Geflügel
Handel will weg vom Genfutter
Geflügel -und Eierbranche sollen wieder Vorreiterrolle übernehmen– Verzicht auf Gensoja auch bei Schwein und Rind gewünscht
.Nach monatelanger Konfrontation sind die deutsche Geflügelbranche und der LEH im Gespräch über die Wiedereinführung von Futter ohne Gentechnik.
Der deutsche LEH wünscht sich in grosser Einmütigkeit von der Geflügelfleischindustrie und von den Eiererzeugern die geschlossene Rückkehr zur Fütterung der Tiere ohne Gentechnik.
Nach den Vorstellungen des Handels soll dies ab Januar 2015 wieder der Fall sein. Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) will sich auf dieses Datum nicht festlegen lassen. Vorher sei das Resultat einer gemeinsam verabredeten Untersuchung abzuwarten, sagt ZDG Geschäftsführer Thomas Janning im Gespräch mit der Lebensmittel Zeitung: “Wir werden uns nicht erpressen lassen.“
Handel gibt die Richtung vor
Im Februar hatte der ZDG einseitig den Ausstieg aus der gentechnikfreien Fütterung erklärt und folgte damitanderen Verbänden in England und Dänemark.
Begründet wurde der Schritt nach über einem Jahrzehnt GMO- freier Fütterung mit der Angebotsknappheit bei Non- GMO-Soja,
dem Risiko der Verunreinigung und der damit verbundenen Rechtsunsicherheit. Die Maßnahme sorgte für reichlich Unmut im Handel, vor allem bei Kaufland, Rewe und Edeka.
Auch große ZDG- Mitglieder wie Plukon und Deutsche Frühstücksei folgten dem Verband nicht. Nun schliesst Janning eine Rückkehr der gesamten Branche zur Fütterung ohne Gentechnik nicht mehr aus: “Wir sind nicht kategorisch dagegen.“
Vorher müssten die kritischen Punkte aber ergebnisoffen geprüft werden.
Dazu würde unter dem Dach der QS-Initiative Tierwohl ein Arbeitskreis "Soja in der Tierernährung" gegründet.
Hier haben die Repräsentanten des Handels das langfristige Ziel ausgegeben, in der gesamten Tierhaltung, also auch bei der Fütterung von Schweinen und Rindern, auf Gentechnik zu verzichten.
Priorität hat die Geflügelfleischerzeugung.
"Alle müssen die Hosen runter lassen"
Es wurde ein Arbeits- und Terminplan vereinbart, der repräsentative Untersuchungen auf Verunreinigungen beim Futter ebenso vorsieht, wie
die Klärung von Rechtsfragen bei der Kennzeichnung. Janning hält das für unverzichtbar: "Hier müssen alle die Hosen runter lassen. Wir dürfen
nicht in einen neuen Futtermittelskandal hinein rutschen."
Wenn der Arbeitskreis zum Ergebnis komme, dass eine gentechnikfreie Fütterung möglich sei, hält Janning eine Branchenvereinbarung für den Richtigen Weg. Startpunkt könnte dann die neue Sojaernte 2015 sein.
http://www.db.zs-intern.de/uploads/1409 ... ER_ENG.pdf