Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

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Knöterich
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von Knöterich »

Aktuell nutze ich Red No. 4 von Spectrum Therapeutics, gibt leider recht wenig Infos darüber denke aber das dort definitiv ne Blueberry drin steckt.
Bedrockan (Jack Herrer) bzw. viele Skunk/Haze/White/Green/Golden Sorten sorgen bei mir eher für Hektik und Nervosität, Blue/Red/Purple geht schon eher in die richtung das es auch körperlich beruhigt, da aber viel Hybridisiert wird sind solche pauschalaussagen schwer zu treffen, eine Lila Skunk muss nicht besser sein, aber ich vermute 2-3 größere Gruppen in die man alle Sorten aussortieren kann, nach Indica/Sativa zu vergleichen halte ich nicht viel, auch wenn das nicht die neutralste Quelle ist https://phylos.bio/galaxy/ hat mir dabei gut geholfen gewisse Sorten und deren ähnlichkeiten nochmal visualisiert zu bekommen. Zusammen mit Leafly/Seedfinder findet man schon einiges raus, allerdings alles mit einem körnchen Salz zu genießen denn ich glaube nicht alles was ich sehe (Siehe Diskussionen über phylos in Cannabis Foren)
Es empfiehlt sich auch Cannabis: Evolution and Ethnobotany von Robert Clarke zu lesen, hat mich zumindest gut aus dem Sortenwahn rausgeholt auch wenn es immernoch schweierig ist, da nicht jeder gleich Klassifiziert. Undvorallem auf dem Schwarzmarkt eh alles was "klatscht" ein "Baba Sativa Haze" ist und etwas was nur leicht in den Beinen zu spüren ist oder einen auf das Sofa fesselt ein Indica Couchdrücker ist.

Thai/Indien/Hawaii Genetik scheint mir dabei aber der richtige weg zu sein. In Indien gibt es denke ich mittlerweile aber alle Spektren, da muss man eher auf Landrassen der einzelnen Regionen ausschau halten, dort wurde sicher auch schon viel gekreutzt. Im Himalaya ist auch nochmal ein anderes Klima als im Flachland, Faktoren über Faktoren die alle ein anderes Spektrum in Pflanzen auslösen können, wollen wir hoffen das wir durch die halblegalisierung hier in Deutschland dann auch unseren Schreibtischautismus einsetzen und die Forschung diesbezüglich weiter vorantreiben.

Ich habe hier auch erst keinen Arzt gefunden, such dir jemanden der es speziell anbietet, manche machen nur noch Cannabispatienten evntl. sogar noch Ketamintherapie.
Ordentlich mit allen Befunden melden, dann klappt das auch (nicht erwarten wegen Kopfschmerzen am Wochenende gleich eine Cannabistherapie zu bekommen)
Ich hab RLS auch am ganzen Körper zusammen mit Epilepsie, also auch ein Zappelphilipp ;) Mit Kratom werde ich mich dann mal einwenig näher beschäftigen klingt zunehmend interressanter.
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mutantenkopf
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von mutantenkopf »

Herzlichen Dank für den Buchtip, hört sich ja super an. Bei Amazon zwar leider aktuell etwas teuer, aber vielleicht bekomme ich das noch woanders her.
Nochmal eine Frage zum dem verschriebenen Cannabis. Wie läuft das ab? Du bekommst von Deinem Privatarzt ein Rezept, und zahlst vermutlich erstmal die Behandlung/Beratungskosten, nehme ich an. Ist Dir dann erlaubt, die Sorte selbst zu wählen oder läuft das in Abstimmung mit dem Arzt? Ich würde jetzt mal annehmen, dass Ärzte bei den vielen Sorten und aus vielerlei anderen Gründen nicht wissen, welche Sorte genau für welches Krankheitsbild in Abhängigkeit von der eigenen Persöndlichkeit wirkt. Hast Du dir also Red No. 4 selbst ausgesucht, nachdem du mit mehreren Sorten experimentiert hast oder kannst Du bei der Apotheke mit dem Rezept jede Sorte ordern?
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Knöterich
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von Knöterich »

Habe gerade rausgefunden 2020 hat McPartland ein Paper über die neue Klassifizierung von Cannabis rausgebracht: Könnte sicher für einige hilfreich sein: https://phytokeys.pensoft.net/article/46700/

Zum Ablauf:
Ich habe mich Online auf einen Termin beworben und habe dazu einen Anamnesefragebogen und meine Befunde mitgeschickt. Wurde dann zum Aufnahmegespräch eingeladen und habe für den ersten Termin die Aufnahmekosten+Behandlungskosten gezahlt. Je nach Patient sind die ersten 1-2 Termine dann in 30 Tagen, danach alle 2-3 Monate. Dafür gibts immer gut geschriebene Arztbriefe, der Arzt hört dir zu da du ihn schließlich bezahlst und nimmt sich auch die Zeit für die Patienten.

Mit den in Deutschland zugelassenen Sorten habe ich mich zuerst nicht beschäftigt, da ich immer dachte das ganze ist eh aussichtslos, ich arbeite mit schwerstkranken und sehe wie sich da einige Ärzte querstellen obwohl die Patienten schon Jahre im halbtoten Zustand dahinvegetieren und bereits Cannabis von anderen Ärzten verschrieben wurde.
Von Franjo Grotenhermen kenne ich jedoch heute folgende Liste: https://www.cannabis-med.org/nis/data/f ... stoffe.pdf

War allerdings nicht schlimm, habe dann ein Privatrezept 3 Sorten á 15g mitbekommen. Morgens Sativa - Mittags Hybrid - Abends Indica (nach alter Klassifizierung.. bzw. eben wie es im PDF von Grotenhermen beschrieben ist).
Konsumtagebuch wird dann geführt, wann wie oft, welche Sorte, welche Wirkung, wie die schmerzlinderung ist usw. so das sich Patient und Arzt halt einen Überblick verschaffen können.
Mit dem Rezept kannst du jede Apotheke ansteuern, allerdings haben nur wenige Cannabis auf Lager oder möchten es bei sich Lagern. Da gibt es dann einige bekannte in Deutschland zu denen dann alle gehen, alternativ gibts auch Online Apotheken.
Dort zahlst du dann das BTM-Rezept sowie das Cannabis und bekommst die verschrieben Sorten. Einige Apotheken verlangen wohl bis zu 30€/g ich zahl 10-13€ je nach Sorte für geprüfte Apothekenware kann man sich nicht beschweren, da brauch man schon Kontakte um diesen Preis bei der Qualität auf dem Schwarzmarkt zu bekommen das sind Coffeeshoppreise. Ich kann also nur die Sorten abholen die ich auf dem Rezept habe, kann sie mir aber zusammen mit dem Arzt aussuchen.
Welche Sorte für welches Krankheitsbild hilft ist leider noch nicht so richtig erforscht, bei so vielen Cannabioniden, Terpenen und deren Synergetischen Wirkungen untereinander dauert das leider noch ein gutes Stück, aber wir sind dem ganzen schon ein gutes Stück näher als vor 40 Jahren.
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mutantenkopf
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von mutantenkopf »

Ich habe jetzt einen Privatarzt gefunden, der mir unter Umständen ein Rezept für med. Cannabis verschreiben würde. Der Preis pro Gramm beläuft sich bei den meisten Apotheken wohl auf über 20 - 25 Euro, wo genau bekommt man das für 10-13 her? Das wäre zumindest vertretbar für mich. (gerne auch per PM, wenn das nicht öffentlich sein soll).
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Knöterich
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von Knöterich »

Das freut mich zuhören! Ich habe leider nur eine kleine Liste von Apotheken die Rückschlüsse auf meinen Wohnort führen könnten ich hab diese glücklicherweiße direkt vom Arzt bekommen, schließlich bin ich dort nicht der einzige der sich die gleichen Fragen stellt. Aber da kommen wir zum Problem die Apotheken machen was sie wollen, viele überhaupt nichts deshalb meine Empfehlung: Omas Stammapotheke auf dem Dorf, die euch schon seit Kindheit an kennt, kann man eher mal überreden sich darüber Gedanken zu machen, die Situation mit anderen Apotheken, etc. zu erklären. Wenn das nicht möglich ist, bei Google schauen welche Apotheken in der nähe Cannabisblüten auf ihrer Website auflisten, dann ggf. die Preise telefonisch erfragen. Ist natürlich auch immer Sortenabhängig.
Gibt allerdings auch Online-Apotheken wie cannabis-apotheke.de aus Köln oder abc-cannabis.de aus Wuppertal oder einige andere, gruenhorn.de fällt mir noch ein. Am besten vorher Telefonisch mal abklären. Hatte auch mal die Stammapotheke gewechselt weil die Sorte leer war die ich bekommen sollte und hab bei 2 anderen in der Umgebung angerufen, eine war sehr teuer war aber auch eine 24/7 Apotheke am BHF die andere gerade mal ein Euro teurer als meine.
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mutantenkopf
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von mutantenkopf »

Hey Knöterich,
alles klar, danke dir! Ja, muss mal gucken, ob ich mir das alles gerade finanziell leisten kann ehrlich gesagt. Bei diesem Doc soll ich so alle zwei Wochen erstmal vorsprechen, und das kostet natürlich jedes mal. Ich schätze, ich warte einfach mal noch ab, vielleicht wird das ja irgendwann hier legal oder so. Auf alle Fälle, gut das es bei dir wirkt!
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Aigse1000
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von Aigse1000 »

Wow sehr interessanter Bericht! Danke !
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kleinerkiffer84
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Ich bin zufällig auf einen Beitrag gestossen, in dem angegeben wird, dass das Große Immergrün Akuammin beinhaltet.
Ist davon jemandem etwas bekannt?
https://www.spektrum.de/lexikon/arzneip ... ajor/15331

Das ist mir völlig neu.
Mir ist in Sachen Psychoaktivität bislang nur das Kleine Immergrün bekannt, aus welchem das halbsynthetische Nootropikum Vinpocetin gewonnen wird.
Das ist Großen Immergrün ein brauchbares Opiat enthalten ist, ist mir völlig neu. :w00t:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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אל תשאלו
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Re: Natürliche Opioide Substanzen und Phytoopioide

Beitrag von אל תשאלו »

Mir ist das bekannt. Eine weitere Vinca Art enthält ebenfalls Akuammin. Beide Arten sind für Menschen zu giftig als das es nutzbar ist. In zwei Alstonia Arten finden sich auch Spuren von Akuammin. So z.b. im Dita Baum (Alstonia scholaris).

Es gibt viel mehr Opioidhaltige Pflanzen als die ich zu Anfang des Thread beschrieben habe. Agonistische und Antagonistische. Sogar hier in Europa. Allerdings werde ich mein Wissen nicht mehr breit treten damit das nicht wieder irgendwelche Schmarotzer für sich ausschlachten.
Ge'ez ጫት
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