Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
LSD - allgemeine Informationen zum Wesen der Substanz, zur Geschichte und zu Fragen der Reinheit - von Dr_Zeh
(eine zum Teil etwas überarbeitete und aktualisierte Version eines ursprünglich 2002 für mindeye.net verfassten Artikels)
Die farblose, geruchlose und geschmacksneutrale Verbindung Lysergsäurediäthylamid wurde erstmals 1938 in den Baseler Labors der Firma Sandoz von dem Chemiker Albert Hofmann als die fünfundzwanzigste in einer Serie von Ergotamin-Verbindungen synthetisiert - ursprünglich mit der Absicht, ein Analeptikum (Kreislauf- und Atmungsstimulanz) zu entwickeln.
Ergotamin, der Ausgangsstoff für die Lysergsäure, kann aus den Alkaloiden des Mutterkorns gewonnen werden, eines Pilzes (Claviceps purpurea), der auf Roggen schmarotzt und der zum einen in der mittelalterlichen Geburtshilfe von den "Weisen Frauen" zur Geburtseinleitung gebraucht wurde (Namensgebung), der zum anderen aber auch für einige mehr oder weniger gut dokumentierte Fälle von Massenvergiftungen verantwortlich ist, die durch den Verzehr von kontaminiertem Roggenmehl hervorgerufen wurden. Ich selber kann hierzu keine Quelle angeben - es las mir lediglich einmal jemand einen Bericht über eine solche Ergotamin-Vergiftung vor, die im 20. Jahrhundert in Frankreich ein kleines Dorf fast komplett befallen hatte. Zunächst, so der Bericht, verfielen die Vergifteten in Rauschzustände, die denen des LSD nicht unähnlich gewesen zu sein scheinen und die bis zu mehreren Tagen anhielten. Währenddessen kam es aber auch, je nach Vergiftungsgrad, zu immer schwereren körperlichen Symptomen. Extreme Durchblutungsstörungen führten in weniger schweren Fällen zum Taubwerden und Absterben einzelner Gliedmaßen, im Extremfall folgte der Tod durch Kreislaufversagen. ("Ergotismus, St.Antonius-Feuer, Höllen-Feuer, ...")
Heute noch wird das Ergotamin in therapeutischer Dosierung als Migräne-Mittel benutzt.
Albert Hofmann in "LSD - mein Sorgenkind" über die Zeit der Erstsynthese 1938:
"Bei der Prüfung von LSD-25 in der pharmakologischen Abteilung bei Sandoz (...) wurde eine starke Wirkung auf die Gebärmutter festgestellt. Im Übrigen war im Untersuchungsbericht vermerkt, dass die Versuchstiere in der Narkose unruhig wurden. Die neue Substanz erweckte aber bei unseren Pharmakologen und Medizinern kein besonderes Interesse; weitere Prüfungen wurden deshalb unterlassen."
1943 erinnert sich Hofmann der fünf Jahre lang vergessenen Substanz:
"Eine merkwürdige Ahnung, dieser Stoff könnte noch andere als nur die bei der ersten Untersuchung festgestellten Wirkungsqualitäten besitzen, veranlasste mich, fünf Jahre nach der ersten Synthese LSD-25 nochmals herzustellen, um es erneut für eine weitere Prüfung in die pharmakologische Abteilung zu geben."
Während Hofmann an der erneuten Synthese von LSD-25 arbeitet, kontaminiert er vermutlich seine Haut mit einer Spur der kristallinen Substanz und muss aufgrund "ungewöhnlicher Empfindungen" das Labor vorzeitig verlassen. Darauf schickt er folgenden Bericht an seinen Vorgesetzten:
"Vergangenen Freitag, 16.April 1943, mußte ich mitten am Nachmittag meine Arbeit im Laboratorium unterbrechen und mich nach Hause begeben, da ich von einer merkwürdigen Unruhe, verbunden mit einem leichten Schwindelgefühl, befallen wurde. Zu Hause legte ich mich nieder und versank in einem nicht unangenehmen rauschartigen Zustand, der sich durch eine äußerst angeregte Phantasie kennzeichnete. Im Dämmerzustand bei geschlossenen Augen - das Tageslicht empfand ich als unangenehm grell - drangen ununterbrochen phantastische Bilder von außerordentlicher Plastizität und mit intensivem, kaleidoskopartigem Farbenspiel auf mich ein. Nach etwa zwei Stunden verflüchtigte sich dieser Zustand."
Am 19. April 1943 entscheidet sich Hofmann aufgrund der vorhergehenden Ereignisse und Beobachtungen zu einem gezielten Selbstversuch mit LSD. Er wählt, wie er glaubt, eine sehr vorsichtige Dosis von 0,25 mg, 250 Microgramm (µg). Diese nimmt er gegen 16:20 Uhr ein. Um 17:00 ist er kaum noch in der Lage zu schreiben, fährt in Begleitung einer Assistentin mit dem Fahrrad nach Hause (daher das Männlein auf dem Fahrrad auf den 1995er (93er?) Jubiläums-Trips) und läßt, da er befürchtet, sich tödlich vergiftet zu haben, den Hausarzt kommen. Dieser findet seinen Patienten zwar in großer Furcht und Erregung und mit extrem erweiterten Pupillen vor, kann ansonsten jedoch zu keinerlei pathologischen Befunden kommen.
Albert Hofmann machte einen recht hochdosierten LSD-Trip durch, der ihn allein schon aufgrund seines völligen Unvorbereitetseins zutiefst in Panik versetzte. Er erholte sich nach eigenen Angaben - Einzelheiten lese man in der oben angegebenen Quelle nach - recht schnell von diesem ersten tiefen Ausflug in die LSD-Räume, dem im Laufe der Zeit weitere, erquicklichere folgten, z.B. zusammen mit dem Dichter Ernst Jünger im Februar 1951.
Am 25. Januar 2002 wohnte ich der "Hommage a Albert", seiner Feier zum 96. Geburtstag in Berlin bei. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er nicht persönlich erscheinen, aber Leute, die ihm begegnet sind, versicherten mir unabhängig voneinander, dass er eine "wirklich eindrucksvolle Erscheinung" sei.
Nungut, vielleicht, so mag man einwenden, haben diese Leute einfach nur zu viel von diesem Zeug, diesem LSD genommen, und...
Lassen wir aber, was die Wirkung angeht, einen Fachmann sprechen. Stanislav Grof, Psychiater, greift auf eine langjährige Erfahrung als LSD-Psychotherapeut (das war vor dem Verbot) zurück und hat einige Tausend LSD-Sitzungen begleitet und ausgewertet.
In seinem Buch "LSD-Psychotherapie" schreibt er zur Pharmakologie von LSD:
"Im Grossen und Ganzen habe ich bei meinen Analysen der Befunde keine deutlich pharmakologischen Wirkungen gefunden, die konstant gewesen wären und daher als drogenspezifisch betrachtet werden können."
Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch häufig auftretende körperliche Wirkungen gebe, wie z.B. eine deutlich verstärkte neuronale Aktivität oder eine Erweiterung der Pupillen. Es gibt jedoch Fälle, in denen selbst die Pupillenerweiterung unter Einfluss von genügend hoch dosiertem LSD-25 ausbleibt. Genauso verhält es sich hinsichtlich der klassischerweise berichteten psychischen Veränderungen in Form von gestaltlichen Visionen, abstrakten Mustern, kaleidoskopartig sich wandelnd, Synästhesien, dem Verschmelzen von Eindrücken, Halluzinationen, geschmacklich, geruchlich, im Sehen und im Hören und taktil, Veränderungen der Körperwahrnehmung, des Raumes und Veränderungen der Zeit; Empfindungsveränderungen wie dem scheinbar paradoxen und doch möglichen Verschmelzen gegensätzlicher Gefühle wie z.B. von Trauer und Freude - oder einer tiefen emotinalen Klarheit, großer Gefühlsausbrüche jeder Schattierung, der veränderten Selbstwahrnehmung als entgrenzt, beengt, frei, gefangen, tot oder lebendig, der veränderten Realitätswahrnehmung: Telepathie! Paranoia? Heiligkeit! Wahnsinn? (...Ein "Dankbarer Toter": das lautlose, strahlende Zerbersten in der Weite des inneren Raumes - die Leere dahinter - all-EIN...) Wesen Anderer Dimensionen, Götter Längst Vergessener Zeiten, UFOnauten, Psychonautische Bewußtseins-Zauberer, Ein Netz Von Diamanten, das Unnennbare - Gott - Transzendenz - ...!
Gut - o.k. - ich habe mich für einen Moment vergessen:
Es gibt also keine so konstanten Wirkungen des LSD, als dass sie als rein pharmakologisch gelten könnten. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es andere Determinanten der Wirkungsausprägung geben muss - und hierzu zählen vor allem die Umgebungssituation (Setting) und die lang-, sowie kurzfristigen innerseelischen Vorraussetzungen (Set), die der Reisende selbst in den Trip mit einbringt. Die Wichtigkeit des "Sets" wird am deutlichsten durch Grofs Schilderungen dieser Komponente in Hinsicht auf psychische Erkrankungen: Ein Mensch zum Beispiel, der krankhaft stark auf den Erhalt der Selbstkontrolle fixiert ist ("Zwangs-Neurotiker") und nichts mehr fürchtet, als den Verlust derselben, wird höhere Dosen LSD verkraften, wörtlich also mit viel Kraft unterdrücken, so dass ihm auch keine der möglichen psychischen Effekte erscheinen. (Das gleiche mag in leicht abgewandelter Form für indische Yogis gelten.) Andererseits kann eine Person mit psychotischer Neigung bereits durch vergleichsweise geringe Mengen LSD eine akute Verschlechterung der psychischen Situation bis hin zur völligen psychotischen Krise durchmachen.
Selbstverständlich sind diese beiden Beispiele die extremen Enden der Skala - dazwischen tut sich dem geistig und körperlich gesunden Reisenden für etwa 12 Stunden nach Einnahme eine unendliche Vielschichtigkeit möglicher Erfahrung auf.
In der Packungsbeilage des LSD, das von Sandoz schließlich als "Delysid" zur psychiatrischen Behandlung und zu Forschungszwecken bereitgestellt wurde (als 1ml-Ampullen, die 100 µg LSD enthielten und als Filmtabletten mit 25 µg) heißt es über die Eigenschaften:
"Die Verabreichung sehr kleiner Mengen Delysid (1/2 - 2 µg/kg Körpergewicht) führt zu vorübergehenden Affektstörungen, Halluzinationen, Depersonalisierungszuständen, Nacherleben verdrängter Erinnerungen und schwachen neuro-vegetativen Symptomen. Die Wirkung tritt nach 30 bis 90 Minuten ein und hält gewöhnlich für 5 bis 12 Stunden an. Gelegentlich jedoch kann es zu intermittierenden Affektstörungen kommen, die über einige Tage anhalten."
Als Indikation zur Verabreichung und zur Dosierung läßt uns der Hersteller folgendes wissen:
"a) In der analytischen Psychotherapie zur Förderung seelischer Entspannung durch Freisetzung verdrängten Materials, insbesondere bei Angstzuständen und Zwangsneurosen. Die Initialdosis beträgt 25 µg. Steigerung der Dosis bei jeder Behandlung um 25µg, bis die Idealdosis gefunden wird (für gewöhnlich zwischen 50 und 200 µg). Die individuellen Behandlungsintervalle sollten eine Woche betragen.
b) Experimentelle Studien über das Wesen der Psychose: Indem der Psychiater selbst Delysid einnimmt, wird er in die Lage versetzt, eine Einsicht in die Welt der Ideen und Wahrnehmungen psychiatrischer Patienten zu gewinnen. Um das Studium der Pathogenese psychischer Erkrankungen zu erleichtern, kann Delysid an normale Personen verabreicht werden, wodurch Modell-Psychosen von kurzer Dauer erzeugt werden.
Für normale Personen reicht für gewöhnlich eine Dosis zwischen 25 bis 75 µg aus, um eine halluzinatorische Psychose zu erzeugen (durchschnittlich 1 µg/kg Körpergewicht). Bei manchen Formen der Psychose oder bei chronischem Alkoholmissbrauch sind höhere Dosen erforderlich (2-4 µg/kg KG)."
Glücklicherweise ist mittlerweile, nach nun 60 Jahren LSD-Erfahrung, das reduktionistische und pathologisierende Konzept der Modell-Psychose überholt. Ein reflektiertes und schlüssiges Modell stellt Grof mit seiner Theorie von den verschiedenen Matrizen des Unbewussten vor - leider aber nützt auch das uns heute nur bedingt, denn bereits 1966 (3 Jahre nachdem Richard Alpert und Timothy Leary aus Havard rausgeflogen waren und die "League of Spiritual Development" gegründet hatten) wurde der wissenschaftlichen Forschung endgültig der Riegel vorgeschoben, indem LSD illegal gemacht und zunächst in den USA, dann weltweit - geächtet wurde.
Das Aufblühen des Schwarzmarktes, vor dem Dr. Leary in den Kongressanhörungen Mitte der 60er noch ausdrücklich gewarnt hatte, war die Folge. Anstelle für gewissenhafte und gewinnversprechende Forschungsarbeit, wurde LSD nun in der Subkultur für unkontrollierte Selbstversuche benutzt. Einige dieser Privatsitzungen, wie z.B. die berühmten Acid-Tests der Gruppe der "Merry Pranksters" rund um den Schriftsteller Ken Kesey ("Einer flog übers Kuckucksnest"),
wurden sicherlich mit einem großen Verständnis für die Sache und den Menschen an sich durchgeführt (...war auch eh vor dem Verbot!). Zwangsläufig aber kam es unter der Vielzahl von Konsumenten von Schwarzmarkt-LSD zu einer Reihe von Zwischenfällen, die den Medien, die das Anti-LSD-Programm der Regierung unterstützten, ein gefundenes Fressen waren. Schnell wurden "wissenschaftliche" Studien vorgelegt, die Chromosomenbrüche durch LSD-Konsum "bewiesen".
Mit dem Schwarzmarkt tauchte ein weiteres Problem auf: Die Frage nach der Reinheit der verkauften Substanz. Es kursierten bald Gerüchte über reines Strychnin, das als LSD angeboten wurde, oder über LSD, das mit dem Gift versetzt gewesen sei.
Erowid hierzu:
"Betrachtet man den Ursprung der Gerüchte über Strychnin (in LSD), findet sich dafür eine nur schmale Basis. Einer der Hinweise aus der professionellen Literatur stammt von Sid Schnoll (Schnoll, SH & Vogel, WH (1971) New Engl.), welcher von einem positiven Ergebnis einer Dünnschicht-Chromatographie einer LSD-Probe berichtet. Die Dünnschicht-Chromatographie ist lediglich ein Screening-Test und nicht zur definitiven Identifikation geeignet. Auf Nachfrage antwortete Sid aus der Erinnerung, dass die Probe nur eine Spur Strychnin enthalten habe und dass dieses Ergebnis nie mittels einer anderen Methode überprüft worden sei.
Der andere Bericht stammt aus der populären Veröffentlichung Albert Hofmanns "LSD:mein Sorgenkind". Hier spricht Hofmann davon, dass Strychnin als LSD-Pulver verkauft worden sei, wobei eine von zwei Personen, die dieses zu sich genommen hatten, zu Tode gekommen sei. Ebenfalls auf Nachfrage, konnte sich Albert weder zu Details der vorgenommenen Analyse der ihm vorgelegten Probe noch zum klinischen Verlauf im Falle der beiden Personen äußern. Er sagte jedoch, dass sich dieser Vorfall 1970 ereignet habe und dass niemals toxikologische Analysen solcher klinischer Proben vorgenommen worden seien. Man beachte, dass es in diesem Fall gar nicht um LSD ging. Es war kein LSD mit Strychnin verunreinigt worden, sondern vielmehr wurde Strychnin als LSD verkauft."
Was auch zu bedenken ist: wenn das LSD nicht gerade als Flüssigkeit oder in normaler Tabelettenform (=großes Volumen), sondern als bedruckte Papierstreifen (engl. Blotter) oder Micro-Dots (Stecknadelkopf große Bröckchen) angeboten wird, so kann dieses Medium niemals mehr als allerhöchstens wenige Milligramm aufnehmen. Laut Literatur liegt die LD 50 des Strychnins (=die Stoffmenge, die durchschnittlich 50% der Versuchspersonen umbringen würde) um 300mg. Der Abstand zwischen wirksamer und tödlicher Dosis ist beim Strychnin sehr schmal, so dass eine Strychnindosis, die überhaupt Vergiftungssymptome auslösen würde, ohne den Konsumenten umzubringen, weit über der Menge läge, die auf ein Papier passt. Zu den Symptomen einer Strychninintoxikation zählen:
-Zittern/Zuckungen (Tremor)
-Atemnot
-Angstgefühl (angstvolle Ich-Auflösung)
-schwere Krämpfe bei vollem Bewußtsein
-Tod durch Atemlähmung/Ersticken (infolge der Beteiligung der Atemmuskulatur am Krampfverhalten)
Weiter problematisiert wird die Situation nun dadurch, dass das LSD selbst psychosomatische Symptome hervorbringen kann, die sich ähnlich äußern wie die Vergiftungszeichen bei Strychnineinnahme. Gerade das oben erwähnte "Angstgefühl" stellt keine Seltenheit dar, auch zur "Ich-Auflösung" kommt es bei entsprechender Dosierung leicht; ob dies nun als "erleuchtend" und "befreiend" oder aber als "zutiefst schrecklich" empfunden wird, obliegt allein dem Erleben und der Interpretation des Beobachters!
Werden verdeckte psychische Inhalte von traumatischer Natur aufgedeckt und nacherlebt, können bisweilen sehr dramatische Symptome auftreten. Stan Grof berichtet von Einzelfällen, in denen Patienten eine bestimmte Phase des eigenen Geburtsprozesses nacherlebten, in der das Kind im Geburtskanal ungeheurem Druck ausgesetzt ist und u.U. wirklich um sein Leben ringt. Dieses Nacherleben unter LSD-Einfluss rief bei den Patienten z.T. Erstickungsgefühl, wirkliches Blauwerden des Gesichts (Sauerstoffmangel), starkes Erbrechen und das Gefühl äußerster Beklemmung hervor.
Auch Zittern oder Zuckungen können körperlicher Ausdruck der rein psychischen LSD-Wirkung sein.
Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen; es ist wesentlich wahrscheinlicher, im LSD-Rausch auf Gebiete der eigenen Psyche zu stoßen, die man nicht handhaben kann, ohne dabei auch körperliche Veränderungen zu bemerken, als dass man tatsächlich aufgrund toxischer Beimengungen eine Vergiftung erlitten hätte.
Andererseits versteht es sich aber von selbst, dass, nachdem das Strychnin-Gerücht in Umlauf war, es sein Übriges dazu beitrug, dass seltsame Körperempfindungen entsprechend interpretiert wurden...
Interessant ist "Erowids" Beleuchtung möglicher chemischer Zusammenhänge:
"Strychnin ist nicht die Ursache für Krämpfe, Übelkeit oder amphetaminähnliche LSD-Effekte. Es ist jedoch möglich, dass stümperhaft synthetisiertes LSD letztlich auch andere Ergotamin-Derivate enthält, die zu den bedrohlichen Körperreaktionen beitragen, die von manchen LSD-Konsumenten erlebt werden. Auch kann es sein, dass Schwarzmarktware vereinzelt die dem LSD chemisch eng verwandten Stoffe 1-Methyl-LSD und 1-Acetyl-LSD enthält, die in wässriger Lösung zwar zu LSD zerfallen, in ihrer ungelösten Form jedoch ebenfalls sehr unangenehme Körperempfindungen induzieren können. (Peter Stafford behauptet in seiner "Psychedelic Enzyclopedia", dass 1-Acetyl-LSD eine vermutlich sanftere Wirkung zeigt, als d-LSD --- weshalb die Vermutung naheliegt, dass es sich beim "strychninverseuchten Acid" eigentlich um reines d-LSD handelt, während "reines LSD" 1-Acetyl-LSD oder irgendein anderer Ersatz sein könnte.) Nicht zu vergessen die Zerfallsprodukte von LSD, die Chemikalien iso-LSD und lumi-LSD, die ebenso bei einigen Trips zur körperlichen Belastung beitragen, möglicherweise mittels eines hypothetischen synergetischen Effektes. Ausgehend von diesem Pfuhl an möglicherweise in "Straßen-Acid" enthaltenen Chemikalien , braucht man nicht lang nach einer Chemikalie suchen, die fast nie in analysierten Proben gefunden wurde, um die Variationen von Stärke und "Reinheit" des Straßen-Acid zu erklären.")
Last not least einige Anmerkungen zur Flüchtigkeit des Lysergsäurediäthylamids von Alexander Shulgin, dem Entdecker des MDMA und einer ganzen Reihe anderer psychotroper Phenylethylamine:
"Das LSD-Molekül ist von aussergewöhnlich lockerer Struktur, weswegen einige Bemerkungen zu Stabilität und Lagerung angebracht sind. Als Salz in wäßriger Lösung und ohne dass es Luft oder Sonnenlicht ausgesetzt ist, hält es sich ewig. Die Molekülstruktur weist zwei Schwachstellen auf. So kann die Kohlenstoff-Gruppe an der achten Bindungsstelle durch basische Umgebungsbedingungen angegriffen werden. Durch einen Prozeß, der Epimerisation genannt wird, kann diese Bindung brechen, wodurch Iso-Lysergsäurediäthylamid oder iso-LSD entsteht, was einen anteiligen Verlust von aktivem Material bedeutet. Eine zweite und davon unabhängige Bindungs-Unsicherheit liegt bei der Doppelbindung zwischen jener achten Position und dem aromatischen Ring. Wasser oder Alkohol können - speziell unter dem Einfluss von Sonnenlicht (ultravioletter Anteil!) - an dieser Stelle angebunden werden, so dass das völlig wirkungslose lumi-LSD entsteht. Oh ja, was oft übersehen wird, ist, dass sich für gewöhnlich eine winzige Menge an Chlor im Leitungswasser befindet - und dass unter diesen Umständen auch nur eine ebenfalls winzige Menge LSD in einer solchen LSD-Lösung zu finden sein wird. Da Chlor LSD beim Kontakt zerstört, ist es nicht angebracht, LSD in Leitungswasser zu lösen."
Die Wirkung solcher Zerfallsprodukte (und auch von Nebenprodukten, die während der Synthese entstehen) ist ungeklärt. Der Autor und erfahrene Psychonaut Bruce Eisner teilte mir in einem am 11.01.2004 geführten Telefonat mit, dass er nicht der Ansicht sei, dass diese Nebenprodukte nennenswerte psychotrope Eigenschaften besäßen, dass jedoch davon ausgegangen werden könne, dass sie zu einer Blockade der Rezeptoren führen würden, an die eigentlich das LSD andocken sollte, so dass man folgendes annehmen könne: Vorausgesetzt, wir haben es mit LSD von pharmazeutischer Qualität zu tun (das herzustellen laut Eisner einem kompetenten Untergrund-Chemiker mit der entsprechenden Ausrüstung durchaus möglich sein sollte), von dem jedoch aufgrund von Licht- oder Lufteinwirkung bereits 60% zu Zerfallsprodukten oxidiert worden sind, bzw. diese 60% als synthesebedingte Verunreinigungen vorliegen, so fluten die Nebenprodukte deutlich schneller an und besetzen bereits einen Großteil der Rezeptoren. Für die verbliebenen 40% "reinen" LSDs stehen somit nur noch wenige Rezeptoren zur Verfügung. So kann also der Wirkungseintritt als ein Maßstab der Reinheit angesehen werden. Wirklich sauberes LSD sollte seine ersten Vorboten einer Wirkung nicht zeigen, bevor nicht wenigstens 40 Minuten nach der oralen Aufnahme vergangen sind, während die Isomere oder Nebenprodukte bereits nach etwa 20 Minuten eine latente Wirkung zeigen.
Dazu muss ich jedoch anmerken, dass ich diese Aussage mit Stan "The Bear" Owsley, einem der in Eisners Artikel erwähnten Untergrundchemiker der frühen psychedelischen Zeit, in einer E-Mail Korrespondenz diskutierte, woraufhin er mir erklärte, dass er an Eisners Zurechnungsfähigkeit zweifele und mir auseinandersetzte, dass LSD durch Injektion innerhalb von 60 Sekunden anflute, es etwa 5 Minuten brauche, wenn man es in das Auge träufele, dass der Zeitraum, der zwischen der sublingualen (="unter die Zunge legen") Aufnahme und dem Wirkungseintritt liege, etwa 15 Minuten betrage und dass es beim Schlucken davon abhänge, ob man vorher gefastet habe (10-15 Minuten) oder der Magen voll sei (bis über 1 Stunde). Ganz abgesehen von diesen Daten, die jeder für sich verifizieren kann, ist ganz allgemein nicht geklärt, ob es überhaupt soetwas wie LSD-Rezeptoren gibt.
Um die Verunsicherung nun noch weiter zu steigern, sei darauf hingewiesen, dass einige der von Shulgin entdeckten Phenylethylamine bereits im unteren Milligrammbereich wirksam sind und somit in wäßriger Lösung auch auf kleinen Trägermedien wie z.B. Pappen Platz finden. Zu diesen Stoffen zählen DOB, DOM (STP), 2CB und einige andere. Meskalin hingegen, das zur gleichen Stoffgruppe gehört, käme hierfür nicht in Frage, da es einiger Hundert Milligramm bedarf, um eine psychotrope Wirkung zu erzielen. Solche mutterkorn-fremden Zusätze stellen meines Erachtens nach jedoch nicht wirklich ein Problem dar, denn ein vernünfiger Grund, warum heutzutage solche Substanzen als LSD angeboten werden sollten, liegt nicht unbedingt auf der Hand.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich in den allermeisten Fällen, mit dem, was ich erhielt, auch zufrieden war. Natürlich gab es Ausnahmen, wie z.B. der 100 Mark teure Bogen Pappe, den mir ein freundlich lächelnder Herr in Amsterdam verkaufte, und der wirklich nichts anderes war, als ein Bogen Pappe! Oder das "Liquid" (LSD in flüssiger Form), das als "100µg/Tropfen" verkauft wurde - was entweder gelogen war, oder aber es hatte bereits ein Zerfall der Substanz eingesetzt: denn das, was 1 Tropfen schließlich an Wirkung hervorbrachte, konnte man mit gutem Willen zwar schon als psychedelische Wirkung bezeichnen, ein wirklich tiefes Erlebnis aber stellte sich erst bei 5-6 Tropfen ein - bei 10DM pro Tropfen ein teurer Trip!
Ein anderes Erlebnis, das nun schon 10 Jahre zurückliegt, ließ mich damals im Ernst an die Geschichte mit dem Strychnin glauben: damals gab es LSD-Trips in Form von weißen Pappen auf die in rot die Sanskrit-Silbe "OM", das heilige Wort des Buddhismus und Hinduismus, gedruckt war. Die Qualität des LSD war zunächst "gut", soweit ich das heute beurteilen kann. Dann aber sah der Aufdruck plötzlich anders aus. Die Pappen wurden immer noch als "OMs" gehandelt, es war immer noch das gleiche Zeichen im gleichen Stil zu sehen, nur hatte es eine jetzt eher purpur-rote Farbe, ganz anders als das Rot vorher. Erstaunlicherweise erzeugten diese Trips bei mir und anderen Kopfschmerz, Nackensteifheit, Bauchschmerzen und das Gefühl nur erschwert atmen zu können. Dies war bei jeder Einnahme der Fall - so dass hier der Verdacht der Verunreinigung oder des Pfuschens bei der Synthese naheliegt, denn die veränderte Farbe schien auf eine neue Produktionsserie hinzuweisen...
Reinheit und Stärke sind Unwägbarkeiten, und auf die Auskünfte der Fachverkäufer ist selten Verlass. Warum sollten sie denn auch sagen: "Ach, weißt du, ich glaube, dass sich inzwischen Einiges an iso- oder lumi-LSD gebildet hat, während diese Pappen 7 Monate in meinem Kühlschrank lagen und vom Kondenswasser durchsetzt wurden - ich geb sie dir deshalb selbstverständlich umsonst!"
Einen zwar aus dem Jahre 1977 stammenden, meiner Meinung nach jedoch noch immer aktuellen Artikel von Bruce Eisner zum Thema der LSD-Reinheit finden Sie unter htpp://www.projektpan.de/LSDreinheit.html. Neben einigen interessanten Informationen zur Chemie des LSD finden sich darin unter anderem auch Berichte der "Veteranen der psychedelischen Revolution", die zu ihrer Zeit - ganz im Gegensatz zu uns heute - durchaus in der Lage waren, die Wirkungen der Schwarzmarktprodukte mit denen des Untergrund-Acids zu vergleichen. Der Grundtenor all der aufgeführten Zitate ist in etwa gleich; es scheint, als sei dem LSD mit der Schwarzmarktproduktion seine "spirituelle Potenz" verloren gegangen...
Allerdings äußerte sich auch hierzu Owsley - um es diplomatisch zu formulieren - sehr reserviert, denn er sagte, ich solle diesen "Bullshit" lieber nicht auch noch in Deutsch veröffentlichen, um nicht "die alten Missverständnisse in meine Generation weiterzutragen". Möge der kritische Leser hierüber selbst entscheiden! Für Anregungen oder Kritik zu diesem Thema stehe ich jederzeit gern zur Verfügung.
Aber neben der "Reinheit der Substanz" gibt es, wie oben bereits erwähnt, noch andere sehr wichtige Faktoren für den Verlauf eines LSD-Trips, die ganz beim Psychonauten selbst liegen, und die seinerzeit von Dr.Timothy Leary mit den Oberbegriffen "Set" und "Setting" bezeichnet wurden (siehe auch http://www.projektpan.de/grof12.html). Das "Set" beinhaltet alle Faktoren, die das Individuum der bevorstehenden Reise entgegenbringt, seine Vorstellungen, Ängste, Erwartungen, Vorerfahrungen, seine derzeitige Verfassung, Kindheitsprägungen, psychische Dispositionen, Traumata, verdrängte, unbewusste Inhalte und ähnliches. Das "Setting" hingegen beinhaltet die Summe der äußeren Umstände, die während der Zeit der Drogenwirkung auf den Reisenden Einfluss nehmen könnten. Dazu zählt die Wahl des Ortes, das Ausschließen unerwünschter Störungen, die Auswahl der Musik und der Umgebungsgestaltung. Auch sollte man sich überlegen, ob man einen introvertierten Trip (in einem gemütlichen, vor äußeren Störungen sicheren Zimmer mit Musik) oder eine Reise in die Außenwelt (reizvolle natürliche Umgebungen, Abgeschiedenheit der Natur) unternehmen möchte.
Die Beachtung all dieser Faktoren erfordert einige Anstrengung, die jedoch unverzichtbar ist, wenn man zum positiven Verlauf des psychedelischen Erlebnisses aktiv beitragen und nicht nur darauf hoffen möchte, "schon das Richtige zur richtigen Zeit" zu tun. Hinsichtlich der Intentionen der heutigen User gebe ich mich keinerlei Illusionen hin; mir ist klar, dass LSD vielfach nur noch als eine Party-Droge unter vielen angesehen wird. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass - quasi im Sinne eines "Zufallsbefundes" - auch hierbei noch durchaus profunde spirituelle oder zumindest doch persönlich relevante, ja manchmal auch lebensverändernde Erfahrungen gemacht werden können, so dass ich die Hoffnung nicht aufgeben mag, dass die "psychedelische Revolution" noch immer nicht ganz dem Untergang geweiht ist...
(Unter http://www.drogeninfo.de/files/psychede.htm findet sich eine recht gute, ausführliche Anleitung zum sinnvollen Gebrauch von Psychedelika - besonders für Erstkonsumenten empfehlenswert!)
Der Psychiater und Delphinforscher John C. Lilly ("Das Zentrum des Zyklons", 1972; siehe auch http://www.projektpan.de/3letters.html) über das LSD:
"In gewisser Hinsicht kann man eine LSD-Sitzung metaphorisch als eine Periode der 'Verpuppung' bezeichnen. (...) Die LSD-Sitzung selbst ist die Verpuppung, die Phase der organisierten Desorganisation, in welcher die Dinge sich mit einer Fluidität und Plastizität bewegen, die man normalerweise nicht erlebt. Solange in diesen Prozess der Verpuppung keine Richtung gebracht ist, mag man voller Ungewissheit sein, wie man herauskommen wird: noch als Raupe oder als eine monströse Kombination von Raupe und Schmetterling oder als fertiger Schmetterling."
...!
2003 ist der 60. Jahrestag der Entdeckung der psychotropen Eigenschaften des LSD. Im Rückblick auf die hohe Qualität der Jubiläumstrips Anfang/Mitte der 90er läßt uns dieser zu erwartende "Geburtstag" auf die kompetente Anteilnahme begnadeter Untergrund-Chemiker hoffen!
2006 wird Albert Hofmann 100 Jahre alt...!
Zeh,
Oldenburg, den 13.Januar 2004
Let The Sun Shine In!
Der oben stehende Beitrag stammt ursprünglich von der leider vom Netz gegangenen Seite htpp://www.projektpan.de und ist eigendlich nicht mehr im Internet auffindbar
(eine zum Teil etwas überarbeitete und aktualisierte Version eines ursprünglich 2002 für mindeye.net verfassten Artikels)
Die farblose, geruchlose und geschmacksneutrale Verbindung Lysergsäurediäthylamid wurde erstmals 1938 in den Baseler Labors der Firma Sandoz von dem Chemiker Albert Hofmann als die fünfundzwanzigste in einer Serie von Ergotamin-Verbindungen synthetisiert - ursprünglich mit der Absicht, ein Analeptikum (Kreislauf- und Atmungsstimulanz) zu entwickeln.
Ergotamin, der Ausgangsstoff für die Lysergsäure, kann aus den Alkaloiden des Mutterkorns gewonnen werden, eines Pilzes (Claviceps purpurea), der auf Roggen schmarotzt und der zum einen in der mittelalterlichen Geburtshilfe von den "Weisen Frauen" zur Geburtseinleitung gebraucht wurde (Namensgebung), der zum anderen aber auch für einige mehr oder weniger gut dokumentierte Fälle von Massenvergiftungen verantwortlich ist, die durch den Verzehr von kontaminiertem Roggenmehl hervorgerufen wurden. Ich selber kann hierzu keine Quelle angeben - es las mir lediglich einmal jemand einen Bericht über eine solche Ergotamin-Vergiftung vor, die im 20. Jahrhundert in Frankreich ein kleines Dorf fast komplett befallen hatte. Zunächst, so der Bericht, verfielen die Vergifteten in Rauschzustände, die denen des LSD nicht unähnlich gewesen zu sein scheinen und die bis zu mehreren Tagen anhielten. Währenddessen kam es aber auch, je nach Vergiftungsgrad, zu immer schwereren körperlichen Symptomen. Extreme Durchblutungsstörungen führten in weniger schweren Fällen zum Taubwerden und Absterben einzelner Gliedmaßen, im Extremfall folgte der Tod durch Kreislaufversagen. ("Ergotismus, St.Antonius-Feuer, Höllen-Feuer, ...")
Heute noch wird das Ergotamin in therapeutischer Dosierung als Migräne-Mittel benutzt.
Albert Hofmann in "LSD - mein Sorgenkind" über die Zeit der Erstsynthese 1938:
"Bei der Prüfung von LSD-25 in der pharmakologischen Abteilung bei Sandoz (...) wurde eine starke Wirkung auf die Gebärmutter festgestellt. Im Übrigen war im Untersuchungsbericht vermerkt, dass die Versuchstiere in der Narkose unruhig wurden. Die neue Substanz erweckte aber bei unseren Pharmakologen und Medizinern kein besonderes Interesse; weitere Prüfungen wurden deshalb unterlassen."
1943 erinnert sich Hofmann der fünf Jahre lang vergessenen Substanz:
"Eine merkwürdige Ahnung, dieser Stoff könnte noch andere als nur die bei der ersten Untersuchung festgestellten Wirkungsqualitäten besitzen, veranlasste mich, fünf Jahre nach der ersten Synthese LSD-25 nochmals herzustellen, um es erneut für eine weitere Prüfung in die pharmakologische Abteilung zu geben."
Während Hofmann an der erneuten Synthese von LSD-25 arbeitet, kontaminiert er vermutlich seine Haut mit einer Spur der kristallinen Substanz und muss aufgrund "ungewöhnlicher Empfindungen" das Labor vorzeitig verlassen. Darauf schickt er folgenden Bericht an seinen Vorgesetzten:
"Vergangenen Freitag, 16.April 1943, mußte ich mitten am Nachmittag meine Arbeit im Laboratorium unterbrechen und mich nach Hause begeben, da ich von einer merkwürdigen Unruhe, verbunden mit einem leichten Schwindelgefühl, befallen wurde. Zu Hause legte ich mich nieder und versank in einem nicht unangenehmen rauschartigen Zustand, der sich durch eine äußerst angeregte Phantasie kennzeichnete. Im Dämmerzustand bei geschlossenen Augen - das Tageslicht empfand ich als unangenehm grell - drangen ununterbrochen phantastische Bilder von außerordentlicher Plastizität und mit intensivem, kaleidoskopartigem Farbenspiel auf mich ein. Nach etwa zwei Stunden verflüchtigte sich dieser Zustand."
Am 19. April 1943 entscheidet sich Hofmann aufgrund der vorhergehenden Ereignisse und Beobachtungen zu einem gezielten Selbstversuch mit LSD. Er wählt, wie er glaubt, eine sehr vorsichtige Dosis von 0,25 mg, 250 Microgramm (µg). Diese nimmt er gegen 16:20 Uhr ein. Um 17:00 ist er kaum noch in der Lage zu schreiben, fährt in Begleitung einer Assistentin mit dem Fahrrad nach Hause (daher das Männlein auf dem Fahrrad auf den 1995er (93er?) Jubiläums-Trips) und läßt, da er befürchtet, sich tödlich vergiftet zu haben, den Hausarzt kommen. Dieser findet seinen Patienten zwar in großer Furcht und Erregung und mit extrem erweiterten Pupillen vor, kann ansonsten jedoch zu keinerlei pathologischen Befunden kommen.
Albert Hofmann machte einen recht hochdosierten LSD-Trip durch, der ihn allein schon aufgrund seines völligen Unvorbereitetseins zutiefst in Panik versetzte. Er erholte sich nach eigenen Angaben - Einzelheiten lese man in der oben angegebenen Quelle nach - recht schnell von diesem ersten tiefen Ausflug in die LSD-Räume, dem im Laufe der Zeit weitere, erquicklichere folgten, z.B. zusammen mit dem Dichter Ernst Jünger im Februar 1951.
Am 25. Januar 2002 wohnte ich der "Hommage a Albert", seiner Feier zum 96. Geburtstag in Berlin bei. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er nicht persönlich erscheinen, aber Leute, die ihm begegnet sind, versicherten mir unabhängig voneinander, dass er eine "wirklich eindrucksvolle Erscheinung" sei.
Nungut, vielleicht, so mag man einwenden, haben diese Leute einfach nur zu viel von diesem Zeug, diesem LSD genommen, und...
Lassen wir aber, was die Wirkung angeht, einen Fachmann sprechen. Stanislav Grof, Psychiater, greift auf eine langjährige Erfahrung als LSD-Psychotherapeut (das war vor dem Verbot) zurück und hat einige Tausend LSD-Sitzungen begleitet und ausgewertet.
In seinem Buch "LSD-Psychotherapie" schreibt er zur Pharmakologie von LSD:
"Im Grossen und Ganzen habe ich bei meinen Analysen der Befunde keine deutlich pharmakologischen Wirkungen gefunden, die konstant gewesen wären und daher als drogenspezifisch betrachtet werden können."
Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch häufig auftretende körperliche Wirkungen gebe, wie z.B. eine deutlich verstärkte neuronale Aktivität oder eine Erweiterung der Pupillen. Es gibt jedoch Fälle, in denen selbst die Pupillenerweiterung unter Einfluss von genügend hoch dosiertem LSD-25 ausbleibt. Genauso verhält es sich hinsichtlich der klassischerweise berichteten psychischen Veränderungen in Form von gestaltlichen Visionen, abstrakten Mustern, kaleidoskopartig sich wandelnd, Synästhesien, dem Verschmelzen von Eindrücken, Halluzinationen, geschmacklich, geruchlich, im Sehen und im Hören und taktil, Veränderungen der Körperwahrnehmung, des Raumes und Veränderungen der Zeit; Empfindungsveränderungen wie dem scheinbar paradoxen und doch möglichen Verschmelzen gegensätzlicher Gefühle wie z.B. von Trauer und Freude - oder einer tiefen emotinalen Klarheit, großer Gefühlsausbrüche jeder Schattierung, der veränderten Selbstwahrnehmung als entgrenzt, beengt, frei, gefangen, tot oder lebendig, der veränderten Realitätswahrnehmung: Telepathie! Paranoia? Heiligkeit! Wahnsinn? (...Ein "Dankbarer Toter": das lautlose, strahlende Zerbersten in der Weite des inneren Raumes - die Leere dahinter - all-EIN...) Wesen Anderer Dimensionen, Götter Längst Vergessener Zeiten, UFOnauten, Psychonautische Bewußtseins-Zauberer, Ein Netz Von Diamanten, das Unnennbare - Gott - Transzendenz - ...!
Gut - o.k. - ich habe mich für einen Moment vergessen:
Es gibt also keine so konstanten Wirkungen des LSD, als dass sie als rein pharmakologisch gelten könnten. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass es andere Determinanten der Wirkungsausprägung geben muss - und hierzu zählen vor allem die Umgebungssituation (Setting) und die lang-, sowie kurzfristigen innerseelischen Vorraussetzungen (Set), die der Reisende selbst in den Trip mit einbringt. Die Wichtigkeit des "Sets" wird am deutlichsten durch Grofs Schilderungen dieser Komponente in Hinsicht auf psychische Erkrankungen: Ein Mensch zum Beispiel, der krankhaft stark auf den Erhalt der Selbstkontrolle fixiert ist ("Zwangs-Neurotiker") und nichts mehr fürchtet, als den Verlust derselben, wird höhere Dosen LSD verkraften, wörtlich also mit viel Kraft unterdrücken, so dass ihm auch keine der möglichen psychischen Effekte erscheinen. (Das gleiche mag in leicht abgewandelter Form für indische Yogis gelten.) Andererseits kann eine Person mit psychotischer Neigung bereits durch vergleichsweise geringe Mengen LSD eine akute Verschlechterung der psychischen Situation bis hin zur völligen psychotischen Krise durchmachen.
Selbstverständlich sind diese beiden Beispiele die extremen Enden der Skala - dazwischen tut sich dem geistig und körperlich gesunden Reisenden für etwa 12 Stunden nach Einnahme eine unendliche Vielschichtigkeit möglicher Erfahrung auf.
In der Packungsbeilage des LSD, das von Sandoz schließlich als "Delysid" zur psychiatrischen Behandlung und zu Forschungszwecken bereitgestellt wurde (als 1ml-Ampullen, die 100 µg LSD enthielten und als Filmtabletten mit 25 µg) heißt es über die Eigenschaften:
"Die Verabreichung sehr kleiner Mengen Delysid (1/2 - 2 µg/kg Körpergewicht) führt zu vorübergehenden Affektstörungen, Halluzinationen, Depersonalisierungszuständen, Nacherleben verdrängter Erinnerungen und schwachen neuro-vegetativen Symptomen. Die Wirkung tritt nach 30 bis 90 Minuten ein und hält gewöhnlich für 5 bis 12 Stunden an. Gelegentlich jedoch kann es zu intermittierenden Affektstörungen kommen, die über einige Tage anhalten."
Als Indikation zur Verabreichung und zur Dosierung läßt uns der Hersteller folgendes wissen:
"a) In der analytischen Psychotherapie zur Förderung seelischer Entspannung durch Freisetzung verdrängten Materials, insbesondere bei Angstzuständen und Zwangsneurosen. Die Initialdosis beträgt 25 µg. Steigerung der Dosis bei jeder Behandlung um 25µg, bis die Idealdosis gefunden wird (für gewöhnlich zwischen 50 und 200 µg). Die individuellen Behandlungsintervalle sollten eine Woche betragen.
b) Experimentelle Studien über das Wesen der Psychose: Indem der Psychiater selbst Delysid einnimmt, wird er in die Lage versetzt, eine Einsicht in die Welt der Ideen und Wahrnehmungen psychiatrischer Patienten zu gewinnen. Um das Studium der Pathogenese psychischer Erkrankungen zu erleichtern, kann Delysid an normale Personen verabreicht werden, wodurch Modell-Psychosen von kurzer Dauer erzeugt werden.
Für normale Personen reicht für gewöhnlich eine Dosis zwischen 25 bis 75 µg aus, um eine halluzinatorische Psychose zu erzeugen (durchschnittlich 1 µg/kg Körpergewicht). Bei manchen Formen der Psychose oder bei chronischem Alkoholmissbrauch sind höhere Dosen erforderlich (2-4 µg/kg KG)."
Glücklicherweise ist mittlerweile, nach nun 60 Jahren LSD-Erfahrung, das reduktionistische und pathologisierende Konzept der Modell-Psychose überholt. Ein reflektiertes und schlüssiges Modell stellt Grof mit seiner Theorie von den verschiedenen Matrizen des Unbewussten vor - leider aber nützt auch das uns heute nur bedingt, denn bereits 1966 (3 Jahre nachdem Richard Alpert und Timothy Leary aus Havard rausgeflogen waren und die "League of Spiritual Development" gegründet hatten) wurde der wissenschaftlichen Forschung endgültig der Riegel vorgeschoben, indem LSD illegal gemacht und zunächst in den USA, dann weltweit - geächtet wurde.
Das Aufblühen des Schwarzmarktes, vor dem Dr. Leary in den Kongressanhörungen Mitte der 60er noch ausdrücklich gewarnt hatte, war die Folge. Anstelle für gewissenhafte und gewinnversprechende Forschungsarbeit, wurde LSD nun in der Subkultur für unkontrollierte Selbstversuche benutzt. Einige dieser Privatsitzungen, wie z.B. die berühmten Acid-Tests der Gruppe der "Merry Pranksters" rund um den Schriftsteller Ken Kesey ("Einer flog übers Kuckucksnest"),
wurden sicherlich mit einem großen Verständnis für die Sache und den Menschen an sich durchgeführt (...war auch eh vor dem Verbot!). Zwangsläufig aber kam es unter der Vielzahl von Konsumenten von Schwarzmarkt-LSD zu einer Reihe von Zwischenfällen, die den Medien, die das Anti-LSD-Programm der Regierung unterstützten, ein gefundenes Fressen waren. Schnell wurden "wissenschaftliche" Studien vorgelegt, die Chromosomenbrüche durch LSD-Konsum "bewiesen".
Mit dem Schwarzmarkt tauchte ein weiteres Problem auf: Die Frage nach der Reinheit der verkauften Substanz. Es kursierten bald Gerüchte über reines Strychnin, das als LSD angeboten wurde, oder über LSD, das mit dem Gift versetzt gewesen sei.
Erowid hierzu:
"Betrachtet man den Ursprung der Gerüchte über Strychnin (in LSD), findet sich dafür eine nur schmale Basis. Einer der Hinweise aus der professionellen Literatur stammt von Sid Schnoll (Schnoll, SH & Vogel, WH (1971) New Engl.), welcher von einem positiven Ergebnis einer Dünnschicht-Chromatographie einer LSD-Probe berichtet. Die Dünnschicht-Chromatographie ist lediglich ein Screening-Test und nicht zur definitiven Identifikation geeignet. Auf Nachfrage antwortete Sid aus der Erinnerung, dass die Probe nur eine Spur Strychnin enthalten habe und dass dieses Ergebnis nie mittels einer anderen Methode überprüft worden sei.
Der andere Bericht stammt aus der populären Veröffentlichung Albert Hofmanns "LSD:mein Sorgenkind". Hier spricht Hofmann davon, dass Strychnin als LSD-Pulver verkauft worden sei, wobei eine von zwei Personen, die dieses zu sich genommen hatten, zu Tode gekommen sei. Ebenfalls auf Nachfrage, konnte sich Albert weder zu Details der vorgenommenen Analyse der ihm vorgelegten Probe noch zum klinischen Verlauf im Falle der beiden Personen äußern. Er sagte jedoch, dass sich dieser Vorfall 1970 ereignet habe und dass niemals toxikologische Analysen solcher klinischer Proben vorgenommen worden seien. Man beachte, dass es in diesem Fall gar nicht um LSD ging. Es war kein LSD mit Strychnin verunreinigt worden, sondern vielmehr wurde Strychnin als LSD verkauft."
Was auch zu bedenken ist: wenn das LSD nicht gerade als Flüssigkeit oder in normaler Tabelettenform (=großes Volumen), sondern als bedruckte Papierstreifen (engl. Blotter) oder Micro-Dots (Stecknadelkopf große Bröckchen) angeboten wird, so kann dieses Medium niemals mehr als allerhöchstens wenige Milligramm aufnehmen. Laut Literatur liegt die LD 50 des Strychnins (=die Stoffmenge, die durchschnittlich 50% der Versuchspersonen umbringen würde) um 300mg. Der Abstand zwischen wirksamer und tödlicher Dosis ist beim Strychnin sehr schmal, so dass eine Strychnindosis, die überhaupt Vergiftungssymptome auslösen würde, ohne den Konsumenten umzubringen, weit über der Menge läge, die auf ein Papier passt. Zu den Symptomen einer Strychninintoxikation zählen:
-Zittern/Zuckungen (Tremor)
-Atemnot
-Angstgefühl (angstvolle Ich-Auflösung)
-schwere Krämpfe bei vollem Bewußtsein
-Tod durch Atemlähmung/Ersticken (infolge der Beteiligung der Atemmuskulatur am Krampfverhalten)
Weiter problematisiert wird die Situation nun dadurch, dass das LSD selbst psychosomatische Symptome hervorbringen kann, die sich ähnlich äußern wie die Vergiftungszeichen bei Strychnineinnahme. Gerade das oben erwähnte "Angstgefühl" stellt keine Seltenheit dar, auch zur "Ich-Auflösung" kommt es bei entsprechender Dosierung leicht; ob dies nun als "erleuchtend" und "befreiend" oder aber als "zutiefst schrecklich" empfunden wird, obliegt allein dem Erleben und der Interpretation des Beobachters!
Werden verdeckte psychische Inhalte von traumatischer Natur aufgedeckt und nacherlebt, können bisweilen sehr dramatische Symptome auftreten. Stan Grof berichtet von Einzelfällen, in denen Patienten eine bestimmte Phase des eigenen Geburtsprozesses nacherlebten, in der das Kind im Geburtskanal ungeheurem Druck ausgesetzt ist und u.U. wirklich um sein Leben ringt. Dieses Nacherleben unter LSD-Einfluss rief bei den Patienten z.T. Erstickungsgefühl, wirkliches Blauwerden des Gesichts (Sauerstoffmangel), starkes Erbrechen und das Gefühl äußerster Beklemmung hervor.
Auch Zittern oder Zuckungen können körperlicher Ausdruck der rein psychischen LSD-Wirkung sein.
Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen; es ist wesentlich wahrscheinlicher, im LSD-Rausch auf Gebiete der eigenen Psyche zu stoßen, die man nicht handhaben kann, ohne dabei auch körperliche Veränderungen zu bemerken, als dass man tatsächlich aufgrund toxischer Beimengungen eine Vergiftung erlitten hätte.
Andererseits versteht es sich aber von selbst, dass, nachdem das Strychnin-Gerücht in Umlauf war, es sein Übriges dazu beitrug, dass seltsame Körperempfindungen entsprechend interpretiert wurden...
Interessant ist "Erowids" Beleuchtung möglicher chemischer Zusammenhänge:
"Strychnin ist nicht die Ursache für Krämpfe, Übelkeit oder amphetaminähnliche LSD-Effekte. Es ist jedoch möglich, dass stümperhaft synthetisiertes LSD letztlich auch andere Ergotamin-Derivate enthält, die zu den bedrohlichen Körperreaktionen beitragen, die von manchen LSD-Konsumenten erlebt werden. Auch kann es sein, dass Schwarzmarktware vereinzelt die dem LSD chemisch eng verwandten Stoffe 1-Methyl-LSD und 1-Acetyl-LSD enthält, die in wässriger Lösung zwar zu LSD zerfallen, in ihrer ungelösten Form jedoch ebenfalls sehr unangenehme Körperempfindungen induzieren können. (Peter Stafford behauptet in seiner "Psychedelic Enzyclopedia", dass 1-Acetyl-LSD eine vermutlich sanftere Wirkung zeigt, als d-LSD --- weshalb die Vermutung naheliegt, dass es sich beim "strychninverseuchten Acid" eigentlich um reines d-LSD handelt, während "reines LSD" 1-Acetyl-LSD oder irgendein anderer Ersatz sein könnte.) Nicht zu vergessen die Zerfallsprodukte von LSD, die Chemikalien iso-LSD und lumi-LSD, die ebenso bei einigen Trips zur körperlichen Belastung beitragen, möglicherweise mittels eines hypothetischen synergetischen Effektes. Ausgehend von diesem Pfuhl an möglicherweise in "Straßen-Acid" enthaltenen Chemikalien , braucht man nicht lang nach einer Chemikalie suchen, die fast nie in analysierten Proben gefunden wurde, um die Variationen von Stärke und "Reinheit" des Straßen-Acid zu erklären.")
Last not least einige Anmerkungen zur Flüchtigkeit des Lysergsäurediäthylamids von Alexander Shulgin, dem Entdecker des MDMA und einer ganzen Reihe anderer psychotroper Phenylethylamine:
"Das LSD-Molekül ist von aussergewöhnlich lockerer Struktur, weswegen einige Bemerkungen zu Stabilität und Lagerung angebracht sind. Als Salz in wäßriger Lösung und ohne dass es Luft oder Sonnenlicht ausgesetzt ist, hält es sich ewig. Die Molekülstruktur weist zwei Schwachstellen auf. So kann die Kohlenstoff-Gruppe an der achten Bindungsstelle durch basische Umgebungsbedingungen angegriffen werden. Durch einen Prozeß, der Epimerisation genannt wird, kann diese Bindung brechen, wodurch Iso-Lysergsäurediäthylamid oder iso-LSD entsteht, was einen anteiligen Verlust von aktivem Material bedeutet. Eine zweite und davon unabhängige Bindungs-Unsicherheit liegt bei der Doppelbindung zwischen jener achten Position und dem aromatischen Ring. Wasser oder Alkohol können - speziell unter dem Einfluss von Sonnenlicht (ultravioletter Anteil!) - an dieser Stelle angebunden werden, so dass das völlig wirkungslose lumi-LSD entsteht. Oh ja, was oft übersehen wird, ist, dass sich für gewöhnlich eine winzige Menge an Chlor im Leitungswasser befindet - und dass unter diesen Umständen auch nur eine ebenfalls winzige Menge LSD in einer solchen LSD-Lösung zu finden sein wird. Da Chlor LSD beim Kontakt zerstört, ist es nicht angebracht, LSD in Leitungswasser zu lösen."
Die Wirkung solcher Zerfallsprodukte (und auch von Nebenprodukten, die während der Synthese entstehen) ist ungeklärt. Der Autor und erfahrene Psychonaut Bruce Eisner teilte mir in einem am 11.01.2004 geführten Telefonat mit, dass er nicht der Ansicht sei, dass diese Nebenprodukte nennenswerte psychotrope Eigenschaften besäßen, dass jedoch davon ausgegangen werden könne, dass sie zu einer Blockade der Rezeptoren führen würden, an die eigentlich das LSD andocken sollte, so dass man folgendes annehmen könne: Vorausgesetzt, wir haben es mit LSD von pharmazeutischer Qualität zu tun (das herzustellen laut Eisner einem kompetenten Untergrund-Chemiker mit der entsprechenden Ausrüstung durchaus möglich sein sollte), von dem jedoch aufgrund von Licht- oder Lufteinwirkung bereits 60% zu Zerfallsprodukten oxidiert worden sind, bzw. diese 60% als synthesebedingte Verunreinigungen vorliegen, so fluten die Nebenprodukte deutlich schneller an und besetzen bereits einen Großteil der Rezeptoren. Für die verbliebenen 40% "reinen" LSDs stehen somit nur noch wenige Rezeptoren zur Verfügung. So kann also der Wirkungseintritt als ein Maßstab der Reinheit angesehen werden. Wirklich sauberes LSD sollte seine ersten Vorboten einer Wirkung nicht zeigen, bevor nicht wenigstens 40 Minuten nach der oralen Aufnahme vergangen sind, während die Isomere oder Nebenprodukte bereits nach etwa 20 Minuten eine latente Wirkung zeigen.
Dazu muss ich jedoch anmerken, dass ich diese Aussage mit Stan "The Bear" Owsley, einem der in Eisners Artikel erwähnten Untergrundchemiker der frühen psychedelischen Zeit, in einer E-Mail Korrespondenz diskutierte, woraufhin er mir erklärte, dass er an Eisners Zurechnungsfähigkeit zweifele und mir auseinandersetzte, dass LSD durch Injektion innerhalb von 60 Sekunden anflute, es etwa 5 Minuten brauche, wenn man es in das Auge träufele, dass der Zeitraum, der zwischen der sublingualen (="unter die Zunge legen") Aufnahme und dem Wirkungseintritt liege, etwa 15 Minuten betrage und dass es beim Schlucken davon abhänge, ob man vorher gefastet habe (10-15 Minuten) oder der Magen voll sei (bis über 1 Stunde). Ganz abgesehen von diesen Daten, die jeder für sich verifizieren kann, ist ganz allgemein nicht geklärt, ob es überhaupt soetwas wie LSD-Rezeptoren gibt.
Um die Verunsicherung nun noch weiter zu steigern, sei darauf hingewiesen, dass einige der von Shulgin entdeckten Phenylethylamine bereits im unteren Milligrammbereich wirksam sind und somit in wäßriger Lösung auch auf kleinen Trägermedien wie z.B. Pappen Platz finden. Zu diesen Stoffen zählen DOB, DOM (STP), 2CB und einige andere. Meskalin hingegen, das zur gleichen Stoffgruppe gehört, käme hierfür nicht in Frage, da es einiger Hundert Milligramm bedarf, um eine psychotrope Wirkung zu erzielen. Solche mutterkorn-fremden Zusätze stellen meines Erachtens nach jedoch nicht wirklich ein Problem dar, denn ein vernünfiger Grund, warum heutzutage solche Substanzen als LSD angeboten werden sollten, liegt nicht unbedingt auf der Hand.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich in den allermeisten Fällen, mit dem, was ich erhielt, auch zufrieden war. Natürlich gab es Ausnahmen, wie z.B. der 100 Mark teure Bogen Pappe, den mir ein freundlich lächelnder Herr in Amsterdam verkaufte, und der wirklich nichts anderes war, als ein Bogen Pappe! Oder das "Liquid" (LSD in flüssiger Form), das als "100µg/Tropfen" verkauft wurde - was entweder gelogen war, oder aber es hatte bereits ein Zerfall der Substanz eingesetzt: denn das, was 1 Tropfen schließlich an Wirkung hervorbrachte, konnte man mit gutem Willen zwar schon als psychedelische Wirkung bezeichnen, ein wirklich tiefes Erlebnis aber stellte sich erst bei 5-6 Tropfen ein - bei 10DM pro Tropfen ein teurer Trip!
Ein anderes Erlebnis, das nun schon 10 Jahre zurückliegt, ließ mich damals im Ernst an die Geschichte mit dem Strychnin glauben: damals gab es LSD-Trips in Form von weißen Pappen auf die in rot die Sanskrit-Silbe "OM", das heilige Wort des Buddhismus und Hinduismus, gedruckt war. Die Qualität des LSD war zunächst "gut", soweit ich das heute beurteilen kann. Dann aber sah der Aufdruck plötzlich anders aus. Die Pappen wurden immer noch als "OMs" gehandelt, es war immer noch das gleiche Zeichen im gleichen Stil zu sehen, nur hatte es eine jetzt eher purpur-rote Farbe, ganz anders als das Rot vorher. Erstaunlicherweise erzeugten diese Trips bei mir und anderen Kopfschmerz, Nackensteifheit, Bauchschmerzen und das Gefühl nur erschwert atmen zu können. Dies war bei jeder Einnahme der Fall - so dass hier der Verdacht der Verunreinigung oder des Pfuschens bei der Synthese naheliegt, denn die veränderte Farbe schien auf eine neue Produktionsserie hinzuweisen...
Reinheit und Stärke sind Unwägbarkeiten, und auf die Auskünfte der Fachverkäufer ist selten Verlass. Warum sollten sie denn auch sagen: "Ach, weißt du, ich glaube, dass sich inzwischen Einiges an iso- oder lumi-LSD gebildet hat, während diese Pappen 7 Monate in meinem Kühlschrank lagen und vom Kondenswasser durchsetzt wurden - ich geb sie dir deshalb selbstverständlich umsonst!"
Einen zwar aus dem Jahre 1977 stammenden, meiner Meinung nach jedoch noch immer aktuellen Artikel von Bruce Eisner zum Thema der LSD-Reinheit finden Sie unter htpp://www.projektpan.de/LSDreinheit.html. Neben einigen interessanten Informationen zur Chemie des LSD finden sich darin unter anderem auch Berichte der "Veteranen der psychedelischen Revolution", die zu ihrer Zeit - ganz im Gegensatz zu uns heute - durchaus in der Lage waren, die Wirkungen der Schwarzmarktprodukte mit denen des Untergrund-Acids zu vergleichen. Der Grundtenor all der aufgeführten Zitate ist in etwa gleich; es scheint, als sei dem LSD mit der Schwarzmarktproduktion seine "spirituelle Potenz" verloren gegangen...
Allerdings äußerte sich auch hierzu Owsley - um es diplomatisch zu formulieren - sehr reserviert, denn er sagte, ich solle diesen "Bullshit" lieber nicht auch noch in Deutsch veröffentlichen, um nicht "die alten Missverständnisse in meine Generation weiterzutragen". Möge der kritische Leser hierüber selbst entscheiden! Für Anregungen oder Kritik zu diesem Thema stehe ich jederzeit gern zur Verfügung.
Aber neben der "Reinheit der Substanz" gibt es, wie oben bereits erwähnt, noch andere sehr wichtige Faktoren für den Verlauf eines LSD-Trips, die ganz beim Psychonauten selbst liegen, und die seinerzeit von Dr.Timothy Leary mit den Oberbegriffen "Set" und "Setting" bezeichnet wurden (siehe auch http://www.projektpan.de/grof12.html). Das "Set" beinhaltet alle Faktoren, die das Individuum der bevorstehenden Reise entgegenbringt, seine Vorstellungen, Ängste, Erwartungen, Vorerfahrungen, seine derzeitige Verfassung, Kindheitsprägungen, psychische Dispositionen, Traumata, verdrängte, unbewusste Inhalte und ähnliches. Das "Setting" hingegen beinhaltet die Summe der äußeren Umstände, die während der Zeit der Drogenwirkung auf den Reisenden Einfluss nehmen könnten. Dazu zählt die Wahl des Ortes, das Ausschließen unerwünschter Störungen, die Auswahl der Musik und der Umgebungsgestaltung. Auch sollte man sich überlegen, ob man einen introvertierten Trip (in einem gemütlichen, vor äußeren Störungen sicheren Zimmer mit Musik) oder eine Reise in die Außenwelt (reizvolle natürliche Umgebungen, Abgeschiedenheit der Natur) unternehmen möchte.
Die Beachtung all dieser Faktoren erfordert einige Anstrengung, die jedoch unverzichtbar ist, wenn man zum positiven Verlauf des psychedelischen Erlebnisses aktiv beitragen und nicht nur darauf hoffen möchte, "schon das Richtige zur richtigen Zeit" zu tun. Hinsichtlich der Intentionen der heutigen User gebe ich mich keinerlei Illusionen hin; mir ist klar, dass LSD vielfach nur noch als eine Party-Droge unter vielen angesehen wird. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass - quasi im Sinne eines "Zufallsbefundes" - auch hierbei noch durchaus profunde spirituelle oder zumindest doch persönlich relevante, ja manchmal auch lebensverändernde Erfahrungen gemacht werden können, so dass ich die Hoffnung nicht aufgeben mag, dass die "psychedelische Revolution" noch immer nicht ganz dem Untergang geweiht ist...
(Unter http://www.drogeninfo.de/files/psychede.htm findet sich eine recht gute, ausführliche Anleitung zum sinnvollen Gebrauch von Psychedelika - besonders für Erstkonsumenten empfehlenswert!)
Der Psychiater und Delphinforscher John C. Lilly ("Das Zentrum des Zyklons", 1972; siehe auch http://www.projektpan.de/3letters.html) über das LSD:
"In gewisser Hinsicht kann man eine LSD-Sitzung metaphorisch als eine Periode der 'Verpuppung' bezeichnen. (...) Die LSD-Sitzung selbst ist die Verpuppung, die Phase der organisierten Desorganisation, in welcher die Dinge sich mit einer Fluidität und Plastizität bewegen, die man normalerweise nicht erlebt. Solange in diesen Prozess der Verpuppung keine Richtung gebracht ist, mag man voller Ungewissheit sein, wie man herauskommen wird: noch als Raupe oder als eine monströse Kombination von Raupe und Schmetterling oder als fertiger Schmetterling."
...!
2003 ist der 60. Jahrestag der Entdeckung der psychotropen Eigenschaften des LSD. Im Rückblick auf die hohe Qualität der Jubiläumstrips Anfang/Mitte der 90er läßt uns dieser zu erwartende "Geburtstag" auf die kompetente Anteilnahme begnadeter Untergrund-Chemiker hoffen!
2006 wird Albert Hofmann 100 Jahre alt...!
Zeh,
Oldenburg, den 13.Januar 2004
Let The Sun Shine In!
Der oben stehende Beitrag stammt ursprünglich von der leider vom Netz gegangenen Seite htpp://www.projektpan.de und ist eigendlich nicht mehr im Internet auffindbar
Ge'ez ጫት
Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Ein weiterer Text von Dr. Zeh (Deutsche Übersetzung) von der leider untergegangenen Projektpan Internetseite. Leider sind die grafischen Elemente verloren gegangen.
Gefunden im LdT. http://www.land-der-traeume.de/forum.ph ... 75&seite=1
So ich hab im Netz unten folgenden Text gefunden und bin nun dochmal ins grübeln geraten.... auf jedenfall interressant zu lesen! Es ist ein Bericht von Eisner der in der Zeitschrift "High Times" herausgegeben wurde.
Zitat:
In den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde begonnen, psychiatrische Experimente mit LSD als einem "Psychotomimetikum" durchzuführen - einer Droge, die den Probanden vorübergehend in den Zustand einer Psychose versetzt. Allerdings entdeckten einige experimentelle Geister und moderne Mystiker wie Aldous Huxley, Allen Ginsberg und Allen Watts im LSD eine Abkürzung zur Ekstase und Egolosigkeit des Nirvana. LSD wurde als der Schalter erkannt, der das Klare Licht der Leere anschaltet.
Die heutigen Acid-Trips ähneln jedoch weitaus eher einer live-Fernseh-Übertragung in schwirrenden Farben vom Sitz einer Berg-und-Tal-Bahn oder einer Szene aus "Der Exorzist". Die im Laufe der letzten Jahre schwindende psychedelische Qualität, die der Degeneration des Christentums und des russischen Kommunismus vergleichbar ist, war eine Folge der Habgier und des Opportunismus von Seiten der Hersteller und Händler. Anstelle der ursprünglichen spirituellen Ideale bieten sie nun ersatzweise unmittelbare sensorische Befriedigung an. Jedoch ist die Geschichte der Untergrund-Chemie auch eine Geschichte des Einfallsreichtums und des Mutes - trotzdem sie von Zeitdruck und Amateurhaftigkeit beeinflusst wurde. Es ist die Geschichte, wie LSD-25, das stärkste und spirituellste dem Menschen bekannte Molekül zu einer "Straßen-Droge" wurde.
Ursprünglich wurde alles LSD von dem pharmazeutischen Konzern Sandoz hergestellt, der die Chemikalie auch entwickelt hatte und nun hoffte, sie kommerziell zu vermarkten. Sie kam in gläsernen Ampullen mit blauer Flüssigkeit oder in Form von Pillenfläschchen mit pharmazeutischen Mengenangaben auf den Markt.
Mit dem Untergrund-LSD kam die Untergrund-Herstellung. Das erste bekannte Untergrund-Labor wurde 1962 von Bernard Roseman aufgebaut. Roseman, derzeit in Oregon inhaftiert, wurde für den angeblich versuchten Schmuggel von 62.000 LSD-Dosen festgenommen. Mit seinem LSD wurde das erste LSD von geringerer als pharmazeutischer Qualität hergestellt:
Ich hatte bereits ein Jahr investiert - hin und her - und alles Geld, das ich nur für das Projekt erübrigen konnte, und ich war an dem Punkt aufzugeben. Zu dieser Zeit las ich selbstverständlich alles, was ich nur über Mutterkornalkaloide in die Finger bekommen konnte. Ich stolperte über einige Artikel, die zunächst mit LSD nicht allzu viel zu tun zu haben schienen, doch waren sie logisch und einen Versuch wert; denn im Vergleich zu Hoffmanns monumentaler Versuchsanordnung war diese äußerst einfach.
Ich besorgte mir neues Ausgangsmaterial und verarbeitete es bis zu jenem Punkt, bis zu dem ich mir sicher war, dass es korrekt war, nämlich bis ich d-Lysergsäuremonohydrat hatte, eine an sich zwar nutzlose, für die Herstellung des LSD-25 jedoch in jedem Falle unentbehrliche Ausgangssubstanz. Der Rest meiner bestellten Materialien traf ein, und so war ich bereit fortzufahren. Nach solch vielen immer wiederholten Fehlern konnte ich die Möglichkeit, dass diese nur wenige Tage währende Prozedur von Erfolg gekrönt sein könnte, kaum akzeptieren.
Ich machte also trotz allem weiter, wenn auch mit Pessimismus, so dass mein vermeintlich irgendwann auftretender Fehler mich nicht allzu sehr stören würde. Ich arbeitete mit extremer Vorsicht, schützte alles vor Wärme und Licht. Während des letzten Schrittes, rekristallisierte ich die wenigen Gramm, die ich gewonnen hatte, indem ich die Kristalle im Vakuum unter Verwendung von Ether herausfilterte. Als der gesamte Ether verdunstet war, begann die Substanz Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zu absorbieren und wurde vor meinen Augen schwarz. Alle meine Mühen waren umsonst: Geschockt und für einen Moment unfähig mich zu bewegen, stand ich da. Instinktiv griffen meine Hände zu einer Flasche mit Alkohol, und ich schüttete ihn über das schwarze dekompensierte Material, in der Hoffnung, etwas davon retten zu können. Ich trennte es mit Wasser und nahm entmutigt den schwarzen Schlamassel mit nach Hause. Die ganze Nacht warf ich mich hin und her und träumte schreckliche, zusammenhangslose Träume.
Mit dem beginnenden Sonnenaufgang sprang ich aus dem Bett, schnappte mir die Flasche aus dem Kühlschrank, ließ einen Teelöffel voll laufen und trank es. Ich ging zurück ins Bett und machte Wagners Parsifal an. Die Minuten verstrichen und nichts schien zu passieren. Ich hatte mich seelisch auf mein Versagen vorbereitet, so dass ich einfach nur die Augen schloss, mich zurücklehnte und dem wundervollen Klang Wagners Musik lauschte. In meiner Konzentration bemerkte ich nicht, dass die Musik langsam lauter wurde und dass ich sie nicht nur mit meinen Ohren hörte, sondern sie all meine Sinne umfing; anstatt die Musik zu hören - war ich die Musik.
Schöne, sanfte Farben traten hervor und explodierten, als die Töne ihre Höhepunkte erreichten. Es enthüllte sich mir ein unmittelbares Verständnis der Absichten des Komponisten; ich wurde auf eine eindringliche Reise in die Welt reiner Emotion und reinen Klanges mitgenommen. Mit einem Mal sprang ich voller Freude auf. Ich war mitten in einem LSD-Trip, mein eigenes LSD, das ich gemacht hatte. Taumelnd vor Freude war ich stolz auf meinen Erfolg.
LSD ist ein durchsichtiger Kristall; dies war schwarzer Dreck. Somit war das erste Untergrund-LSD ebenfalls der erste unreine "Batch", dessen Verteilung möglicherweise irgendwo zur ersten negativen Konsumentenreaktion geführt haben mag.
Um 1965 war der Gebrauch von LSD stark angestiegen. Das meiste Acid tauchte zu dieser Zeit auf Zuckerwürfeln auf, die mit flüssigem Sandoz oder irgendwelchem Untergrund-LSD getränkt worden waren. Wie hoch dabei der Anteil des Sandoz war, mag sich vielleicht zukünftig noch herausstellen.
Schließlich begann Augustus Stanley Owsley III, nicht in der Lage, pharmazeutisch reines LSD zu bekommen, zunächst 1965 in Los Angeles, später dann, '66, in der Nähe von Point Richmond, sein eigenes zu produzieren.
Owsleys alchimistischer Kollege, Tim Scully, teilte mir mit, dass der 1965er Batch unrein war, betonte jedoch, dass Owsley und er 1966 einen Reinigungsprozess zur Perfektion brachten. Viele User, die sowohl Sandoz als auch Owsleys Acid zu sich nahmen - letzeres erschien in Tabletten von lilaner (Purple Haze) und weißer (White Lightning) Farbe mit je 270 µg - sagen, dass Owsleys Acid weniger mystisch war und mit mehr stimulierenden Begleiteffekten aufwartete, als das Produkt von Sandoz.
Timothy Leary, dem klar war, dass Verunreinigungen die aufkeimende psychedelische Revolution bedrohten, sprach während einer Senatsanhörung 1966 prophetische Worte der Warnung zu Senator Teddy Kennedy:
Senator Kennedy:"Was ist es denn hinsichtlich der Qualität, das Ihnen Anlass zur Sorge gibt?"
Dr.Leary:"Wir wollen keinen amateurhaften oder Schwarzmarkthandel mit LSD."
Senator Kennedy:"Warum nicht?"
Dr.Leary:"Oder die Barbiturate oder Schnaps. Wenn Sie eine Flasche Schnaps kaufen-..."
Senator Kennedy:"Das tut nichts zur Sache. Zurück zum LSD - warum wollen Sie das nicht? Ist es, weil es gefährlich ist?"
Dr.Leary:"Weil man nicht weiß, was man bekommt."
Senator Kennedy:"Ist es darum, weil es gefährlich ist?"
u.s.w....
Ungeachtet Learys Warnungen wurde LSD am 16.Oktober 1966 für illegal erklärt.
Das Owsley-Acid war die erste auf (Untergrund-)Großverkauf abzielende Kommerzialisierung von LSD. Es hatte vor Owsley verschiedene andere kleinere LSD-Laboratorien gegeben, ebenso war da eine Menge von Laboratorien die zur gleichen Zeit wie Owsley LSD auf den Markt brachten. Einige machten ein reineres LSD; die Mehrzahl jedoch produzierte schlechteres.
Nachdem Owsley 1967 in seiner Produktionsstätte in Orinda, Kalifornien, verhaftet worden war, gründete sein Komplize Scully zusammen mit Nicolas Sand ein neues Labor, letzterer ebenfalls ein bereits seit langem in die psychedelische Szene involvierter Alchimist. Sie stellten eine gewisse Menge ALD 52 - eine dem LSD verwandte Substanz, die sie "Sunshine" nannen - in Form von großen krümeligen orangefarbenen Tabletten her, die 270 µg oder so enthielten.
Im Frühling 1969 begann der ehemalige Chemiker und Besitzer eines europäischen LSD-Labors Ron Stark, der sich zu jener Zeit auf der Flucht befand, angeblich, die "Brotherhood Of Eternal Love" mit Untergrund-LSD zu versorgen. Da die Bruderschaft zu dieser Zeit bereits ebenfalls ALD-52 verteilte, und da beide Drogen in eine identische Pillenform gebracht worden waren (mit Ausnahme einiger früherer blauen ALD-52-Tabletten), fiel vielen Leuten gar nicht auf, dass es mehr als eine Sorte "Sunshine" gab. Laut Scully tauchten bald viele Fälschungen auf dem Markt auf, von denen die meisten unrein waren.
Sand und Scully stellten die Herstellung ein, doch Stark fuhr fort und produzierte über 10 Kilogramm (über 35 Millionen Dosen in kristalliner Form) dessen, was als "Orange Sunshine" bekannt wurde - zunächst war es in großen roten und grünen Tabletten aufgetaucht und "Christmas Acid" genannt worden.
Zusammen mit dem "Sunshine"-Boom häuften sich Berichte über Nebeneffekte. Zusätzlich zu über-stimulierenden Reaktionen und Symptomen, die einer Strychnin-Vergiftung ähnelten, schien es, als fehle da etwas in der spirituellen Dimension dieses neuen Untergrund-Acid. Michael Hollinshead, der 1960 Leary auf den Geschmack von Acid brachte, schrieb später in seinem Buch "The Man Who Turned on the World":
Es war zu dieser Zeit (1968) nur weniges gutes Acid im Umlauf, und das, was es gab - das sogenannte Straßen-Acid - kam überwiegend aus Kalifornien. Irgendetwas stimmte da nicht mit der Synthese; es war nicht rein. Und man konnte nie sicher sein, was genau es war, das man zu sich nahm, so dass ich es nur zu jenen seltenen Gelegenheiten einnahm, zu denen man mir "Sandoz"- oder "Crystal"-Acid gab...
Meine Einschätzung hatte nichts mit der Vorstellung zu tun, dass eine vollkommen synthetische Droge eine vollkommen synthetische Erfahrung hervorrufen würde - eine rein intellektuelle Sicht der Dinge - sondern basierte auf direkter Erfahrung aus erster Hand (alles in allem waren etwa 30 Trips Straßen-Acid). Und in jeder dieser Sitzungen spürte ich, dass etwas nicht stimmte - es war zu "elektrisch", zu "speedy" und zu "Geist-zerrüttend". Die frühere Klarheit der "Einsicht", die ich unter Sandoz-Acid gewonnen hatte, wurde abgelöst von Verwirrung und Zerbrochenheit, Worte und Welten wurden in eine absolute Unzusammengehörigkeit zerworfen oder gleichsam in absolutes Chaos, obwohl dies, wie ich hinzufügen muss, oft mit einem Gefühl vergesellschaftet war, das ich nicht anders als "allumfassende Aufgeblasenheit" beschreiben kann, eine höchste Fülle an emotionaler Energie, die jedoch eher einer leidenschaftlichen Flamme und weniger der lebensspendenden Sonne gleichkam.
Auf dem Woodstock-Festival gab Hugh Romney (auch bekannt als "Wavy Gravy") der Menge bekannt:"Soetwas wie schlechtes Acid gibt es nicht, nur solches, das falsch hergestellt wurde." Ab 1969 begann LSD in "Microdots" aufzutauchen, und 1970 waren es Gelantine-Streifen verschiedener Größen, sogenannte "Windowpanes" (Fensterscheiben). Die Stärke der Einzeldosen verringerte sich rasch, und ebenso verhielt es sich mit der Reinheit der durchschnittlichen "Straßen-Dosis".
In einer Korrespondenz mit dem "City Magazine" schrieb Timothy Leary im July 1975:
Nach 1966 las und schrieb ich vorwiegend über eine allgemeine Theorie der psychologischen und politischen Relativität und weniger über Lysergsäure, die in der Tat vom Owsley-Speed, Orange-Amphetamin und dem kommerziell und sozial eher akzeptierten Kokain-Heroin-Handel verdrängt wurde.
In dem für das Fernsehen gedrehten, jedoch nie gesendeten, Interview "Timothy Leary at Folsom Prison" sagt dieser:
Ich möchte niemandem besonders empfehlen, LSD zu nehmen. Und vor allem: 99% dessen, was darüber gesagt wird, ist nicht wahr.
Ken Kesey nutzte ebenfalls die Gelegenheit, in seinem neuen Buch "Garage Sale" auf die Acid-Szene zurückzublicken:
Ich kann Acid nicht wirklich empfehlen, denn es ist zu einer nahezu bedeutungslosen Chemikalie geworden. Ich meine, das erste Acid, das ich nahm, war Sandoz; es wurde mir während einer Reihe von Experimenten von Seiten der Regierung verabreicht (Und jetzt, Onkel? Gib mir nicht diesen antiamerikanischen Drogen-Scheiß: du hast mich angeturned...!), und es war wunderschön.
Vielleicht mit Ausnahme von Owsleys Arbeit war von da an jeder Batch, den ich probierte, interessant, erleuchtend, qualvoll, bizarr, etc., jedoch immer alles andere als rein.
Viele andere der frühen Tripper, wie Alan Harrington (Autor von "Psychopaths"), Dr.Stanley Krippner (früherer Vositzender des "Brooklyn's Maimonides Hospital Dream Lab") und Adam Smith (zusätzlich zu seinen "Wall-Street"-Bestsellern Autor von "Powers of Mind") verzeichneten ebenfalls einen Rückgang der psychedelischen Brauchbarkeit, den sie mit der Reinheits-Krise in Verbindung brachten.
Eine LSD-Erfahrung ist ein komplexes Zusammenspiel von fünf Faktoren: Set, Setting, Beisitzer (bzw.Mit-Tripper), Reinheit und Größenordnung der Dosis.
Das Set hat mit dem psychischen Zustand des LSD-Reisenden zu tun, sowohl in Bezug auf lange Sicht (genetische Präposition und die Prägungen der Kindheit), als auch kurzfristig (Erwartungen hinsichtlich der LSD-Erfahrung, Allgemeinbefinden zum Reisezeitpunkt).
Das Setting ist die äußere Umgebung für den Trip - drinnen oder draußen, "private Vorstadtwohnung", "klinisches Krankenhauszimmer" oder "windiger Strand während des Sonnenaufgangs".
Set, Setting und Beisitzer oder Begleiter formen die Ausprägung des Trips. Bevor jedoch diese Einflüsse ins Spiel kommen können, muss es zu einer Veränderung des Bewusstseinszustandes kommen. Von daher sind die Art der verwendeten biochemischen Substanz, ihre Reinheit und ihre Dosis zentrale Determinanten für den Verlauf der Sitzung.
LSD in seiner reinen Form (d-Lysergsäurediäthyamid) ist eine geruchlose, farblose und entweder säuerlich schmeckende (wenn es in der weinsauren Form vorliegt (=Tartrat)) oder geschmacksneutrale kristalline Substanz. Neben einigen anderen war die Hauptproduktionsstätte für reines LSD (zu Forschungszwecken) die "Spofa United Pharmaceutical Works" in Prag (Tschechien). Außer Sandoz in der Schweiz, gab es noch die Eli Lilly&Co, bei der das Patent für den Barbrecht-Prozess (der effizienteste Prozess für die LSD-Herstellung) liegt, und "Farmitillia of Milan" in Italien, die die Kultivierung von Mutterkorn vervollkommnete, einem auf Roggen wachsenden Pilz, der als Quelle für Lysergsäuremonohydrat genutzt wird, dem Hauptausgangsstoff für LSD. Dazu kommen einige US-amerikanische Firmen, die kleinere Mengen LSD für Versuchszwecke herstellten.
Das heutige Untergrund-Acid erscheint in vielen Formen: als Tabletten von unterschiedlicher Größe und Farbe, als Kapseln (am populärsten von 1966 bis 1968), als Gelantine-"Windowpanes" (eine beklagenswerte Härte für Vegetarier, die keine Kuh-Hufe, aus denen Gelantine hergestellt wird, essen), auf Plastikfolie, "Papers" (engl. auch "blotter"), in Behältern mit Flüssigkeit und in vielen anderen Formen - nahezu alles, das man mit Flüssigkeit betropfen kann, wurde verwendet. Da LSD ein Kristall und die durchschnittliche Dosis so klein ist, dass man sie kaum sehen kann, wird es für gewöhnlich in einer Flüssigkeit wie Ethyl-Alkohol gelöst und dann auf ein Trägermedium getropft, das mit einer inerten Substanz gepuffert wurde. Nur wenn diese Puffersubstanz inert (=nicht reaktiv) ist, wird die Aktivität eines biochemischen bewusstseinsverändernden Mittels davon nicht beeinflusst.
Die gebräuchlichste Erklärung für Verunreinigungen scheint der Zusatz anderer biochemischer bewusstseinsverändernder Substanzen wie Speed (Amphetamin) oder Strychnin zu sein. Jedoch stimmen sämtliche Test-Programme und Drogeninformationsorganisationen darüber überein, dass nur wenig Speed oder Strychnin in Straßen-Acid gefunden werden kann. Der tatsächlich häufigste Zusatz ist PCP (Phencyclidin oder "Serylan", ein in der Tiermedizin gebräuchlicher Tranquilizer, der halluzionogene Delirien verursacht), dies liegt ebenfalls vor, wenn Straßen-Acid fälschlicherweise als "Meskalin" oder "Psilocybin" angeboten wird. Synthetisches Meskalin und Psilocybin (meist Psilocyn) verschwanden vom Markt, kurz nachdem das reine LSD verschwunden war (um 1969), und die einzig wahren heute auf der Straße erhältlichen Formen dieser Drogen sind getrocknete Pilze oder Meskalin-Buttons. (Anmerkung: Die Kombination von Acid und PCP wird manchmal auf im Supermarkt gekaufte Pilze appliziert, von daher ist Vorsicht angebracht.)
Wegen der Unwägbarkeiten des Straßendrogen-Marktes wurden in den 70er Jahren einige Drogentestprogramme ins Leben gerufen. Von diesen Organisationen wurden die meisten Proben von Untergrund-Acid als "LSD" bezeichnet. So berichtet beispielsweise der "Straight Dope Letter", eine Zusammenfassung der Informationen verschiedener Testorganisationen, dass von insgesamt 209 Proben, die dort in der Zeit von März 1973 bis Juli 1973 eingegangen waren, 183 als "LSD" identifiziert werden konnten.
"PharmChem" aus Palo Alto in Kalifornien, die anerkannteste der vielen Testeinrichtungen, berichtete 1973:
Von 405 Proben angeblichen LSDs stellten sich 91,6% als solches heraus, 3,4% enthielten überhaupt keine Drogen, 3% waren tatsächlich DOM, PCP und anders, und 2% enthielten DOM, PCP und Methamphetamin als Zusatz zum LSD.
Im Gegensatz zu diesen beiden Berichten steht die in "LSD - A Total Study" (zusammengestellt von D.V. Siva Sankar) dargestellte Untersuchung:
Mershmann und Gibson testeten 519 Proben, von denen die Händler behaupteten, dass die Zusammensetzung bekannt sei. Von den Proben, die als LSD bezeichnet worden waren, enthielten 44% LSD, das mit zwei oder mehreren anderen Substanzen verunreinigt waren, bzw. stellten sich als Mischungen verschiedener Chemikalien heraus, die Produkt einer fehlgeschlagenen LSD-Synthese waren.
Etwas stimmt nicht mit dem heutigen Straßen-Acid, etwas daran ist unrein. In "The Man Who Turned on the World" vertritt Hollingshead eine mögliche Theorie für die Degeneration in der LSD-Herstellung:
Ich denke, dass das Problem der Untergrundchemiker bei der heimlichen Herstellung von LSD in der Knappheit von Mutterkornalkaloiden bestand, ohne die die Herstellung von LSD-25 unmöglich ist. Bis 1965 konnte Ergotamin mit geringem Aufwand von drei oder vier europäischen chemischen Unternehmen bezogen werden; doch der Druck aus Washington schob dem einen Riegel vor, zweifellos in der Hoffnung, dass dies die heimliche Produktion von LSD unterbinden würde. In einem gewissen Sinne behielten die Regierungsbehörden damit recht. Der Untergrund gab es auf, LSD-25 hervorzubringen, statt dessen entdeckten sie eine vollsynthetische Substanz, die dem d-LSD-25 ähnelte... Sicher, der neue Stoff tat seinen Dienst in dem Sinne, als dass jede neue bewusstseinsverändernde Chemikalie hinlänglich dazu taugt, subjektive Effekte im Körper hervorzurufen, doch schien es nicht für jene ausreichend, die nach einer Erhebung des Geistes oder des Herzens suchten, dies war - und ist es vielleicht immer noch - eine nicht allzuweit verbreitete Sichtweise unter den "Wissenden", die behaupten, das einiges des Straßen-Acid durchaus in der Lage sei, "langfristigere" positive subjektive Effekte hervorzurufen, obwohl sie bereitwillig erklären, dass es sich bei vielem des Stoffes, der als "reines LSD" verkauft wird, in Wirklichkeit um Methamphetamin (eine hochwirksame Form des Amphetamins, die zuerst von der US-Army entwickelt worden war) handelt oder irgendeinem von der modernen Molekularchemie auseinandergenommenen Mutterkornbestandteil.
Ein wahrscheinlicherer Grund für die verschiedenen Effekte des Straßen-Acid ist die Kontamination durch Nebenprodukte, die zu verschiedenen Stadien der Herstellung entstehen. LSD kann aus Lysergsäure hergestellt werden, die entweder aus Morning-Glory Saat oder Mutterkorn gewonnen wurde, oder aus Mutterkorn-Verbindungen wie Ergotamintartrat, einer pharmazeutischen Droge, die zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen benutzt wird. Auch kann LSD vollständig aus organischen Chemikalien synthetisiert werden. Egal, welches Procedere benutzt wird, es wird - soweit korrekt durchgeführt - LSD hervorbringen.
Bevor LSD für illegal erklärt wurde, konnten die zur Herstellung nötigen Materialien über einige US-amerikanische und europäische Chemiefirmen bezogen werden. Das meiste Owsley-Acid war aus Lysergsäuremonohydrat hergestellt worden, das vor dem Verbot bei Sandoz erhältlich war. Nach 1966 jedoch konnten chemisch reine Ausgangsstoffe nicht mehr ohne weiteres beschafft werden.
Die Herstellung der nötigen Ausgangsstoffe ist ein langer Prozess, der eine Menge Möglichkeiten zur Verunreinigung mit sich bringt. Während der Präparation des Hauptausgangsstoffes - des Lysergsäuremonohydrats - können verschiedene Mutterkornalkaloide sowie Cycloalkamine das Endprodukt verunreinigen, wenn sie später nicht durch gründliche chromatographische Behandlung entfernt werden. Welche Verunreinigungen im einzelnen auftreten, hängt davon ab, ob als Ausgangsmaterial Mutterkorn, Ergotamintartrat oder Trichterwindensaat (ausschließlich der Sorte "Heavenly Blue") verwendet wurde. Und sobald solche geeigneten Vorläufersubstanzen zu LSD synthetisiert worden sind, kann das Endprodukt immer noch durch verschiedene Isomere und lumi-LSD (mit Wasser gesättigtes LSD) verunreinigt werden, wenn es nicht chromatographisch behandelt wird.
Somit stellt das hochspezialisierte Verfahren der Chromatographie, durch die in der organischen Chemie spezifische Chemikalien isoliert werden können, den Schlüssel zur gelungenen oder eben nicht gelungenen Säuberung des letztlich gewonnen LSD-Kristalls dar. Hier eine Passage aus "Psychedelic Chemistry" von Michael Valentine Smith:
Wir haben es hinsichtlich der Reinheit von Psychedelika mit allerlei Aberglauben zu tun. Tatsächlich werden sämtliche als Folge der Synthesetätigkeit auftretenden Verunreinigungen fast ausschließlich keinen Einfluss auf den Trip haben. Angenommen, es liegen 200µg an Verunreinigungen vor, so bedarf es doch des hundert- bis tausendfachen dieser Menge, um einen signifikanten Effekt hervorzurufen. Selbst Meskalin, das eine ziemlich spezifische psychedelische Wirkung hat, zeigt diese erst ab etwa dem tausendfachen dieser Menge.
Die allermeisten der gängigen Bücher, die sich mit den Details der LSD-Herstellung befassen - z.B. "Psychedelic Guide to the Preparation of the Eucharist" von Robert Brown, "Basic Drug Manufacturing" und "The Book of Acid" von Adam Gottlieb, sowie Michael Valentine Smiths Bücher - beschreiben nicht die effizienten Chromatographischen Verfahren, die für die Herstellung reinen LSDs unabdingbar sind. Timothy Scully erzählte mir, dass er und Owsley der Ansicht waren, dass die zu tolerierende Grenze für Verunreinigungen bei etwa einem zehntel Prozent lägen (was einem Reinheitsgrad von 99,9% entspricht) - weit unter den von Michael Valentine Smith veranschlagten 50%! Bis hierzu keine gründlichen Studien vorliegen, werden die Grenzbereiche maximal akzeptabler Verunreinigungsgrade unbekannt bleiben.
Wie aber verändern die Verunreinigungen den idealen Verlauf der LSD-Wirkung und der dadurch hervorgerufenen Erfahrung? Eine der Theorien besagt, dass d-LSD25 ein Schlüssel sei (sein äußerer Elektronenring hat eine bestimmte Form), der in einige winzige Schlösser, sogenannte Rezeptoren passt. Diese befinden sich irgendwo im Gehirn - niemand weiß genau wo, eine Theorie jedoch besagt, sie lägen im Hirnstamm. In jedem Fall ist bekannt, dass diese Rezeptoren lediglich mit ganz speziellen Molekülstrukturen interagieren.
Die verschiedenen Mutterkornkomponenten, die Cycloalkamide des LSD und das lumi-LSD docken an die selben Rezeptoren an wie das LSD. Doch betätigen diese Komponenten das Schloss erwiesenermaßen nicht in der gleichen sanften, reinen Art und Weise, wie es das LSD tut. Viele von ihnen rufen Wirkungen hervor, die den Symptomen einer Mutterkornvergiftung ähneln - dem St.Antoniusfeuer des Mittelalters. Zu diesen Symptomen gehören Gelenkentzündungen, Kopfschmerzen, Übelkeit sowie heiße und kalte Schauer.
Eine andere mögliche Verureinigung können Isomere des LSD sein, und tatsächlich wurden sie von den drogenanalysierenden Einrichtungen gefunden. Es gibt vier mögliche LSD-Isomere, von denen jedoch lediglich die d-Form des Lysergsäurediäthyamids wirksam ist. Die anderen räumlichen Molekülstellungen, z.B. l-Lysergsäurediäthylamid und iso-Lysergsäurediäthylamid, sind - im Gegensatz zu vorliegenden Berichten - inaktiv. Sie spielen keinerlei pharmakologische Rolle, außer vielleicht als Katalysator für einige latente LSD-Effekte, oder indem sie die Wirkung des LSD auf die Rezeptoren blockieren.
Falls im Herstellungsprozess eine kontaminierte Charge Diäthylamin verwendet wird, bzw. der Chemiker sich vorsätzlich entschließt, diese herzustellen, kann das dazu führen, dass im schließlich entstehenden Kristall LSD-Homologe vorliegen. Diese Homologe, Moleküle, die dem LSD ähneln, jedoch durch Hinzufügung, Subtraktion oder eine Neustrukturierung verändert wurden, docken an die selben Rezeptoren an wie das LSD.
Einige dieser Homologe rufen tiefgreifende Wirkungen hervor, die in der Wirkungsausprägung und ihrer Potenz variieren. Das stärkste dieser Homologe, das ALD52, erreicht 91% der Stärke des LSD, und manche behaupten, die Wirkung sei ein wenig anders als die des LSD (doch besteht hierüber keine Einigung).
Davon abgesehen ist es, wie Albert Hoffmann in "Drugs Affecting the Central Nervous System" sagt:
LSD bringt die stärkste und spezifischste Wirkung hervor und kann somit als wirklicher Prototyp der psychotomimetischen Substanzen verstanden werden.
Insofern sind alle Verunreinigungen, die im LSD gefunden werden können, wie unzulängliche Schlüssel. Solche Substanzen wie Mutterkornalkaloide, Cycloalkamide und andere Lysergsäurederivate, sowie LSD-Homologe und lumi-LSD mögen in der Lage sein, die Tür einen Spalt weit zu öffnen, jedoch nur reines LSD öffnet die Pforten der Wahrnehmung vollständig.
Zusätzlich zu herstellungsbedingten Verunreinigungen können solche auch aus dem Zerfall des LSD heraus entstehen. In seiner Schrift "The Chemistry of LSD" hebt Dr. Albert Hoffmann hervor:
Wie alle Lysergsäurederivate ist auch sowohl die freie Base als auch das Tartrat des d-Lysergsäurediäthylamids sehr lichtsensibel und anfällig für Oxidantien. Alle Präparate müssen sehr sorgfältig vor Lichteinwirkung und dem Einfluss des Luftsauerstoffs geschützt werden, um sie vor der ansonsten rasch einsetzenden Zerstörung zu bewahren.
Wenn also - mit etwas Glück - tatsächlich eine reine Charge von Untergrund-LSD hergestellt würde, zerfiele es mit der Zeit zu Schrott, insbesondere in der gebräuchlichen Darreichungsform des Schwarzmarktes (Pappe oder Gelantine), die es nicht vor Luft oder Licht schützt. Pharmazeutisches LSD wird in vakuumbefüllten Ampullen in flüssigem Stickstoff gelagert. Reines, lebensfähiges Schwarzmarkt-LSD sollte den Konsumenten in Form einer Tablette aus reinem, inerten Puffermaterial oder einer Vakuumampulle erreichen , doch ist diese teure Art der Verpackung mit der profitorientierten Verkaufsabsicht natürlich nicht vereinbar.
Warum wird das meiste des Untergrund-LSD in den USA falsch hergestellt? Es gibt eine Reihe anderer möglicher Erklärungen. Ein Chemiker z.B. erzählte mir, dass dies daran liege, dass "alle Cracks weg vom Fenster" seien. Das heißt, dass die meisten Untergrundchemiker, ob nun getrieben durch Altruismus oder Habgier, gar nicht in der Lage seien, Chemikalien von pharmazeutischer Qualität herzustellen.
Ferner bringen sie nicht das Geld auf, das gebraucht würde, um die zur pharmazeutischen Herstellung oder abschließenden Untersuchung des Endproduktes nötige komplizierte Ausrüstung anzuschaffen.
Auch kann Paranoia zur fehlerhaften Herstellung führen. Oftmals steht dem Chemiker nicht die Zeit zur Verfügung, die erforderlichen Verrichtungen vollständig auszuführen, oder er wird sich für Abkürzungen entscheiden um die Gefahr des Entdecktwerden zu verringern.
Eine Hilfe wäre es bereits, wenn die Organisationen, die Straßen-Drogen analysieren, ihre Bestimmungsmethoden verbesserten. Auch besitzen viele dieser Gruppen gar keine Proben der im Straßen-Acid möglicherweise auftretenden Verunreinigungen und sind somit nicht in der Lage, sie zu identifizieren. Dazu kommt, dass ihre Testmethoden nicht den hohen Anforderungen entsprechen, die nötig wären, um ihre Proben zu analysieren. Die meisten beruhen auf der Dünnschichtchromatographie, die lediglich einen Hinweis darauf liefert, dass überhaupt LSD in einer Probe vorliegt - jedoch nicht, welche anderen Verunreinigungen darin lauern.
In einer Privatkorrespondenz teilte mir Dr. Alexander T. Shulgin, Professor für Toxikologie an der Universiät von Kalifornien, Berkley, mit:
In der herkömmlichen LSD-Analyse (so wie sie von PharmChem durchgeführt wird) chromatographiert man ein Extrakt der zu untersuchenden Droge, beobachtet die entstehenden Vereinzelungen unter UV-Licht und besprüht dann die Platte mit einem farberzeugenden Agenz, wie Paradimethylaminobenzaldehyd (PDAB). Sollten dann fluoreszierende Verunreinigungen (wie Lysergsäure oder iso-LSD) vorliegen oder solche, die unter der chromatographischen Separation eine Kinetik zeigen, werden sie entdeckt. Handelt es sich um Verunreinigungen mit einem intakten Indol-2-Hydrogen-Atom, werden unter PDAB blaue bis violette Farbtöne auftreten. Natürlich müssen für beide Tests ersteinmal Verunreinigungen vorliegen, die dadurch überhaupt sichtbar gemacht werden können. Sollten die Verunreinigungen jedoch nicht fluoreszieren (wie das bekanntermaßen bei lumi-LSD oder allen durch Lichteinwirkung entstehenden Zerfallsprodukten der Fall ist), oder sollten sie nicht mit PDAB reagieren (wie bei zweifach substituierten Verunreinigungen wie 2-Oxo-Ergotamin), so werden sie unsichtbar bleiben. Es ist absolut möglich, dass eine LSD-Probe stark verunreinigt ist, diese Verunreinigungen aber, sofern sie nicht auf einen der beiden Tests reagieren, nicht einmal vermutet würden.
Und nocheinmal: es wäre hilfreich, wenn die Analyseorganisationen beginnen würden nach Verunreinigungen durch Nebenprodukte zu suchen und Kriterien für die chemische Reinheit von Psychedelika etablieren würden. Sie müssen aufhören, ihre verunreinigten Proben als "LSD" auszugeben, ein Habitus, der Reinheit vortäuscht, und der somit zu einiger Verwirrung auf Seiten der Öffentlichkeit und der einschlägigen Autoren führt. Statt dessen müssen sie klar zwischen Straßen-Acid und pharmazeutisch reinem LSD unterscheiden. Und wenn sie sich schon nicht die Ausrüstung zum Testen von LSD leisten können (Massenspektrometer und Elektronenmikroskope), sollten sie die Öffentlichkeit über ihre wirklichen Möglichkeiten informieren. Insofern ist keines der kommerziell verkauften Drogentestsets geeignet, den Reinheitsgrad zu bestimmen.
Viele der frühen LSD-User gaben später das Acid auf und wandten sich anderen Methoden der Bewusstseinsveränderung zu, als das verfügbare LSD unrein geworden war. Sie dachten, das LSD funktioniere nicht mehr oder gaben ihren eigenen Köpfen die Schuld daran und verstanden dabei nicht, dass es eine Veränderung der vorliegenden Chemikalie war. Von daher veranlassten die zunehmenden Verunreinigungen viele Leute dazu, ihre vormals gewonnenen mystischen Erfahrungen zu verdrängen und sich einer bequemen, "coolen" Konformität hinzugeben. Oder sie wandten sich östlichen Gurus oder Jesus-Bewegungen zu.
Ich schätze, dass Verunreinigungen den Leuten im Gegensatz zu den reinen Bewusstseinstrips (Ekstase) des LSD Körpertrips (Euphorie) bescherten. Sie wandten sich anderen Euphorie induzierenden Drogen (Haschisch ist eine davon) zu, denn das Straßen-Acid wurde zum Gegenstand unehrenhafter Geschäfte und verlor die spirituellen Qualitäten des LSD. Allein die Tatsache, dass das LSD seinen Dienst nicht mehr tat, veranlasste viele Leute, der allzu statischen Realität via Kokain, Haschisch, Tranquilizern, Alkohol oder Heroin entkommen zu wollen.
Mit den sich verändernden Erfahrungen veränderten sich auch die Schwerpunkte unter den Produzenten und Verteilern: Am Anfang war die vorherrschende Motivation eine spirituelle gewesen; sie wollten die Leute anturnen. Häufig wurde LSD kostenlos verteilt, und das Dealen war allenfalls eine nebenbei ausgeführte Tätigkeit von Amateuren. Als LSD jedoch zu einer weiteren Substanz auf der langen Liste von Körperdrogen wurde, wurde der spirituelle Fluss durch Habgier verschmutzt.
Die tatsächliche Verantwortung für all dies liegt nicht beim Untergrund, auch nicht bei der Öffentlichkeit, die lediglich ein Opfer der mittels Bier und Fernsehen durchgeführten Gehirnwäsche ist, sondern allein auf Seiten der Regierung. Heute kontrolliert in den USA eine kleine Elite von staatlich unterstützten Wissenschaftlern das LSD. Abgesehen vom Nutzen, den ihre begrenzten Forschungen bringen, erscheint doch ihr ausschließlicher und engstirniger Gebrauch traurig im Angesicht des wesentlich größeren Nutzens, den ein weiter ausgedehnter Gebrauch von Psychedelika erwirken könnte. Viele Vorschläge für den vernünftigeren Gebrauch schließen die Zulassung von LSD als verschreibungsfähiges Medikament, die Errichtung von LSD-Zentren und die medikamentöse Patentierung des LSD ein.
Die psychedelische Bewegung, seit 10 Jahren verdunkelt, wird weiter schlafen, bis es den Leuten wieder möglich wird, LSD von bekannter Stärke und Reinheit zu bekommen. Bis dahin, kann es sein, dass wenn du ein Acid-Head bist, du noch nie LSD zu dir genommen hast.
Den Text gibt es noch auf erowid.org im Original.
https://www.erowid.org/chemicals/lsd/ls ... ngs1.shtml
Ergänzend zum Text eine interessante Diskussion die von Dr. Zeh angeregt wurde auf EvE&Rave.
http://www.eve-rave.ch/Forum/viewtopic.php?f=65&t=2143
Gefunden im LdT. http://www.land-der-traeume.de/forum.ph ... 75&seite=1
So ich hab im Netz unten folgenden Text gefunden und bin nun dochmal ins grübeln geraten.... auf jedenfall interressant zu lesen! Es ist ein Bericht von Eisner der in der Zeitschrift "High Times" herausgegeben wurde.
Zitat:
In den späten 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde begonnen, psychiatrische Experimente mit LSD als einem "Psychotomimetikum" durchzuführen - einer Droge, die den Probanden vorübergehend in den Zustand einer Psychose versetzt. Allerdings entdeckten einige experimentelle Geister und moderne Mystiker wie Aldous Huxley, Allen Ginsberg und Allen Watts im LSD eine Abkürzung zur Ekstase und Egolosigkeit des Nirvana. LSD wurde als der Schalter erkannt, der das Klare Licht der Leere anschaltet.
Die heutigen Acid-Trips ähneln jedoch weitaus eher einer live-Fernseh-Übertragung in schwirrenden Farben vom Sitz einer Berg-und-Tal-Bahn oder einer Szene aus "Der Exorzist". Die im Laufe der letzten Jahre schwindende psychedelische Qualität, die der Degeneration des Christentums und des russischen Kommunismus vergleichbar ist, war eine Folge der Habgier und des Opportunismus von Seiten der Hersteller und Händler. Anstelle der ursprünglichen spirituellen Ideale bieten sie nun ersatzweise unmittelbare sensorische Befriedigung an. Jedoch ist die Geschichte der Untergrund-Chemie auch eine Geschichte des Einfallsreichtums und des Mutes - trotzdem sie von Zeitdruck und Amateurhaftigkeit beeinflusst wurde. Es ist die Geschichte, wie LSD-25, das stärkste und spirituellste dem Menschen bekannte Molekül zu einer "Straßen-Droge" wurde.
Ursprünglich wurde alles LSD von dem pharmazeutischen Konzern Sandoz hergestellt, der die Chemikalie auch entwickelt hatte und nun hoffte, sie kommerziell zu vermarkten. Sie kam in gläsernen Ampullen mit blauer Flüssigkeit oder in Form von Pillenfläschchen mit pharmazeutischen Mengenangaben auf den Markt.
Mit dem Untergrund-LSD kam die Untergrund-Herstellung. Das erste bekannte Untergrund-Labor wurde 1962 von Bernard Roseman aufgebaut. Roseman, derzeit in Oregon inhaftiert, wurde für den angeblich versuchten Schmuggel von 62.000 LSD-Dosen festgenommen. Mit seinem LSD wurde das erste LSD von geringerer als pharmazeutischer Qualität hergestellt:
Ich hatte bereits ein Jahr investiert - hin und her - und alles Geld, das ich nur für das Projekt erübrigen konnte, und ich war an dem Punkt aufzugeben. Zu dieser Zeit las ich selbstverständlich alles, was ich nur über Mutterkornalkaloide in die Finger bekommen konnte. Ich stolperte über einige Artikel, die zunächst mit LSD nicht allzu viel zu tun zu haben schienen, doch waren sie logisch und einen Versuch wert; denn im Vergleich zu Hoffmanns monumentaler Versuchsanordnung war diese äußerst einfach.
Ich besorgte mir neues Ausgangsmaterial und verarbeitete es bis zu jenem Punkt, bis zu dem ich mir sicher war, dass es korrekt war, nämlich bis ich d-Lysergsäuremonohydrat hatte, eine an sich zwar nutzlose, für die Herstellung des LSD-25 jedoch in jedem Falle unentbehrliche Ausgangssubstanz. Der Rest meiner bestellten Materialien traf ein, und so war ich bereit fortzufahren. Nach solch vielen immer wiederholten Fehlern konnte ich die Möglichkeit, dass diese nur wenige Tage währende Prozedur von Erfolg gekrönt sein könnte, kaum akzeptieren.
Ich machte also trotz allem weiter, wenn auch mit Pessimismus, so dass mein vermeintlich irgendwann auftretender Fehler mich nicht allzu sehr stören würde. Ich arbeitete mit extremer Vorsicht, schützte alles vor Wärme und Licht. Während des letzten Schrittes, rekristallisierte ich die wenigen Gramm, die ich gewonnen hatte, indem ich die Kristalle im Vakuum unter Verwendung von Ether herausfilterte. Als der gesamte Ether verdunstet war, begann die Substanz Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zu absorbieren und wurde vor meinen Augen schwarz. Alle meine Mühen waren umsonst: Geschockt und für einen Moment unfähig mich zu bewegen, stand ich da. Instinktiv griffen meine Hände zu einer Flasche mit Alkohol, und ich schüttete ihn über das schwarze dekompensierte Material, in der Hoffnung, etwas davon retten zu können. Ich trennte es mit Wasser und nahm entmutigt den schwarzen Schlamassel mit nach Hause. Die ganze Nacht warf ich mich hin und her und träumte schreckliche, zusammenhangslose Träume.
Mit dem beginnenden Sonnenaufgang sprang ich aus dem Bett, schnappte mir die Flasche aus dem Kühlschrank, ließ einen Teelöffel voll laufen und trank es. Ich ging zurück ins Bett und machte Wagners Parsifal an. Die Minuten verstrichen und nichts schien zu passieren. Ich hatte mich seelisch auf mein Versagen vorbereitet, so dass ich einfach nur die Augen schloss, mich zurücklehnte und dem wundervollen Klang Wagners Musik lauschte. In meiner Konzentration bemerkte ich nicht, dass die Musik langsam lauter wurde und dass ich sie nicht nur mit meinen Ohren hörte, sondern sie all meine Sinne umfing; anstatt die Musik zu hören - war ich die Musik.
Schöne, sanfte Farben traten hervor und explodierten, als die Töne ihre Höhepunkte erreichten. Es enthüllte sich mir ein unmittelbares Verständnis der Absichten des Komponisten; ich wurde auf eine eindringliche Reise in die Welt reiner Emotion und reinen Klanges mitgenommen. Mit einem Mal sprang ich voller Freude auf. Ich war mitten in einem LSD-Trip, mein eigenes LSD, das ich gemacht hatte. Taumelnd vor Freude war ich stolz auf meinen Erfolg.
LSD ist ein durchsichtiger Kristall; dies war schwarzer Dreck. Somit war das erste Untergrund-LSD ebenfalls der erste unreine "Batch", dessen Verteilung möglicherweise irgendwo zur ersten negativen Konsumentenreaktion geführt haben mag.
Um 1965 war der Gebrauch von LSD stark angestiegen. Das meiste Acid tauchte zu dieser Zeit auf Zuckerwürfeln auf, die mit flüssigem Sandoz oder irgendwelchem Untergrund-LSD getränkt worden waren. Wie hoch dabei der Anteil des Sandoz war, mag sich vielleicht zukünftig noch herausstellen.
Schließlich begann Augustus Stanley Owsley III, nicht in der Lage, pharmazeutisch reines LSD zu bekommen, zunächst 1965 in Los Angeles, später dann, '66, in der Nähe von Point Richmond, sein eigenes zu produzieren.
Owsleys alchimistischer Kollege, Tim Scully, teilte mir mit, dass der 1965er Batch unrein war, betonte jedoch, dass Owsley und er 1966 einen Reinigungsprozess zur Perfektion brachten. Viele User, die sowohl Sandoz als auch Owsleys Acid zu sich nahmen - letzeres erschien in Tabletten von lilaner (Purple Haze) und weißer (White Lightning) Farbe mit je 270 µg - sagen, dass Owsleys Acid weniger mystisch war und mit mehr stimulierenden Begleiteffekten aufwartete, als das Produkt von Sandoz.
Timothy Leary, dem klar war, dass Verunreinigungen die aufkeimende psychedelische Revolution bedrohten, sprach während einer Senatsanhörung 1966 prophetische Worte der Warnung zu Senator Teddy Kennedy:
Senator Kennedy:"Was ist es denn hinsichtlich der Qualität, das Ihnen Anlass zur Sorge gibt?"
Dr.Leary:"Wir wollen keinen amateurhaften oder Schwarzmarkthandel mit LSD."
Senator Kennedy:"Warum nicht?"
Dr.Leary:"Oder die Barbiturate oder Schnaps. Wenn Sie eine Flasche Schnaps kaufen-..."
Senator Kennedy:"Das tut nichts zur Sache. Zurück zum LSD - warum wollen Sie das nicht? Ist es, weil es gefährlich ist?"
Dr.Leary:"Weil man nicht weiß, was man bekommt."
Senator Kennedy:"Ist es darum, weil es gefährlich ist?"
u.s.w....
Ungeachtet Learys Warnungen wurde LSD am 16.Oktober 1966 für illegal erklärt.
Das Owsley-Acid war die erste auf (Untergrund-)Großverkauf abzielende Kommerzialisierung von LSD. Es hatte vor Owsley verschiedene andere kleinere LSD-Laboratorien gegeben, ebenso war da eine Menge von Laboratorien die zur gleichen Zeit wie Owsley LSD auf den Markt brachten. Einige machten ein reineres LSD; die Mehrzahl jedoch produzierte schlechteres.
Nachdem Owsley 1967 in seiner Produktionsstätte in Orinda, Kalifornien, verhaftet worden war, gründete sein Komplize Scully zusammen mit Nicolas Sand ein neues Labor, letzterer ebenfalls ein bereits seit langem in die psychedelische Szene involvierter Alchimist. Sie stellten eine gewisse Menge ALD 52 - eine dem LSD verwandte Substanz, die sie "Sunshine" nannen - in Form von großen krümeligen orangefarbenen Tabletten her, die 270 µg oder so enthielten.
Im Frühling 1969 begann der ehemalige Chemiker und Besitzer eines europäischen LSD-Labors Ron Stark, der sich zu jener Zeit auf der Flucht befand, angeblich, die "Brotherhood Of Eternal Love" mit Untergrund-LSD zu versorgen. Da die Bruderschaft zu dieser Zeit bereits ebenfalls ALD-52 verteilte, und da beide Drogen in eine identische Pillenform gebracht worden waren (mit Ausnahme einiger früherer blauen ALD-52-Tabletten), fiel vielen Leuten gar nicht auf, dass es mehr als eine Sorte "Sunshine" gab. Laut Scully tauchten bald viele Fälschungen auf dem Markt auf, von denen die meisten unrein waren.
Sand und Scully stellten die Herstellung ein, doch Stark fuhr fort und produzierte über 10 Kilogramm (über 35 Millionen Dosen in kristalliner Form) dessen, was als "Orange Sunshine" bekannt wurde - zunächst war es in großen roten und grünen Tabletten aufgetaucht und "Christmas Acid" genannt worden.
Zusammen mit dem "Sunshine"-Boom häuften sich Berichte über Nebeneffekte. Zusätzlich zu über-stimulierenden Reaktionen und Symptomen, die einer Strychnin-Vergiftung ähnelten, schien es, als fehle da etwas in der spirituellen Dimension dieses neuen Untergrund-Acid. Michael Hollinshead, der 1960 Leary auf den Geschmack von Acid brachte, schrieb später in seinem Buch "The Man Who Turned on the World":
Es war zu dieser Zeit (1968) nur weniges gutes Acid im Umlauf, und das, was es gab - das sogenannte Straßen-Acid - kam überwiegend aus Kalifornien. Irgendetwas stimmte da nicht mit der Synthese; es war nicht rein. Und man konnte nie sicher sein, was genau es war, das man zu sich nahm, so dass ich es nur zu jenen seltenen Gelegenheiten einnahm, zu denen man mir "Sandoz"- oder "Crystal"-Acid gab...
Meine Einschätzung hatte nichts mit der Vorstellung zu tun, dass eine vollkommen synthetische Droge eine vollkommen synthetische Erfahrung hervorrufen würde - eine rein intellektuelle Sicht der Dinge - sondern basierte auf direkter Erfahrung aus erster Hand (alles in allem waren etwa 30 Trips Straßen-Acid). Und in jeder dieser Sitzungen spürte ich, dass etwas nicht stimmte - es war zu "elektrisch", zu "speedy" und zu "Geist-zerrüttend". Die frühere Klarheit der "Einsicht", die ich unter Sandoz-Acid gewonnen hatte, wurde abgelöst von Verwirrung und Zerbrochenheit, Worte und Welten wurden in eine absolute Unzusammengehörigkeit zerworfen oder gleichsam in absolutes Chaos, obwohl dies, wie ich hinzufügen muss, oft mit einem Gefühl vergesellschaftet war, das ich nicht anders als "allumfassende Aufgeblasenheit" beschreiben kann, eine höchste Fülle an emotionaler Energie, die jedoch eher einer leidenschaftlichen Flamme und weniger der lebensspendenden Sonne gleichkam.
Auf dem Woodstock-Festival gab Hugh Romney (auch bekannt als "Wavy Gravy") der Menge bekannt:"Soetwas wie schlechtes Acid gibt es nicht, nur solches, das falsch hergestellt wurde." Ab 1969 begann LSD in "Microdots" aufzutauchen, und 1970 waren es Gelantine-Streifen verschiedener Größen, sogenannte "Windowpanes" (Fensterscheiben). Die Stärke der Einzeldosen verringerte sich rasch, und ebenso verhielt es sich mit der Reinheit der durchschnittlichen "Straßen-Dosis".
In einer Korrespondenz mit dem "City Magazine" schrieb Timothy Leary im July 1975:
Nach 1966 las und schrieb ich vorwiegend über eine allgemeine Theorie der psychologischen und politischen Relativität und weniger über Lysergsäure, die in der Tat vom Owsley-Speed, Orange-Amphetamin und dem kommerziell und sozial eher akzeptierten Kokain-Heroin-Handel verdrängt wurde.
In dem für das Fernsehen gedrehten, jedoch nie gesendeten, Interview "Timothy Leary at Folsom Prison" sagt dieser:
Ich möchte niemandem besonders empfehlen, LSD zu nehmen. Und vor allem: 99% dessen, was darüber gesagt wird, ist nicht wahr.
Ken Kesey nutzte ebenfalls die Gelegenheit, in seinem neuen Buch "Garage Sale" auf die Acid-Szene zurückzublicken:
Ich kann Acid nicht wirklich empfehlen, denn es ist zu einer nahezu bedeutungslosen Chemikalie geworden. Ich meine, das erste Acid, das ich nahm, war Sandoz; es wurde mir während einer Reihe von Experimenten von Seiten der Regierung verabreicht (Und jetzt, Onkel? Gib mir nicht diesen antiamerikanischen Drogen-Scheiß: du hast mich angeturned...!), und es war wunderschön.
Vielleicht mit Ausnahme von Owsleys Arbeit war von da an jeder Batch, den ich probierte, interessant, erleuchtend, qualvoll, bizarr, etc., jedoch immer alles andere als rein.
Viele andere der frühen Tripper, wie Alan Harrington (Autor von "Psychopaths"), Dr.Stanley Krippner (früherer Vositzender des "Brooklyn's Maimonides Hospital Dream Lab") und Adam Smith (zusätzlich zu seinen "Wall-Street"-Bestsellern Autor von "Powers of Mind") verzeichneten ebenfalls einen Rückgang der psychedelischen Brauchbarkeit, den sie mit der Reinheits-Krise in Verbindung brachten.
Eine LSD-Erfahrung ist ein komplexes Zusammenspiel von fünf Faktoren: Set, Setting, Beisitzer (bzw.Mit-Tripper), Reinheit und Größenordnung der Dosis.
Das Set hat mit dem psychischen Zustand des LSD-Reisenden zu tun, sowohl in Bezug auf lange Sicht (genetische Präposition und die Prägungen der Kindheit), als auch kurzfristig (Erwartungen hinsichtlich der LSD-Erfahrung, Allgemeinbefinden zum Reisezeitpunkt).
Das Setting ist die äußere Umgebung für den Trip - drinnen oder draußen, "private Vorstadtwohnung", "klinisches Krankenhauszimmer" oder "windiger Strand während des Sonnenaufgangs".
Set, Setting und Beisitzer oder Begleiter formen die Ausprägung des Trips. Bevor jedoch diese Einflüsse ins Spiel kommen können, muss es zu einer Veränderung des Bewusstseinszustandes kommen. Von daher sind die Art der verwendeten biochemischen Substanz, ihre Reinheit und ihre Dosis zentrale Determinanten für den Verlauf der Sitzung.
LSD in seiner reinen Form (d-Lysergsäurediäthyamid) ist eine geruchlose, farblose und entweder säuerlich schmeckende (wenn es in der weinsauren Form vorliegt (=Tartrat)) oder geschmacksneutrale kristalline Substanz. Neben einigen anderen war die Hauptproduktionsstätte für reines LSD (zu Forschungszwecken) die "Spofa United Pharmaceutical Works" in Prag (Tschechien). Außer Sandoz in der Schweiz, gab es noch die Eli Lilly&Co, bei der das Patent für den Barbrecht-Prozess (der effizienteste Prozess für die LSD-Herstellung) liegt, und "Farmitillia of Milan" in Italien, die die Kultivierung von Mutterkorn vervollkommnete, einem auf Roggen wachsenden Pilz, der als Quelle für Lysergsäuremonohydrat genutzt wird, dem Hauptausgangsstoff für LSD. Dazu kommen einige US-amerikanische Firmen, die kleinere Mengen LSD für Versuchszwecke herstellten.
Das heutige Untergrund-Acid erscheint in vielen Formen: als Tabletten von unterschiedlicher Größe und Farbe, als Kapseln (am populärsten von 1966 bis 1968), als Gelantine-"Windowpanes" (eine beklagenswerte Härte für Vegetarier, die keine Kuh-Hufe, aus denen Gelantine hergestellt wird, essen), auf Plastikfolie, "Papers" (engl. auch "blotter"), in Behältern mit Flüssigkeit und in vielen anderen Formen - nahezu alles, das man mit Flüssigkeit betropfen kann, wurde verwendet. Da LSD ein Kristall und die durchschnittliche Dosis so klein ist, dass man sie kaum sehen kann, wird es für gewöhnlich in einer Flüssigkeit wie Ethyl-Alkohol gelöst und dann auf ein Trägermedium getropft, das mit einer inerten Substanz gepuffert wurde. Nur wenn diese Puffersubstanz inert (=nicht reaktiv) ist, wird die Aktivität eines biochemischen bewusstseinsverändernden Mittels davon nicht beeinflusst.
Die gebräuchlichste Erklärung für Verunreinigungen scheint der Zusatz anderer biochemischer bewusstseinsverändernder Substanzen wie Speed (Amphetamin) oder Strychnin zu sein. Jedoch stimmen sämtliche Test-Programme und Drogeninformationsorganisationen darüber überein, dass nur wenig Speed oder Strychnin in Straßen-Acid gefunden werden kann. Der tatsächlich häufigste Zusatz ist PCP (Phencyclidin oder "Serylan", ein in der Tiermedizin gebräuchlicher Tranquilizer, der halluzionogene Delirien verursacht), dies liegt ebenfalls vor, wenn Straßen-Acid fälschlicherweise als "Meskalin" oder "Psilocybin" angeboten wird. Synthetisches Meskalin und Psilocybin (meist Psilocyn) verschwanden vom Markt, kurz nachdem das reine LSD verschwunden war (um 1969), und die einzig wahren heute auf der Straße erhältlichen Formen dieser Drogen sind getrocknete Pilze oder Meskalin-Buttons. (Anmerkung: Die Kombination von Acid und PCP wird manchmal auf im Supermarkt gekaufte Pilze appliziert, von daher ist Vorsicht angebracht.)
Wegen der Unwägbarkeiten des Straßendrogen-Marktes wurden in den 70er Jahren einige Drogentestprogramme ins Leben gerufen. Von diesen Organisationen wurden die meisten Proben von Untergrund-Acid als "LSD" bezeichnet. So berichtet beispielsweise der "Straight Dope Letter", eine Zusammenfassung der Informationen verschiedener Testorganisationen, dass von insgesamt 209 Proben, die dort in der Zeit von März 1973 bis Juli 1973 eingegangen waren, 183 als "LSD" identifiziert werden konnten.
"PharmChem" aus Palo Alto in Kalifornien, die anerkannteste der vielen Testeinrichtungen, berichtete 1973:
Von 405 Proben angeblichen LSDs stellten sich 91,6% als solches heraus, 3,4% enthielten überhaupt keine Drogen, 3% waren tatsächlich DOM, PCP und anders, und 2% enthielten DOM, PCP und Methamphetamin als Zusatz zum LSD.
Im Gegensatz zu diesen beiden Berichten steht die in "LSD - A Total Study" (zusammengestellt von D.V. Siva Sankar) dargestellte Untersuchung:
Mershmann und Gibson testeten 519 Proben, von denen die Händler behaupteten, dass die Zusammensetzung bekannt sei. Von den Proben, die als LSD bezeichnet worden waren, enthielten 44% LSD, das mit zwei oder mehreren anderen Substanzen verunreinigt waren, bzw. stellten sich als Mischungen verschiedener Chemikalien heraus, die Produkt einer fehlgeschlagenen LSD-Synthese waren.
Etwas stimmt nicht mit dem heutigen Straßen-Acid, etwas daran ist unrein. In "The Man Who Turned on the World" vertritt Hollingshead eine mögliche Theorie für die Degeneration in der LSD-Herstellung:
Ich denke, dass das Problem der Untergrundchemiker bei der heimlichen Herstellung von LSD in der Knappheit von Mutterkornalkaloiden bestand, ohne die die Herstellung von LSD-25 unmöglich ist. Bis 1965 konnte Ergotamin mit geringem Aufwand von drei oder vier europäischen chemischen Unternehmen bezogen werden; doch der Druck aus Washington schob dem einen Riegel vor, zweifellos in der Hoffnung, dass dies die heimliche Produktion von LSD unterbinden würde. In einem gewissen Sinne behielten die Regierungsbehörden damit recht. Der Untergrund gab es auf, LSD-25 hervorzubringen, statt dessen entdeckten sie eine vollsynthetische Substanz, die dem d-LSD-25 ähnelte... Sicher, der neue Stoff tat seinen Dienst in dem Sinne, als dass jede neue bewusstseinsverändernde Chemikalie hinlänglich dazu taugt, subjektive Effekte im Körper hervorzurufen, doch schien es nicht für jene ausreichend, die nach einer Erhebung des Geistes oder des Herzens suchten, dies war - und ist es vielleicht immer noch - eine nicht allzuweit verbreitete Sichtweise unter den "Wissenden", die behaupten, das einiges des Straßen-Acid durchaus in der Lage sei, "langfristigere" positive subjektive Effekte hervorzurufen, obwohl sie bereitwillig erklären, dass es sich bei vielem des Stoffes, der als "reines LSD" verkauft wird, in Wirklichkeit um Methamphetamin (eine hochwirksame Form des Amphetamins, die zuerst von der US-Army entwickelt worden war) handelt oder irgendeinem von der modernen Molekularchemie auseinandergenommenen Mutterkornbestandteil.
Ein wahrscheinlicherer Grund für die verschiedenen Effekte des Straßen-Acid ist die Kontamination durch Nebenprodukte, die zu verschiedenen Stadien der Herstellung entstehen. LSD kann aus Lysergsäure hergestellt werden, die entweder aus Morning-Glory Saat oder Mutterkorn gewonnen wurde, oder aus Mutterkorn-Verbindungen wie Ergotamintartrat, einer pharmazeutischen Droge, die zur Behandlung von Migräne-Kopfschmerzen benutzt wird. Auch kann LSD vollständig aus organischen Chemikalien synthetisiert werden. Egal, welches Procedere benutzt wird, es wird - soweit korrekt durchgeführt - LSD hervorbringen.
Bevor LSD für illegal erklärt wurde, konnten die zur Herstellung nötigen Materialien über einige US-amerikanische und europäische Chemiefirmen bezogen werden. Das meiste Owsley-Acid war aus Lysergsäuremonohydrat hergestellt worden, das vor dem Verbot bei Sandoz erhältlich war. Nach 1966 jedoch konnten chemisch reine Ausgangsstoffe nicht mehr ohne weiteres beschafft werden.
Die Herstellung der nötigen Ausgangsstoffe ist ein langer Prozess, der eine Menge Möglichkeiten zur Verunreinigung mit sich bringt. Während der Präparation des Hauptausgangsstoffes - des Lysergsäuremonohydrats - können verschiedene Mutterkornalkaloide sowie Cycloalkamine das Endprodukt verunreinigen, wenn sie später nicht durch gründliche chromatographische Behandlung entfernt werden. Welche Verunreinigungen im einzelnen auftreten, hängt davon ab, ob als Ausgangsmaterial Mutterkorn, Ergotamintartrat oder Trichterwindensaat (ausschließlich der Sorte "Heavenly Blue") verwendet wurde. Und sobald solche geeigneten Vorläufersubstanzen zu LSD synthetisiert worden sind, kann das Endprodukt immer noch durch verschiedene Isomere und lumi-LSD (mit Wasser gesättigtes LSD) verunreinigt werden, wenn es nicht chromatographisch behandelt wird.
Somit stellt das hochspezialisierte Verfahren der Chromatographie, durch die in der organischen Chemie spezifische Chemikalien isoliert werden können, den Schlüssel zur gelungenen oder eben nicht gelungenen Säuberung des letztlich gewonnen LSD-Kristalls dar. Hier eine Passage aus "Psychedelic Chemistry" von Michael Valentine Smith:
Wir haben es hinsichtlich der Reinheit von Psychedelika mit allerlei Aberglauben zu tun. Tatsächlich werden sämtliche als Folge der Synthesetätigkeit auftretenden Verunreinigungen fast ausschließlich keinen Einfluss auf den Trip haben. Angenommen, es liegen 200µg an Verunreinigungen vor, so bedarf es doch des hundert- bis tausendfachen dieser Menge, um einen signifikanten Effekt hervorzurufen. Selbst Meskalin, das eine ziemlich spezifische psychedelische Wirkung hat, zeigt diese erst ab etwa dem tausendfachen dieser Menge.
Die allermeisten der gängigen Bücher, die sich mit den Details der LSD-Herstellung befassen - z.B. "Psychedelic Guide to the Preparation of the Eucharist" von Robert Brown, "Basic Drug Manufacturing" und "The Book of Acid" von Adam Gottlieb, sowie Michael Valentine Smiths Bücher - beschreiben nicht die effizienten Chromatographischen Verfahren, die für die Herstellung reinen LSDs unabdingbar sind. Timothy Scully erzählte mir, dass er und Owsley der Ansicht waren, dass die zu tolerierende Grenze für Verunreinigungen bei etwa einem zehntel Prozent lägen (was einem Reinheitsgrad von 99,9% entspricht) - weit unter den von Michael Valentine Smith veranschlagten 50%! Bis hierzu keine gründlichen Studien vorliegen, werden die Grenzbereiche maximal akzeptabler Verunreinigungsgrade unbekannt bleiben.
Wie aber verändern die Verunreinigungen den idealen Verlauf der LSD-Wirkung und der dadurch hervorgerufenen Erfahrung? Eine der Theorien besagt, dass d-LSD25 ein Schlüssel sei (sein äußerer Elektronenring hat eine bestimmte Form), der in einige winzige Schlösser, sogenannte Rezeptoren passt. Diese befinden sich irgendwo im Gehirn - niemand weiß genau wo, eine Theorie jedoch besagt, sie lägen im Hirnstamm. In jedem Fall ist bekannt, dass diese Rezeptoren lediglich mit ganz speziellen Molekülstrukturen interagieren.
Die verschiedenen Mutterkornkomponenten, die Cycloalkamide des LSD und das lumi-LSD docken an die selben Rezeptoren an wie das LSD. Doch betätigen diese Komponenten das Schloss erwiesenermaßen nicht in der gleichen sanften, reinen Art und Weise, wie es das LSD tut. Viele von ihnen rufen Wirkungen hervor, die den Symptomen einer Mutterkornvergiftung ähneln - dem St.Antoniusfeuer des Mittelalters. Zu diesen Symptomen gehören Gelenkentzündungen, Kopfschmerzen, Übelkeit sowie heiße und kalte Schauer.
Eine andere mögliche Verureinigung können Isomere des LSD sein, und tatsächlich wurden sie von den drogenanalysierenden Einrichtungen gefunden. Es gibt vier mögliche LSD-Isomere, von denen jedoch lediglich die d-Form des Lysergsäurediäthyamids wirksam ist. Die anderen räumlichen Molekülstellungen, z.B. l-Lysergsäurediäthylamid und iso-Lysergsäurediäthylamid, sind - im Gegensatz zu vorliegenden Berichten - inaktiv. Sie spielen keinerlei pharmakologische Rolle, außer vielleicht als Katalysator für einige latente LSD-Effekte, oder indem sie die Wirkung des LSD auf die Rezeptoren blockieren.
Falls im Herstellungsprozess eine kontaminierte Charge Diäthylamin verwendet wird, bzw. der Chemiker sich vorsätzlich entschließt, diese herzustellen, kann das dazu führen, dass im schließlich entstehenden Kristall LSD-Homologe vorliegen. Diese Homologe, Moleküle, die dem LSD ähneln, jedoch durch Hinzufügung, Subtraktion oder eine Neustrukturierung verändert wurden, docken an die selben Rezeptoren an wie das LSD.
Einige dieser Homologe rufen tiefgreifende Wirkungen hervor, die in der Wirkungsausprägung und ihrer Potenz variieren. Das stärkste dieser Homologe, das ALD52, erreicht 91% der Stärke des LSD, und manche behaupten, die Wirkung sei ein wenig anders als die des LSD (doch besteht hierüber keine Einigung).
Davon abgesehen ist es, wie Albert Hoffmann in "Drugs Affecting the Central Nervous System" sagt:
LSD bringt die stärkste und spezifischste Wirkung hervor und kann somit als wirklicher Prototyp der psychotomimetischen Substanzen verstanden werden.
Insofern sind alle Verunreinigungen, die im LSD gefunden werden können, wie unzulängliche Schlüssel. Solche Substanzen wie Mutterkornalkaloide, Cycloalkamide und andere Lysergsäurederivate, sowie LSD-Homologe und lumi-LSD mögen in der Lage sein, die Tür einen Spalt weit zu öffnen, jedoch nur reines LSD öffnet die Pforten der Wahrnehmung vollständig.
Zusätzlich zu herstellungsbedingten Verunreinigungen können solche auch aus dem Zerfall des LSD heraus entstehen. In seiner Schrift "The Chemistry of LSD" hebt Dr. Albert Hoffmann hervor:
Wie alle Lysergsäurederivate ist auch sowohl die freie Base als auch das Tartrat des d-Lysergsäurediäthylamids sehr lichtsensibel und anfällig für Oxidantien. Alle Präparate müssen sehr sorgfältig vor Lichteinwirkung und dem Einfluss des Luftsauerstoffs geschützt werden, um sie vor der ansonsten rasch einsetzenden Zerstörung zu bewahren.
Wenn also - mit etwas Glück - tatsächlich eine reine Charge von Untergrund-LSD hergestellt würde, zerfiele es mit der Zeit zu Schrott, insbesondere in der gebräuchlichen Darreichungsform des Schwarzmarktes (Pappe oder Gelantine), die es nicht vor Luft oder Licht schützt. Pharmazeutisches LSD wird in vakuumbefüllten Ampullen in flüssigem Stickstoff gelagert. Reines, lebensfähiges Schwarzmarkt-LSD sollte den Konsumenten in Form einer Tablette aus reinem, inerten Puffermaterial oder einer Vakuumampulle erreichen , doch ist diese teure Art der Verpackung mit der profitorientierten Verkaufsabsicht natürlich nicht vereinbar.
Warum wird das meiste des Untergrund-LSD in den USA falsch hergestellt? Es gibt eine Reihe anderer möglicher Erklärungen. Ein Chemiker z.B. erzählte mir, dass dies daran liege, dass "alle Cracks weg vom Fenster" seien. Das heißt, dass die meisten Untergrundchemiker, ob nun getrieben durch Altruismus oder Habgier, gar nicht in der Lage seien, Chemikalien von pharmazeutischer Qualität herzustellen.
Ferner bringen sie nicht das Geld auf, das gebraucht würde, um die zur pharmazeutischen Herstellung oder abschließenden Untersuchung des Endproduktes nötige komplizierte Ausrüstung anzuschaffen.
Auch kann Paranoia zur fehlerhaften Herstellung führen. Oftmals steht dem Chemiker nicht die Zeit zur Verfügung, die erforderlichen Verrichtungen vollständig auszuführen, oder er wird sich für Abkürzungen entscheiden um die Gefahr des Entdecktwerden zu verringern.
Eine Hilfe wäre es bereits, wenn die Organisationen, die Straßen-Drogen analysieren, ihre Bestimmungsmethoden verbesserten. Auch besitzen viele dieser Gruppen gar keine Proben der im Straßen-Acid möglicherweise auftretenden Verunreinigungen und sind somit nicht in der Lage, sie zu identifizieren. Dazu kommt, dass ihre Testmethoden nicht den hohen Anforderungen entsprechen, die nötig wären, um ihre Proben zu analysieren. Die meisten beruhen auf der Dünnschichtchromatographie, die lediglich einen Hinweis darauf liefert, dass überhaupt LSD in einer Probe vorliegt - jedoch nicht, welche anderen Verunreinigungen darin lauern.
In einer Privatkorrespondenz teilte mir Dr. Alexander T. Shulgin, Professor für Toxikologie an der Universiät von Kalifornien, Berkley, mit:
In der herkömmlichen LSD-Analyse (so wie sie von PharmChem durchgeführt wird) chromatographiert man ein Extrakt der zu untersuchenden Droge, beobachtet die entstehenden Vereinzelungen unter UV-Licht und besprüht dann die Platte mit einem farberzeugenden Agenz, wie Paradimethylaminobenzaldehyd (PDAB). Sollten dann fluoreszierende Verunreinigungen (wie Lysergsäure oder iso-LSD) vorliegen oder solche, die unter der chromatographischen Separation eine Kinetik zeigen, werden sie entdeckt. Handelt es sich um Verunreinigungen mit einem intakten Indol-2-Hydrogen-Atom, werden unter PDAB blaue bis violette Farbtöne auftreten. Natürlich müssen für beide Tests ersteinmal Verunreinigungen vorliegen, die dadurch überhaupt sichtbar gemacht werden können. Sollten die Verunreinigungen jedoch nicht fluoreszieren (wie das bekanntermaßen bei lumi-LSD oder allen durch Lichteinwirkung entstehenden Zerfallsprodukten der Fall ist), oder sollten sie nicht mit PDAB reagieren (wie bei zweifach substituierten Verunreinigungen wie 2-Oxo-Ergotamin), so werden sie unsichtbar bleiben. Es ist absolut möglich, dass eine LSD-Probe stark verunreinigt ist, diese Verunreinigungen aber, sofern sie nicht auf einen der beiden Tests reagieren, nicht einmal vermutet würden.
Und nocheinmal: es wäre hilfreich, wenn die Analyseorganisationen beginnen würden nach Verunreinigungen durch Nebenprodukte zu suchen und Kriterien für die chemische Reinheit von Psychedelika etablieren würden. Sie müssen aufhören, ihre verunreinigten Proben als "LSD" auszugeben, ein Habitus, der Reinheit vortäuscht, und der somit zu einiger Verwirrung auf Seiten der Öffentlichkeit und der einschlägigen Autoren führt. Statt dessen müssen sie klar zwischen Straßen-Acid und pharmazeutisch reinem LSD unterscheiden. Und wenn sie sich schon nicht die Ausrüstung zum Testen von LSD leisten können (Massenspektrometer und Elektronenmikroskope), sollten sie die Öffentlichkeit über ihre wirklichen Möglichkeiten informieren. Insofern ist keines der kommerziell verkauften Drogentestsets geeignet, den Reinheitsgrad zu bestimmen.
Viele der frühen LSD-User gaben später das Acid auf und wandten sich anderen Methoden der Bewusstseinsveränderung zu, als das verfügbare LSD unrein geworden war. Sie dachten, das LSD funktioniere nicht mehr oder gaben ihren eigenen Köpfen die Schuld daran und verstanden dabei nicht, dass es eine Veränderung der vorliegenden Chemikalie war. Von daher veranlassten die zunehmenden Verunreinigungen viele Leute dazu, ihre vormals gewonnenen mystischen Erfahrungen zu verdrängen und sich einer bequemen, "coolen" Konformität hinzugeben. Oder sie wandten sich östlichen Gurus oder Jesus-Bewegungen zu.
Ich schätze, dass Verunreinigungen den Leuten im Gegensatz zu den reinen Bewusstseinstrips (Ekstase) des LSD Körpertrips (Euphorie) bescherten. Sie wandten sich anderen Euphorie induzierenden Drogen (Haschisch ist eine davon) zu, denn das Straßen-Acid wurde zum Gegenstand unehrenhafter Geschäfte und verlor die spirituellen Qualitäten des LSD. Allein die Tatsache, dass das LSD seinen Dienst nicht mehr tat, veranlasste viele Leute, der allzu statischen Realität via Kokain, Haschisch, Tranquilizern, Alkohol oder Heroin entkommen zu wollen.
Mit den sich verändernden Erfahrungen veränderten sich auch die Schwerpunkte unter den Produzenten und Verteilern: Am Anfang war die vorherrschende Motivation eine spirituelle gewesen; sie wollten die Leute anturnen. Häufig wurde LSD kostenlos verteilt, und das Dealen war allenfalls eine nebenbei ausgeführte Tätigkeit von Amateuren. Als LSD jedoch zu einer weiteren Substanz auf der langen Liste von Körperdrogen wurde, wurde der spirituelle Fluss durch Habgier verschmutzt.
Die tatsächliche Verantwortung für all dies liegt nicht beim Untergrund, auch nicht bei der Öffentlichkeit, die lediglich ein Opfer der mittels Bier und Fernsehen durchgeführten Gehirnwäsche ist, sondern allein auf Seiten der Regierung. Heute kontrolliert in den USA eine kleine Elite von staatlich unterstützten Wissenschaftlern das LSD. Abgesehen vom Nutzen, den ihre begrenzten Forschungen bringen, erscheint doch ihr ausschließlicher und engstirniger Gebrauch traurig im Angesicht des wesentlich größeren Nutzens, den ein weiter ausgedehnter Gebrauch von Psychedelika erwirken könnte. Viele Vorschläge für den vernünftigeren Gebrauch schließen die Zulassung von LSD als verschreibungsfähiges Medikament, die Errichtung von LSD-Zentren und die medikamentöse Patentierung des LSD ein.
Die psychedelische Bewegung, seit 10 Jahren verdunkelt, wird weiter schlafen, bis es den Leuten wieder möglich wird, LSD von bekannter Stärke und Reinheit zu bekommen. Bis dahin, kann es sein, dass wenn du ein Acid-Head bist, du noch nie LSD zu dir genommen hast.
Den Text gibt es noch auf erowid.org im Original.
https://www.erowid.org/chemicals/lsd/ls ... ngs1.shtml
Ergänzend zum Text eine interessante Diskussion die von Dr. Zeh angeregt wurde auf EvE&Rave.
http://www.eve-rave.ch/Forum/viewtopic.php?f=65&t=2143
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Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Habe ein nettes kleines Patent zur Isolierung von Mutterkornalkaloiden ausgegraben, bitteschön
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Man sollte sich die Zeit nehmen ab und zu innezuhalten um an den Blumen zu riechen, rauchen, essen, schnupfen, brauen, extrahieren, observieren, analysieren oder sie anderweitig wertzuschätzen.
- Toadpriest
- Beiträge: 429
- Registriert: 20. Sep 2014, 21:53
Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Ich weiß ja nicht, ob der ZDF da wirklich eine gute Reportage draus macht...
http://www.shroomery.org/forums/showfla ... art/1/vc/1
Diesen Thread kann ich jedem nur ans Herzen legen, der etwas mehr über die LSD-Kultur in Amerika lernen will. Es ist zwar einiges zu lesen, aber ich hatte mir mal die Mühe gemacht alles zu lesen und die paar Leute, die scheinbar etwas tiefer in der Szene aktiv waren liefern sehr interessante Berichte.
http://www.shroomery.org/forums/showfla ... art/1/vc/1
Diesen Thread kann ich jedem nur ans Herzen legen, der etwas mehr über die LSD-Kultur in Amerika lernen will. Es ist zwar einiges zu lesen, aber ich hatte mir mal die Mühe gemacht alles zu lesen und die paar Leute, die scheinbar etwas tiefer in der Szene aktiv waren liefern sehr interessante Berichte.
Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Mir gefiel das ZDF-Video besser als die Videos von Simon und Markus
- Toadpriest
- Beiträge: 429
- Registriert: 20. Sep 2014, 21:53
Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Die Reportage ist halt leider recht nichtssagend (kann aber auch daran liegen, dass ich definitiv weit mehr als der Normalbürger über LSD weiß).
Was mich am Meisten gestört hat war aber der abgedrehte Schüler, den Sie sich ausgesucht haben um zu zeigen, was LSD bewirkt, die "Fakten" die der Typ von sich gelassen hat (starke Pappen bizzeln auf der Zunge, da LSD ne Säure ist [Pks =7,8] und auf den Pappen ist mit Sicherheit kein Reinstoff, sondern ein Salz von LSD, etc.) und, dass halt einfach wirkliche Infos von einer vertrauenswürdigen Person fehlten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für das ZDF zu schwer ist einen Chemiker und/oder einen Psychologen/Psychiater zu finden, der mit LSD behandelt.
Aber immerhin war es kein sinnloses "Drogen sind soo pöse und machen dich kaputt" Gelaber.
Was mich am Meisten gestört hat war aber der abgedrehte Schüler, den Sie sich ausgesucht haben um zu zeigen, was LSD bewirkt, die "Fakten" die der Typ von sich gelassen hat (starke Pappen bizzeln auf der Zunge, da LSD ne Säure ist [Pks =7,8] und auf den Pappen ist mit Sicherheit kein Reinstoff, sondern ein Salz von LSD, etc.) und, dass halt einfach wirkliche Infos von einer vertrauenswürdigen Person fehlten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für das ZDF zu schwer ist einen Chemiker und/oder einen Psychologen/Psychiater zu finden, der mit LSD behandelt.
Aber immerhin war es kein sinnloses "Drogen sind soo pöse und machen dich kaputt" Gelaber.
Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Hier gibt es viele Infos auf Englisch:
http://www.maps.org/research-archive/cl ... passie.pdf
http://www.maps.org/research-archive/cl ... passie.pdf
Re: Informationen zum d-LSD-25 von Dr.Zeh
Perverse Studie Meskalin /LSD bei Spinnen und Menschen Bern 1951 "Das Dosisverhältniss LSD/Meskalin ist bei Spinne und Mensch ähnlich."
https://erowid.org/references/texts/show/1468docid1225
https://erowid.org/references/texts/show/1468docid1225
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