Ich hab mal B. caapi aus Samen gezogen, da wurden aus zehn oder elf Flügelchen drei Pflänzchen, die nach drei echten Blattpaaren leider das zeitliche aufgaben. Ist aber schon ne weile her, mit meinem Mykorhizza-Einsatz heutzutage würde es bestimmt besser laufen. Die Keimdauer betrug auch 8-12 Wochen.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen.
Als ich damals meine Caapi Samen bekam hat es zwei bis drei Wochen gedauert bis sie gekeimt sind. Die Samen waren absolut frisch aus Brasilien. Segel voller Saft und voll elastisch. Ich habe mal gelesen das die Keimrate selten über 50% liegt. Eine weitere Hürde ist das erste Jahr in dem viele Jungpflanzen die Krätsche machen. Danach sind die Pflanzen geeicht und robust.
Ich hoffe mal das noch ein paar mehr hochkommen um die Chancen zu erhöhen.
Was meint ihr worauf ich achten sollte um Ausfälle gering zu halten? Feuchtigkeit/Staunässe, Temperaturen/schwankungen, Lichtintensitäten?
Ich habe drei Samen in dauerfeuchtes sehr saures substrat gepflanzt (bis jetzt noch nicht gekeimt), der Rest steht in neutraler fluffiger Erde. Alle mit hoher Luftfeuchtigkeit, und Temperaturen schwanken geschätzt zwischen 28° und 18°
Tag/Nacht
Auf jeden fall würde ich Staunässe vermeiden wegen dir wahrscheinlich bekannten dingen wie Auflaufkrankheiten (Phytophtora etc..) mangelnder Sauerstoff und ganz garstig Trauermücken.
curandero hat geschrieben:Auf jeden fall würde ich Staunässe vermeiden wegen dir wahrscheinlich bekannten dingen wie Auflaufkrankheiten (Phytophtora etc..) mangelnder Sauerstoff und ganz garstig Trauermücken.
Muß immer wieder erwähnt werden, Leute verwendet grobes humoses Substrat. Die Pflanzen lieben es und es gibt deutlich weniger Probleme.
Naja chronic, bei Aussaaten würd ich dir wiedersprechen bei grob und humos...
da bei Feinaussaaten logischerweise das Substrat fein sein sollte
jedoch lässt sich grobes, humoses Substrat was man allgemein zum Topfen benutzt ganz schnell zum Aussaatsubstrat modifizieren; einfach doppelte Menge feinen Sand zumischen
Das saure, dauerfeuchte Substrat das ich erwähnt habe erfüllt eigentlich einen anderen Zweck, ich habe darin nur gesäht weil dort Platz ist und ich experimentierfreudig bin.
Der Tropenpflanzenpropagator besteht aus einem 80cm Aquarium, in dem ein kleines 25 L Becken steht. Dieses Becken hat einen Landteil aus Torf und Rhododendron-Substrat. Im Wasser ist ein Aquarienheizstab. Es hat die Aufgabe, die Luftfeuchtigkeit und Temperatur im großen Becken hoch zuhalten. Das durch Torf angesäuerte Aquarienwasser benutze ich, um sauer liebende Pflanzen zu gießen. Weil das 25 L Becken gut 1/3 der Fläche im großen Becken vergeudet, habe ich ein paar überzählige Pflanzen auf den Landteil gesetzt. Unter anderem einen kleinen Psychotria colorata Ableger, der mit der Staunässe erstaunlich gut zurecht kommt. Ich habe auch 2 Psychotria nervosa Samen da rein gepflanzt, die anderen Samen habe ich aber auf ordentlichem Substrat neben dem 'Technikbecken'.
curandero bei Neuaussaaten nehme ich keinen Humus. War nicht auf Saatgut bezogen.
Was man aber zu Malpighiaceae sagen kann, ist dass sie in einem gröberen Aussaatsubstrat weniger für Wurzelfäule anfällig sind. Das ist übrigends ein Problem was viele besondere tropische Keimlinge haben. Die meisten besonderen Neuaussaaten kommen bei mir in ein mit gröberen Bestandteilen versehenes. Seit ich dies so handhabe sind die Ergebnisse viel besser. Gut auch, anstelle von Aussaaterde Cocohum verwenden. Am besten mit Perlit. Nährstoffe brauchen die kleinen in der ersten Zeit sowieso nicht viel.