Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

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אל תשאלו
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Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von אל תשאלו »

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Ge'ez ጫት
Dioxis
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von Dioxis »

Darf ich hier mal eine Diskusion anstoßen:
Ist es wirklich so schwer privat mit petrischalen zu arbeiten ?
Braucht man wirklich einen Hepa filter ?
Von nem kumpel weiß ich, der in der ausbildung zum Biologisch technischem assistenten lehrnt, mikrobiologische kulturen anzufertigen, und man giest die Agarplatten einfach in einem kleinen radius um einen bunsenbrenner und beimpft die einfach schnell in dem kreis um den bunsenbrenner später mit einer automatikpipette und hatt dabei sogut wie garkeine ausfälle wenn man nicht schlampig arbeitet.
Kann man das nicht voll billig zuhause auch machen um reinkulturen anzulegen ?
23Signs
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von 23Signs »

HI,
das wird wohl vielfach zu Hause gemacht, aber steriles Arbeiten braucht eben gewisse Vorkehrungen. Überall in der Luft befinden sich Schimmelsporen, Bakterien kriechen am Glasrand hoch und fühlen sich auf dem Agar sehr wohl. Schon ein zu schnelles, zu weites öffnen der Petris zieht Luft ein und schon is es passiert. Bedenke, auf unserem Planeten ist quasi kein cm² unbehandelt keimfrei. Am einfachsten ist es wohl, eine Impfbox zu basteln, die von innen zu desinfizieren und dann die Gunst der Stunde zu nutzen. Schau mal den Link an, da kannste verschiedene Vorgehensweisen checken, ich hab eigentlich null Ahnung, bzw. keine Erfahrung.

http://kulturpilz.de/index.php?sid=2195 ... 01451901ee
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Pusemuckel
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von Pusemuckel »

Also ich hab auch ne TA- Ausbildung mit mycologischem Hintergrund geniessen dürfen!! Ich hab damals zu meinen Pilzzuchtzeiten ( :wub: ) einfach immer die Küche mit Desinfektionsmittel und Ethanol eingenebelt bzw. alle Flächen (also Arbeitsflächen und Wände) gesäubert, und dann so sauber wie möglich mit Mundschutz etc. gearbeitet und hatte kaum Infektionen durch Schimmelpilze!! Aber wie gesagt: war ne Sache der Ausbildung!!

Wer weiß: jetzt wo Frauchen nächstes Jahr ausziehen möchte bekomm ich wieder ein Jucken in den Fingern!! :Guitar: :Guitar: :whistle: :peace:
~~~~~Back to reality - don't turn back~~~~~
Matthäus 5:3 :wub:

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אל תשאלו
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von אל תשאלו »

Es ist nicht schwer mit Petrischalen zu arbeiten. Sicher ist es besser wenn eine Flowhood zur Verfügung steht. Das macht das Arbeiten deutlich einfacher. Um wirklich reine Kulturen zu erstellen absolut sinnvoll. Fairer Weise sollte nicht unerwähnt bleiben das in erster Linie die Technik entscheident ist die man anwendet.
Meine ersten Gläser habe ich damals ohne Dampfkochtopf erstellt. Die Ausfallquote war natürlich hoch. Dennoch besiedelten einige und ich konnte einige erfolgreich in Fruchtung schicken. Gehen tut vieles.
Die Sache mit dem Bunsenbrenner ist eine alte Technik. Vergessen sollte man nicht das durch die Flamme neue Luft angesaugt wird die natürlich belastet sein kann.
Hat man erst einmal Blut bei der Pilzzucht geleckt wird man unweigerlich versuchen seine Technik zu verbessern. Eine Box zum Beimpfen ist solch eine Verbesserung um die Sauberkeit seiner Kulturen zu erreichen. Der Weg ist das Ziel und die Ernte die Belohnung seiner Bemühungen. Wie man dahin kommt zeigen einem letztendlich die Zuchterfolge.
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Ergin
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von Ergin »

Einen Hepafilter benutze ich persönlich für Petris und Substratgläser nicht, ich habe mir allerdings eine Glovebox gebaut.
So habe ich eigentlich kaum bis garkeine Kontaminationen, lediglich einmal hatte ich ein wiederkehrendes Problem mit Schimmel, allerdings habe ich dann einfach die Box über Nacht mit Schwefeldioxid desinfiziert und hatte dann wieder Ruhe vor Kontis :)
23Signs
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von 23Signs »

Moinsen! ;)
Es wird ja an verschiedenen Stellen immerwieder darauf hingewiesen, dass die meisten Desinfektionsmittel zwar fungizid, aber "leider" nicht sporozid wirken. "Leider", weil das im Umkehrschluß ja bedeutet, dass man den fertigen Sporenabdruck eines (verkeimten) Waldpilzes mit einem solchen Mittel behandeln kann, um einen astrein sauberen Sporenabdruck zu erhalten. Richtig? Problem könnte allenfalls ein verschmieren sein, aber sonst?

Des Weiteren habe ich mal überlegt, ob man ein DURCHwachsenes xxl-Chipsi nicht kurz in ein Desinfektionsmittel tauchen kann, um außenrum quasi alle Kontis zu killen, so dass das Mycel später aber, von innen heraus, steril auf dem Nährboden in einer Petri weiter wachsen könnte. Alles natürlich in ner Impfkiste und mit genug Zeit zum Verflüchtigen des Desinfektionsmittels (einige Sekunden). Hat das mal Jemand gemacht? Ich denke einzig die Größe des durchwachsenen Materials ist entscheidend, nach ganz innen muss es nicht zwangsläufig dringen.

Beste Grüße! :)
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אל תשאלו
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von אל תשאלו »

Alkohol wird zum Desinfizieren nicht genommen sondern H2O2, also Wasserstoffperoxid. Alkohol tötet Mycel ab. 3%tiges H2O2 ist gängig, 5% grenzwertig bis killend. Trotzdem ist nicht gesagt das man sauberes Mycel bekommt.
Von einer generellen Verwendung von H2O2, so wie es in älteren Veröffentlichungen steht, sollte man Abstand bei der Pilzzucht nehmen. Das Mittel führt zu Aborts und Degenerationen. Um zu versuchen eine Outdoorkultur zu reinigen kann es ruhig angewendet werden. Allerdings sollte man damit rechnen das die Kultur trotzdem über Petris aufgereinigt werden muß.
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The Buffalo
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von The Buffalo »

Zu den Hepas, für einen sterilen Arbeitsplatz kommt man meiner Meinung nicht um einen Hepa rum, und wenn einem eine Box zu eng und unkomfortabel ist kommt man um den Arbeitsplatz nicht rum, zumindest dann, wenn man wie ich kein Freund von H2O2 ist.

Warum sind die Teile so teuer? Ich denke das liegt an der geringen Filtergröße bei gleichzeitig guter Luftdurchlässigkeit für ausreichenden Luftstrom, zu dem sollte er auch noch autoklavierbar sein.

Ich Arbeite im mom in einer Fabrik für Technische Fliese, da habe ich bei der Entwicklungsabteilung angefragt, das dickste Flies ist 400g/m2 schwer und hat eine Porengröße um die 30µm (0,03mm)[schon recht gut], bei einer schlechter Luftdurchlässigkeit von unter 0,8l/m2/s (wenn ich mich nicht irre).

Für Sporen von Schimmelpilzen und für Bakterien sollte optimal eine Porengröße von 0,3µm verwendet werden.
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein!
-Jiddu Krishnamurti
23Signs
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Re: Pilzzucht/ Zucht mit Petrischalen

Beitrag von 23Signs »

Hier ist ein Link zum Bau einer Reinbank. Vor allem die Berechnungen zur Luftströmung sind interessant.

http://www.orchideenvermehrung.at/cgi-l ... /index.htm
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