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Strange
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Re: Meisterlehrer Amanita Muscaria

Beitrag von Strange »

Mit der Alltagslogik sollte man vielleicht nicht unbedingt an solche Berichte rangehen. Ich versuche, wenn ich Berichte dieser Art (von anderen) lese immer die Stimmung auf mich wirken zu lassen. Keine Ahnung, aber gut dass es so einigermaßen angekommen ist. Wenn es etwas bei dir angestoßen hat ist es doch ein Zeichen dafür, dass es auf einer anderen Ebene, nicht der Verstandesebene, etwas angesprochen hat.

War doch ein cooler Traum gewesen den du da hattest. Auch wenn nicht unbedingt was spektakuläres passiert, ist allein die Stimmung.und Eigenartigkeit eines Traums immer sehr besonders.
Super Bild. :good:
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