Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

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kleinerkiffer84
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Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Nachdem es im Forum nun schon einige Berichte über eine erfolgreiche Behandlung verschiedenster Infektionskrankheiten
mittels relativ unbekannter pflanzlicher Wirkstoffe gibt, ist es denke ich an der Zeit, dieses Wissen in einem Thread
zu sammeln und im Laufe der Zeit weiter zu ergänzen.

Antiinfektiösen Wirkstoffen kommt im medizinischen Bereich eine besondere Bedeutung zu, da einerseits immer mehr Resistenzen
gegen altbekannte Antibiotika auftreten, andererseits gegen Viren bis heute kaum brauchbare Wirkstoffe existieren.

Ich persönlich kann bislang von 2 Erfahrungen berichten, bei denen Akuamma bei mir eine relativ starke Atemwegsinfektion ausgeheilt hat
und sogar nach einer einmaligen Einnahme über Nacht eine erhebliche Besserung eintrat.
Mangels Laboruntersuchung kann ich nicht mit Sicherheit sagen, um welchen Erreger es sich handelte, aber gefühlt lag in beiden Fällen ein bakterielle Bronchitis vor.
In beiden Fällen brachte ein einmalige orale Gabe von Akuamma am Abend über Nacht so eine deutliche Verbesserung der Infektion, dass in den folgenden Tagen die Erkrankung
nur mittels symptomatischer Behandlung vollständig ausheilte.
Zufall kann ich hier definitiv ausschliessen, da das Ergebnis reproduzierbar war und ich diese Art von Atemwegsinfektion schon aus den Vorjahren kannte.
In der Regel hatte ich in den Vorjahren bereits 1x im Jahr in der Übergangsphase vom Winter zum Frühling diese Infektion, die sich nach einer Woche herumdokern nicht verbesserte, sondern soweit verschlechtert hatte, dass ich zum Arzt gehen und mir Antibiotika (Clarithromycin) holen musste, womit es dann innerhalb einer Woche ausheilte.
Akuamma scheint einer der heissesten neuen Kandidaten zur Behandlung von Infektionen zu sein. In Afrika wird diese Pflanze unter anderem erfolgreich zur Behandlung
von Malaria eingesetzt, was auf weiteres großes Potential hoffen lässt.

Eine weitere Erfahrung machte ich noch vor einigen Wochen bei einem Salviatrip, welche aber bislang eine einmalige Sache war und daher nicht sicher reproduzierbar ist.
Erwähnen möchte ich es dennoch, denn als Zufall kann ich es sicherlich nicht abtun.
Bei mir bahnte sich während einer "Grippewelle" in der Arbeit ebenfalls ein grippaler Infekt an, nicht zu verwechseln mit der echten Influenza, sondern eben
eine diffuse "Erkältung", ohne den Erreger näher bestimmen zu können.
Ich war müde und hatte ekelhafte Erkältungssymptome. Zuerst überlegte ich schon ob ich den Salviatrip verschieben soll, weil ich zu fertig war, beschloss aber dann,
diesen doch zu unternehmen. In dem Moment als die Wirkung von Salvia einsetzte, waren die Symptome mit einem Schlag weggeblasen und kamen nicht mehr zurück.
Nach dem Trip fühlte ich mich wach und topfit.
Es war aber wie gesagt eine einmalige Sache, daher noch kaum klinische Aussagekraft.
Im Hinterkopf behalten werde ich das aber dennoch, denn Placebo war das garantiert nicht.

Weitere diesbezügliche Erfahrungen werde ich ebenfalls in diesem Thread ergänzen.

Ich bin gespannt auf einen interessanten Informationsaustausch. :good:
Ausgesetzt in der Salviawelt, bei mir habe ich nur meine Bong und ein Feuerzeug. Entitäten werden mich begleiten. Ich zeige Ihnen, wie man hier überlebt!
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אל תשאלו
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von אל תשאלו »

kk84 das ist eine gute Sache dafür einen extra Thread auf zu machen. :good:

Uns interessiert hier ja in erster Linie die Keimtötende Wirkung von Pflanzen. Deshalb zum besseren Verständnis als erstes eine kleine Einteilung welche Erreger auf Antibiotika oder alternativ wirkende Stoffe reagieren.

Bakterien produzieren gefärbten Auswurf und Schleim. Meist gelblich, grünlich, bräunlich und andere Einfärbungen sind möglich. Eine Bekämpfung mit Antibiotika ist möglich. Diese sollte auf den bakteriellen Erreger abgestimmt sein. Verschiedene Erreger benötigen unterschiedliche Antibiotika. Leider wird in Deutschland meist ohne zu Testen draufgeschlagen.

Virenschleim ist überwiegend klar. Die verschiedenen Virenarten reagieren nicht auf Antibiotikagabe.

Pilzinfektionen können pulmonal ebenfalls vorkommen. Weissliches Sekret. Pilzinfektionen lassen sich nur schwer bekämpfen. Wenn dann nur mit so genannten Antimykotika. Diese Art der Pneumonie ist verhältnismäßig selten.

Auf eine bestehende Infektion kann sich eine weitere drauf setzen. So kann sich zusätzlich auf eine virale Geschichte ein Bakterium drauf setzen. Gund, geschwächtes Immunsysthem.
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אל תשאלו
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von אל תשאלו »

Akuamma scheint in der Tat eine positive Wirkung bei Pulmonalen Erkrankungen zu haben. Ein leichter Infekt letzten Winter und eine mittelschwere Lungenentzündung Postoperativ vor einigen Wochen haben mich staunen lassen. Innerhalb kürzester Zeit trat eine spektakuläre Besserung ein. Sicher sollte man um eine optimale Wirkung zu haben kein Dauerkonsument von egal was für einer Substanz sein. Stichwort Resistenzentwicklung.
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kleinerkiffer84
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Eine Familie die man hier noch anführen sollte sind die Flechten.
Viele von ihnen enthalten Flechtensäuren, wie zb. Fumarprotocetrarsäure welche eine antibakterielle Wirkung aufweisen.
Flechten der Gattung Usnea enthalten die Usninsäure, welche ebenfalls antibiotisch wirkt, darüber hinaus weisen einige Flechtensäuren einen synergetischen Effekt mit konventionellen Antibiotika auf.
Bei google finde ich jetzt keine Erfahrungsberichte aus erster Hand, aber Flechten sollte man sich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, wenn man aus Stoffen die man vor der Tür findet,
einen Antibiotikaersatz herstellen möchte.

http://www.kup.at/db/phytokodex/datenbl ... ische.html
http://symptomat.de/Bartflechte_(Usnea)
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אל תשאלו
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von אל תשאלו »

Ein Interessanter kurzer Bericht zu der Gattung Sida die bisher nur durch ihren Gehalt an Ephidrin aufgefallen ist.



How to identify Sida’s Plants

There are over 200 different varieties of plants in the Sida genus, all of which produce flowers.


In the United States they are located in the Southwest, the lower half of the Great Plains, the Southeast, Mideast, and New England. A plant in the Sida genus is sometimes called a fanpetal, and they are spread worldwide in mainly tropical and subtropics regions.
Only a couple of the Sida’s have undergone research as to their application for natural antibiotic purposes, however many different plants in the Sida genus have been used in medicine throughout the world for many years.
Sida’s are fairly common and many of them are considered weeds. The ones that have been researched the most are Sida acuta, Sida cordifolia, Sida rhombifolia, Sida spinosa, and Sida tiagii.

With continued research hopefully it is discovered that many other Sida plants have similar healing properties. If this occurs, because of the widespread access to Sida plants, it might be one of the most important natural antibiotics to cure disease.
Plants in the Sida genus have many different healing properties. They have been used to treat tuberculosis, staph infections, infected wounds, cancer of the blood, and anemia. Sida is active against bacterium such as herpes, listeria, and salmonella as well.

Most of the Sida plants can be used to cure the same conditions, but it’s recommended that you find Sida acuta to use as a natural antibiotic if you can. You can make Sida
tinctures yourself by harvesting the plant and preparing it, or you can buy your Sida online. ==
If you plan to find Sida yourself or have it growing in your backyard, it’s best to make it into a tea or tincture. You can also turn it into powder, which is great to apply to skin infections, or into a capsule if you don’t enjoy the taste. You can take the whole plant including the roots to turn into medicine or you can just use the leaves.

To relieve your skin of an infection or to heal eczema, apply the powder on your skin as often as necessary. You can drink Sida tea up to 10 times daily to treat anemia, diarrhea, dysentery, fevers, and cancer of the blood or drink a cup or two daily to prevent disease. Once the tea cools you can also use it to cure eye infections.

A few warnings about Sida: Women who are trying to get pregnant should not use Sida as it acts as a natural contraceptive. It’s suggested that you contact your doctor if you are pregnant or want to become pregnant before using the Sida plant. Sida also contains ephedrine, however it’s in a very lose dosage that isn’t harmful unless you’re taking other ephedrine products. Sida is also hypoglycemic so if you’re diabetic it might affect your medication. Check your blood sugar and be aware of any changes that Sida causes.

http://konsey.presence24.com/sida/
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אל תשאלו
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von אל תשאלו »

Ahornsirup verstärkt Antibiotika-Wirkung

Extrakt macht Bakterien anfälliger für die Medikamente

Effektiver im Doppelpack: Bestimmte Bestandteile im Ahornsirup können offenbar die Wirkung von Antibiotika verbessern. Ein Laborexperiment zeigt: Bakterien lassen sich dank des Pflanzenextrakts mit einer deutlich geringeren Medikamentendosis eindämmen als normalerweise dafür nötig ist. Künftig könnte die Substanz daher womöglich den massenhaften Einsatz von Antibiotika minimieren und Resistenzen entgegenwirken, so die Hoffnung.

Lange galten Antibiotika als die schärfste Waffe der Medizin gegen bakterielle Erreger. Doch inzwischen ist diese Waffe stumpf geworden. Durch den unkontrollierten und massenhaften Einsatz der Mittel entwickeln weltweit immer mehr Keime Resistenzen - auch bei uns in Europa. Viele Bakterien, darunter der Krankenhauskeim MRSA oder die ESBL-Bakterien, sind sogar schon gegen mehrere Wirkstoffklassen immun.

Angesichts dieser Entwicklung hat die Weltgesundheitsorganisation erst kürzlich Alarm geschlagen und zur Erforschung neuer Alternativen aufgerufen. Nun sind Wissenschaftler um Nathalie Tufenkji von der McGill University in Montreal auf eine Substanz gestoßen, die die etablierten Antibiotika zwar nicht vollständig ersetzen - ihren Einsatz aber womöglich drastisch minimieren könnte.

Vom Frühstückstisch ins Labor
Fündig wurden die Forscher bei einem Lebensmittel, das bei vielen Kanadiern täglich auf dem Frühstückstisch steht: Ahornsirup. "Die indigenen Völker in Kanada nutzen den Sirup seit jeher, um Infektionen zu bekämpfen", sagt Tufenkji. "Mich hat schon immer die Wissenschaft hinter dieser Volksmedizin interessiert."


Für die Untersuchung des antimikrobiellen Potenzials des Saftes trennte das Team zunächst den Zucker und das Wasser von den im Sirup enthaltenen Phenolverbindungen. Diese verleihen dem Ahornsirup seinen goldenen Farbton und sind jene Bestandteile, von denen sich die Wissenschaftler eine Wirkung erhofften. Als sie das Extrakt an unterschiedlichen Bakterienstämmen testeten, blieb ein Effekt jedoch aus.

Synergetischer Effekt
Deshalb probierten Tufenkji und ihre Kollegen einen neuen Ansatz aus: Könnte es sein, dass die Substanz die Wirkung von Antibiotika zumindest verstärkt? Um das herauszufinden, mischten die Forscher das Phenol-Extrakt mit den zwei bewährten Mitteln Ciprofloxacin und Carbenicillin. Diese Antibiotikum-Sirup-Mixturen testeten sie dann ebenfalls an unterschiedlichen Bakterienstämmen - darunter der Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli und der häufige Verursacher von Harnwegsinfektionen Proteus mirabilis.

Tatsächlich zeigte sich, dass es offenbar zu einem synergetischen Effekt kam: Das Extrakt kurbelte die Wirkung beider Antibiotika deutlich an, wie die Forscher berichten. Dadurch konnte das Bakterienwachstum mit einer 90 bis mitunter sogar 97 Prozent geringeren Medikamentendosis gestoppt werden als normalerweise nötig ist. Experimente mit Fruchtfliegen und Mottenlarven bestätigten diese Beobachtung: Mit krankmachenden Bakterien infizierte Insekten überlebten mehrere Tage länger, wenn sie nicht nur mit Antibiotika behandelt wurden, sondern ihr Futter zusätzlich mit Ahornsirup getränkt war.

Hilfe an der Zellwand
Warum aber hat der Ahornsirup diese durchschlagende Wirkung? Das Geheimnis ist seine Wirkung auf die Zellwand der Bakterien, wie Experimente offenbarten. Demnach verändern die Phenolverbindungen die Durchlässigkeit dieser schützenden Hülle. Als Folge kann ein Antibiotikum wahrscheinlich besser ins Innere der Krankheitserreger vordringen und sie besser zerstören. Darüber hinaus hemmen einige Komponenten womöglich bestimmte Mechanismen, die Eindringlinge normalerweise wieder aus der Bakterienzelle hinausschleusen sollen.

Tufenkji und ihre Kollegen hoffen, dass das Extrakt aus dem Ahornsirup künftig den Einsatz von Antibiotika deutlich minimieren kann - und auf diese Weise auch das Risiko für Resistenzen sowie mögliche Nebenwirkungen bei den behandelten Patienten reduziert. Aktuell testen die Forscher die Substanz bereits an Mäusen. Bis das Extrakt ausreichend erprobt und für Patienten zugänglich ist, wird es allerdings wohl noch mehrere Jahre dauern. (American Chemical Society 253rd National Meeting, 2017)

(American Chemical Society, 03.04.2017 - DAL)

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21 ... 04-03.html
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kleinerkiffer84
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von kleinerkiffer84 »

Sehr interessant, gut zu wissen!
Quasi ein Booster für Antibiotika.

Ich glaube mittlerweile kann man Salvia auch in die Liste der potentiell geeigneten Kandidaten aufnehmen.
Ich kann noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es Zufall war oder nicht, aber es kam nun schon 2. mal vor, dass das Rauchen von Salvia
einen deutlich beginnenden, eindeutig viralen Infekt, augenblicklich gestoppt hat, und die Symptome nicht mehr zurück kamen.
Das wäre natürlich ein Hammer, wenn es einen sicheren Wirkstoff gegen Viren gäbe.
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Zebra
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von Zebra »

Ich finde es spannend, dass so alltäglichen und unscheinbaren Dingen so eine Wirkung innewohnt.
Nebenher schmeckt Ahornsirup auch noch lecker.
Danke für den Artikel!
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syzygy
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von syzygy »

Sehr interessant.
Da ist von Extrakt die Rede. Wie soll ich mir das vorstellen? Anstatt 1 Liter Ahornsirup gibt es einen Löffel Extrakt? Weil Knoblauch soll ja auch ua. antibiotisch sein, aber -soweit mir bekannt- in "normalen" Verzehrsmengen nicht nennenswert - (?).
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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Zebra
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Re: Antibiotische Wirkstoffe aus dem Pflanzenreich

Beitrag von Zebra »

Du hast recht, von einem Extrakt ist rede.
Volksmedizinisch scheint der Sirup ja auch in Gebrauch gewesen zu sein.
Einen Liter Ahornsirup würde ich nicht trinken, bin aber einer hohen Dosis zu Waffeln oder dergleichen nicht abgeneigt. :mrgreen:
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