Nachrichten aus der Welt der Pilze

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Toadpriest
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von Toadpriest »

Cool, zeigt mal wieder wie widerstandsfähig Sporen sind und, dass sie genau das tun was sie sollen.

Die Temperaturen sind für Sporen ja nicht das Problem und das was DNA schädigen könnte ist durch den Boden und das Meer perfekt abgeschirmt (UV-Strahlen, andere Lebensformen und Chemikalien).
Die Zeitspanne ist zwar extrem, aber wenn es nach Jahrzehnten möglich ist fertile Sporen zu finden, warum nicht nach Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden?
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Bosche
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von Bosche »

Sie kann tödlich sein: Forscher warnen vor dieser iPhone-App

Apps können viele Funktionen haben. Einige sollen einem die Zeit vertreiben, andere machen einfach „nur“ Spaß und wieder andere sollen einem bei den eigenen Hobby unterstützen. Doch es gibt Hobbys, die gefährlicher sind als andere. Pilze sammeln zum Beispiel.
Nutzung der App extrem gefährlich

„Mushroom“, eine iPhone-App für Pilzsammler, soll Pilzfreunden helfen, Pilze anhand eines Fotos zu identifizieren. Das klingt zunächst nach einer guten Idee. Experten warnen aber davor, die App zu verwenden, da diese keine zuverlässige Analyse aller Pilze gewährleisten kann.

Die Idee ist gut, doch die Ausführung sehr ungenau, was gerade in einem Bereich, in dem es um Leben und Tod gehen kann, viele Gefahren birgt.

Umweltforscher Grant Williamson kommentierte die App auf Twitter mit den Worten: „Das ist wahrscheinlich die tödlichste App, die ich je gesehen habe.“ Der Tweet ging durch das Netz und mehr als 3.000 Nutzer teilten seinen Post, mehr als 5.700 Menschen haben den Tweet mit einem „Gefällt mir“ markiert.

Pilzsammler bei Twitter sind sich einig: Die Zuweisung eines Pilzes anhand eines im Wald aufgenommenen Fotos reiche nicht aus, um einen Pilz als essbar oder ungenießbar zu definieren. Aus diesem Grund sollte man von der Nutzung der Anwendung Abstand nehmen. Essbare Pilze wie Champignons können manchmal mit giftigen Knollenblätterpilzen verwechselt werden, weshalb weitere Merkmale, außer dem Aussehen, beachtet werden sollten, beispielsweise der Geruch.

Bereits eine kleine Menge eines giftigen Knollenblätterpilzes kann tödlich enden. Das ist vor allem deshalb gefährlich, weil die Folgen einer falschen Zuordnung des Pilzes nicht direkt spürbar sind. Zuerst wird dem Konsumenten schlecht, danach folgt eine Phase, in der es dem Pilzesser besser geht und zuletzt versagen die Organe, was zum Tod führt.

Die App ist im Apple App Store für 10,99 Euro erhältlich. Android-Besitzer müssen sich derzeit keine Sorgen machen, für diese Geräte gibt es die Anwendung noch nicht.
Ursprünglich nicht für Pilzsammler gedacht

Der Entwickler der App, Nicholas Sheriff, bestätigte gegenüber dem Newsportal „The Verge“, dass die App nicht für Pilzsammler gedacht war. Ursprünglich sollte die Anwendung für Mütter sein, die es interessiert, welche Pilze in ihrem Garten wachsen. Auch als Marktplatz für Trüffel sei die App angedacht gewesen.

In der US-amerikanischen Version der App wurde der Hinweis „identifiziert Pilze sofort mit nur einem Foto“ entfernt, wohl auch, um potenzielle Klagen zu vermeiden.

Lest auch: Wie drei Freunde aus einer Not heraus eine App entwickelten und jetzt Tinder, Badoo und Co. Konkurrenz machen

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e. V. testete die Anwendung für iPhones bereits und rät davon ab. Laut den Experten spiele jeder Speisepilzsammler mit seiner Gesundheit, wenn er sich ausschließlich auf die Bestimmung der Pilze per App verlasse.

http://www.businessinsider.de/experten- ... app-2017-8
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Bosche
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von Bosche »

Forscher entdecken zwei neue Pilzarten

Forscher haben im Bayerischen Wald zwei neue Pilzarten entdeckt. Sie seien bisher noch nicht in Bayern nachgewiesen worden, teilte ein Sprecher des Nationalparks Bayerischer Wald mit.

Zum einen handle es sich um den Pilz "Antrodiella niemelaei"; diese Art wachse an abgestorbenen Weidenästen und wurde nach Angaben der Experten zuvor auch im restlichen Deutschland erst einmal sicher nachgewiesen.

"Der zweite Neuling für den Freistaat nennt sich Skeletocutis stellae", berichtete der Sprecher. Der sogenannte Knorpelporling gedeihe an mächtigen Tannenstämmen, brauche also besonders alte Wälder, wie man sie etwa in der Mittelsteighütte oder der Rachelseewand findet. Auch dieser Pilz wurde zuvor erst einmal in Deutschland gefunden.
Weitere Arten werden gesucht

"Entdeckungen dieser Art stehen uns noch einige bevor", so Peter Karasch. Er ist beim Nationalpark für das Projekt Funga im Böhmerwald zuständig. Dabei soll auch mit Hilfe von Bürgerbeteiligung die Pilzvielfalt des Grenzgebiets zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich genau unter die Lupe genommen werden. Bis zu 4.000 verschiedene Arten vermuten die Forscher in der Region, sicher nachgewiesen sind bisher aber nur knapp 3.000.

http://www.br.de/nachrichten/niederbaye ... d-100.html
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Zebra
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von Zebra »

How Mushrooms Could Repair Our Crumbling Infrastructure

A fungus that grows on concrete and promotes the growth of calcium carbonate could help repair roads and bridges, materials scientists say.
mushroom-repairs.png
The U.S. has one of the most advanced economies in the world. And yet the concrete infrastructure that supports it—the roads, bridges, sidewalks, and so on—is slowly crumbling. This deterioration requires complex repairs, causes long delays, and in the most severe cases can lead to structural failure.

It’s also an increasingly expensive problem. Small cracks left unrepaired develop into bigger ones that expose metal reinforcement structures, and when these are damaged, repairs can be costly and complex. According to the American Society of Civil Engineers, this problem will cost the U.S. economy almost $4 trillion in lost business by 2025 if it’s not addressed.

Clearly, a better, cheaper way to repair concrete is desperately needed.

Enter Ning Zhang at Rutgers University in New Jersey and few pals, who say they have discovered a secret ingredient that could one day keep the nation moving by repairing crumbling concrete automatically. This new ingredient? Mushrooms.

First some background. Materials scientists have long hoped to find a secret sauce that helps concrete repair itself. One idea is to fill concrete with polymer fibers containing resin that leaks out to fills cracks.

That looked promising for a while, but it turns out that concrete and resin have different thermal expansion properties, among others, which can sometimes make cracks worse.

A better filler for cracks is calcium carbonate, because it bonds well with concrete and has similar structural properties. Various bacteria produce minerals of this kind but also release other by-products, including copious amounts of nitrogen products like ammonia. And this can damage roads and the environment.

So materials scientists need another option, and today Zhang and co say they’ve found it in the form of a fungus called Trichoderma reesei. It can germinate in a wide range of conditions, forming a fibrous fungus that promotes the formation of calcium carbonate.

Their idea is that fungal spores are added to the concrete when it is mixed and then lie dormant until the concrete cracks. Water flowing into the cracks causes the spores to germinate, filling the cracks with fungal fibers that trigger the formation of calcium carbonate—which eventually fills the void.

That’s the theory, but the crucial question is whether it would work in practice. So Zhang and co set out to find out.

The team poured concrete into petri dishes and allowed it to set. They then poured a growth medium onto each slab and added various kinds of fungi. They waited to see which of the fungi would grow in the highly alkaline conditions that concrete promotes.

The results were revealing. Of all the fungi tested, only Trichoderma reesei flourished even when the pH rose to 13. Zhang and co then studied its fibrous structure under a microscope and used x-ray diffraction to analyze the deposits it left behind. “The data strongly suggested that T. reesei hyphae can promote calcium carbonate precipitation,” they say.

Electron microscope images clearly show the mineralized structures the fibers leave behind.

Of course, none of that proves that Trichoderma reesei spores can survive if added to concrete when it is mixed. Indeed, at first sight, that seems unlikely. The spores would have to sit in pores within the concrete.

Zhang and co measured the pores in the concrete they made and found that they were about one micrometer in diameter on average. But Trichoderma reesei spores are bigger—about four micrometers in diameter. That suggests they would be crushed as the concrete sets.

Zhang and co say the problem could be solved by adding air bubbles to the mix, but this needs to be investigated further.

That’s interesting work with a significant upside. If Trichoderma reesei turn out to be the magic mushroom that can repair the U.S.’s crumbling infrastructure, it will be a major boon. And it’s environmentally friendly, too—the fungus is benign as far as humans are concerned, and the process of forming calcium carbonate fixes carbon from the atmosphere. So it removes carbon dioxide, an important greenhouse gas.

Of course, there is much work ahead to determine whether the spores will survive in concrete. But the early results provide reason to study this in more detail.

https://www.technologyreview.com/s/6087 ... edium=post
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אל תשאלו
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von אל תשאלו »

Neuer Rohstoff entdeckt – Aconitsäure als Baustein für Bioplastik

Plastik und Natur, das passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Forscher des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) sind da anderer Meinung: Ihnen ist es erstmals gelungen, den im Boden vorkommenden Schimmelpilz Aspergillus niger so zu verändern, dass dieser Aconitsäure herstellen kann – ein neuer Rohstoff und nicht zuletzt wichtiger Baustein für die Produktion ungiftiger Biokunststoffe. Das acib setzt damit einen weiteren, wichtigen Schritt in der Erzeugung chemischer Produkte aus erneuerbaren Ressourcen, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zum Wohle unseres Planeten zu beenden.

Die erstaunlichsten Innovationen stammen immer noch aus der Natur: Schimmelpilze etwa sind chemische Spezialisten, die durch Fermentation aus erneuerbaren Rohstoffen wie Zucker eine Reihe wichtiger Produkte herstellen können, angefangen bei Antibiotika über Waschmittelzusätze bis hin zu Säuerungsmittel für die Lebensmittelindustrie. Das weiß auch die Industrie zu schätzen, die seit über 50 Jahren Zitronensäure – mengenmäßig eines der wichtigsten Produkte – großtechnisch mithilfe von Schimmelpilzen wie Aspergillus niger herstellt. Innovativ und ohne Amtsschimmel dachte sich das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) kurzerhand, ob die schwarzen Pilze nicht sogar noch mehr können, als man ihnen bisher zudachte.


Alter Pilz, neuer Rohstoff

In einem Projekt in Kollaboration mit der niederländischen Universität Leiden ist es dem acib gelungen, den Bodenpilz als Produktionsvehikel von Aconitsäure zu verwenden. "Wir haben ein besonderes Eiweiß aus einem anderen Pilz entdeckt, das gezielt Aconitat aus den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, heraustransportieren kann", erklärt acib-Projektleiter Matthias Steiger. In den Schimmelpilz eingebracht, stellt dieser die wichtige Biochemikalie erstmals gezielt in einem Bioprozess her. Das Ergebnis dieser Forschung wurde 2016 in der renommierten Fachzeitschrift „Metabolic Engineering“ publiziert.


Wichtiger Schritt für biobasierte Produkte

Bisher wurde Aconitsäure, die ihren Namen von der Pflanze Eisenhut (Aconitum napellus) trägt, als Nebenprodukt der Zuckerrübe isoliert. Sie kommt in sehr geringen Mengen ebenso als Teil des Stoffwechsels in den Zellen eines jeden Lebewesens vor, wo sie die Umsetzung von Zuckern und Fetten in Energie ermöglicht.
Dank der neuen Produktionsmethode soll sie nun vor allem für die chemische Industrie interessant werden. "Ester der Aconitsäure können z.B. als Bausteine für die Herstellung von Biopolymeren dienen und damit erdölbasierte Kunststoffe ersetzen. Außerdem eignet sie sich als ungiftige Alternative für Weichmacher, für die Verwendung als Befeuchtungsmittel oder als Ausgangsstoff für andere Chemikalien", weiß BOKU-Professor und acib-Key-Researcher Diethard Mattanovich, der im neuen Rohstoff sogar die Herstellung von Produkten möglich sieht, "die es bisher noch nicht gab." Noch dauert es ein paar Jahre, bis der Prozess industriell implementiert werden kann. Dennoch wird der Säure schon jetzt Großes zugeschrieben. Mattanovich: "Insbesondere im Rahmen der Bioökonomie setzt die neue Entwicklung einen weiteren wichtigen Schritt, in Zukunft alle chemischen Produkte aus erneuerbaren Rohstoffen herzustellen und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu beenden."


Zum Projekt

Das 2015 gestartete, strategische Projekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ), dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), ecoplus Wirtschaftsagentur NÖ, der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG), der Standortagentur Tirol und der Technologieagentur der Stadt Wien (ZIT GmbH) im Rahmen des COMET-Programms der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert.
Weitere Informationen:

http://Publikation zum Download unter: http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 7613000578
http://Bildmaterial bei Nennung der Quellenangabe "acib GmbH" honorarfrei verfügbar unter: https://myshare.acib.at/s/46si5c3t0SaZdjq


https://idw-online.de/de/news680009
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אל תשאלו
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von אל תשאלו »

Robuster Pilz könnte selbstheilenden Beton ermöglichen

Seit langem suchen Materialwissenschaftler nach einer Möglichkeit, Risse in Beton mit speziellen Zusätzen automatisch zu füllen. Neue Hoffnung weckt jetzt eine Pilzart, die auch in widrigen Bedingungen gedeiht.

In vielen Ländern, auch reichen, verfallen grundlegende Infrastrukturen wie Straßen, Brücken und Fußwege. Je länger gegen diesen Verfall nichts unternommen wird, desto teurer und aufwendiger werden die Reparaturen, und selbst Einstürze sind nicht auszuschließen. Forscher der Rutgers University haben jetzt einen Ansatz entwickelt, der das künftig verhindern könnte: Ein widerstandsfähiger Pilz, der die Bildung von Kalziumkarbonat als Füllmittel für Risse begünstigt, soll mit in den Beton gemischt werden. Das berichtet Technology Review online in "Pilze als Infrastruktur-Retter?".

Materialwissenschaftler hoffen seit langem darauf, eine Möglichkeit zur Selbstreparatur von Beton zu finden. Einer der Ansätze war, Beton mit Polymerfasern zu füllen, in denen sich ein Harz befindet, das bei Rissen in diese hineinläuft. Wie sich jedoch herausstellte, haben Beton und Harz unterschiedliche Eigenschaften bei der Wärmeausdehnung. Ein besseres Füllmaterial ist Kalziumkarbonat, das gut an Beton bindet und ähnliche strukturelle Eigenschaften hat. Derartige Mineralien werden von unterschiedlichen Bakterien produziert, doch diese setzen auch Nebenprodukte frei, die für Straßen und Umwelt gleichermaßen schädlich sein können.

Eine potenziell bessere Lösung haben Ning Zhang und Kollegen gefunden: einen Pilz namens Trichoderma reesei. Dessen Sporen können auch unter stark alkalischen Bedingungen keimen und bilden einen faserigen Pilz, der die Bildung von Kalziumkarbonat unterstützt. Allerdings ist noch nicht geklärt, ob Sporen von Trichoderma reesei überleben, wenn sie in Beton gemischt werden. Tatsächlich erscheint das eher unwahrscheinlich, denn dazu müssten sie sich in Poren innerhalb des Betons befinden – und wie die Forscher feststellten, sind die Sporen relativ groß. Als mögliche Abhilfe schlägt das Team vor, beim Anmischen von Beton auch Luftblasen hinzuzufügen.

Mehr dazu bei Technology Review online: Pilze als Infrastruktur-Retter?

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 21478.html
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Zebra
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von Zebra »

MycoTree

Temporäre Architektur aus Pilzbaustoffen

Peking, London und Rio de Janeiro haben eines gemeinsam. Sie alle richteten in den vergangenen Jahre Olympische Sommerspiele aus. Eine rentable Investition für die Tourismusbranche der einzelnen Gastgeberländer! Mit dem Zuschlag des Olympischen Komitees gingen jedoch auch zahlreiche Verpflichtungen einher. So wurden neue Stadtviertel, Straßen und zahlreiche Stadien und Sportanlagen gebaut. Nach den Spielen und den folgenden Paralympics verfielen jedoch viele der Sportstätten zu riesigen Bauruinen.

Pilzmyzelium-Verbundmaterial ist schwer entflammbar

Da der Wohnraum in urbanen Strukturen stetig kostbarer wird, sehen die Stadtbewohner die Geisterflächen als Ärgernis. Angeregt von den Beobachtungen, versuchen immer mehr Architekturbüros in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten alternative Baukonzepte für dauerhafte Betonbauten aufzuzeigen. Aktuell gibt es zahlreichen Beispiele, die sich dieser Thematik annehmen.

So hat das indische Architekturstudio Beetles 3.3 in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Mohammed Yassin aus Italien einen temporären Pavillon präsentiert, der aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und nach der Gebrauchszeit kompostiert werden kann. Mittels Pilzmyzelium werden biologische Reststoffe zu einem standfesten Baumaterial verbunden. Die feinen Pilzfäden umwachsen bzw. ummanteln die Reststoffe binnen weniger Tage und sind nach einem kontrollierten Trocknungsprozess weitestgehend wasserabweisend. Das Pilzmaterial stirbt nach der Trocknung ab und überzeugt anschließend durch sein geringes Gewicht. Eine weitere Besonderheit des ungewöhnlichen Baumaterials ist dessen schwere Entflammbarkeit.

Um die besonderen Qualitäten pilzbasierter Baustoffe wissen auch die Forscher der ETH Zürich und ihre Kollegen aus Karlsruhe. Die Wissenschaftler haben sogar eine tragende Konstruktion für Dächer aus dem ungewöhnlichen Pilzmaterial umgesetzt. Ihr "MycoTree"-Konzept zeigt, dass sich biologisch abbaubare Materialien nicht den zukünftigen Leichtbautechniken versperren. In Kombination mit schnell wachsenden Baumaterialien wie zum Beispiel Bambus zeigt sich, dass ressourcenintensive Verbundstoffe wie Beton und die damit einhergehende Abtragung und Entsorgung für temporäre Bauten obsolet sind.



http://www.haute-innovation.com/de/maga ... offen.html
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אל תשאלו
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

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Zebra
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von Zebra »

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syzygy
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Re: Nachrichten aus der Welt der Pilze

Beitrag von syzygy »

Heute: SKKKs in der 20min... Und Fame für Zauberpilz.com :mrgreen:

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/17523664
Drogenpilz-Sammler gehen vor Trip zum Kontrolleur

Mit 4 Gramm Trockenpilzen plus Schokolade intus legte sich Mättu aufs Bett. Eine halbe Stunde später erschienen ihm geometrische Formen in allen Farben. «Plötzlich lagen mir alle Möglichkeiten, wie man eben richtig leben sollte, offen da», schreibt der Schweizer auf der Website Zauberpilz.com.

Sebastian (17) hatte einen Bohnensalat mit Pilzen gegessen. «Ich nahm bunte Farbschleier wahr und musste ohne Grund lachen», erinnert er sich im Magazin «Gesundheitstipp».

«Untypische Pilzler kommen vorbei»

Wegen Trip-Erfahrungen mit sogenannten Drogenpilzen, besser bekannt als «Magic Mushrooms», gehen in der aktuellen Saison zahlreiche junge Menschen auf Pilzsuche. «Zauberpilze findet man Ende September im Berner Jura wie Sand am Meer», sagt Pilzsammlerin Marisa Armattera dem «Bieler Tagblatt».

Das bekommen auch die Pilzkontrolleure zu spüren: «Es kommt vor, dass untypische Pilzler bei uns vorbeikommen», sagt Marionna Schlatter, Kontrolleurin und Sprecherin der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane.

Meist seien es junge Männer um die 20. «Sie haben selbst gesammelte Pilze mit der typischen Hutform dabei und wollen wissen, ob diese giftig sind.» Oft würden sie aus Angst vor einer Strafe (siehe Box) nicht direkt sagen, dass sie rauscherzeugende Pilze konsumieren wollen.

Am Goa-Shirt orientieren

Laut Schlatter haben die Sammler häufig lauter giftige Pilze dabei: Düngerlinge, Haarschleierlinge, Samthäubchen, Risspilze. «Manche haben einfach die Hutform auf den Shirts von Goa-Partys im Kopf und glauben, dass alle Pilze mit einem solchen Hut Drogenpilze sind.» Andere orientierten sich an Bildern aus dem Internet.

Doch Pilze mit dem berauschenden Wirkstoff Psilocybin zu finden, wie zum Beispiel der Spitzkegelige Kahlkopf, gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Schlatter: «In den Schweizer Wiesen gibt es hundert verschiedene Pilze. Um die halluzinogenen von den anderen unterscheiden zu können, braucht es viel Hintergrundwissen.» Stellen sich die Pilze jedoch als halluzinogen heraus, macht sie die Sammler darauf aufmerksam, dass es sich um Rausch-Pilze handelt. Bestehe jemand darauf, die Pilze mitzunehmen, sei das möglich.

Wenn der Trip zu stark einfährt

Der schweizerische Giftnotruf Tox Info Suisse erhält regelmässig Anrufe von Personen, die halluzinogene Pilze gegessen haben. «Meist rufen sie noch während des Trips an und suchen Hilfe», sagt Direktor Hugo Kupferschmidt. Grund dafür seien unerwartete Symptome. «Zum Beispiel leiden sie unter Halluzinationen, die Angstzustände hervorgerufen haben.» Die Anzahl der Meldungen hängt laut Tox Info Suisse aber nicht von der Pilzsaison ab. Denn die meisten Konsumenten hätten die Pilze gekauft und nicht selbst gesammelt.

Auch Koni Wäch, Präsident der Szeneorganisation Eve & Rave Schweiz, sagt: «Die Schweizer Alpen sind schon seit langer Zeit ein beliebtes Ziel für Sammler von psychedelischen Pilzen.» Drogenpilze seien in allen Altersklassen beliebt. «Sie gelten als naturnah und der Rausch zeigt sich für viele ‹natürlicher› als etwa der von LSD.» Viele Konsumenten seien erfahren im Umgang mit Rauschsubstanzen.

«Hohe Verwechslungsgefahr»

Die Fachleute warnen vor dem Konsum der Pilze. Die Giftmenge könne bis um das Achtzigfache variieren, so Expertin Schlatter. «Es ist möglich, dass man von einer Sorte drei Pilze gegessen hat und einen schlimmen Rausch erlebt, nach 20 Pilzen einer anderen Sorte aber immer noch nichts merkt.»

Eve & Rave sind Fälle von Vergiftungen bekannt. Wäch: «Die Verwechslungsgefahr ist wie bei anderen Pilzen hoch, wenn man keine Erfahrung im Pilzsammeln hat.» Eve & Rave wolle auch darauf hinweisen, dass der Rausch aufgrund der Dosierung oftmals unberechenbarer ist als bei anderen Substanzen. «Wer Angst vor der Wirkung hat, sollte keine Substanz konsumieren.»
"Schläft ein Lied in allen Dingen / Die da träumen fort und fort / Und die Welt hebt an zu singen / Triffst du nur das Zauberwort."
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